Bei Traumata kann das alles durchaus sein. Haley lässt sich bis heute nicht von Fremden anfassen, ansprechen reicht schon und sie verfällt manchmal in Panik aus dem Nichts heraus. Durch ein Geräusch. Man muss zumindest soweit kommen, daß man den eigenen Hund in solch einer Situation noch ansprechen und lenken kann. Das geht natürlich nicht über Nacht.
Ich kam mir so oft dämlich, böse und gemein vor. Wenn ich im ersten Jahr irgendwo mit ihr stand und es Ging nicht mehr vor oder zurück. Sie wollte das Haus nicht mehr verlassen. Alles machte ihr Angst (Wir sind schon von Panik zu Angst gekommen)
Ich hab es konsequent durchgezogen. Habe 24 Kilo raus getragen, 4x am Tag. Ich stand sinnlos mit ihr in der Gegend rum. Bin zu belebten Orten gefahren. Hab den Kofferraum aufgemacht, mich auf die Kante gesetzt und gewartet.
Nachdem ich einmal 45 Minuten vom Auto bis zum Eingang mit ihr gebraucht hatte.
Klar tat es mir leid, meine Hündin so zu sehen. Aber um ihr ein gutes Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen, musste ich zu ihrem Besten handeln und das bedeutet auch... Das ich zwar Rücksicht nehme, sie Ausweichen und gucken lasse. Ihre Grenzen erkenne. Aber manchmal musste ich sie auch zwingen. Immer in Ruhe. Immer mit der Gewissheit, daß ich sie schütze und sie bei mir sicher ist.
Alles innerhalb der Grenzen, die sie zwar ganz und gar nicht schön, aber aushaltbar fand.
Man darf nicht hilflos und unsicher sein, bei einem traumatisierten Hund. Auch wenn einem das Herz, bei solch einer blinden Panik, blutet.
Ich hab mir immer gesagt "Ich bin der Fels in ihrer Brandung".
Ich Locke sie nicht, ich betütel sie nicht und beruhige auch nur kurz und knapp. Aber ich bin da
Ich finde ,bevor hier auf die Psyche eingegangen wird,sollte erstmal wirklich zweifelsfrei geklärt werden,ob der Hund nicht doch irgend eine Erkrankung körperlicher Natur hat!