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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 01:25
Ich kann nicht rauslesen, ob G angeleint oder im Freilauf ist? Habt ihr ein Abbruchsignal etabliert? Ein "egal ob nu die Erde unter geht oder der Erzfeind taucht auf = ich geh zu Frauchen" Signal? Ansonsten... werd ruhiger ;) deinen Stress bezieht der Hund auf das was vor ihm passiert. Nicht auf euer Kommunikations"problem". Pusht euch nicht gegensitig
Stimmt, das steht nicht im EP, hatte sich aber automatisch geklärt.
In dem Fall ist das Leinenreaktivität.

In diesen Situationen ist er momentan nichtmehr ansprechbar, drum auch "Notfall".

Und in diesem Anliegen geht es genau darum, eine ruhigere Reaktion zu finden.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 04:31
du hast nichts davon geschrieben dass du dich bei dem Gerangel, wenn Du Guiness "einfangen" musst dir mehr als harmlos weh tust. Das war aber ein (leidenschaftliches?) Argument von Daniela D.. Im Übrigen muss ich mir leider selbst an meine eigene Nase fassen, du hast in deinem Opener schon wirklich deutlich gemacht dass es dir ausschliesslich um Notfallmaßnahmen geht. Den Rest können wir im Chat klären wenn dich das noch interessiert. Und ja, Notfallmassnahmen fallen bei mir unter "naja". = "kann man mal machen, ist aber keine Alltagslösung." In Baja's Junghundezeit gings paarmal auch nur noch mit anstupsen, ich währ auch bereit gewesen zu knuffen wenn ich nicht anderst aus der Situation gekommen währe. Und nein, ich bin alles andere als perfekt.
Irgendwie hast du meinen Beitrag vollkommen falsch verstanden.
Also bitte keine falschen Unterstellungen in Richtung irgendwelcher „leidenschaftlicher“ Argumentation.
Immerhin hast du nun in deinem Beitrag zurückgerudert und die Motivation dieses Threads nun für dich richtig eingeordnet.
 
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Vivien
21. Feb. 06:09
Ich hab zwei die das können. Nala ist dabei aber die mit dem stromausfall im hirn. Wenn sie komplett überdreht hol ich sie mir ran blocke und wenn sie meint weiter zu machen, gehe ich frontal auf sie zu so nach dem motto okay du willst stress, kannst du haben aber sicherlich nit mit dem hund sondern mit mir. Meistens setzt sie sich auf ihren hintern und schaut dumm oder beschwichtigt durch wegdrehen nmit dem kopf. Dann ist die sache auch geklärt und ich nehme mich wieder aus dem Konflikt zurück. Ich halte mich da an die 4 F's. Fight, Flirt und fiddel. Frezze wird nur gemacht wenn sie nach dem sitz noch weiter mekert. Dann droh ich mit einem strengen blick und einem Lass es.
 
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TinA
21. Feb. 06:52
Nein sorry, ich will da nix rummurksen mit rausholen versuchen, ich will eine automatisierte Reaktion für mich, mit der ich die Situation unterbrechen kann. Umdrehen und vom Auslöser weggehen gefällt mir nicht schlecht...
Die Idee des Weggehen ist spitze,muss aber funktionieren ohne den Hund hinter dir hertzuziehen . Also benötigst Du erstmal seine Aufmerksamkeit,musst ihn also aus seinem Tunnel rausholen damit er bei Dir und nicht dem "Auslöser" ist. Und das bekommst du vermutlich nur mit einem Aufmerksamkeitswort (o.ä.) hin.
Ich arbeite bei meiner Fellnase seit 3Jahren daran, Aufmerksamkeitwort funktioniert in sehr vielen Situationen,aber wenn der Hund so aufgeregt/im Stress ist,geht noch immer leider gar nichts bei ihr .
Ich arbeite momentan mit "Click für Blick". Auf einen Abstand von 30 m funktioniert das bereits gut.
Mein Ziel ist ruhig mit(viel) Abstand an anderen Hunden vorbeizukommen und nicht immer umdrehen und andere Wege gehen müssen.....
 
