Ich finde die Antworten mit "einfach ruhig und konsequent weg/auf die Decke schicken" auch immer etwas schwierig umzusetzen. Was mache ich denn, wenn mein Hund weiter fröhlich um mich herum oder mich anspringt und Ohren einfach komplett auf Durchzug hat? Wenn ich ihn nicht ignorieren kann, weil er entweder selbstbelohnendes Verhalten zeigt oder für ihn potentiell gefährliches? Kommt ja gerade in der Pubertät durchaus vor. Und auch ein Abbruchwort oder Deckenkommando muss ja erstmal konditioniert werden und ist nicht sofort in so einer stressigen Situation einsetzbar, da kann man sich das Kommando ja auch teilweise mit kaputt machen, wenn der Hund merkt, es passiert nichts, wenn ich das Kommando nicht befolge. Also mir fehlt da immer der Zweig "wenn der Hund nicht hört, probiere X und sei dadurch konsequent". Hausleine finde ich deswegen viel besser umsetzbar, als diese vagen Umschreibungen.
Deine Konsequenz die du dem Hund auferlegt hast, vor der Pubertät, sollten "einfach" weiter erfolgen. Deine Kommandos erfolgen höchstens 3x und danach müssen Konsequenzen für den Hund folgen damit er dich in Zukunft weiter ernst nehmen wird. Wie Deine Konsequenz im einzelnen aussehen musst du dir bewusst sein. So weiß zum Beispiel meine, was folgt wenn sie nicht hört. Ich schlage nicht, würge sie nicht mit Halsband oder ähnliches sondern sie erhält einen Platzverweis und steht erst wieder auf wenn ich das ok dafür gebe.
Hört der Hund noch nicht darauf, bleibt er mit der Leine dort fixiert. Egal welches Theater er aufführt. Abgeleint wird erst wenn Ruhe herrscht, der Hund in der Entspannung liegt. Ist das in 1 Std. dann bleibt er dort für 1 Std. Bis er lernt, je eher ich ruhig bin desto eher bin ich befreit und es geht ihm damit zunehmend besser. Aller Anfang ist schwer, ignorieren des schlechten Verhalten ist schwer aber das einzige, was langfristig funktioniert, mit oder ohne Pubertät.
Hunde erziehen ist wie bei Kindern, gaaanz einfach, nur das Ergebnis hinterher lieb haben kann problematisch sein. Je besser der Hund erzogen ist umso mehr Freiheit kann ich ihm schenken (Martin Rütter) ! Das ist doch was wir wollen.