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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Frank
21. Feb. 21:36
👍👍👍 So jenseits, dass er Sicherheitsgeschirr bräuchte ist er nicht. Und dieses Theater wird mit dem hier geschärften Plan und Fokus jetzt auch umgehend eingestellt. In ein paar Wochen ist das kein Thema mehr.
hab wohl das entscheidente Stück Beiträge nicht erfasst.

Viel Glück dabei...
LG
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 21:38
Ich persönlich mache „festhalten, stehen bleiben und einfach nur versuchen ruhig zu bleiben“ nur dann als Notfall Lösung, wenn ich nicht weggehen oder weit genug ausweichen kann. Ist selten der Fall, gibt aber solche Situationen. Da dann einfach „Augen zu und durch“, so ruhig wie möglich eben und den Hund dabei einfach nur noch absichern, also gut festhalten. Alles andere bringt ja da nix mehr, außer eben raus aus der Situation. Was für andere Notfall Situation, wie du sie beschreibst, übrigens auch mein Mittel der Wahl ist und eigentlich immer dann, wenn es einfach zu eng für Samu wird, also bei allen Hunden, nicht nur Erzfeinden. Ich mach die Kehrtwendung auch ohne Reiz oder mit anderen Reizen, damit wir beide Routine darin haben sag ich mal. Natürlich läuft es im „Ernstfall“ dann bissl anders ab, weil er da ja nicht mehr aufmerksam ist, aber es klappt trotzdem besser, wenn der Hund es grundsätzlich kennt. Auch für dich. Und ich versteh deine Gedanken in Bezug darauf, dass der Hund irgendwann die Strategie registriert und es dadurch besser wird (schneller ruhig werden und so) mit der Zeit und kann das aus Erfahrung bestätigen. Aber eben auch nur, wenn es wie bei uns regelmäßig passiert (bei allen Hundebegegnungen, wo’s zu eng wird) und nicht nur so selten im Notfall - wie es ja hier auch schon geschrieben wurde.
Auch ich bin schon nur dagestanden und hab abgewartet - das kommt vor, ist aber nichts, was ich bewusst als Strategie wählen würde.
Das hat mir einfach zu wenig Einfluss auf die Situation...

Richtungswechsel ohne Stress machen wir auch immer mal, aber gut dass du es betonst, das sollte ich vermehrt einbauen 👍

Ja der von mir gedachte Effekt wird bei seltenen Begebenheiten nicht eintreten.
Andererseits ist die Strategie ja ähnlich unserem generellen Abstand halten über Ausweichen, Seitenwechsel, Bogen Gehen etc.
Das fügt sich dann vielleicht leichter in ein bereits bekanntes Gesamtkonzept...
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 21:40
hab wohl das entscheidente Stück Beiträge nicht erfasst. Viel Glück dabei... LG
? Was meinst du damit...?
 
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Claudia
22. Feb. 07:47
Gestern wieder so eine Situation gehabt:
Ich schaue nach hinten, sehe Radfahrer mit Hund. Das ging so schnell, dass ich sie nur noch festhalten konnte. Sobald er vorbei war, konnte ich sie loslassen. Ich war entspannt und konnte direkt gut und ruhig auf sie einwirken, sodass sie schnell wieder runtergefahren ist.

Ok, ist jetzt keine Erzrivalensituation, aber es zeigt, wie schnell die Situation da und wieder vorbei ist. Solche Situationen machen mir nicht meine Erziehung bei allen anderen Hundebegegnungen kaputt. Ich bin ruhig und diskutiere nicht - abgehakt.
Die Notfallreaktion wende ich vielleicht bei jeder 30-40? Begegnung an. Möglicherweise auch seltener.
 
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Frank
22. Feb. 08:25
? Was meinst du damit...?
...manchmal denke ich bei dir ich rede mit meiner Mutter. ;-)

Natürlich so wie ich's geschrieben habe.

Und nein, was du jetzt vor hast kapier ich nicht so recht. Aber erstmal im Notfall schnell Abstand schaffen finde ich gut.
Auch wenn du dazu Guiness dir unter den Arm klemmen musst. (Scherz!)
LG :-)
 
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Gabriela
22. Feb. 08:48
Teste seine Reaktion mal im Freilauf. Habt ihr eine gesicherte Hundewiese in der Nähe, auf der ihr das testen könnt?
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 09:13
Teste seine Reaktion mal im Freilauf. Habt ihr eine gesicherte Hundewiese in der Nähe, auf der ihr das testen könnt?
Der ist dauernd im Freilauf, da brauch ich keine gesicherte Wiese.

Die Dynamik und Reaktionen sind da anders, es geht hier nur um Leinenbegegnungen unter bestimmten Umständen.
 
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Babs
22. Feb. 09:14
Was mir immer wieder auffällt ist, dass viele der Situation ausweichen (weggehen und man Abstand bekommt). Aber was passiert dann?

