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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 2. Sept.

"Plötzliche" Aggression nach gemeinsamem Spaziergang.

Guinness und ich haben gestern eine neue Bekannte mit ihrem 4 Jahre alten Border-Collie-Rüden (Aston, laut Frauchen und generellem Eindruck zugänglich, menschen- und hundefreundlich) zu einem Spaziergang durch die Gassen getroffen. Weil G beim ersten Kennenlernen oft aufgeregt und stürmisch ist, haben wir nur Hallo gesagt (die Hunde haben sich ganz kurz beschnuppert) und sind losgegangen. Aston schien völlig neutral, G tatsächlich erstmal aufgeregt und quengelig, hat sich aber schnell beruhigt und es ging friedlich und ereignislos dahin. Die Hunde sind sich beim Gehen, Schnüffeln und Markieren immer mal nahe gekommen, auch das ist alles völlig neutral und ohne erkennbaren Unmut abgelaufen. Am Ende des Spaziergangs sind wir in den Park, haben uns ins Hras gesetzt und dann (für uns Halter aus heiterem Himmel) das!
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:06
Puh, auf Beäugeln und Rutenstellung hab ich während des Gehens nicht explizit geachtet.
Aber ich hab die generelle Dynamik währenddessen beobachtet (eben um zu sehen, ob sich da eh nix zusammenbraut) und man bekommt ja auch ein bisschen ein Bauchgefühl für sowas, aber nix davon hätte bei mir was angezeigt.
Es hat auf Astons Seite eher nach "der ist mir erstmal egal" gewirkt.

Zurechtweisung im bekannten Rahmen, sogar ein bisschen mehr Nachdruck, hätte mich bei in die Quere kommen im Freilauf nicht verwundert.

Aber dieses von jetzt auf gleich, von einem scheinbar so verträglichen Hund, hat uns alle verwundert. Sein Frauchen war auch ganz erstaunt, ich glaub die hat den noch nicht oft (nie) so gesehen...
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:11
Kenne ich genauso von Watson. Allerdings konnte er im Training und im Umgang mit anderen Hunden im Freilauf lernen, Vorstufen „freizuschalten“.
Ich muss die Halterin von Aston mal nach seinem Background fragen.

Aber ich hab ihn ja davor (ohne Guinness) auch als zugänglich und freundlich empfunden. Auf Ansprechen ist er dezent wedeln hergekommen wollte kurz gestreichelt werden ind hat sich dann neben mich gelegt.

Das deckt sich damit, wie die Halterin den Hund beschreibt.
 
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Celine
1. Sept. 09:15
Puh, auf Beäugeln und Rutenstellung hab ich während des Gehens nicht explizit geachtet. Aber ich hab die generelle Dynamik währenddessen beobachtet (eben um zu sehen, ob sich da eh nix zusammenbraut) und man bekommt ja auch ein bisschen ein Bauchgefühl für sowas, aber nix davon hätte bei mir was angezeigt. Es hat auf Astons Seite eher nach "der ist mir erstmal egal" gewirkt. Zurechtweisung im bekannten Rahmen, sogar ein bisschen mehr Nachdruck, hätte mich bei in die Quere kommen im Freilauf nicht verwundert. Aber dieses von jetzt auf gleich, von einem scheinbar so verträglichen Hund, hat uns alle verwundert. Sein Frauchen war auch ganz erstaunt, ich glaub die hat den noch nicht oft (nie) so gesehen...
Müsst ihr mal machen. Ich würde auch die Situation nutzen, dass ihr auf einem Spaziergang mal stehen bleibt, Hunde abwandte Seite und die Hunde beobachten.

Als wir damals meinen ersten Hund (intakt und keine Sozialisierung gehabt) mit Koloss zusammengeführt haben, haben wir das nur über Social Walks gemacht. Das hat bestimmt ein Jahr gedauert, dass ich voller Vertrauen beide in den Freilauf schicken konnte.

Vorher wurde Simba durch Koloss auch einmal verletzt.
 
