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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Erika
3. Juni 19:34
Hey danke für den Beitrag. Blocken ist in so einem Moment sehr schwierig, er windet sich da in alle Richtungen an mir vorbei und dann tanzen wir blöd in der Gegend herum 🤦 Ich schnapp ihn dann auch oft und zieh ihn weg, bin da von Ruhe allerdings ein Stückchen entfernt. Aber eigentlich hätte ich gerne eine Alternative zu diesem körperlichen Ringen mit ihm...irgendwas, wo es mir leichter fällt in mehr Ruhe zu kommen...
Oh ja…. dieses Übel kenne ich nur zu gut. So nebenbei hat mein Gonzo es geschafft, mich zum Sturz zu bringen….Resultat: Sprunggelenk und Wadenbeinbruch samt Bänderrisse. Hat alles 3 Monate nach der op gedauert bis ich wieder einigermaßen fusstauglich war.
Natürlich waren wir in der Hundeschule beim trainieren ….und trainieren bis zum erbrechen….aber wenn der geschlechtstrieb stärker ist, mach’s du gar nichts…,über Tipps würde ich mich auch sehr freuen 🤗
 
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Susa
3. Juni 22:37
Oh ja…. dieses Übel kenne ich nur zu gut. So nebenbei hat mein Gonzo es geschafft, mich zum Sturz zu bringen….Resultat: Sprunggelenk und Wadenbeinbruch samt Bänderrisse. Hat alles 3 Monate nach der op gedauert bis ich wieder einigermaßen fusstauglich war. Natürlich waren wir in der Hundeschule beim trainieren ….und trainieren bis zum erbrechen….aber wenn der geschlechtstrieb stärker ist, mach’s du gar nichts…,über Tipps würde ich mich auch sehr freuen 🤗
Denkst du das hängt damit zusammen, dass es ein unkastrierter Rüde ist?
Unserer hat am Anfang ALLE Hunde angepöbelt, unabhängig vom Geschlecht, sogar auch läufige Hündinnen.

Mir haben schon einige Leute zur Kastration geraten, aber ich sehe da irgendwie keinen Zusammenhang. Vielleicht wird dann das festschnüffeln und Pippi lecken weniger, aber bei den anderen "Problemchen" glaube ich irgendwie nicht, dass es was bringt.
 
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Lena
4. Juni 04:29
Du könntest auch mehrere Stellen anlaufen zum Beispiel ein Ball den du schon mit dem Wort Ball belegt hast Hund ins Platz bringen vier fünf stellen ablaufen und so tun als ob du den Ball dort versteckst. Mal befindet sich der Ball im zweiten Versteck mal im fünften Mal im dritten. Das ist super anstrengend daher nicht zu oft machen. Und wichtig den Ball nicht wegnehmen sondern er soll ihn dir bringen loben und belohnen. Ich muss meinen meistens erst dazu in Stimmung bringen indem ich den Ball ein paar Mal schmeiß damit er überhaupt weiß daß er den haben darf. Da er ihn meistens erst mit Kommando hinterher durfte. Und ich schenibar nicht genug Geduld hatte bis er ihn mir gebracht hat. Da muss man ein wenig Rum probieren bis es wieder funktioniert.
Mit Spielzeug und bei uns in der Tiefgarage hab ich das tatsächlich auch an und zu schon mal gemacht, also das mit dem antäuschen beim verstecken.
und Samu scheint sowas definitiv Spaß dazu machen! 🤗
Muss mir da nochmal bissl was überlegen was, wie und wo ich das gut umsetzen kann..
 
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Lena
4. Juni 04:29
Achso, ja natürlich darf er das nicht sehen, er ist ja nicht doof 🤣 warum soll er einer Spur folgen, wenn er das Ziel schon kennt? Da musst du vorher alleine losgehen und die Spur legen und dann mit ihm los. Ich hab Bokar immer Gegenstände im Garten versteckt und er musste im Haus warten. Wenn ich ihn dann raus ließ, ist er zielstrebig zu dem Versteck, als hätte er es gewusst. Bis ich drauf gekommen bin, dass er meiner Fährte folgt und deswegen immer weiß, wo ich die Dinge versteckt habe 🤦🏼‍♀️
schlaue Hunde 😌😉🤣🤣
 
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Lena
4. Juni 04:35
Denkst du das hängt damit zusammen, dass es ein unkastrierter Rüde ist? Unserer hat am Anfang ALLE Hunde angepöbelt, unabhängig vom Geschlecht, sogar auch läufige Hündinnen. Mir haben schon einige Leute zur Kastration geraten, aber ich sehe da irgendwie keinen Zusammenhang. Vielleicht wird dann das festschnüffeln und Pippi lecken weniger, aber bei den anderen "Problemchen" glaube ich irgendwie nicht, dass es was bringt.
Dann setze einen Chip und dann siehst du ob es was bringt. Wenn ja, dann noch während der wirkt kastrieren lassen. Wenn nein, dann einfach auslaufen lassen.
Nur gibts beim Chip klassischerweise ja die Erstverschlimmerung.. die will man halt auch nicht unbedingt haben…… aber so hätte man einen Test und es ist nicht gleich endgültig.

