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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 02:49
Also meine Meinung kennst du dazu ja bereits. Eine Korrektur kann gar nicht funktionieren, wenn der Hund sie nicht kennt. Damit er sie kennt muss sie sinnvoll ins Training integriert werden. Und da eben auch erst reizarm und dann steigern. Wenn man Korrektur nicht im Training anwenden will, wozu natürlich jeder das Recht hat, dann hat sie im Notfall eigenlich erst Recht nichts zu suchen. Ich vergleiche es halt mit dem Klicker. Wenn man den Klicker nicht konditioniert hat und der Hund nicht weiß, was das Geräusch bedeutet, dann braucht man auch nicht willkürlich mal da mal dort nen Klick setzen, wenn einem das Verhalten gefällt. Und mit Korrektur sehe ich das nicht anders. Der Hund muss erts mal lernen, was die Korrektur bedeutet und ein entsprechendes Verhalten konditionieren, bevor sie in anspruchsvollen Situationen überhaupt zum Einsatz kommen kann. Alles andere ist halt willkürliche, unverständliche Strafe ohne Lernerfolg. Irgendwie finden es viele schlimm mit Korrektur zu trainieren, aber finden die Anwendung im Notfall ok. Ich sehe es inzwischen genau anders rum. Nicht mit Korrektur zu trainieren und diese dann aber spontan im Notfall einzusetzen halte ich für unfair. Hund kann ja gar nicht richtig reagieren, weil er nicht weiß was man will und was er machen soll. Er weiß nur, dass die unangenehme Situation noch unangenehmer wird. Deswegen gibt es ja Leute, die auf Weltklasse Niveau mit dem E-Halsband arbeiten und es gibt Leute, die es dem Hund aufsetzen, ihn unvorbereitet ein paar Mal grillen und sich dann wundern, wieso der Hund nicht mehr auf den Reiz reagiert und trotzdem sein Ding macht. Weil er weder gelernt hat, was der Reiz bedeutet, noch was das gewünschte Alternativverhalten ist.
Wie kommst du darauf, dass Guinness keine Korrektur kennt?

Der wird tatsächlich recht häufig korrigiert, zB weil er bei Aufregung zum Vorziehen neigt und ich ihn da, neben Stehenbleiben, Durchatmen und etwas Entspannen, auch körperlich ausbremse.

Er kennt auch geschnappt und festgehalten und gezogen und herumgeschoben und geschubst und angestupst zu werden.

Genauso wie ich kenne von ihm gezogen und geschubst und gestupst und mit der Pfote geangelt oder auf mich draufgestiegen zu werden.

Manches davon entspringt Genervtheit und wäre definitiv verzichtbar, grundsätzlich find ich aber schon, dass zu Kommunikation auch körperliche Interaktion und Angreifen gehört.

Was aber trotzdem nicht heisst, dass ich das als erste Wahl im Trainingsansatz empfehlen würde, weil es immer bedeutet, dass zuerst ein Fehler erlaubt oder provoziert werden muss, damit man korrigieren kann.
Das find ich nicht ideal, imho sollte schon bevorzugt versuchen werden, die Fehler zu vermeiden und aktiv durch Alternativen zu ersetzen.
 
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Nina &
22. März 04:36
Meist mit Geschirr, aber tw auch Halsband. Von den Geschirren mit Griff hat ihm bisher keines gepasst. (Wir haben jetzt AnyX, da gibt es sowas glaub ich nicht) Solange ich mit Ausweichen weggehen kann, mach ich das eh dass ich ihn einfach mitnehme. Bzw geht er da auch ganz gut mit. Das "Problem im Problem" sind jetzt noch die Situationen, wo ich ihn eben nicht hinausführen kann, weil die Konstellation einfach blöd ist. ZB wir neben einer Hausmauer, Hund kommt entgegen und zieht dann zu uns herüber. Links ist die Wand, vorwärts bzw rechts würden wir auf den anderen Hund zu gehen und rückwärts hätten wir ihn knapp hinter oder neben uns. Ich stand da eben mit G an der Mauerseite, die Hunde hatten erstmal "nur" fixiert und gedroht, auf unserer Höhe zog der Andere dann aber in unsere Richtung und G ging auch ab, wollte hinter mir auf den zu und dann war es natürlich wieder nur ein Geraufe zwischen ihm und mir. Da wär jetzt der Notfall-Notfallplan gefragt...
Wenn du so eingekesselt bist, bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als die direkte Kommunikation mit dem anderen HH.

