Ein Trainer, der da mit Deckentraining angefangen hätte, hätte imho die Problemlage absolut nicht verstanden.
Angefangen muss da an dem Punkt werden, an dem man den Menschen klar macht, was sie am Mindset und am Setting ändern müssen.
Erst wenn echte Voraussetzungen für Ruhe geschaffen sind, kann man den Hund erfolgreich an einen Ruheplatz heranführen und sein Bleiben dort erarbeiten.
In einem Chaoshaushalt irgendwo eine Decke hinzulegen und zu verlangen, dass Hund dort ruhig ist, ist in meinen Augen Schwachsinn.
Ja, Gott sei Dank ist Nero dem entkommen und hat bei dir passendere Umstände und mehr Interesse, Verständnis, Engagement und Zuneigung vorgefunden.
Aber ich glaube das ist das große Missverständnis hier.
Du nimmst Deckentraining als etwas wahr, was nur der Hund erfüllen muss.
Ein gutes Deckentraining schafft aber genau das Setting, in dem der Hund die Chance bekommt Ruhe zu finden.
Weil es den Menschen verständlich macht, dass ein Hund Ruhe braucht.
Weil es eine Ruhezone ist, auf der Hund nicht gestört werden darf.
Weil man einen geeigneten Ort wählt, wo nicht ständig Durchgangsverkehr herrscht (da wo sich Hunde gerne aber selber ablegen, Stichwort strategische Liegeplätze).
Es ist auch viel einfacher kleinen Kindern (und Erwachsenen auch sprich Besuch) zu erklären, wenn Nero da auf der Decke in der Ecke liegt, dann dürft ihr ihn nicht stören.
Also Deckentraining kann sinnvoll aufgebaut und genutzt das Mindset der Menschen (die müssen sich ja damit auseinandersetzen, wieso der Hund eine Ruhezone braucht und was im Haushalt schief läuft, damit so einen Maßnahme notwendig ist) und das richtige Setting für den Hund (in Ruhe gelassen werden, Struktur, Regeln, Rituale, Mensch setzt sich durch) bedeuten.
Deckentraining ist ja mehr, als den Hund an der Decke festbinden. Es heißt ja nicht umsonst Training und nicht Anbindehaltung. Wer das macht, hat in der Tat das Prinzip nicht verstanden. Das liegt aber nicht an der Methode, sondern dann an falscher Umsetzung.