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Sandy
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Anzahl der Antworten 13
zuletzt 5. Apr.

Neuer Rüde ignoriert mich draußen komplett

Hallo, ich habe vor sieben Wochen einen 2 jährigen Mini Bulli Rüden, der leider vor mir schon vier Besitzer hatte, bei mir aufgenommen. Er hat bis jetzt nichts gelernt, da sein erster Besitzer ihn nur auf dem Hof gehalten und sich selber überlassen hat. Er lebt nun bei mir mit meinen zwei Hündinnen, dies klappt auch super. Ich trainiere nun jeden Tag mit ihm verschiedene Sachen, unter Anderem die Leinenführigkeit oder den Rückruf, auch baut er schnell Frust auf und bellt, bzw springt mich an. Im Haus und auf dem Grundstück klappt dies auch mittlerweile wunderbar. Er bekommt so sein Futter von mir über den Tag und nichts aus dem Napf. Nun zu meinem Problem. Sobald ich aus dem Hoftor komme bin ich Luft für ihn. Er hat einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb und fixiert alles was sich bewegt. Ich habe versucht ihn mit Futter oder ganz besonderen Leckerlie und an der Leine rucken auf mich aufmerksam zu machen, aber das nützt nix, er ist nur am Suchen oder Fixieren. Er zieht dann auch wie bolle an der Leine und der Spaziergang wird zur Tortur. Nun bin ich am Überlegen was ich noch tun könnte. Meine Hunde dürfen bei mir mit auf die Couch und ins Bett. Würde es etwas bringen, ihm diese Privilegien zu nehmen und ich entscheide ab sofort wann gekuschelt wird? Oder ändert das an dem Problem nichts? Wenn das aber ein richtiger Ansatz ist, möchte ich dies nicht meinen beiden Hündinnen verwehren, denn die sind sehr gut erzogen. Könnte das dann aber zu Problemen unter den Hunden führen? Ich habe die Lust und Ausdauer mit Alvin zu arbeiten. Er wird hier auch nicht wieder ausziehen, aber ich bin gerade mit meinem Latein am Ende.
 
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Nicole
Beliebteste Antwort
2. Apr. 11:12
Du bist viel zu schnell!
Mach langsamer und starte erstmal damit zu Hause freiwillige Blickkontakte zu dir zu belohnen am besten mit Markerwort/Keks und Sozialspiel!!

Draußen erstmal wirklich nur rumstehen/rumsitzen mit ihm! Nimm dir die Zeit und warte stupide ab, bis er sich einen Moment von selber dir zuwenden kann.
Schätzungsweise fehlen dem Kerl eine Menge der alltäglichen Reize deshalb ist er draußen auch noch total überfordert dich wahrzunehmen.

Wenn der Kerl schon dermaßen viele Besitzer hatte, fällt es ihm auch schwerer sich erneut auf jemanden einzulassen. Bzw. Sieht er auch einfach die Notwendigkeit im Menschen nicht, letztlich konnte er beim letzten tun und lassen was er wollte, weil er ja sich selbst überlassen war.

Versuch den weniger in diese Frustlage zu bringen und übe ähnlich wie mit einem Welpen und nach dem Motto in der Kürze liegt die Würze! Gib dich erstmal mit ein paar Schritten halbwegs vernünftiger Leinenführigkeit zufrieden und sei da ruhig großzügig mit Lob! Beende bevor es kippt mit gutem Gefühl.

Und ja: am besten schaust du zunächst, dass der vorher schon Energie rauslassen konnte bevor du Leinentraining machst.

Und mache dir eine deiner Hündinnen zum Helfer! Orientierung durch Nachahmung an der selben Spezies kann funktionieren!

Vergiss das mit Couch und Bett. Der Kontakt dort gehört zu den Wertvollen um Bindung und wir Gefühl zu kreieren.

PS: rechne damit, dass der Hund nicht Wochen sondern vielmehr Monate bis zu einem Jahr benötigt um zu kapieren wo er tatsächlich hingehört.
 
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Nicole
2. Apr. 11:12
Du bist viel zu schnell!
Mach langsamer und starte erstmal damit zu Hause freiwillige Blickkontakte zu dir zu belohnen am besten mit Markerwort/Keks und Sozialspiel!!

Draußen erstmal wirklich nur rumstehen/rumsitzen mit ihm! Nimm dir die Zeit und warte stupide ab, bis er sich einen Moment von selber dir zuwenden kann.
Schätzungsweise fehlen dem Kerl eine Menge der alltäglichen Reize deshalb ist er draußen auch noch total überfordert dich wahrzunehmen.

