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Maria
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Anzahl der Antworten 34
zuletzt 2. Nov.

Neuer Hund ist handscheu - Vorgehen

Hallo alle zusammen, Ich wollte gern mal eure Meinung zu folgender Situation hören/lesen: Vor einer Woche ist Biscotti bei uns eingezogen. Er ist 7/8 Jahre alt und war recht lange im Shelter in Portugal, erst indem öffentlichen und dann in einem privaten. Auf den Videos, die mir im Vorfeld geschickt worden sind, war zu sehen, dass er sich nicht gerne berühren lässt und Menschen lieber ausweicht. Dieses Verhalten zeigt er hier auch.Ansonsten wirkt er “haushaltsfest” und verhält sich auch sehr höflich im Umgang mit meinen zwei Damen. Ich möchte ebenso höflich sein und Berührungen mit ihm üben. Das machen wir fleißig: ich lege ihm einen Keks in meine Nähe und führe meine Hand sehr nah an ihn heran, auch mal mit ein wenig Berührung mit der Rückhand oder ich halte die Leine daneben und klicke mit dem Karabiner der Leine oder ich lasse ihn den Keks durch das Geschirr nehmen. Das Problem ist, dass wir so nicht vor die Tür kommen. Sein Sicherheitsgeschirr hat er kaputt geknabbert und ich schaffe es nicht, ihm ein neues anzulegen. Mir wurde nun gesagt, er muss unbedingt raus und ich sollte das Geschirr “einfach anlegen”. Das habe ich versucht. Er weicht aber immer wieder zurück und schleckte sich heute Morgen dabei schon über das Maul. Ich habe das Gefühl, dass das eine Eskalationsspirale auslöst. Das möchte ich natürlich nicht. Wie würdet ihr vorgehen?
 
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Maria
1. Nov. 14:39
Danke für eure Antworten. Ich habe es mit Leine und Halsband getestet. Es beunruhigt ihn, aber er verfällt nicht in Panik. Das Einhaken mit Zwang hat funktioniert, aber schön fand ich es nicht. Mit dem Geschirr werde ich auf Freiwilligkeit setzen und täglich mit ihm üben.

Mit “Kekse” meinte ich allgemein Futter. Den Versuch habe ich mit Haehnchenbrustscheiben unterstützt. Mit Leberwurst hab ich bei meinen nicht so gute Erfahrungen gemacht. Die schlug arg auf die Verdauung und wir sind noch in der Futterumstellung (alles wird noch mit Moehrchensuppe vermengt).
 
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Cornelia
1. Nov. 15:02
Ich würde "rüde" vorgehen, dh. einfach das Geschirr anziehen. Notfalls käme für mich auch eine Maulschlinge infrage.
In der Tasche hätte ich jede Menge Leckerli. Alles - auch Kleinigkeiten- würde ich sofort belohnen.
Weiter anfassen würde ich ihn nicht, nur begütigend auf ihn einreden. Die Leckerlis müsste er sich bei mir abholen, dabei über Gebühr verbal loben.
Das Geschirr würde er angehalten.
Natürlich wären die "Spaziergänge" anfangs nur sehr kurz, dafür öfter.
 
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Maria
1. Nov. 15:04
Ich würde "rüde" vorgehen, dh. einfach das Geschirr anziehen. Notfalls käme für mich auch eine Maulschlinge infrage. In der Tasche hätte ich jede Menge Leckerli. Alles - auch Kleinigkeiten- würde ich sofort belohnen. Weiter anfassen würde ich ihn nicht, nur begütigend auf ihn einreden. Die Leckerlis müsste er sich bei mir abholen, dabei über Gebühr verbal loben. Das Geschirr würde er angehalten. Natürlich wären die "Spaziergänge" anfangs nur sehr kurz, dafür öfter.
Hätte er das Geschirr nicht durchgeknabbert, hätte er es anbehalten. 😉 Hab dafür vom Tierschutzverein schon Schelte bekommen.
 
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Cornelia
1. Nov. 15:13
Hätte er das Geschirr nicht durchgeknabbert, hätte er es anbehalten. 😉 Hab dafür vom Tierschutzverein schon Schelte bekommen.
....das macht nichts... Geschirr reparieren bzw. ersetzen... und dann auf ein neues....
Ach ja, der "Spaziergang" wäre anfangs immer der gleiche. Vielleicht kannst Du ihn ja irgendwie attraktiv für ihn gestalten? Was mag er denn gerne?
Du könntest die üblichen Leckerlis ja auch durch magen-, darmschonendes Diätfutter- Trocken- und Nassfutter ersetzen.
Mein Wuffi frisst das von Vet concept sehr gerne. Vielleicht könntest Du ja auch Proben bekommen.
 
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Maria
1. Nov. 15:20
Die ersten Male will ich mit ihm in den Garten. Damit er den als sicheren Ort kennenlernt. An der Straße werden wir uns vortasten. Da werde ich sehen, wie weit wir am Anfang kommen. Und dann tasten wir uns Schritt für Schritt vor. Mir wurde auch schon empfohlen, im Vorfeld eine Spur zu legen. Das werde ich bestimmt machen. Hühnchen findet er gut, aber er ist nicht so unendlich bestechlich wie meine zwei Damen. Die würden für ein Stück Trockenfutter alles machen.
 
