Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1103
zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
TinA
21. Feb. 13:55
Und was machst du bei Intimfeinden und in plötzlichen Situationen? Weil genau um die geht es hier. Bei 18 kg brauch ich zum Umdrehen keine Gewalt, nur Kraft und Entschlossenheit. Das kann man so machen wollen oder auch nicht, dass der Hund nach ein paar Wiederholungen bemerkt, dass da was passiert, davon bin ich allerdings überzeugt. Schon alleine deshalb, weil es dem längeren Agieren Richtung Auslöser und das Hineinsteigern mit einem ganz klaren Schritt unterbricht. Ich würd gern ein Video machen, das ist aber in so einer Situation so gut wie unmöglich. Und meine Fehler würdest du nicht sehen, weil ich ja filmen müsste. Ich hab da leider auch niemanden, der das übernehmen könnte, diese Extreme passieren ja auch selten.
Wie ich bereits schrieb, funktioniert das Aufmerksamswort bei uns nicht in plötzlichen Situationen.
Was ich tue in solchen Situationen ist... gar nichts! Eben WEIL meine Fellnase nicht ansprechbar ist wenn ein bekloppter Radfahrer mit seinem Hund um die Ecke donnert und innerhalb von 2 Sekunden neben uns ist.
Da geht dann nichts.
Daher momentan "Aussitzen" Auf Entfernung funktioniert das mit dem Wort,kein Problem soweit. Da meine Fellnase aber in solchen extrem Situationen nicht ansprechbar ist bringt es nichts überhaupt irgendetwas zu versuchen momentan. Umdrehen geht auch nicht, ansonsten haben wir auf Distanz kein Problem, genau wie Du
Aber ich würde dir gerne meinen Hund an die Hand geben,den du dann nur mit Kraft und Entschlossenheit Umdrehst.....sorry ,da liegst Du dann "gefesselt am Boden" ehe Du nur überhaupt dran denken kannst umdrehen zu wollen.
Ich gebe dir Recht das es auf den Hund ankommt. Aber es funktioniert weder mit einem "Flummy" noch mit einem Hund mit einem hohen Eigengewicht. Da hilft keine Eigenbalance oder Technik sowie Entschlossenheit mehr.
Da sieht man dann viele HH die nur noch an der Leine rumreißen,an der Leine selbst dranhängen um den Hund überhaupt noch halten zu können.
Das Ziel sollte doch sein an anderen Hunden dran vorbei zu kommen auf Dauer gesehen,auch in solchen plötzlichen Situationen. Rausgehen aus der Situation kann ich nur wenn der Hund "bei mir ist" und wenn Deiner trotzdem ansprechbar ist,ist das super und du wirst ohne dieses reißen und zerren auskommen. Das wünsche ich Dir.
Wenn der Hund aber nicht im hier und jetzt ist und absolut nicht ansprechbar ist,lernt er nicht.
Und jedes besch***** Mal selbst das Feld räumen müssen wenn plötzliche Situationen auftauchen ist stressig nicht wünschenswert weil man sich selbst ja einschränkt....
Frustrationstoleranz müssen viele Hunde erlernen,dazu gehört auch Artgenossen zu tolerieren,auch wenn man sie "nicht riechen kann".
Meine Fellnase kann mit diesen plötzlichen Situationen nicht umgehen. Da kann ich sie mit nichts "erden" und ein "umdrehen" würde bei ihr nur mit Gewalt gehen wobei ich mich selbst verletzen werde . Daher mache ich außer stehenbleiben & Fuß auf die Leine einfach "nichts" zur Zeit.
Hund lernt in der Aufregung eh nichts.
Bei "normalen "Begegnungen "unter Abstand wird mittlerweile sofort bei Sichtung Blickkontakt aufgenommen,aber noch mit Nervosität. Es gilt bei uns die Nervosität weiter abzubauen,noch mehr Ruhe reinzubringen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 14:00
Schreibe ich so unverständlich?
Bei Juri lässt das sofort nach. Der Altdeutsche Schäfer z. B. rastet so lange aus, bis die Halterin sein Ohr umdreht..🫣
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 14:11
Schreibe ich so unverständlich? Bei Juri lässt das sofort nach. Der Altdeutsche Schäfer z. B. rastet so lange aus, bis die Halterin sein Ohr umdreht..🫣
Sorry. Antwort an Tina.
 