Bei Uneinsicht, den anderen Hund zu sich zu nehmen, würde ich aus der Not heraus vielleicht sowas sagen wie "meiner hat Zwingerhusten"... Giardien ect. pp...
Ist zwar auch blöd, aber auch solche Menschen wollen keinen kranken Hund 😅
 
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Lena
22. März 05:13
War aber offenbar nicht genug Raum für den Rüden... Viel interessanter als selbst herumzumurksen fänd ich es, zu beobachten, ob und wie die Hunde sich einander vorstellen. Aber jeder wie er/sie mag.
Da stimme ich dir ja auch zu.
Schauen wie die Hunde ohne zu viel Einfluss des Menschen miteinander kommunizieren.
Hab ja auch nix gegenteiliges geschrieben…
Und da wir ja nicht wissen wie genau es bei dem Beispiel in dem Tierheim war, kann ich dazu nichts sagen. Meine Aussage war ganz allgemein gemeint und bezog sich nicht speziell auf dieses Beispiel.
 
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SandrA
22. März 05:44
Meist mit Geschirr, aber tw auch Halsband. Von den Geschirren mit Griff hat ihm bisher keines gepasst. (Wir haben jetzt AnyX, da gibt es sowas glaub ich nicht) Solange ich mit Ausweichen weggehen kann, mach ich das eh dass ich ihn einfach mitnehme. Bzw geht er da auch ganz gut mit. Das "Problem im Problem" sind jetzt noch die Situationen, wo ich ihn eben nicht hinausführen kann, weil die Konstellation einfach blöd ist. ZB wir neben einer Hausmauer, Hund kommt entgegen und zieht dann zu uns herüber. Links ist die Wand, vorwärts bzw rechts würden wir auf den anderen Hund zu gehen und rückwärts hätten wir ihn knapp hinter oder neben uns. Ich stand da eben mit G an der Mauerseite, die Hunde hatten erstmal "nur" fixiert und gedroht, auf unserer Höhe zog der Andere dann aber in unsere Richtung und G ging auch ab, wollte hinter mir auf den zu und dann war es natürlich wieder nur ein Geraufe zwischen ihm und mir. Da wär jetzt der Notfall-Notfallplan gefragt...
In dieser speziellen Situation würde ich aber tatsächlich auch nicht den eigenen sondern den anderen Hund korrigieren und blocken und meinen Hund schützen.

Ja, das ist leichter gesagt als getan und das Thema Balance zwischen Konfrontation und Deeskalation kenne ich auch nur zu gut.
Einerseits will man Eskalationen vermeiden, andererseits möchte man den eigenen Hund aber auch nicht ständig gängeln. Aber wenn der eigene Hund eh schon an die Mauer gedrängt wird und dann auch noch pöbelnd seine Individualdistanz unterschritten wird, würde zumindest bei meinen Hunden hinter ihrer aggressiven Reaktion ein echtes Sicherheitsbedürfnis stecken.
Ich habe mich dann oft gefragt, ob ein Zuviel an Rückzug, Deeskalation oder Streiten mit den eigenen Hunden nicht auch dazu führen kann, dass die Hunde das Gefühl bekommen, sie müssten selbst für die Situation sorgen, weil ich die Situation für sie nicht rechtzeitig entspanne und obendrein ggf. noch Frust fördere.
Ich möchte meine Hunde nicht korrigieren, wenn ich das Gefühl habe, dass sie zurecht stänkern aber ich möchte eine Situation schaffen in der sie so viel Vertrauen in mich haben, dass sie nicht stänkern müssen.

Da bin ich dann bei den Ausführungen von Babs und Julia. Ich sehe das Blocken/konfrontieren des anderen im Rahmen einer klaren Führung nicht im Sinne von Härte, Attacke oder Kampfmodus, sondern als eine Intervention, die dem Hund vermittelt: „Ich habe die Kontrolle, du kannst loslassen.“
Ich finde, dass das Blocken – wenn es souverän ausgeführt wird – nicht im Widerspruch zu einem deeskalierenden Ansatz steht, sondern ihn in manchen Situationen sogar unterstützen kann.

Wie gesagt, leichter gesagt als getan, vor allem wenn der eigene Hund nach vorne geht – das kenne ich sehr gut. Wichtig ist dabei, dass das ohne Wut und Aggression passiert, sondern ruhig und souverän.
Ich finde es hilfreich, das immer mal wieder mit den eigenen Hunden gezielt zu üben. Meine Hunde erfahren so in kontrollierten Situationen und stressfreien Momenten, wie und dass Frauchen Situationen, in denen andere Hunde zu nah kommen, regelt und regeln kann.
So fällt es ihnen in echten Konflikten auch leichter, sich daran zu orientieren und nicht selbst nach vorn zu gehen. Ich habe zumindest den Eindruck, dass wir damit ganz gut fahren.

