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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Lena
1. März 10:24
Moment meiner kommt sehr gut zur Ruhe (als ich ihn mit zwei Jahren bekommen habe aber überhaupt nicht. Er war wie ein Flummi, dauerhaft extrem aufgedreht und aufgeregt. Rumgelaufen und laut gejammert. Da wurde mir von der Diplom-Verhaltensbiologin erklärt, dass ein Rudel dieses Verhalten nicht dulden würde (weil ich ein schlechtes Gewissen hatte ihn zur Ruhe zu "zwingen"). Er würde in einem Rudel massiv korrigiert/ermahnt werden und wenn das nichts bringt sogar ausgestoßen. Jetzt ist es kein Problem mehr)! Und ich habe auch nicht geschrieben, dass kein Hund jemals selbständig zur Ruhe finden kann. Meine Meinung ist, dass es auch gesunde (weil gesund oder nicht gesund hier nicht ausschlaggebend ist) Hunde gibt, die aufgrund verschiedenster Umstände nicht oder schwer zu Ruhe finden können. Und da würden Mutter / Rudel nachhelfen bzw es liegt in der Verantwortung des Menschen. Dass eine Hündin die Welpen "schlafen legt" habe ich auch in keinster Weise so geschrieben. Sondern dass Rudel Ruhe einfordern. Ruhiges Verhalten. Dass kann auch was knabbern sein. Aber dauerhafte Überdrehtheit und Chaos wird nicht bzw nicht lange geduldet. Deckentraining KANN eines der vielen Dinge sein, die hilfreich sind (hilfreich auch für den Menschen, weil ER dann den Hund auch in Ruhe lassen muss). Zusätzlich zu sinnvoller Beschäftigung, Befriending von Grundbedürfnissen usw. Ruhe vorleben alleine kann nicht klappen, wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt sind, der Hund nichts macht oder zu viele macht etc. Ich habe doch mehrfach in meinem Ausgangspost darauf hingewiesen, dass es viele Hunde bzw Mensch-Hunde Gespanne nicht brauchen und es nicht nötig ist. Dass alle Hunde schon zur Ruhe finden, wenn man sie lässt, spiegelt einfach nicht die Realität ganz vieler HH wieder. Und dass es keine überdrehten Hunde gibt ebenfalls nicht. Das Deckentraining ist ja eine Hilfe von Trainern für Menschen, deren Hunde eben nicht zur Ruhe finden und überdreht sind. Und davon gibt es nun mal sehr viele. Es können auch einfach die Lebensumstände sein Bsp kleine Kinder im Haushalt, Schichtarbeit, Termine der Halter usw usw. Kein Trainer verordnet Deckentraining, wenn keine Probleme vorliegen. Und ohne Probleme ist man sowieso nicht beim Trainer. Manchmal oder oft erkennen HH aber nicht, dass ihre Probleme draußen bereits zuhause beginnen. Wieso soll ich Deckentraining machen wenn mein Hund pöbelt? Zusammenhänge im Verhalten sind dem HH nicht immer bewusst. Hab den Eindruck mein Beitrag wurde halb gelesen bzw überflogen und man hat sich rausgepickt, was einem nicht passt, ohne den Kontext zu beachten. Sätze zusammen ergeben schon einen Sinn.
Danke für die ausführliche Antwort!
Besser hätte ich es auch nicht schreiben können 😉
Da ich grad arbeiten bin, hatte ich bisher keine Zeit so ausführlich zu antworten und wenn manche anscheinend alles falsch verstehen wollen, dann fehlt mir ehrlich gesagt auch die Muse das zig mal ausführlich zu erklären.. 🤷🏽‍♀️
 