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Jörg
21. Feb. 07:12
Stimmt, das steht nicht im EP, hatte sich aber automatisch geklärt. In dem Fall ist das Leinenreaktivität. In diesen Situationen ist er momentan nichtmehr ansprechbar, drum auch "Notfall". Und in diesem Anliegen geht es genau darum, eine ruhigere Reaktion zu finden.
Auch wenn du mich lieber anpammst, ein Ratschlag hätte ich noch für dich kein Futter aus der Schüssel sondern Futter treiben bis der Arzt kommt. Mehr Entscheidungen treffen. Wird im gewohnten Revier gar nicht so einfach da er die Wege die ihr lauft schon kennt. Ich denke es liegt eher daran das du ihm viele Dinge erlaubt hast und jetzt wo er volle Geschlechtsreife entwickelt hat sich auch für andere Dinge stärker interessiert wie zb läufige Mädels und du bist ab geschrieben und sieht andere intakte Rüden als Revalen wie du sagst.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 08:30
Die Idee des Weggehen ist spitze,muss aber funktionieren ohne den Hund hinter dir hertzuziehen . Also benötigst Du erstmal seine Aufmerksamkeit,musst ihn also aus seinem Tunnel rausholen damit er bei Dir und nicht dem "Auslöser" ist. Und das bekommst du vermutlich nur mit einem Aufmerksamkeitswort (o.ä.) hin. Ich arbeite bei meiner Fellnase seit 3Jahren daran, Aufmerksamkeitwort funktioniert in sehr vielen Situationen,aber wenn der Hund so aufgeregt/im Stress ist,geht noch immer leider gar nichts bei ihr . Ich arbeite momentan mit "Click für Blick". Auf einen Abstand von 30 m funktioniert das bereits gut. Mein Ziel ist ruhig mit(viel) Abstand an anderen Hunden vorbeizukommen und nicht immer umdrehen und andere Wege gehen müssen.....
Na aber natürlich wird der aus so einer "Notfall"-Sutuation anfänglich erstmal hinter mir hergezogen.
Hab ich 0,000 Probleme mit.

Was soll ich in einem Zustand, wo er nimmer ansprechbar ist, mit einem Aufmerksamkeitswort?
Und ich steh sicher nicht die nächsten 3 Jahre untätig rum, bis ich eines aufgebaut habe, das auch da greift (sofern das überhaupt möglich ist).

Ich gehe stark davon aus, dass ihm nach ein paar Mal gezielt und mut Plan weggezogen Werden - also kurz neben mich, Kehrtwende, Abmarsch - dämmern wird, dass das ab jetzt die Alternative zu Rumpöbeln ist und dass sich daraus relativ schnell ein Autimatismus ergeben wird, wo deutluch weniger bis kein Ziehen mehr nötig sein wird.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 08:40
Auch wenn du mich lieber anpammst, ein Ratschlag hätte ich noch für dich kein Futter aus der Schüssel sondern Futter treiben bis der Arzt kommt. Mehr Entscheidungen treffen. Wird im gewohnten Revier gar nicht so einfach da er die Wege die ihr lauft schon kennt. Ich denke es liegt eher daran das du ihm viele Dinge erlaubt hast und jetzt wo er volle Geschlechtsreife entwickelt hat sich auch für andere Dinge stärker interessiert wie zb läufige Mädels und du bist ab geschrieben und sieht andere intakte Rüden als Revalen wie du sagst.
Ich brauch ihn nicht "futtertreiben bis der Arzt kommt", weil ich weder entscheidungsschwach noch abgeschrieben bin - tatsächlich ist er bis auf wenige Aussetzer ganz hervorragend an mir orientiert, kooperativ und lenkbar.

Ausserdem - Futtertreiben=Locken und damit sicher nicht als überwiegende oder dauerhafte Trainingsmethode zu empfehlen.
Und nochmal schon erstrecht nicht, wenn man den Hund das reguläre Futter verwehrt, damit man ihn am Leckerli wie ferngesteuert durch die Gegend ziehen kann.
 
