Wenn die vorgeschlagenen Trainingsansätze deeskalierend und selbständigeitsfördernd wären, würd ich die sofort in Betracht ziehen.
Aber es sträubt sich wirklich alles in mir, eine Strategie zu etablieren, die ich von vorne weg für fehlgeleitet halte.
Jetzt hab ich mir mit voller Absicht einen Hund "gemacht", der eben genau keine Dauerverwaltung im Umgang mit Artgenossen braucht, sondern der sowas schon mit knapp 3 Jahren weitgehend eigenständig und sehr kompetent händeln kann.
Warum sollte ich das wegen ein paar blöden Situationen grundsätzlich konterkarieren und auf's Spiel setzen?
Ich will über kurz oder lang dezitiert NICHT jeden Schritt meines Hundes generalüberwachen müssen, sondern ihn zu einem vernünftigen, selbstregulierten und freiwillig kooperativen Erwachsenen erziehen.
Ah ja...und ist das nicht eine mittelschwere Erleuchtung, das mal so auszudiskutieren und zu formulieren...Das wird mir schwer zu denken geben in Bezug auf manche meiner Reaktionen.
Wahrscheinlich ist das nicht gern gesehen, weil es nicht in die Richtung „Ich kümmere mich, du brauchst nichts machen fällt.“
Aber bei 3 Meter Weg und es kommt jemand mit seinem arg hochgepushten Hund vorbei, der vorhat ihn im Abstand einer 1€-Münze , Nase an Nase mit Leinenzug vorbeizuführen und ich geb dem Team schon allen möglichen Platz dem ich bieten kann, dann kündige ich einfach an, was passieren wird.
„Landet der Hund so bei meiner Hündin, fängt der sich eine.“
Ich meine das überhaupt nicht drohend, aber der anderer Hundehalter kann so nochmal überdenken, ob er seinen Hund wirklich auf die Art vorbeiführen möchte. Die meisten HH wissen ohnehin wie ihr eigener Hund potenziell auf andere reagiert oder andere auf ihn.
Nun hat meine Hündin eine sehr große Abneigung gegen sehr grobe Unhöflichkeiten anderer Hund, aber was sie nicht tut ist von sich aus Kommentkämpfe zu beginnen.
Wird der Hund dann vernünftig eingesammelt, tun wir unser bestes, um uns ebenfalls gescheit zu verhalten.
Andere wiederum interessiert das nicht. Da seh ich mittlerweile aber auch nicht mehr ein, das zu unserem Problem zu machen, wenn sich gegenüber so wenig Mühe gibt.
Da fängt der Hund sich dann entsprechend meiner Ankündigung auch die Ansage ein und das verhindere ich auch nicht, sondern lobe Mira, wenn sie es gescheit tut.
Passiert selten, eine Klopperei ist daraus nie entstanden und meistens verhält sich der andere Hund beim nächsten Mal höflicher.
Aber die Mira hat da auch sicher andere Motive als Guiness.
Du sagst ja, das der auch nicht so die Probleme mit einem Kommentkampf hätte, und da teilweise auch reinrutscht.
Der Mira kommt i.d.R. auch niemand mit blöden Absichten entgegen, da mangelt es in der Regel nur an gescheiten Umgangsformen.
Aber sie ist eben auch eine Hündin und kein intakter Rüde.
Manchmal läuft es auch trotz der vorherigen Aufregung auf ein bisschen angespanntes Schnüffeln/ Fiddeln hinaus.