Beitrag-Verfasser
Sybille
21. Feb. 14:49
Ich brauch ihn nicht "futtertreiben bis der Arzt kommt", weil ich weder entscheidungsschwach noch abgeschrieben bin - tatsächlich ist er bis auf wenige Aussetzer ganz hervorragend an mir orientiert, kooperativ und lenkbar. Ausserdem - Futtertreiben=Locken und damit sicher nicht als überwiegende oder dauerhafte Trainingsmethode zu empfehlen. Und nochmal schon erstrecht nicht, wenn man den Hund das reguläre Futter verwehrt, damit man ihn am Leckerli wie ferngesteuert durch die Gegend ziehen kann.
außerdem nehmen solche Hunde (eben auch der meinige), wenn sie so hochgefahren sind keine Leckerlies auch wenn der Hunger noch so groß ist. Ich kenne solche Situationen auch bei Kindern, die werfen sich vor Wut auf den Boden, laufen blau an und toben.Ansprechen: sinnlos, was machen ohnmächtige Eltern in so einem Fall? Entweder aussitzen oder ein Glas Wasser über den kleinen Wüterich gießen ( oh je, jetzt bekomme ich gleich Schimpfe), für Gagahunde fällt mir echt nix ein ,außer ruhig bleiben und den Hund aus der Situation führen, schleppen, ziehen, aber dann nur mit Sicherheitsgeschirr denn die können sich blitzschnell aus einem normalen Geschirr befreien und mit Halsband wäre es mir aus gesundheitlichen Gründen zu riskant.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 20:20
Interessant bei diesem Thema finde ich, dass unsere beiden „Erzfeinde“ jeweils nicht sozialisiert wurden und beide Juri als Welpen schon signalisiert haben, wie 💩sie ihn finden. Halter dazu entsprechend „resistent“. Mit „normalen“ kastrierten wie unkastrierten Rüden kommen wir hier von Freunde sein bis gegenseitig aus dem Weg gehen, wunderbar klar.
Ah, das ist ein guter Punkt!

Ich will mich definitiv nicht rausreden, Guinness ist inzwischen gegenüber gewissen Kollegen ein aktiver Pöbler - aber die Anfänge dieses Verhaltens waren ganz klar erkennbar als Reaktion auf Hunde, die ihn schon von Welpe an angepöbelt haben.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 20:35
Das mag sein das ich teilweise auch Trainingsvorschläge gebracht habe die eventuell nicht helfen. Allerdings habe ich Traingsvorschläge gemacht die nicht schaden können. Ich habe noch ein Vorschlag für dich besorg dir einfach einen Trainer. Du hast die ganze Zeit auf Distanz gearbeitet und wunderst dich jetzt warum es im Nahbereich zu Problemen kommt. Also dann wie schon erwähnt viel Erfolg beim weiteren Training.
"Futtertreiben bis der Arzt kommt" ist ein Trainingsvorschlag, der nicht schadet?

Der ist doch für sich genommen schon Mist, ganz zu schweigen von Situationen, wo den Hund Futter nicht mehr interessiert.

Und woher nimmst du die Vorstellung, ich hätte "die ganze Zeit auf Distanz gearbeitet"?

Welche "ganze Zeit"?
Welche "Distanz"?
Woher weißt du, was ich bisher gemacht habe?

