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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 2. Sept.

"Plötzliche" Aggression nach gemeinsamem Spaziergang.

Guinness und ich haben gestern eine neue Bekannte mit ihrem 4 Jahre alten Border-Collie-Rüden (Aston, laut Frauchen und generellem Eindruck zugänglich, menschen- und hundefreundlich) zu einem Spaziergang durch die Gassen getroffen. Weil G beim ersten Kennenlernen oft aufgeregt und stürmisch ist, haben wir nur Hallo gesagt (die Hunde haben sich ganz kurz beschnuppert) und sind losgegangen. Aston schien völlig neutral, G tatsächlich erstmal aufgeregt und quengelig, hat sich aber schnell beruhigt und es ging friedlich und ereignislos dahin. Die Hunde sind sich beim Gehen, Schnüffeln und Markieren immer mal nahe gekommen, auch das ist alles völlig neutral und ohne erkennbaren Unmut abgelaufen. Am Ende des Spaziergangs sind wir in den Park, haben uns ins Hras gesetzt und dann (für uns Halter aus heiterem Himmel) das!
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 08:14
Sprich Hunde im Freilauf, ihr setzt euch hin und das hat Aston zum Angriff verleitet? Wie hat sich Guiness hingesetzt? Aston hat mit seiner abgewandten Seite eigentlich vorher vermittelt, dass er schlichtweg kein Ärger und Kontakt möchte. Es scheint mir so, dass das herumstreunern von G dazu geführt hat. Vllt wollte G den Raum verwalten/ beanspruchen? Für Aston natürlich eine blöde Situation, wenn einer sich frei bewegen und kommunizieren kann, er aber kurz an der Leine gehalten wird. Ich würde beide nur mit Maulkorb im Freilauf lassen. Vllt müssen sie erst einmal dem Frieden willen diskutieren.
Den exakten Ablauf weiß ich nicht mehr, aber ich bin ziemlich sicher wir sind noch gestanden, als wir BEIDE abgeleint haben. Da ist Aston gleich mal auf Guinness los und kam dann wieder an die Leine.

Guinness hat da Anfangs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht aktiv provoziert, aber vielleicht waren wir zu nahe beisammen oder er hat sich auf Aston zubewegt oder whatever.
Wobei Aston die anderen Hunde ja auch an sich rangelassen hat...?

Nach dem ersten "Angriff" wurde Aston angeleint und wir haben uns in einem Abstand hingesetzt, in dem er halbwergs ruhig sein konnte. Aber vor allem, aber nicht nur, wenn Guinness sich bewegen hat gab es dieses heftige Gegeifere.

Wie gesagt, mich irritiert vor Allem due Abruptheit und Heftigkeit dieser Ausbrüche. Da war vorher kein Warnknurren oder -Schnappen, kein abgeschwächtes Unmutsgeäussere.

Er ist gleich mal mut rowrowrow hingestürmt und danach zähnefletschend gegeifert.
 
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Celine
1. Sept. 08:20
Den exakten Ablauf weiß ich nicht mehr, aber ich bin ziemlich sicher wir sind noch gestanden, als wir BEIDE abgeleint haben. Da ist Aston gleich mal auf Guinness los und kam dann wieder an die Leine. Guinness hat da Anfangs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht aktiv provoziert, aber vielleicht waren wir zu nahe beisammen oder er hat sich auf Aston zubewegt oder whatever. Wobei Aston die anderen Hunde ja auch an sich rangelassen hat...? Nach dem ersten "Angriff" wurde Aston angeleint und wir haben uns in einem Abstand hingesetzt, in dem er halbwergs ruhig sein konnte. Aber vor allem, aber nicht nur, wenn Guinness sich bewegen hat gab es dieses heftige Gegeifere. Wie gesagt, mich irritiert vor Allem due Abruptheit und Heftigkeit dieser Ausbrüche. Da war vorher kein Warnknurren oder -Schnappen, kein abgeschwächtes Unmutsgeäussere. Er ist gleich mal mut rowrowrow hingestürmt und danach zähnefletschend gegeifert.
Es hat sich aber so gelesen, als wenn beide vorher im Freilauf keine Probleme hatten?
Also gab es vor dem hinsetzen schon eine Attacke?

Das klingt für mich nach einer Rivalenrauferei.

Das er die anderen Hunde zuvor rangelassen hat, wird wahrscheinlich daran liegen, dass es weibchen oder kastraten waren.

Gut Aston wurde angeleint aber das G dennoch frei in seinem Radius laufen konnte, wird A provoziert haben.

