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Le Na
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zuletzt 24. März

Panikattacken

Wir haben unseren knapp 4 Jahre alten Rüden vor einem knappen Jahr aus Rumänien aus dem Tierschutz geholt. Gestern waren wir mit ihm zum ersten Mal bei einem Hundeauslauf mit vielen Hunden. Mit fremden Hunden hatte er nie ein Problem, nicht beim Gassi gehen oder auch beim Hunde Training nicht. Plötzlich fing er an panisch umher zu laufen, zu jaulen und sich in Büschen zu verkriechen. Wir haben es kaum geschafft ihn aus der Situation heraus und an die Leine zu bekommen. Seit dem wir zuhause sind, möchte er die Wohnung nicht mehr verlassen, isst kaum etwas und liegt nur noch. Mittlerweile hat er zwei weitere Panikattaken durch laute Geräusche gehabt. Dabei ist er auch auf der Suche nach einem Versteck panisch und jaulend herum gelaufen. Er hat sich jedes Mal eingepinkelt. Wir können nicht an ihn heran, weil er so verängstigt ist. Wir wissen nicht was wir machen sollen bzw wo das auf einmal herkommt. An wen wendet man sich bei so einer plötzlichen und starken Panikattaken?
 
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Dogorama-Mitglied
20. März 20:51
Der Hund ist 6 Monate bei euch. Kannst du sonst auf ihn zugehen? Ansonsten gehst du seitwärts in leicht gebeugter Haltung ohne Anspannung langsam auf ihn zu. Zur Not rückwärts. Dann kein Blickkontakt sondern langsam und ruhig Leine an das Halsband. Dann langsam zurückgehen. Und den Hund weiterhin ohne Blickkontakt an der Leine mit leichtem Druck hinterher führen. Wenn es Schmerzen sind, dann muss der Hund kurz mit der Angst leben. Man kommt immer an einen Hund, wenn er nicht extrem Aggressiv ist
Hast Du das schon mal so praktizieren müssen? Vielleicht kommt man ja mal selbst in so eine Situation. Wäre schon beruhigend zu wissen, ob das funktioniert.
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 02:05
Es gibt ein Gelartiges Beruhigungsmittel, Sedalin, eigentlich für Pferde. Wir geben das unseren Hunden vor dem Flug. Vielleicht kannst du mit dem Tierarzt sprechen, ob er dir das geben kann. Der Hund braucht nur ne Fingerspitze davon. Dann wird er müde und du kannst ihn zum Arzt bringen.
Bitte kein Sedalin! Sedalin wirkt nur sedierend, aber nicht angstlösend. Sprich der Hund hat noch genausoviel Angst, er kann sie nur nicht mehr ausdrücken.
 
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Le Na
21. März 04:53
Ich bin sehr dankbar für eure ganzen Tipps! Er will leider gar nichts fressen, deshalb bekommen wir auch kein Beruhigungsmittel in ihn rein. Und wir können auch keinen Tierarzt an ihn heran lassen ohne Maulkorb, denn er wird definitiv aus Angst beißen. Er kommt aus dem Tierschutz und hat seine Traumata :( Wir haben schon mit dem Tierarzt telefoniert und die sind auch ratlos. Wir werden heute versuchen ihn mit allem möglichen Lerckeren den Maulkorb aufzusetzen 🙈 wir fühlen uns grad so hilflos..
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 05:07
Ich bin sehr dankbar für eure ganzen Tipps! Er will leider gar nichts fressen, deshalb bekommen wir auch kein Beruhigungsmittel in ihn rein. Und wir können auch keinen Tierarzt an ihn heran lassen ohne Maulkorb, denn er wird definitiv aus Angst beißen. Er kommt aus dem Tierschutz und hat seine Traumata :( Wir haben schon mit dem Tierarzt telefoniert und die sind auch ratlos. Wir werden heute versuchen ihn mit allem möglichen Lerckeren den Maulkorb aufzusetzen 🙈 wir fühlen uns grad so hilflos..
Vielleicht könnte Euch eine ortsansässige Tierschutzorganisation / Tierheim weiterhelfen. Oftmals gibt es jemanden, der sich gut mit panischen Tieren auskennt und vielleicht noch einen Lösungsansatz hat
 
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Marion
21. März 05:08
Ich fühle gerade so mit ..wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz und sie ist auch extrem ängstlich. Es muss schrecklich sein, wenn man absolut nicht weiter weiß....hat sich denn an seinem Verhalten irgend etwas verändert in den letzten Stunden? Oder ist alles so geblieben?
 