Ich brauche keinen Trainer, um mir eine Strategie für diese relativ seltenen Ausnahmedituationen zurecht zu legen.
Dafür genügt mir Austausch mit Leuten, die tatsächlich vernünftige Vorschläge machen und mein eigenes Hirn.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 21:02
Wie ich bereits schrieb, funktioniert das Aufmerksamswort bei uns nicht in plötzlichen Situationen. Was ich tue in solchen Situationen ist... gar nichts! Eben WEIL meine Fellnase nicht ansprechbar ist wenn ein bekloppter Radfahrer mit seinem Hund um die Ecke donnert und innerhalb von 2 Sekunden neben uns ist. Da geht dann nichts. Daher momentan "Aussitzen" Auf Entfernung funktioniert das mit dem Wort,kein Problem soweit. Da meine Fellnase aber in solchen extrem Situationen nicht ansprechbar ist bringt es nichts überhaupt irgendetwas zu versuchen momentan. Umdrehen geht auch nicht, ansonsten haben wir auf Distanz kein Problem, genau wie Du Aber ich würde dir gerne meinen Hund an die Hand geben,den du dann nur mit Kraft und Entschlossenheit Umdrehst.....sorry ,da liegst Du dann "gefesselt am Boden" ehe Du nur überhaupt dran denken kannst umdrehen zu wollen. Ich gebe dir Recht das es auf den Hund ankommt. Aber es funktioniert weder mit einem "Flummy" noch mit einem Hund mit einem hohen Eigengewicht. Da hilft keine Eigenbalance oder Technik sowie Entschlossenheit mehr. Da sieht man dann viele HH die nur noch an der Leine rumreißen,an der Leine selbst dranhängen um den Hund überhaupt noch halten zu können. Das Ziel sollte doch sein an anderen Hunden dran vorbei zu kommen auf Dauer gesehen,auch in solchen plötzlichen Situationen. Rausgehen aus der Situation kann ich nur wenn der Hund "bei mir ist" und wenn Deiner trotzdem ansprechbar ist,ist das super und du wirst ohne dieses reißen und zerren auskommen. Das wünsche ich Dir. Wenn der Hund aber nicht im hier und jetzt ist und absolut nicht ansprechbar ist,lernt er nicht. Und jedes besch***** Mal selbst das Feld räumen müssen wenn plötzliche Situationen auftauchen ist stressig nicht wünschenswert weil man sich selbst ja einschränkt.... Frustrationstoleranz müssen viele Hunde erlernen,dazu gehört auch Artgenossen zu tolerieren,auch wenn man sie "nicht riechen kann". Meine Fellnase kann mit diesen plötzlichen Situationen nicht umgehen. Da kann ich sie mit nichts "erden" und ein "umdrehen" würde bei ihr nur mit Gewalt gehen wobei ich mich selbst verletzen werde . Daher mache ich außer stehenbleiben & Fuß auf die Leine einfach "nichts" zur Zeit. Hund lernt in der Aufregung eh nichts. Bei "normalen "Begegnungen "unter Abstand wird mittlerweile sofort bei Sichtung Blickkontakt aufgenommen,aber noch mit Nervosität. Es gilt bei uns die Nervosität weiter abzubauen,noch mehr Ruhe reinzubringen.
Deiner sehr langen Rede kurzer Sinn ist also - du stehst untätig rum während dein Hund ausflippt?
Und dabei lernt, dass wenn er ausflippt, er den anderen Hund (der ja vorbei und weg geht) damit zum Verschwinden bringt?

Wenn das für dich sinnvoll erscheint, soll es so sein, ich bevorzuge die Version, in der mein Hund feststellt, dass Ausflippen Auswirkung auf ihn selbst hat, dass dieses Verhalten keine Option ist und dass Distanz zu schaffen die Alternative ist.

Dein Hund ist etwa so groß wie meiner, da kannst du wetten, dass ich den mitnehmen könnte.

Und es hat auch einen guten Grund, warum ich einen Hund habe, dem ich körperlich gewachsen bin.