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Lena
1. März 10:27
Wie jedes Training ist auch das Deckentraining eine Hilfe für den Mensch, damit er für sich lernt konsequent zu sein. Sei es zu lernen dem Hund Grenzen zu setzen, dem Hund Ruhe zu gönnen ... Eine Hündin, die ihre Ruhe vor den Welpen haben möchte, fordert diese ein und die Welpen lernen sich selber zu beschäftigen. Passiert nichts, legen die sich hin. Und genau das schaffen die Menschen aber oft nicht. Ihre eigenen Bedürfnisse konsequent einzufordern. Sie brauchen dann diese Hilfsmittel wie eine Decke ... . Wenn man Hunde untereinander beobachtet, geht es oft darum, seine eigenen Bedürfnisse umzusetzen. Möchte der eine Ruhe haben, wird der andere gewarnt, wenn er zu nahe kommt. Dabei interessiert nur, dass der andere geht. Was der dann macht ist egal. Und wenn man sich als Mensch so durchsetzen kann, gibt es draußen auch keine wirklichen Probleme.
Genau!
Aber da viele das nicht von Haus aus so können, hilft u.a. Deckentraining dabei es zu lernen, z.B. wie man sich durchsetzt.
Das hat nix mit „irgendwo den Chef spielen wollen“ zu tun!
Es ist ein Stellvertreter Konflikt, in dem man stressfrei üben kann.
Wenn der Hund dann deine Grenzen akzeptiert und du sie richtig einfordern kannst, dann hilft das auch für viele Situationen draußen!
 
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Jörg
1. März 12:46
Genau! Aber da viele das nicht von Haus aus so können, hilft u.a. Deckentraining dabei es zu lernen, z.B. wie man sich durchsetzt. Das hat nix mit „irgendwo den Chef spielen wollen“ zu tun! Es ist ein Stellvertreter Konflikt, in dem man stressfrei üben kann. Wenn der Hund dann deine Grenzen akzeptiert und du sie richtig einfordern kannst, dann hilft das auch für viele Situationen draußen!
Also ich verstehe ja das Ruhe wichtig ist und es sinnvoll ist das der Hund zur Ruhe kommt anderseits gibt es auch viele Situationen wo eben das Gegenteil der Fall ist nehmen wir jetzt mal einen Hundesport Verein da glaube ich wenig daran das die Hunde Ruhe lernen. Da wird doch Sport gemacht es geht darum das der Hund lernt mit hoher Erregung mit seinem Halter zusammen zu arbeiten. Und das man ihn aus seiner Hohen Erregung wieder in die Ruhe bringen kann. Auch zu viel Ruhe kann negativ sein. Wenn es um eine Hund Hund begegnungen geht müsste man hier erstmal wissen warum hat der Hund so reagiert. Läufige Mädels, Revier verhalten, übervorderu oder untervorderung und es gibt noch mehr Gründe die dazu führen. Jetzt grundsätzlich immer alles mit Ruhetraining oder mit Konsequenz lösen zu können wird nicht funktionieren. Ich habe meinen sehr oft bestätigt das wenn er an aufgedrehten Hunden ruhig vorbei läuft auch etwas für ihn passiert. Jetzt ist es so das er die Ruhigen Hunde gerne mal auspöbelt. Jetzt kann ich das auch wieder treniern das er auch an denen ruhig vorbei läuft. Und irgendwann kann man nur noch mit Futter bestätigen. Manche Hunde erziehen sich auch so ihren Halter zum Futterspender. Manchmal Frage ich mich sogar ob ich eventuell zu ruhig bin und ob meiner dadurch nicht mit Unruhe zurecht kommt.
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 13:14
Von den folgenden Aussagen sind Extremsituationen ausgenommen:

Dauerhafte Überdrehtheit imund Chaos gibt es unter gesunden Caniden in einem funktionierenden Rudel nicht.

Warum nicht? - Weil die Tiere sich da in einer ihrem naturgegebenen Bedürfnis halbwegs entsprechend Balance von Aktion und Ruhe befinden bzw sich Letztere nehmen können, wenn sie sie brauchen.

Warm ist "gesund" sehrwohl ausschlaggebend? - Weil Krankheiten und Beschwerden zu Unruhe führen können.