Wenn man das Blocken nicht vorher trainiert hat, sehe ich es auch eher kritisch und ggf ungeeignet als spontane Notfallmaßnahme. In solchen Momenten würde ich eher auf Abstandgewinn setzen.
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 07:30
Wenn du so eingekesselt bist, bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als die direkte Kommunikation mit dem anderen HH. Bei Uneinsicht, den anderen Hund zu sich zu nehmen, würde ich aus der Not heraus vielleicht sowas sagen wie "meiner hat Zwingerhusten"... Giardien ect. pp... Ist zwar auch blöd, aber auch solche Menschen wollen keinen kranken Hund 😅
😄

Der Hund kam ja Gott sei Dank nicht direkt an uns heran, sondern zog nur an der Flexi in unsere Richtung.

Ich dachte zuerst, wir kommen mit Starren und Knurren durch die Situation, aber dann als der Andere so quer ging, hat auch Guinness losgelegt.

Das ging so schnell, da konnte ich nix mehr sagen und es war auch eher laut.

Aber ich werde mir die Leute in unserer Umgebung mit deren Pöblern jetzt mal genauer merken und in einem geeigneten Moment ansprechen und bitten, die Hunde auf Abstand zu halten.
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 07:39
In dieser speziellen Situation würde ich aber tatsächlich auch nicht den eigenen sondern den anderen Hund korrigieren und blocken und meinen Hund schützen. Ja, das ist leichter gesagt als getan und das Thema Balance zwischen Konfrontation und Deeskalation kenne ich auch nur zu gut. Einerseits will man Eskalationen vermeiden, andererseits möchte man den eigenen Hund aber auch nicht ständig gängeln. Aber wenn der eigene Hund eh schon an die Mauer gedrängt wird und dann auch noch pöbelnd seine Individualdistanz unterschritten wird, würde zumindest bei meinen Hunden hinter ihrer aggressiven Reaktion ein echtes Sicherheitsbedürfnis stecken. Ich habe mich dann oft gefragt, ob ein Zuviel an Rückzug, Deeskalation oder Streiten mit den eigenen Hunden nicht auch dazu führen kann, dass die Hunde das Gefühl bekommen, sie müssten selbst für die Situation sorgen, weil ich die Situation für sie nicht rechtzeitig entspanne und obendrein ggf. noch Frust fördere. Ich möchte meine Hunde nicht korrigieren, wenn ich das Gefühl habe, dass sie zurecht stänkern aber ich möchte eine Situation schaffen in der sie so viel Vertrauen in mich haben, dass sie nicht stänkern müssen. Da bin ich dann bei den Ausführungen von Babs und Julia. Ich sehe das Blocken/konfrontieren des anderen im Rahmen einer klaren Führung nicht im Sinne von Härte, Attacke oder Kampfmodus, sondern als eine Intervention, die dem Hund vermittelt: „Ich habe die Kontrolle, du kannst loslassen.“ Ich finde, dass das Blocken – wenn es souverän ausgeführt wird – nicht im Widerspruch zu einem deeskalierenden Ansatz steht, sondern ihn in manchen Situationen sogar unterstützen kann. Wie gesagt, leichter gesagt als getan, vor allem wenn der eigene Hund nach vorne geht – das kenne ich sehr gut. Wichtig ist dabei, dass das ohne Wut und Aggression passiert, sondern ruhig und souverän. Ich finde es hilfreich, das immer mal wieder mit den eigenen Hunden gezielt zu üben. Meine Hunde erfahren so in kontrollierten Situationen und stressfreien Momenten, wie und dass Frauchen Situationen, in denen andere Hunde zu nah kommen, regelt und regeln kann. So fällt es ihnen in echten Konflikten auch leichter, sich daran zu orientieren und nicht selbst nach vorn zu gehen. Ich habe zumindest den Eindruck, dass wir damit ganz gut fahren. Wenn man das Blocken nicht vorher trainiert hat, sehe ich es auch eher kritisch und ggf ungeeignet als spontane Notfallmaßnahme. In solchen Momenten würde ich eher auf Abstandgewinn setzen.
Ich verstehe ja eure Argumente und finde sie in dieser speziellen Situation sogar angebracht.
Ich weiss aber echt nicht, wie ich blocken oder wegschicken soll, wenn ich damit meinen ohnehin schon auf Angriff gepolten Hund konfrontativ auf den Anderen zuführe...??
Den hab ich ja an der Leine, der geht ja dann zwangsläufig mit mir nach vorne in die Offensive...das kann doch nicht sinnvoll sein...???