Wer sich bewusst für ein Tier entscheidet, das ihm kräftemässig überlegen ist, sollte sich imho dann nicht darüber beklagen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. Feb. 21:11
außerdem nehmen solche Hunde (eben auch der meinige), wenn sie so hochgefahren sind keine Leckerlies auch wenn der Hunger noch so groß ist. Ich kenne solche Situationen auch bei Kindern, die werfen sich vor Wut auf den Boden, laufen blau an und toben.Ansprechen: sinnlos, was machen ohnmächtige Eltern in so einem Fall? Entweder aussitzen oder ein Glas Wasser über den kleinen Wüterich gießen ( oh je, jetzt bekomme ich gleich Schimpfe), für Gagahunde fällt mir echt nix ein ,außer ruhig bleiben und den Hund aus der Situation führen, schleppen, ziehen, aber dann nur mit Sicherheitsgeschirr denn die können sich blitzschnell aus einem normalen Geschirr befreien und mit Halsband wäre es mir aus gesundheitlichen Gründen zu riskant.
👍👍👍

So jenseits, dass er Sicherheitsgeschirr bräuchte ist er nicht.

Und dieses Theater wird mit dem hier geschärften Plan und Fokus jetzt auch umgehend eingestellt.

In ein paar Wochen ist das kein Thema mehr.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
21. Feb. 21:24
Deiner sehr langen Rede kurzer Sinn ist also - du stehst untätig rum während dein Hund ausflippt? Und dabei lernt, dass wenn er ausflippt, er den anderen Hund (der ja vorbei und weg geht) damit zum Verschwinden bringt? Wenn das für dich sinnvoll erscheint, soll es so sein, ich bevorzuge die Version, in der mein Hund feststellt, dass Ausflippen Auswirkung auf ihn selbst hat, dass dieses Verhalten keine Option ist und dass Distanz zu schaffen die Alternative ist. Dein Hund ist etwa so groß wie meiner, da kannst du wetten, dass ich den mitnehmen könnte. Und es hat auch einen guten Grund, warum ich einen Hund habe, dem ich körperlich gewachsen bin. Wer sich bewusst für ein Tier entscheidet, das ihm kräftemässig überlegen ist, sollte sich imho dann nicht darüber beklagen.
Ich persönlich mache „festhalten, stehen bleiben und einfach nur versuchen ruhig zu bleiben“ nur dann als Notfall Lösung, wenn ich nicht weggehen oder weit genug ausweichen kann. Ist selten der Fall, gibt aber solche Situationen. Da dann einfach „Augen zu und durch“, so ruhig wie möglich eben und den Hund dabei einfach nur noch absichern, also gut festhalten. Alles andere bringt ja da nix mehr, außer eben raus aus der Situation.

Was für andere Notfall Situation, wie du sie beschreibst, übrigens auch mein Mittel der Wahl ist und eigentlich immer dann, wenn es einfach zu eng für Samu wird, also bei allen Hunden, nicht nur Erzfeinden.
Ich mach die Kehrtwendung auch ohne Reiz oder mit anderen Reizen, damit wir beide Routine darin haben sag ich mal. Natürlich läuft es im „Ernstfall“ dann bissl anders ab, weil er da ja nicht mehr aufmerksam ist, aber es klappt trotzdem besser, wenn der Hund es grundsätzlich kennt. Auch für dich.

Und ich versteh deine Gedanken in Bezug darauf, dass der Hund irgendwann die Strategie registriert und es dadurch besser wird (schneller ruhig werden und so) mit der Zeit und kann das aus Erfahrung bestätigen.
Aber eben auch nur, wenn es wie bei uns regelmäßig passiert (bei allen Hundebegegnungen, wo’s zu eng wird) und nicht nur so selten im Notfall - wie es ja hier auch schon geschrieben wurde.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nina &
21. Feb. 21:33
👍👍👍 So jenseits, dass er Sicherheitsgeschirr bräuchte ist er nicht. Und dieses Theater wird mit dem hier geschärften Plan und Fokus jetzt auch umgehend eingestellt. In ein paar Wochen ist das kein Thema mehr.
Das ist die richtige Einstellung. Wenn du so selbstsicher auch in der besagten Situation bleibst, strahlst du das auch aus. Das wirkt sich dann wieder auf deine Körpersprache aus und Guinness wird viel eher deiner Führung folgen.
Ich drücke dir die Daumen 💪🏻