Wie war denn die Rutenstellung von beiden Rüden?
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 08:20
Ja da kann sich manches hochschaukeln im Sinne von, dass der eine den anderen anstarrt, bis dieser sich provoziert fühlt. Die Hunde sind beim laufen abgelenkt aber wenn sie „nur“ sitzen müssen, kann sich eine Situation wenden. Es waren also beide ohne Leine als ihr euch hingesetzt habt? Aston hat dann direkt zugelangt, ohne Leine?
Ja genau, soweit ich mich erinnere im Stehen abgeleint und Aston ziemlich gleich auf Guinness los.
Ich denke, da standen wir noch, kann es aber nicht beschwören...
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 08:34
Es hat sich aber so gelesen, als wenn beide vorher im Freilauf keine Probleme hatten? Also gab es vor dem hinsetzen schon eine Attacke? Das klingt für mich nach einer Rivalenrauferei. Das er die anderen Hunde zuvor rangelassen hat, wird wahrscheinlich daran liegen, dass es weibchen oder kastraten waren. Gut Aston wurde angeleint aber das G dennoch frei in seinem Radius laufen konnte, wird A provoziert haben. Wie war denn die Rutenstellung von beiden Rüden?
Ok, nein, da gibt's jetzt Verwirrung bez Ablauf:

Mit möglichen kleinen Abweichungen (ja, vielleicht wichtig, weiss es abertrotzdem nimmer) liefes so:

Zuerst Spaziergang an Leine ohne Auffälligkeiten. Gehen, Schnuppern, Pinkeln, mal näher zusammen, mal weiter auseinander. Keine für uns erkennbare Abneigung oder Stress, auch kein übertriebenes Interesse (mach G erster Aufregung).

Wir kommen auf Wiese, Leinen ab, Aston fährt mehr oder minder gleich auf Guinness hin. Wenn da noch andere Interaktion dazwischen war, war sie mega kurz. Kein erstmal Beschnuppern oder Spielen oä.

Rutenstellung in dem Moment weiß ich nicht, weil es sehr schnell und ohne für uns Menschen erkennbare Vorwarnung ging (während Spaziergang unauffällig).



Danach Aston zurück an Leine (geifer?), wir setzen uns, GEIFER, richten Abstand ein. Aston weitgehend ruhig, guckt weg.

Guinness sitzt, liegt bei mir bzw bewegt sich in einigen Metern Abstand bisschen herum.
Aston dazu immer mal wieder GEIFER!.

Währenddessen kommen ein paar andere Hunde zu ihm, er freut sich, wedeln, begrüßt sie. Jedenfalls geifert er sie nicht an.

Und ich betonen nochmal, Aston hat meiner Erinnerung nach keines der sonst üblichen Warnzeichen gegeben. Die kenn ich ja gut, weil Guinness mit seiner Energie hin und wieder mal andere Hunde nervt und zurechtgewiesen wird.
 
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Celine
1. Sept. 08:42
Ok, nein, da gibt's jetzt Verwirrung bez Ablauf: Mit möglichen kleinen Abweichungen (ja, vielleicht wichtig, weiss es abertrotzdem nimmer) liefes so: Zuerst Spaziergang an Leine ohne Auffälligkeiten. Gehen, Schnuppern, Pinkeln, mal näher zusammen, mal weiter auseinander. Keine für uns erkennbare Abneigung oder Stress, auch kein übertriebenes Interesse (mach G erster Aufregung). Wir kommen auf Wiese, Leinen ab, Aston fährt mehr oder minder gleich auf Guinness hin. Wenn da noch andere Interaktion dazwischen war, war sie mega kurz. Kein erstmal Beschnuppern oder Spielen oä. Rutenstellung in dem Moment weiß ich nicht, weil es sehr schnell und ohne für uns Menschen erkennbare Vorwarnung ging (während Spaziergang unauffällig). Danach Aston zurück an Leine (geifer?), wir setzen uns, GEIFER, richten Abstand ein. Aston weitgehend ruhig, guckt weg. Guinness sitzt, liegt bei mir bzw bewegt sich in einigen Metern Abstand bisschen herum. Aston dazu immer mal wieder GEIFER!. Währenddessen kommen ein paar andere Hunde zu ihm, er freut sich, wedeln, begrüßt sie. Jedenfalls geifert er sie nicht an. Und ich betonen nochmal, Aston hat meiner Erinnerung nach keines der sonst üblichen Warnzeichen gegeben. Die kenn ich ja gut, weil Guinness mit seiner Energie hin und wieder mal andere Hunde nervt und zurechtgewiesen wird.
Ahh jetzt verstehe ich das.

Sprich die beiden waren das erste mal beide ohne Leine im Freilauf?

Dann klingt das schon sehr nach Rivalenrauferei.
An der Leine mag es oft funktionieren mit intakten Rüden aber ohne Leine können sie natürlich ganz anders frei und ungehemmt agieren.