Wenn der Kerl schon dermaßen viele Besitzer hatte, fällt es ihm auch schwerer sich erneut auf jemanden einzulassen. Bzw. Sieht er auch einfach die Notwendigkeit im Menschen nicht, letztlich konnte er beim letzten tun und lassen was er wollte, weil er ja sich selbst überlassen war.

Versuch den weniger in diese Frustlage zu bringen und übe ähnlich wie mit einem Welpen und nach dem Motto in der Kürze liegt die Würze! Gib dich erstmal mit ein paar Schritten halbwegs vernünftiger Leinenführigkeit zufrieden und sei da ruhig großzügig mit Lob! Beende bevor es kippt mit gutem Gefühl.

Und ja: am besten schaust du zunächst, dass der vorher schon Energie rauslassen konnte bevor du Leinentraining machst.

Und mache dir eine deiner Hündinnen zum Helfer! Orientierung durch Nachahmung an der selben Spezies kann funktionieren!

Vergiss das mit Couch und Bett. Der Kontakt dort gehört zu den Wertvollen um Bindung und wir Gefühl zu kreieren.

PS: rechne damit, dass der Hund nicht Wochen sondern vielmehr Monate bis zu einem Jahr benötigt um zu kapieren wo er tatsächlich hingehört.
 
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Sandy
2. Apr. 11:35
Du bist viel zu schnell! Mach langsamer und starte erstmal damit zu Hause freiwillige Blickkontakte zu dir zu belohnen am besten mit Markerwort/Keks und Sozialspiel!! Draußen erstmal wirklich nur rumstehen/rumsitzen mit ihm! Nimm dir die Zeit und warte stupide ab, bis er sich einen Moment von selber dir zuwenden kann. Schätzungsweise fehlen dem Kerl eine Menge der alltäglichen Reize deshalb ist er draußen auch noch total überfordert dich wahrzunehmen. Wenn der Kerl schon dermaßen viele Besitzer hatte, fällt es ihm auch schwerer sich erneut auf jemanden einzulassen. Bzw. Sieht er auch einfach die Notwendigkeit im Menschen nicht, letztlich konnte er beim letzten tun und lassen was er wollte, weil er ja sich selbst überlassen war. Versuch den weniger in diese Frustlage zu bringen und übe ähnlich wie mit einem Welpen und nach dem Motto in der Kürze liegt die Würze! Gib dich erstmal mit ein paar Schritten halbwegs vernünftiger Leinenführigkeit zufrieden und sei da ruhig großzügig mit Lob! Beende bevor es kippt mit gutem Gefühl. Und ja: am besten schaust du zunächst, dass der vorher schon Energie rauslassen konnte bevor du Leinentraining machst. Und mache dir eine deiner Hündinnen zum Helfer! Orientierung durch Nachahmung an der selben Spezies kann funktionieren! Vergiss das mit Couch und Bett. Der Kontakt dort gehört zu den Wertvollen um Bindung und wir Gefühl zu kreieren. PS: rechne damit, dass der Hund nicht Wochen sondern vielmehr Monate bis zu einem Jahr benötigt um zu kapieren wo er tatsächlich hingehört.
Vielen Dank für die Antwort! Du hast Recht. Ich verlange draußen glaube zu viel, weil er im Grundstück so super mitmacht und wie ein Schwamm ist. Er hat richtig Bock was neues zu lernen. Es ist für mich eine komplett neue Situation und es braucht viiiiieeeele Nerven 😅, aber ich gebe nicht auf. Dann gehe ich das Ganze etwas langsamer an und auch das mit dem einfach irgendwo hin setzten und abwarten ist ein guter Tipp.
 
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Nicole
2. Apr. 11:36
Und zu guter letzt Sandy:
Diese Hunde sind extrem wertvoll, weil sie uns selbst die wichtigsten Lektionen von allen lehren und wir an diesen wachsen:

Nämlich das wir selbst Frust und Ungeduld bei Seite schieben müssen und lernen uns im Lerntempo an sie anzupassen!
 
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Sandy
2. Apr. 11:41
Und zu guter letzt Sandy: Diese Hunde sind extrem wertvoll, weil sie uns selbst die wichtigsten Lektionen von allen lehren und wir an diesen wachsen: Nämlich das wir selbst Frust und Ungeduld bei Seite schieben müssen und lernen uns im Lerntempo an sie anzupassen!
Vollkommen richtig! Ich habe mich schon öfter erwischt, dass ich ungeduldig geworden bin, bzw Frust aufgebaut habe. Ich atme dann tief durch und gehe nach einem schütteln einfach weiter 😅 Wie wachsen einfach zusammen!
 