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Marion
21. März 05:12
Vielleicht könnte Euch eine ortsansässige Tierschutzorganisation / Tierheim weiterhelfen. Oftmals gibt es jemanden, der sich gut mit panischen Tieren auskennt und vielleicht noch einen Lösungsansatz hat
Das wäre auch noch ein Vorschlag von mir gewesen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 06:12
Ich bin sehr dankbar für eure ganzen Tipps! Er will leider gar nichts fressen, deshalb bekommen wir auch kein Beruhigungsmittel in ihn rein. Und wir können auch keinen Tierarzt an ihn heran lassen ohne Maulkorb, denn er wird definitiv aus Angst beißen. Er kommt aus dem Tierschutz und hat seine Traumata :( Wir haben schon mit dem Tierarzt telefoniert und die sind auch ratlos. Wir werden heute versuchen ihn mit allem möglichen Lerckeren den Maulkorb aufzusetzen 🙈 wir fühlen uns grad so hilflos..
Jetzt muss ich kurz von meinem Problempflegehund erzählen.
Unberechenbar, dominant und bissig. So wurde er von seinen Adoptanten beschrieben (von der Orga nett und unkompliziert)
Dieser Hund hat sich von jetzt auf nachher das Geschirr nicht mehr ausziehen lassen. Es hing schräg über dem Hund, dieser verviel in aggressive Panik und biss nur noch um sich.
Ich war bereits mit denen in Kontakt nichts half, weil die Leute viel zu vorsichtig und ängstlich waren.
Glück war der Wohnort, Berlin!
Nach 5 Stunden war der mobile Tierazt da. Ein herzhafter Griff, den wütenden Hund im Kragen geschnappt, das Geschirr vom Helfer aufgeschnitten, auf den Boden gesetzt und alles war gut.
Der Hund war nicht nett, hat ihm was nicht gepasst, hat er auch bei mir richtig zugebissen.
Aber auch das wurde besser, weil ich keine Angst hatte.

Ich will damit sagen, ihr braucht jemand der einfach hingeht und zu packt. 🤷🏼‍♀️

Frage, was sagt die Orga dazu?
 
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Le Na
21. März 06:13
Ich fühle gerade so mit ..wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz und sie ist auch extrem ängstlich. Es muss schrecklich sein, wenn man absolut nicht weiter weiß....hat sich denn an seinem Verhalten irgend etwas verändert in den letzten Stunden? Oder ist alles so geblieben?
Wir haben heute Abend erst einen Termin mit der Vermittlung aus dem Tierschutz. Leider gar nicht, er sitzt immer noch auf seiner Decke mit Kot und Urin von der Nacht und will nicht da weg 😢 Wir versuchen ihn da weg zu locken und irgendwie in den Maulkorb zu bekommen...
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 06:18
Erst später, da waren wir schon etwa 20 min unterwegs.
Meine Frage richtig sich nicht nach dem Unterwegs sein, sondern explizit danach ob er schon länger (und entspannt) auf der eingezäunten Freilauffläche unterwegs gewesen ist oder ob dort unmittelbar die Welt unterging?

Ich hoffe sehr ihr konntet bis jetzt die Situation entschärfen und regeln?

Ich frage nach dem Wann nur weil ich mich an etwas erinnerte, was mit meiner ersten Hündin Emma passierte. Sie kam aus einem Tierheim und als ich sie das erste Mal mit in die Gartenanlage meiner Eltern nahm, verfiel sie ebenfalls plötzlich in kopflose Panik und war stundenlang nicht ansprechbar. Es war zwar dennoch nicht so heftig wie bei euch, aber schon schlimm. Sie hatte damals, so denke ich, gedacht sie wäre wieder im Tierheim durch die ganzen Zäune auf dem Gang usw.

halte uns doch gern auf dem laufenden.
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 06:20
Wir haben heute Abend erst einen Termin mit der Vermittlung aus dem Tierschutz. Leider gar nicht, er sitzt immer noch auf seiner Decke mit Kot und Urin von der Nacht und will nicht da weg 😢 Wir versuchen ihn da weg zu locken und irgendwie in den Maulkorb zu bekommen...
Hast du meinen Vorschlag ausprobiert?
Leberwurst und ohne Blickkontakt hinsetzen?

Ich habe leider Erfahrung mit solchen Hunden.
Ich sage leider, weil das was die Hunde durch machen eine ganz schlimme Situation ist. Sie würden lie er sterben .... Aber es funktioniert.
Das wichtige ist wie immer bei Tieren deine eure innere Einstellung.
Keine Angst keine Unsicherheit.
Versuch es bitte.
Mach Musik an die dir gefällt, Hörbuch egal. Ruhe ausstrahlen hinsitzen, Leberwursthand.

Ohne Hauruckaktion die einzige Möglichkeit.

Neben Schmerz, kann auch sein dass er was gesehen, eher gehört hat, was ihn an was furchtbar erlebtes erinnert hat.
Und er ist in dieser Situation jetzt gefangen.