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Le Na
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Anzahl der Antworten 126
zuletzt 25. März

Panikattacken

Wir haben unseren knapp 4 Jahre alten Rüden vor einem knappen Jahr aus Rumänien aus dem Tierschutz geholt. Gestern waren wir mit ihm zum ersten Mal bei einem Hundeauslauf mit vielen Hunden. Mit fremden Hunden hatte er nie ein Problem, nicht beim Gassi gehen oder auch beim Hunde Training nicht. Plötzlich fing er an panisch umher zu laufen, zu jaulen und sich in Büschen zu verkriechen. Wir haben es kaum geschafft ihn aus der Situation heraus und an die Leine zu bekommen. Seit dem wir zuhause sind, möchte er die Wohnung nicht mehr verlassen, isst kaum etwas und liegt nur noch. Mittlerweile hat er zwei weitere Panikattaken durch laute Geräusche gehabt. Dabei ist er auch auf der Suche nach einem Versteck panisch und jaulend herum gelaufen. Er hat sich jedes Mal eingepinkelt. Wir können nicht an ihn heran, weil er so verängstigt ist. Wir wissen nicht was wir machen sollen bzw wo das auf einmal herkommt. An wen wendet man sich bei so einer plötzlichen und starken Panikattaken?
 
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Fin
24. März 12:49
Hast Du das schon mal so praktizieren müssen? Vielleicht kommt man ja mal selbst in so eine Situation. Wäre schon beruhigend zu wissen, ob das funktioniert.
Ich hab es schon mehrfach machen müssen . Klappt, aber dicke Kleidung anziehen, es kann gut sein, dass man gebissen wird, wenn die eigene Haltung nicht stimmt. Mir ist so ein Risiko bei meinem Hund auf jeden Fall wert.
 
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HappyFee
24. März 12:57
Sorry aber ich kann das nicht nachvollziehen das bis vor 5 Std immer noch nicht dem verzweifelten Hund geholfen wurde ,das ist doch unerträglich???
...ich verstehe das auch nicht...so etwas muss am selben Tag geschehen 😣
 
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Mel und
24. März 13:04
Wir waren selbstverständlich schon beim TA und haben ihn dort untersuchen lassen.
Habt ihr ihn denn ganzheitlich untersuchen lassen ? großes Blutbild,Röntgen,vielleicht Ultraschall? Bevor das nicht alles abgeklärt ist ,würde ich kein Auge mehr zumachen können an eurer Stelle . Man kann doch nicht einfach davon ausgehen ,das es psychischer Natur ist bevor überhaupt alles andere ausgeschlossen wurde.
 
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Lea
24. März 13:07
Habt ihr ihn denn ganzheitlich untersuchen lassen ? großes Blutbild,Röntgen,vielleicht Ultraschall? Bevor das nicht alles abgeklärt ist ,würde ich kein Auge mehr zumachen können an eurer Stelle . Man kann doch nicht einfach davon ausgehen ,das es psychischer Natur ist bevor überhaupt alles andere ausgeschlossen wurde.
Vor Allem wenn der Hund sich einkotet und einpinkelt.. ist ne heftige Reaktion auf einen nur „verstimmten“ Magen.. hätte mich mit dieser Diagnose nicht einfach abgefunden
 
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Anja
24. März 13:08
...ich verstehe das auch nicht...so etwas muss am selben Tag geschehen 😣
Sie waren beim Tierarzt. Mit der Diagnose "Übelkeit"... Was hier keiner so Recht glaubt und sie selbst auch nicht. Wollten eine zweite Meinung, Röntgen etc Wie sieht es denn mittlerweile aus?
 
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Anja
24. März 13:11
Sie waren beim Tierarzt. Mit der Diagnose "Übelkeit"... Was hier keiner so Recht glaubt und sie selbst auch nicht. Wollten eine zweite Meinung, Röntgen etc Wie sieht es denn mittlerweile aus?
Ah OK... Die letzte Antwort überlesen. Sorry. Klingt zumindest besser
 
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Heike
24. März 13:26
Hallo, aus Erfahrung berichtet: Sollte der Hund sich noch bewegen können ohne geringste veränderte Anzeichen möchte ich beinahe behaupten hier liegt ein Trauma vor. Warum ich darauf komme? Over load auf dem Hundplatz anschließend verstecken, oder auch Schutzraum suchend hinzukommt die Dunkelheit. Idee: Notfalltropfen über Leckerchen, Wasser und Futter zunächst an dem vom Hund ausgewählten Ort geben. In Ruhe lassen und einfach beobachten. Annäherung vom Hund kleinschrittig, unterstützen. Ansammlungen mit anderen Hunden erstmal vermeiden, bis sich das Vertrauen wieder stabilisiert hat. Erst dann mit kleinen Schritten wieder die Perspektive eröffnen. Good Luck, Mojo
 
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Maria
24. März 13:41
Habt ihr ihn denn ganzheitlich untersuchen lassen ? großes Blutbild,Röntgen,vielleicht Ultraschall? Bevor das nicht alles abgeklärt ist ,würde ich kein Auge mehr zumachen können an eurer Stelle . Man kann doch nicht einfach davon ausgehen ,das es psychischer Natur ist bevor überhaupt alles andere ausgeschlossen wurde.
Ganz meine Meinung!
 