Wir haben Samu kastrieren lassen vor ca 10 Wochen wegen Prostatazysten und seit dem kein pipi lecken mehr und er ist insgesamt einen Ticken ruhiger draußen. Ich merke definitiv einen Unterschied! Und ich glaube auch bei den Hundebegegnungen macht es was aus, hab ich so den Eindruck.
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass wir uns dafür entscheiden haben!
Aber es gab ja auch deinen Grund, ganz unabhängig vom Verhalten. Es war also eh nötig..
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juni 15:10
Ich hab wirklich von einem Tag auf den anderen gemerkt, wie meine Gedanken das extrem beeinflussen, wie gut ich Samu dabei stoppen kann oder eben nicht! Wir hatten damals nen neuen Trainer (definitiv zu sehr auf Autorität und Druck etc., aber das war wenigstens eine gute Sache, die wir bei diesem Trainer mitbekommen haben..) und der sagte zu uns, dass das respektlos ist und frech, was Samu da macht. Und damals war ich noch extrem unwissend und hab das so nie gesehen. Seit dem hat sich extrem viel geändert, aber da war Samu noch kein Jahr alt und auch damals hatten wir dieses Problem tatsächlich schon……. Auf jeden Fall haben sich meine Gedanken total geändert und ich hatte kein Mitleid mehr (armer, gestresster Hund..), sondern hab mir gedacht „Das geht gar nicht, was du da mit mir machst, auch wenn du gestresst bist!“ und dann konnte ich es von einem Tag auf den anderen in 1 Sek mit einem klaren „Schluss“ abbrechen. Aber ich versuch es nochmal in die Richtung, vielleicht krieg ich meine Gedanken ja nochmal geändert.. keine Ahnung warum sich das wieder in die andere Richtung entwickelt hat bei mir…….
Ich glaub, man darf vor lauter Verständnis nicht ganz vergessen, dass auch der Mensch nicht nur Pflichten sondern Rechte hat.

Klar macht es total Sinn, die Ursachen für Stress herauszufinden und zu beheben, aber das heisst nicht, dass man sich in der Zwischenzeit grob anpöbeln lassen muss.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juni 15:19
Hallo, ich habe mit meinem Hund auch das Problem, dass er in die Leine geht und überhaupt nicht mehr ansprechbar ist. Blocken bringt überhaupt gar nix, er geht dann irgendwo an mir vorbei. Ich hatte ihn schon 2x in der Hose hängen. Wenn ich ihn ins Fell packe quitscht er los, als würde ich ihn abstechen. Leider ist er nur Kniehoch, so dass es mit am Halsband nehmen und weiter gehen auch schwierig ist. Was ich interessant fände, wäre die Idee mit dem Kurzführer. Dann einfach daran nehmen und weiter gehen, zur Not den Hund hinterher schleifen?
Erstmal wär interessant zu wissen, in welchen Situationen er in die Leine geht und wie du das bisher handhabst.

Das "einfach Mitnehmen" ist keine Einzelmassnahme, sondern wenn nötig ein kurzfristiger Teil eines umfassenderen Paketes von Verbesserungen bzw Veränderungen im Führungsstil.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juni 15:32
Oh ja…. dieses Übel kenne ich nur zu gut. So nebenbei hat mein Gonzo es geschafft, mich zum Sturz zu bringen….Resultat: Sprunggelenk und Wadenbeinbruch samt Bänderrisse. Hat alles 3 Monate nach der op gedauert bis ich wieder einigermaßen fusstauglich war. Natürlich waren wir in der Hundeschule beim trainieren ….und trainieren bis zum erbrechen….aber wenn der geschlechtstrieb stärker ist, mach’s du gar nichts…,über Tipps würde ich mich auch sehr freuen 🤗
Bei mir war das konsequente Führen die Lösung.

Wenn ich potentielle Auslöser bemerke, gebe ich kompromisslos die Richtung vor. Ausreichend Abstand und zackig und ohne Diskussion vorbei/weg davon.

Das hat innerhalb kurzer Zeit sehr viel verändert.
 
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Jörg
4. Juni 16:38
Mit Spielzeug und bei uns in der Tiefgarage hab ich das tatsächlich auch an und zu schon mal gemacht, also das mit dem antäuschen beim verstecken. und Samu scheint sowas definitiv Spaß dazu machen! 🤗 Muss mir da nochmal bissl was überlegen was, wie und wo ich das gut umsetzen kann..
Darf ich mal fragen wie die allgemeine Körperhaltung von Samu ist wenn er sich an der Leine befindet. Bei meinem steht die Rute meistens nach oben was für eine starke Präsenz spricht. Die Ohren sind meistens nach hinten gerichtet was für viel Aufmerksamkeit steht. Wie sieht das bei Samu aus?
 
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Ash
4. Juni 16:46
Hier funktioniert die folgende „Notfallreaktion“ : Wenn „Feindhund“ plötzlich im Sichtfeld und sehr nah, weil Kreuzung, Ecke und Juri löst direkt aus mit in die Leine springen, massiv nach vorne „draufgehen“ und wütendem Gebell. Hat also das Kriegsbeil praktisch direkt ausgegraben😨 Dann blockiere ich ihn frontal, fasse gleichzeitig ins Geschirr und drehe um 180 Grad um, so dass der andere Hund möglichst sofort aus seinem Gesichts-, evtl. sogar Geruchsfeld kommt. Dann direkt ins Sitz bringen (funktioniert nur körpersprachlich in dieser Situation) und doll loben (verbal). Warten bis der andere Hund „weg“ ist. Ich währenddessen die Ruhe selbst 😜
Bringt bei meinem buddy null mitn72cm schulterhöhe, 70cm rückenlänge und 40kg🫣 der hat sich schneller wieder umgedreht zum.hund alsnich ihn gepaclt halten könnte