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TinA
21. Feb. 09:05
Na aber natürlich wird der aus so einer "Notfall"-Sutuation anfänglich erstmal hinter mir hergezogen. Hab ich 0,000 Probleme mit. Was soll ich in einem Zustand, wo er nimmer ansprechbar ist, mit einem Aufmerksamkeitswort? Und ich steh sicher nicht die nächsten 3 Jahre untätig rum, bis ich eines aufgebaut habe, das auch da greift (sofern das überhaupt möglich ist). Ich gehe stark davon aus, dass ihm nach ein paar Mal gezielt und mut Plan weggezogen Werden - also kurz neben mich, Kehrtwende, Abmarsch - dämmern wird, dass das ab jetzt die Alternative zu Rumpöbeln ist und dass sich daraus relativ schnell ein Autimatismus ergeben wird, wo deutluch weniger bis kein Ziehen mehr nötig sein wird.
Du sollst ja kein Aufmerksamkeitswort in solcher Situation aufbauen, funktioniert eh nicht aufgrund der Stresssituationen des Hundes,da ist das Gehirn eh ausgeschaltet. Das war nicht so gemeint meinerseits. Deinem Hund wird aber definitiv nicht "dämmern" das das wegdrehen/ziehen die alternative zum pöbeln ist,dann wären viele Hunde sehr schnell "bekehrt" und diese Probleme gäbe es nicht. Außer man führt diese Aktion mit viel Gewalt durch das die Fellnase das "verinnerlicht".......
Wir haben dieses Aufmerksamkeitswort schnell aufgebaut und in vielen Situationen klappt es,nicht aber bei "intimfeinden" oder in plötzlichen Situation.
Ablenkung mit Leckerlie und Spieli ist total bekloppt,da vorher beim "Aufbau" das pöbeln steht und die Hunde das dann als Bestätigung fürs pöbeln sehen und dadurch bestärkt werden.
Größe und Gewicht eines pöbelnden Hundes sind egal bei der Kehrtwende,wenn das Tierchen richtig in die Leine geht,hochspringt,rambazamba macht und überhaupt nicht ansprechbar ist,dann wird es nie verstehen das das abdrehen und weggehen eine Alternative sein soll,da Hundi nicht ansprechbar ist .

Würde gerne ein Video sehen von Deinen Übungen und Verhalten des Tieres......
Viel Erfolg für die Zukunft,
Adieu 🙋🏼‍♀️
 
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SandrA
21. Feb. 09:21
Na aber natürlich wird der aus so einer "Notfall"-Sutuation anfänglich erstmal hinter mir hergezogen. Hab ich 0,000 Probleme mit. Was soll ich in einem Zustand, wo er nimmer ansprechbar ist, mit einem Aufmerksamkeitswort? Und ich steh sicher nicht die nächsten 3 Jahre untätig rum, bis ich eines aufgebaut habe, das auch da greift (sofern das überhaupt möglich ist). Ich gehe stark davon aus, dass ihm nach ein paar Mal gezielt und mut Plan weggezogen Werden - also kurz neben mich, Kehrtwende, Abmarsch - dämmern wird, dass das ab jetzt die Alternative zu Rumpöbeln ist und dass sich daraus relativ schnell ein Autimatismus ergeben wird, wo deutluch weniger bis kein Ziehen mehr nötig sein wird.
Dazu hätt ich eine etwas andere Sicht - eine wirksame Notfallstrategie hilft in erster Linie Dir selbst, um die Situ ruhig, effektiv, schnell und sicher zu beenden.
Der Hund, der ja gerade noch eskaliert, lernt bzw. erlebt allenfalls wie Du im Chaos Kontrolle und Contenance wahrst, was Dir die Anerkennung einer souveränen Führungsrolle verschafft, selbst wenn alle Dämme brechen.
Die Ursachen der Reaktivität -mangelnde Impulskontrolle, Frustrationstoleranz etc - das Runterkommen, wieder ansprechbar sein und so das Lernen von Alternativverhalten - wie Aufmerksamkeit zu Dir/Dir vom Reiz weg folgen ohne umdrehen - wird ja eben nicht in der Notfallsituation gelernt.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Feb. 09:29
Was nun?
Schreibst du ja selbst, dass es bei „Erzfeinden“ im Prinzip mit k e i n e r zuvor erlernten Methode klappt, den Hund aus seiner Eskalation zu holen.
Darum geht es hier um eine möglichst schnelle und effektive Methode, damit der Stresslevel schnellstmöglich und dauerhaft wieder runtergefahren wird und auch um eine Gefahrensituation abzuwenden, wenn sowas in der Nähe einer Straße z.B. passiert.
Und dazu muss der Hund möglichst sofort vom Auslöser „entfernt“ werden.
Klar, kommt er da nicht „von selbst“ drauf🤓
Ins Geschirr oder Halsband zu greifen und den Hund bei der Drehung „mitzunehmen“ hat für mich nichts mit Hinterherschleifen oder Gewaltanwendung zu tun, natürlich braucht man dazu je nach Hund auch „Kraft“.
Ganz wichtig natürlich, dass der Hund kapiert hat, wenn ins Geschirr gegriffen wird, es für ihn keinerlei Alternative (Winden, Dagegenstemmen, etc.) gibt!
Das wiederum hat etwas mit der eigenen Energie/Ausstrahlung zu tun.