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Annett
24. März 13:53
Jetzt muss ich kurz von meinem Problempflegehund erzählen. Unberechenbar, dominant und bissig. So wurde er von seinen Adoptanten beschrieben (von der Orga nett und unkompliziert) Dieser Hund hat sich von jetzt auf nachher das Geschirr nicht mehr ausziehen lassen. Es hing schräg über dem Hund, dieser verviel in aggressive Panik und biss nur noch um sich. Ich war bereits mit denen in Kontakt nichts half, weil die Leute viel zu vorsichtig und ängstlich waren. Glück war der Wohnort, Berlin! Nach 5 Stunden war der mobile Tierazt da. Ein herzhafter Griff, den wütenden Hund im Kragen geschnappt, das Geschirr vom Helfer aufgeschnitten, auf den Boden gesetzt und alles war gut. Der Hund war nicht nett, hat ihm was nicht gepasst, hat er auch bei mir richtig zugebissen. Aber auch das wurde besser, weil ich keine Angst hatte. Ich will damit sagen, ihr braucht jemand der einfach hingeht und zu packt. 🤷🏼‍♀️ Frage, was sagt die Orga dazu?
Ja so in die Richtung denke ich auch. Gut zureden und bedauern und vor allem nicht hingehen, weil man Angst hat, ist denke ich leider nicht hilfreich. Der Hund spürt genau, dass ihr auch unsicher und ängstlich seid und lernt, dass er sich euch mit Knurren vom Hals halten kann. Genau das ist aber das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte. Ich hatte als Beispiel mal eine Situation mit dem Hund im Nachbarhaus. Der war jetzt kein Angsthund, aber total unsicher und unerzogen. Auf der Straße ist er jeden, ob Mensch oder Hund, angegangen und zu seinem Frauchen hatte er auch ein gestörtes Verhältnis. Eines Tages hatte er eine Zecke. Frauchen kam total verzweifelt zu mir und hat mich gefragt, ob ich ( als für den Hund Fremde 🙈) vielleicht diese Zecke rausmachen könnte. Von ihr würde er sich das nicht gefallen lassen. Wir sind hoch in ihre Wohnung und der Hund verschwand unter dem Küchentisch. Als sich Frauchen auf den Stuhl setzen wollte, knurrte ihr Hund sie an und schnappte nach ihr. Ihre Reaktion war, wieder aufzustehen und zu mir zu sagen:“Sehen Sie, er lässt sich das nicht gefallen.“ Ich habe sie um ein Halsband gebeten und ihr gesagt, dass sie bitte rausgehen soll und mich mit dem Hund alleine lassen soll. Als sie draußen war, habe ich einen Stuhl vom Tisch weggestellt, habe mich dort hingesetzt und den Hund zu mir gerufen. Als er kam, habe ich ihm das Halsband umgemacht, um ihn besser halten zu können, habe in, ohne zu zögern und groß darüber nachzudenken beherzt umgedreht, zwischen meine Beine gesetzt und ihm problemlos die Zecke rausgemacht. Er war dabei in keinster Weise aggressiv. Das konnte man an seiner Körpersprache gut ablesen, sobald Frauchen nicht mehr mit im Raum war. Das änderte sich schlagartig, als Frauchen wieder in der Küche erschien und nicht fassen konnte, dass das bei mir so gut geklappt hat. Er fing sofort wieder an, sie zu maßregeln und zu bedrängen. Ich will damit nur sagen, dass auch das Verhalten des Halters eine große Rolle spielt, gerade und ganz besonders bei so ängstlichen Hunden. Gerade ein so verängstigter Hund braucht da eine klare Führung und ich denke schon, dass der richtige Tierarzt das auch in den Griff bekäme, wenn er Erfahrungen mit solchen Hunden und dem Umgang mit ihnen hat. Es gibt viele schwierige Hunde, mit denen ein Tierarzt klarkommen muss. Ich drücke euch die Daumen!
 
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Anja
24. März 14:38
Bei Traumata kann das alles durchaus sein. Haley lässt sich bis heute nicht von Fremden anfassen, ansprechen reicht schon und sie verfällt manchmal in Panik aus dem Nichts heraus. Durch ein Geräusch. Man muss zumindest soweit kommen, daß man den eigenen Hund in solch einer Situation noch ansprechen und lenken kann. Das geht natürlich nicht über Nacht. Ich kam mir so oft dämlich, böse und gemein vor. Wenn ich im ersten Jahr irgendwo mit ihr stand und es Ging nicht mehr vor oder zurück. Sie wollte das Haus nicht mehr verlassen. Alles machte ihr Angst (Wir sind schon von Panik zu Angst gekommen) Ich hab es konsequent durchgezogen. Habe 24 Kilo raus getragen, 4x am Tag. Ich stand sinnlos mit ihr in der Gegend rum. Bin zu belebten Orten gefahren. Hab den Kofferraum aufgemacht, mich auf die Kante gesetzt und gewartet. Nachdem ich einmal 45 Minuten vom Auto bis zum Eingang mit ihr gebraucht hatte. Klar tat es mir leid, meine Hündin so zu sehen. Aber um ihr ein gutes Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen, musste ich zu ihrem Besten handeln und das bedeutet auch... Das ich zwar Rücksicht nehme, sie Ausweichen und gucken lasse. Ihre Grenzen erkenne. Aber manchmal musste ich sie auch zwingen. Immer in Ruhe. Immer mit der Gewissheit, daß ich sie schütze und sie bei mir sicher ist. Alles innerhalb der Grenzen, die sie zwar ganz und gar nicht schön, aber aushaltbar fand. Man darf nicht hilflos und unsicher sein, bei einem traumatisierten Hund. Auch wenn einem das Herz, bei solch einer blinden Panik, blutet. Ich hab mir immer gesagt "Ich bin der Fels in ihrer Brandung". Ich Locke sie nicht, ich betütel sie nicht und beruhige auch nur kurz und knapp. Aber ich bin da