Die häufigsten Umstände, aus denen Hunde überdreht sind, sind Krankheit und Stress, bzw ist Überdrehtheit ein Symptom für Krankheit oder zu viel Stress.

Dass die Realität sehr vieler HH so aussieht, dass ihre Hunde nicht eigenständig zur Ruhe finden/es sehr viele überdrehte Hunde gibt, resultiert dementsprechend daraus, dass diese Hund entweder Beschwerden haben oder dauerhaft gestresst sind - also NICHT im Ruhe gelassen werden.

Wenn man einen derart unruhigen Haushalt hat, dass der Hund überdreht, sollte man nicht den Hund auf eine Decke schicken, sondern für mehr Ruhe im Haushalt sorgen bzw dem Hund Rückzugsmöglichkeiten von der Unruhe ermöglichen.


Den Zugang der Diplom- Verhaltensbiologin find ich vor diesem Hintergrund etwas seltsam.

Den Sinn von auf eine Decke schicken, Korrigieren, zur Ruhe "zwingen" sehe ich rein im übergangsweisen Notfallmanagement, die Hauptmassnahme muss aber sein, die Ursachen für die Überdrehtheit bestmöglich zu eliminieren und die Umstände so zu verändern, dass der Hund wieder die Möglichkeit bekommt, zu Ruhen, wenn er das Bedürfnis danach hat.

Mit ein bisschen auf der Couch rumsitzen ist das natürlich meist nicht getan.
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 13:19
Wie jedes Training ist auch das Deckentraining eine Hilfe für den Mensch, damit er für sich lernt konsequent zu sein. Sei es zu lernen dem Hund Grenzen zu setzen, dem Hund Ruhe zu gönnen ... Eine Hündin, die ihre Ruhe vor den Welpen haben möchte, fordert diese ein und die Welpen lernen sich selber zu beschäftigen. Passiert nichts, legen die sich hin. Und genau das schaffen die Menschen aber oft nicht. Ihre eigenen Bedürfnisse konsequent einzufordern. Sie brauchen dann diese Hilfsmittel wie eine Decke ... . Wenn man Hunde untereinander beobachtet, geht es oft darum, seine eigenen Bedürfnisse umzusetzen. Möchte der eine Ruhe haben, wird der andere gewarnt, wenn er zu nahe kommt. Dabei interessiert nur, dass der andere geht. Was der dann macht ist egal. Und wenn man sich als Mensch so durchsetzen kann, gibt es draußen auch keine wirklichen Probleme.
Das Problem beginnt doch aber meist anders herum - die Hunde kommen ja nicht überdreht zur Welt, sondern werden es sehr häufig deshalb, weil die Menschen sie nicht ausreichend in Ruhe lassen (Fälle von krasser Unterbeschäftigung mal ausgenommen).

Da find ich es dann von der falschen Seite her aufgezogen, wenn man vom Hund was einfordert, das man ihm vorher erschwert hat, anstatt den eigenen Umgang mit dem Tier kritisch zu hinterfragen und derart zu verändern, dass der Hund seine nötige Ruhe bekommt.
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 13:23
Danke für die ausführliche Antwort! Besser hätte ich es auch nicht schreiben können 😉 Da ich grad arbeiten bin, hatte ich bisher keine Zeit so ausführlich zu antworten und wenn manche anscheinend alles falsch verstehen wollen, dann fehlt mir ehrlich gesagt auch die Muse das zig mal ausführlich zu erklären.. 🤷🏽‍♀️
Was heisst falsch verstehen?

Nur weil man anderer Meinung ist, hat man noch lange nichts falsch verstanden.
Und selbst wenn, wär es schön, wenn du das auf meine explizite Frage danach geklärt hättest, anstatt darüber herumzumaulen.
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 13:34
Genau! Aber da viele das nicht von Haus aus so können, hilft u.a. Deckentraining dabei es zu lernen, z.B. wie man sich durchsetzt. Das hat nix mit „irgendwo den Chef spielen wollen“ zu tun! Es ist ein Stellvertreter Konflikt, in dem man stressfrei üben kann. Wenn der Hund dann deine Grenzen akzeptiert und du sie richtig einfordern kannst, dann hilft das auch für viele Situationen draußen!
Das ist anwendbar, wenn ein ansonsten halbwegs ausgeglichener Hund ab und an mal rumnervt.