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Celine
1. Sept. 09:19
Beides intakte Rüden und sie lieben sich einfach. Es kann solch ein Extrem geben aber eben auch andersherum. Manchmal gibt es keine Erklärungen. 🙈
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:20
Müsst ihr mal machen. Ich würde auch die Situation nutzen, dass ihr auf einem Spaziergang mal stehen bleibt, Hunde abwandte Seite und die Hunde beobachten. Als wir damals meinen ersten Hund (intakt und keine Sozialisierung gehabt) mit Koloss zusammengeführt haben, haben wir das nur über Social Walks gemacht. Das hat bestimmt ein Jahr gedauert, dass ich voller Vertrauen beide in den Freilauf schicken konnte. Vorher wurde Simba durch Koloss auch einmal verletzt.
Ok, danke für deine Beiträge, die sind sehr hilfreich.
 
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Celine
1. Sept. 09:21
Ok, danke für deine Beiträge, die sind sehr hilfreich.
Sehr gerne. 😊
 
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Ilona
1. Sept. 09:59
Die Aufnahme ist vom Ende des,Aufenthalt s, das ging aber mehr oder weniger beim Hinsetzen mit einer kurzen Attacke von Aston auf Guinness los und nach Anleinen von Aston in dieser Intensität und diesem Gesichtsausdruck weiter. Mit vergrößern des Abstandes wurde es besser, solange beide Hunde lagen oder sassen (Aston dabei meist abgewandt). Guinness hat sich zwischendurch ein bisschen rumbewegt, in grossem Abstand und Bogen, aber auch das hat Aston immer wieder zum Reagieren gebracht. Guinness hat immer mal deutlich verhaltener zurückgeknurrt und ein bisschen gequengelr, er schien mir eher irritiert als wirklich aggressiv und hat eben auch beim Rumgehen gross Distanz gehalten. Nachdem klar war, dass Aston nicht wirklich runterkommen, ist sein Frauchen mit ihm gegangen.
Das Abwenden von Aston zeigt ja eindeutig, daß er kein Bock aug Guiness hatte. Und wenn Guiness sich vielleicht in seine Richtung bewegt hat, auch wenn es in Bögen war, war es für den Anderen einfach zuviel.
 
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Ilona
1. Sept. 10:02
Nein, während des Erstkontaktes und des Gehens keinerlei für uns erkennbare Anzeichen von Stress, Übersprung etc. Keine aufdringliche Begrüßung, normaler Gehabstand bzw konnten die Hunde das auch ein bisschen selbst bestimmen, wenn einer hinter dem anderen herschnüffeln wollte. Auch da beiderseits keine Anzeichen von Stress oder Unmut. Der Spaziergang war ca 20 Minuten, keine Strecke für einen erwachsene BC.
Es geht ha nicht um Strecke, sondern wieviel der Hund gerade leisten kann im Kontakt zum anderen Hund. Man denkt oft, da ist ja nichts, schaut man aber genauer sieht man viele kleine Signale, die zeigen, daß der Hund überfordert ist oder gerade Stress hat.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 10:02
Das Abwenden von Aston zeigt ja eindeutig, daß er kein Bock aug Guiness hatte. Und wenn Guiness sich vielleicht in seine Richtung bewegt hat, auch wenn es in Bögen war, war es für den Anderen einfach zuviel.
Ja danke, dass er "keinen Bock" hatte, hab ich auch schon vermutet. Deshalb der Beitrag hier.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 10:10
Es geht ha nicht um Strecke, sondern wieviel der Hund gerade leisten kann im Kontakt zum anderen Hund. Man denkt oft, da ist ja nichts, schaut man aber genauer sieht man viele kleine Signale, die zeigen, daß der Hund überfordert ist oder gerade Stress hat.
Nochmal danke für deine sehr allgemeinen gehaltenen Antworten. Wenn du die laufenden Beiträge gelesen hast, wirst du gesehen haben, dass diese Signsle trotz Beobachtung für uns nicht erkennbar waren.

Zu wiederholen, dass sie da sein müssen, hilft mir jetzt wenig weiter, weil ich ich sie leider nicht retrograd aus dem Ärmel zaubern kann.

Mich interessiert deshalb auch vor allem der sprunghaft Anstieg von keine offensichtlichen Signale zu geifernde "Bestie".

Was mir bei Aston gefehlt hat, ist das Stadium der Genervtheit, das viele Hunde sehr gut erkennen lassen, bevor sie ernster machen. Oder ein Warnknurren oder -Schnappen. Oder das steife, rutenerhobene umeinander Drehen.

Warum ging das so abrupt nach oben?