Aston wird aber nicht die beste Energie gehabt haben, um ihn abzuleinen.

Ich hätte G nicht erlaubt, sich frei zu bewegen, sondern ihn ebenfalls angeleint und abgewandt hinsetzen lassen.
Das wird A einfach weiter provoziert haben. Auch wenn G ein Bogen gelaufen ist, kann es mitunter doch sehr provozierend und frustrierend für A gewesen sein.
 
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Celine
1. Sept. 08:43
Ich würde tatsächlich erstmal nur Spaziergänge an der Leine unternehmen, sodass ihr als Team was erlebt und es beide positiv verknüpfen.
Aus Sicherheit würde ich dann später ein Maulkorb für den Freilauf wählen. Hier würdet ihr auch erkennen, ob Beschädigungsabsicht vorliegt oder Aston nur den Rang klären will oder G in die Schranken weisen will.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 08:48
Ahh jetzt verstehe ich das. Sprich die beiden waren das erste mal beide ohne Leine im Freilauf? Dann klingt das schon sehr nach Rivalenrauferei. An der Leine mag es oft funktionieren mit intakten Rüden aber ohne Leine können sie natürlich ganz anders frei und ungehemmt agieren. Aston wird aber nicht die beste Energie gehabt haben, um ihn abzuleinen. Ich hätte G nicht erlaubt, sich frei zu bewegen, sondern ihn ebenfalls angeleint und abgewandt hinsetzen lassen. Das wird A einfach weiter provoziert haben. Auch wenn G ein Bogen gelaufen ist, kann es mitunter doch sehr provozierend und frustrierend für A gewesen sein.
Ja das erste Mal Freilauf.

Die Wiese ist sehr groß, drum dachte ich das Desinteresse wird bleiben, die können sich ja leicht aus dem Weg gehen.

Einer frei, der andere nicht war wahrscheinlich nicht optimal, wobei G meist eh auch nur rumgelegen oder bisschen gegangen ist. Aber gepasst hat es für Aston ganz klar nicht.

Bin nicht sicher, ob ich die mit Maulkorb aufeinander loslassen will. Das scheint mir die Sache nicht wert.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 08:51
Ich würde tatsächlich erstmal nur Spaziergänge an der Leine unternehmen, sodass ihr als Team was erlebt und es beide positiv verknüpfen. Aus Sicherheit würde ich dann später ein Maulkorb für den Freilauf wählen. Hier würdet ihr auch erkennen, ob Beschädigungsabsicht vorliegt oder Aston nur den Rang klären will oder G in die Schranken weisen will.
Ist es bei Rüden üblich, dass gleich mit heftig Losgehen in die Schranken gewiesen wird?
Ich kenn eher das warnende Knurren, Schnappen bzw dieses abgestoppte "Losgehen", wo gleich wieder umgedreht wird...

Und auch das Geifergesicht, das Aston danach zeigt, kommt mir nicht nach unterer Warnstufe vor...
 
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Celine
1. Sept. 08:55
Ist es bei Rüden üblich, dass gleich mit heftig Losgehen in die Schranken gewiesen wird? Ich kenn eher das warnende Knurren, Schnappen bzw dieses abgestoppte "Losgehen", wo gleich wieder umgedreht wird... Und auch das Geifergesicht, das Aston danach zeigt, kommt mir nicht nach unterer Warnstufe vor...
Das kommt ganz auf die Situation an. Mit welcher Energie wird abgeleint, das Alter der Rüden und allgemeine Sozialisierung.

Vermutlich wird Aston Guiness vorher schon immer beäugelt haben und die Rutenstellung in seiner Richtung gehabt haben.

In Koloss (American Bully Xl) hingen auch schon etliche Rüden in seinem Gesicht. Das ist schon richtig vernarbt..

Gigi mein Zwerg ist neutral mit Rüden. Alles was plüschig ist, schubst er körperlich weg oder mit dem Kopf aber er setzt nie sein Gebiss ein.
Ich habe ihn aber mit 6 Monaten unter anderen souveränen intakten Rüden (4 und 7 Jahre) laufen lassen.
 
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Wiebke
1. Sept. 08:56
Ist es bei Rüden üblich, dass gleich mit heftig Losgehen in die Schranken gewiesen wird? Ich kenn eher das warnende Knurren, Schnappen bzw dieses abgestoppte "Losgehen", wo gleich wieder umgedreht wird... Und auch das Geifergesicht, das Aston danach zeigt, kommt mir nicht nach unterer Warnstufe vor...
Kenne ich genauso von Watson.

Allerdings konnte er im Training und im Umgang mit anderen Hunden im Freilauf lernen, Vorstufen „freizuschalten“.