Könnt ihr mir da eine konkrete Anleitung geben, in der ich nach vor kann, ohne dass ich die Bestätigung von Guinness Angriffsbedürfnisses oder gar eine Rauferei riskiere? (Man bedenke, dass das Gegenüber häufig an der Flexi ist und auch noch weiter auf uns zu könnte. Ein direktes aufeinander Losgehen ist also durchaus möglich)
 
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Sybille
22. März 08:02
Ich verfolge diesen Beitrag schon sehr lange, habe mit meinem Hund ein ähnliches Problem, das „ wir gehen weiter“ in ruhigem Ton, hat uns sehr geholfen, doch heute Morgen 6 Uhr 30, gab es wieder eine Situation bei der dies nicht möglich war: gehen gemütlich an einem Garten vorbei und dort schießt kläffend ein großer Hund am Zaun entlang, null Chance um zu reagieren, ich hatte mich selbst zu Tode erschreckt. Mein Hund ist natürlich auch ausgeflippt…. Ganz ehrlich, wenn dir als Mensch ne brutale Ansage macht, wie reagierst du dann? Also ich würde dem auch eine Ansage machen, mein Hund hat sich relativ schnell, nach „wir gehen weiter“ wieder eingekriegt während der andere weiterhin kläffend am Zaun entlang lief, man kann nicht immer in einem Notfall einen Notfallplan haben, that‘s life
 
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Sonja
22. März 08:27
Meinst du umdrehen oder richtig rückwärts gehen? Da wären wir jedenfalls quasi die paar Schritte neben dem anderen Hund hergegangen. Ich bin nicht sicher, ob das gut wäre... Mir zuwenden würd er sich dabei wahrscheinlich auch nicht, der lässt sich dann halt mit Blick auf Feind mitschleppen.
Ich meine selbst rückwärts, nur der Hund dreht sich um (wenn es klappt). Wenn der andere schon auf Deiner Höhe ist, ist es für diese Maßnahme zu spät.
 
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Sonja
22. März 08:47
Meist mit Geschirr, aber tw auch Halsband. Von den Geschirren mit Griff hat ihm bisher keines gepasst. (Wir haben jetzt AnyX, da gibt es sowas glaub ich nicht) Solange ich mit Ausweichen weggehen kann, mach ich das eh dass ich ihn einfach mitnehme. Bzw geht er da auch ganz gut mit. Das "Problem im Problem" sind jetzt noch die Situationen, wo ich ihn eben nicht hinausführen kann, weil die Konstellation einfach blöd ist. ZB wir neben einer Hausmauer, Hund kommt entgegen und zieht dann zu uns herüber. Links ist die Wand, vorwärts bzw rechts würden wir auf den anderen Hund zu gehen und rückwärts hätten wir ihn knapp hinter oder neben uns. Ich stand da eben mit G an der Mauerseite, die Hunde hatten erstmal "nur" fixiert und gedroht, auf unserer Höhe zog der Andere dann aber in unsere Richtung und G ging auch ab, wollte hinter mir auf den zu und dann war es natürlich wieder nur ein Geraufe zwischen ihm und mir. Da wär jetzt der Notfall-Notfallplan gefragt...
Mein erster Gedanke beim Lesen dieser Situation war, warum lässt Du Dich abdrängen? Ich weiß, so einfach ist es nicht. Einerseits ist Ausweichen eine super Strategie zur Deeskalation, andererseits gibst Du dem anderen Hund damit den Raum frei. Vielleicht kannst Du in einer Situation, wo Ausweichen und Bogen laufen nur dazu führt, dass der andere Hund den frei gewordenen Raum einnimmt, einen Strategiewechsel machen. Den Raum wieder für Euch beanspruchen, Guinness hinter Dir. Dieses Beanspruchen des Raumes ist das, was die anderen mit Blocken meinen, das geht auch auf Distanz. Geh auf den anderen Hund zu mit dem Gedanken, dass er Euch auszuweichen hat, dann strahlst Du mental die richtige Energie aus. Guinness gibt es Sicherheit, wenn Du Dich selbstbewusst darum kümmerst, dass Eure Individualdistanz nicht unterschritten wird. Bestenfalls hat er dann keinen Grund, selbst zu pöbeln.
Das ist von Dir auch kein Angriff, sondern ein selbstverständliches "wir dürfen diesen Weg genauso benutzen wie Ihr".
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 08:51
Ich verfolge diesen Beitrag schon sehr lange, habe mit meinem Hund ein ähnliches Problem, das „ wir gehen weiter“ in ruhigem Ton, hat uns sehr geholfen, doch heute Morgen 6 Uhr 30, gab es wieder eine Situation bei der dies nicht möglich war: gehen gemütlich an einem Garten vorbei und dort schießt kläffend ein großer Hund am Zaun entlang, null Chance um zu reagieren, ich hatte mich selbst zu Tode erschreckt. Mein Hund ist natürlich auch ausgeflippt…. Ganz ehrlich, wenn dir als Mensch ne brutale Ansage macht, wie reagierst du dann? Also ich würde dem auch eine Ansage machen, mein Hund hat sich relativ schnell, nach „wir gehen weiter“ wieder eingekriegt während der andere weiterhin kläffend am Zaun entlang lief, man kann nicht immer in einem Notfall einen Notfallplan haben, that‘s life
Ja vielleicht muss ich da in so einem Fall echt umdenken und Guinness schimpfen lassen...?