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Nicole
2. Apr. 11:48
Vielen Dank für die Antwort! Du hast Recht. Ich verlange draußen glaube zu viel, weil er im Grundstück so super mitmacht und wie ein Schwamm ist. Er hat richtig Bock was neues zu lernen. Es ist für mich eine komplett neue Situation und es braucht viiiiieeeele Nerven 😅, aber ich gebe nicht auf. Dann gehe ich das Ganze etwas langsamer an und auch das mit dem einfach irgendwo hin setzten und abwarten ist ein guter Tipp.
Das klingt doch schon prima, dass er da schon so motiviert mitmachen kann!

Fokus immer auf das Gute legen! Das schont auch das eigene Nervenkostüm 🫣🤣

Ich kenne das zu gut, mein Lewis war auch ein bisschen, ich nenne es jetzt mal lernbehindert 🫣🤣was Leinenführigkeit in meinem Sinne in der Gruppe angeht und das obwohl er schon als Welpe zu uns gekommen ist und ich nichts anderes wie mit den anderen gemacht habe.
Er hat einfach wesentlich länger gebraucht und ich musste lernen mich auf seine Lerngeschwindigkeit einzustellen ohne dass wir uns aneinander aufreiben.
 
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Sandy
2. Apr. 12:23
Das klingt doch schon prima, dass er da schon so motiviert mitmachen kann! Fokus immer auf das Gute legen! Das schont auch das eigene Nervenkostüm 🫣🤣 Ich kenne das zu gut, mein Lewis war auch ein bisschen, ich nenne es jetzt mal lernbehindert 🫣🤣was Leinenführigkeit in meinem Sinne in der Gruppe angeht und das obwohl er schon als Welpe zu uns gekommen ist und ich nichts anderes wie mit den anderen gemacht habe. Er hat einfach wesentlich länger gebraucht und ich musste lernen mich auf seine Lerngeschwindigkeit einzustellen ohne dass wir uns aneinander aufreiben.
Wir bekommen das schon hin! Er ist eine Seele von Hund und hat es einfach verdient, in Anbetracht seiner Vergangenheit.
 
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Christine
2. Apr. 14:17
Wir bekommen das schon hin! Er ist eine Seele von Hund und hat es einfach verdient, in Anbetracht seiner Vergangenheit.
Neue Tipps hab ich keine,(sind auch wirklich gute dabei),ich wollte Dir nur meinen vollsten Respekt aussprechen.Ein Hund,der mit 2 Jahren schon 4 Besitzer hatte,kann einem nur leid tun.Wie schön,dass es jetzt sein Für -immer-zuhause bei Dir gefunden hat!Ich finde es toll ,dass Du Dir Hilfe und Rat suchst und da Du schon 2 gut erzogene Hündinnen hast,bekommst Du Alvin sicher auch gut hin.Ich denke auch,kleine Schritte und ganz viel Liebe und Geduld ,dann wachst ihr zusammen!✊🫶
 
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Jörg
5. Apr. 09:59
Das ist ein Terrier also hast du es mit viel Ungeduld zu tun. Was dir wahrscheinlich auch das Leben schwer macht das diese Rasse viel im außen ist was allerdings normal ist. Und die Zeit wo er bei dir ist, ist noch viel zu kurz um viel zu erwarten.
 
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Regina
5. Apr. 10:17
Gute Tipps hast Du ja schon bekommen, weitere fallen mir auch gerade nicht ein.
Ich will Dir nur ein bisschen Mut machen: Emma zog mit 15/16 Monaten hier ein, wir waren ihr 5. Zuhause, sie kannte nichts, nur Pfötchen geben und Stubenreinheit. War eine Menge Arbeit, aber wir würden zum Dream-Team, es lohnt sich auf jeden Fall, Geduld zu haben und zu trainieren.
Wünsche Euch viel Glück dabei und viele schöne gemeinsame Jahre
 
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Jana
5. Apr. 10:52
Ohne den ganzen Zusammenhang zu kennen, ich würde ihm drin weniger Aufmerksamkeit schenken, mehr ignorieren und draußen wird dann Party zusammen gefeiert... Dafür musst du ihm seine Privilegien aber nicht nehmen, aber weniger Ansprache, Blickkontakt und draußen habt ihr euch...🫶🏼