Bei einem Hund, der generell schlecht zur Ruhe kommt oder gar dauerhaft überdreht ist, halte ich es für total fehlgeleitet, darum einen Stellvertreterkonflikt aufzumachen und das über Durchsetzen und Grenzen Setzen regeln zu wollen.

Nicht zur Ruhe kommen ist ja keine Frechheit oder Übergriffigkeit, sondern ein Leiden.
 
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M.
1. März 13:57
Das Problem beginnt doch aber meist anders herum - die Hunde kommen ja nicht überdreht zur Welt, sondern werden es sehr häufig deshalb, weil die Menschen sie nicht ausreichend in Ruhe lassen (Fälle von krasser Unterbeschäftigung mal ausgenommen). Da find ich es dann von der falschen Seite her aufgezogen, wenn man vom Hund was einfordert, das man ihm vorher erschwert hat, anstatt den eigenen Umgang mit dem Tier kritisch zu hinterfragen und derart zu verändern, dass der Hund seine nötige Ruhe bekommt.
Selbstregulation ist an die Reifung des Nervensystems gekoppelt. Bei Neugeborenen, egal ob Mensch oder Tier, sind viele dieser Steuerungsmechanismen noch nicht ausgereift. Die grundlegenden biologischen Prozesse wie Schlaf-Wach-Rhythmus, Temperaturkontrolle oder Stressregulation funktionieren zwar, sind aber noch nicht stabil und werden in den ersten Lebenswochen stark von äußeren Einflüssen bestimmt.

Schlaf ist eine der wichtigsten selbstregulatorischen Funktionen, aber auch hier zeigt sich:
Neugeborene Säugetiere schlafen nicht einfach von selbst in jeder Umgebung ein, sondern brauchen bestimmte Bedingungen (Wärme, Sicherheit, Sättigung).
Viele Säugetiere schlafen in Gruppen – sei es durch Kuscheln mit der Mutter oder mit Geschwistern (Pile Sleeping). Das bedeutet, dass die Schlafregulation sozial unterstützt wird.
Die Fähigkeit, Schlaf unabhängig zu regulieren, entwickelt sich erst mit der Reifung des Gehirns.

Hunde kommen also weder völlig ruhig noch völlig aufgedreht zur Welt. Sie haben ein natürliches Erregungsniveau, das sich abhängig von Umwelt- und sozialen Faktoren entwickelt und reguliert. In gewisser Weise könnte man sagen, dass man Welpen zur Ruhe „zwingen“ muss – wobei ich es eher als begleiten bezeichnen würde, weil es ein völlig natürlicher Prozess ist.
 
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Jane
1. März 14:04
Hier funktioniert die folgende „Notfallreaktion“ : Wenn „Feindhund“ plötzlich im Sichtfeld und sehr nah, weil Kreuzung, Ecke und Juri löst direkt aus mit in die Leine springen, massiv nach vorne „draufgehen“ und wütendem Gebell. Hat also das Kriegsbeil praktisch direkt ausgegraben😨 Dann blockiere ich ihn frontal, fasse gleichzeitig ins Geschirr und drehe um 180 Grad um, so dass der andere Hund möglichst sofort aus seinem Gesichts-, evtl. sogar Geruchsfeld kommt. Dann direkt ins Sitz bringen (funktioniert nur körpersprachlich in dieser Situation) und doll loben (verbal). Warten bis der andere Hund „weg“ ist. Ich währenddessen die Ruhe selbst 😜
Nur aufpassen an alle anderen bitte, wenn Euer Hund noch zu Übersprungshandlungen neigt, dann kann's leider auch eklig für Euch werden :)
 