Ich selber gehe nicht mehr weg. Ich stelle mich zwischen meinem Hund und dem anderen Mensch-Hund-Team. Es geht nicht darum, dem eigenen Hund die Sicht zu verbauen oder zu blocken, sondern nur mal die Spannung rauszunehmen und den Moment der "Verwunderung/Durchbrechen des Blickkontaktes" des Hundes zu Nutzen, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. In dieser Zeit können die anderen dran vorbei gehen. Wenn mein Hund sich dann nicht zurücknimmt, dann lernt er es eben IN der Situation. Ich bin da, er ist nicht alleine und kann sich mit mir unterhalten. Ich gebe ihm Zeit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. MEIN Hund bekommt meine Aufmerksamkeit und nicht die Anderen. Ich muss ihm nicht zeigen:" Hey, das regel ich schon." Das weiß er und macht ja trotzdem den Konflikt auf, weil er ein persönliches Thema mit dem anderen Hund hat (vorausgesetzt, Hundebegegnungen klappen ansonsten gut).

Sicherlich kann man auch weiter gehen, aber das empfinde ich schwerer, weil ich nicht mit meinem Hund kommunizieren kann. Ich muss ihn wegziehen, was Gegendruck aufbaut und genau das kann ich in solchen Situationen nicht gebrauchen (wenn die Situation da ist).

Klappen Hundebegegnungen im Allgemeinen nicht, dann besteht m. E. ein Konflikt zwischen HF und Hund und der andere Hund ist nur der Auslöser (Stellvertreterkonflikt). Das nur nebenbei, um den Unterschied zwischen Erzfeindsituation und allgemeinen Hundebegegnungen herauszuarbeiten.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 09:20
...manchmal denke ich bei dir ich rede mit meiner Mutter. ;-) Natürlich so wie ich's geschrieben habe. Und nein, was du jetzt vor hast kapier ich nicht so recht. Aber erstmal im Notfall schnell Abstand schaffen finde ich gut. Auch wenn du dazu Guiness dir unter den Arm klemmen musst. (Scherz!) LG :-)
Du hast geschrieben, ich hätte etwas nicht erfasst. Ich weiss nicht, welches Stück du meinst.

Vielleicht hat deine Mutter auch ein Problem damit, deiner etwas erratischen, nebulösen Kommunikationsweise zu folgen...?
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 09:29
Was mir immer wieder auffällt ist, dass viele der Situation ausweichen (weggehen und man Abstand bekommt). Aber was passiert dann? Ich selber gehe nicht mehr weg. Ich stelle mich zwischen meinem Hund und dem anderen Mensch-Hund-Team. Es geht nicht darum, dem eigenen Hund die Sicht zu verbauen oder zu blocken, sondern nur mal die Spannung rauszunehmen und den Moment der "Verwunderung/Durchbrechen des Blickkontaktes" des Hundes zu Nutzen, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. In dieser Zeit können die anderen dran vorbei gehen. Wenn mein Hund sich dann nicht zurücknimmt, dann lernt er es eben IN der Situation. Ich bin da, er ist nicht alleine und kann sich mit mir unterhalten. Ich gebe ihm Zeit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. MEIN Hund bekommt meine Aufmerksamkeit und nicht die Anderen. Ich muss ihm nicht zeigen:" Hey, das regel ich schon." Das weiß er und macht ja trotzdem den Konflikt auf, weil er ein persönliches Thema mit dem anderen Hund hat (vorausgesetzt, Hundebegegnungen klappen ansonsten gut). Sicherlich kann man auch weiter gehen, aber das empfinde ich schwerer, weil ich nicht mit meinem Hund kommunizieren kann. Ich muss ihn wegziehen, was Gegendruck aufbaut und genau das kann ich in solchen Situationen nicht gebrauchen (wenn die Situation da ist). Klappen Hundebegegnungen im Allgemeinen nicht, dann besteht m. E. ein Konflikt zwischen HF und Hund und der andere Hund ist nur der Auslöser (Stellvertreterkonflikt). Das nur nebenbei, um den Unterschied zwischen Erzfeindsituation und allgemeinen Hundebegegnungen herauszuarbeiten.
Hmmm...ich sehe halt nicht viel Sinn darin, in einer Konfliktsituation zu verbleiben und selber etwas zu "regeln", wenn ich nicht zuletzt erreichen will, das diese Konflikte irgendwann garnicht mehr entstehen und Hund versteht, dass es schlicht nichts zu regeln gibt.

Ich renn ja auch nicht hysterisch davon, sondern dreh ab mit der Einstellung "Na aber sicher nicht. Interessiert mich null, geht uns nix an, wir gehen weiter."

Gibt es einen Grund, warum man lernen müsste, in der Konfrontation mit Rivalen auszuharren...?
Vielleicht überseh ich ja was...