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Babs
1. März 14:05
Also ich verstehe ja das Ruhe wichtig ist und es sinnvoll ist das der Hund zur Ruhe kommt anderseits gibt es auch viele Situationen wo eben das Gegenteil der Fall ist nehmen wir jetzt mal einen Hundesport Verein da glaube ich wenig daran das die Hunde Ruhe lernen. Da wird doch Sport gemacht es geht darum das der Hund lernt mit hoher Erregung mit seinem Halter zusammen zu arbeiten. Und das man ihn aus seiner Hohen Erregung wieder in die Ruhe bringen kann. Auch zu viel Ruhe kann negativ sein. Wenn es um eine Hund Hund begegnungen geht müsste man hier erstmal wissen warum hat der Hund so reagiert. Läufige Mädels, Revier verhalten, übervorderu oder untervorderung und es gibt noch mehr Gründe die dazu führen. Jetzt grundsätzlich immer alles mit Ruhetraining oder mit Konsequenz lösen zu können wird nicht funktionieren. Ich habe meinen sehr oft bestätigt das wenn er an aufgedrehten Hunden ruhig vorbei läuft auch etwas für ihn passiert. Jetzt ist es so das er die Ruhigen Hunde gerne mal auspöbelt. Jetzt kann ich das auch wieder treniern das er auch an denen ruhig vorbei läuft. Und irgendwann kann man nur noch mit Futter bestätigen. Manche Hunde erziehen sich auch so ihren Halter zum Futterspender. Manchmal Frage ich mich sogar ob ich eventuell zu ruhig bin und ob meiner dadurch nicht mit Unruhe zurecht kommt.
Ich denke, dass Du zu viel in 1 Topf wirfst. Es geht zunächst erst mal nur um die Basis. Eine gemeinsame Kommunikationsebene finden. Der Hund ist darum in den meissten Fällen bemüht. Auch der Mensch versucht sein Glück, aber er braucht bedeutend länger.
Dann kommt die gegenseitige Akzeptanz. Über eine klare gemeinsame Kommunikation erreicht man sehr viel.
Beispiel: Meine Trainerin brachte ihren Welpen mit zur Hundeschule. Ein Hund hat sich verletzt und die Trainerin kümmerte sich um den Hund. Der Welpe war neugierig und wuselte dazwischen. Meine Trainerin schob den Welpen sanft auf Seite und sagte:" Ich kann Dich gerade nicht gebrauchen." Der Welpe akzeptierte das sanfte Wegschieben und beschäftigte sich mit etwas Anderem. Ruhiges, konsequentes und souveränes Handeln. Mehr war es nicht.

Den Hundesport kann man hier nur bedingt mit einbeziehen und da kommt es auch drauf an, welchen Sport man macht.

Zu der Reaktivität an der Leine ist es natürlich spannend zu wissen, warum der Hund in die Leine geht. So weiß man als Mensch:" OK, da kommt der Rivale." und man kann sich darauf vorbereiten.
Grundsätzlich ändert es aber nicht die Tatsache, dass man einen reaktiven Hund hat. In vielen Fällen ist es ein Konflikt zwischen Mensch und Hund. Sie sind sich nicht einig, wie man an das andere Mensch-Hund-Team vorbei geht. Sicherlich ist es einfach zu sagen:" Der macht das immer bei läufigen Hündinnen.", aber wurde da vorher mal miteinander kommuniziert? Hat man den Konflikt besprochen? (Ist jetzt sehr menschlich ausgedrückt). Hat man geschaut, was der Hund von sich aus anbietet, um nicht zu eskalieren? Ist es schon ein generalisiertes Verhalten? (Mensch sieht die läufige Hündin, packt die Leine fester und schwups hängt der Hund in der Leine). Das ist auch eine Form der Kommunikation. Der Hund reagiert auf ein Verhalten des HF. Blöd ist nur, dass man dem Hund die falsche Vokabel beigebracht hat.