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Cornelia
1. Nov. 15:24
Die ersten Male will ich mit ihm in den Garten. Damit er den als sicheren Ort kennenlernt. An der Straße werden wir uns vortasten. Da werde ich sehen, wie weit wir am Anfang kommen. Und dann tasten wir uns Schritt für Schritt vor. Mir wurde auch schon empfohlen, im Vorfeld eine Spur zu legen. Das werde ich bestimmt machen. Hühnchen findet er gut, aber er ist nicht so unendlich bestechlich wie meine zwei Damen. Die würden für ein Stück Trockenfutter alles machen.
Gibt es sonst etwas, was er mag?

Und wenn Du ihm sein gesamtes Futter nur bei diesen Spaziergängen gibst?
Also ..fressen kann ich, wenn ich raus gehe? ...
 
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Verena
1. Nov. 16:13
Um dir erst mal etwas den Druck zu nehmen. Wenn dein Hund jetzt mal ein paar Tage nicht raus kommt, ist das für alle nicht schlimm. Er kann sich ja scheinbar im Bad lösen? Nur mit Halsband gesichert würde ich auf keinen Fall riskieren in diesem Fall, aber das schien sich ja auf im Haus zu beziehen.

Wenn du die Situation nicht Einschätzen kannst, wäre es sicher eine gute Lösung, dass du dir Hilfe vom Verein holst, oder aber von einem Tierheim oder gutem Hundetrainer.
Diese kommen zu dir vor Ort und schauen sich die Situation live an und können dir sicher helfen deinen Hund besser zu lesen, dir Tipps an die Hand geben und helfen, dass ein neues Geschirr drauf kommt.

Man müsste schon testen wie weit man kommt, viele meiner Pflegis mögen das Geschirr nicht und sitzen erst mal so da, aber lassen es über sich ergehen. Damit kann ich dann arbeiten und es positiv belegen. Meist erledigt sich es von selbst, da sie verstehen oh genial es geht Gassi.
Ich hatte aber auch schon andere Kandidaten, da hätte man es nicht einfach drüber ziehen können und wir mussten mit Hilfsmittel arbeiten wie Maulkorb, Bissfeste Handschuhe oder aber Leinenmanagement (Leine an eine bestimmten Stelle einhaken, dass man das Geschirr über den Kopf bekommt und die schnallen unter dem Bauch hervor ziehen kann). Aber auch die finden das Geschirr nun gut.

Ansonsten hast du ja schon gute Tipps hier erhalten. Sei dir sicher in dem was du tust, beuge dich nicht über deinen Hund und belohne es danach mit etwas ganz besonderem.
Parallel übe daran, dass er freiwillig in eine Box geht. Das ist wirklich Gold wert in Notfallsituationen. So kannst du ihn zur Not mit der geschlossenen Box aus dem Haus tragen und zum Beispiel zum Tierarzt fahren.
Daumen sind gedrückt 🍀
 
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Maria
1. Nov. 16:16
Viel mehr hab ich noch nicht ausprobiert. Wie gesagt, er ist seit einer Woche da und wir sind noch in der Futterumstellung. Ich will nicht vieles durcheinander füttern. So merke ich auch, wenn er das Futter nicht vertragen sollte. Und er bekommt zur Umstellung noch drei Mahlzeiten am Tag. Das werd ich perspektivisch auf zwei Mahlzeiten reduzieren. Eine Mahlzeit “verkekse” ich. Den Rest bekommt er ohne wenn und aber.
 
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Maria
1. Nov. 16:19
Um dir erst mal etwas den Druck zu nehmen. Wenn dein Hund jetzt mal ein paar Tage nicht raus kommt, ist das für alle nicht schlimm. Er kann sich ja scheinbar im Bad lösen? Nur mit Halsband gesichert würde ich auf keinen Fall riskieren in diesem Fall, aber das schien sich ja auf im Haus zu beziehen. Wenn du die Situation nicht Einschätzen kannst, wäre es sicher eine gute Lösung, dass du dir Hilfe vom Verein holst, oder aber von einem Tierheim oder gutem Hundetrainer. Diese kommen zu dir vor Ort und schauen sich die Situation live an und können dir sicher helfen deinen Hund besser zu lesen, dir Tipps an die Hand geben und helfen, dass ein neues Geschirr drauf kommt. Man müsste schon testen wie weit man kommt, viele meiner Pflegis mögen das Geschirr nicht und sitzen erst mal so da, aber lassen es über sich ergehen. Damit kann ich dann arbeiten und es positiv belegen. Meist erledigt sich es von selbst, da sie verstehen oh genial es geht Gassi. Ich hatte aber auch schon andere Kandidaten, da hätte man es nicht einfach drüber ziehen können und wir mussten mit Hilfsmittel arbeiten wie Maulkorb, Bissfeste Handschuhe oder aber Leinenmanagement (Leine an eine bestimmten Stelle einhaken, dass man das Geschirr über den Kopf bekommt und die schnallen unter dem Bauch hervor ziehen kann). Aber auch die finden das Geschirr nun gut. Ansonsten hast du ja schon gute Tipps hier erhalten. Sei dir sicher in dem was du tust, beuge dich nicht über deinen Hund und belohne es danach mit etwas ganz besonderem. Parallel übe daran, dass er freiwillig in eine Box geht. Das ist wirklich Gold wert in Notfallsituationen. So kannst du ihn zur Not mit der geschlossenen Box aus dem Haus tragen und zum Beispiel zum Tierarzt fahren. Daumen sind gedrückt 🍀
Danke für die Tipps. Die Box hatte ich erstmal weggeräumt, damit er sich darin nicht dauerhaft verstecken kann. Wobei er dafür auch nicht der Typ zu sein scheint.
 
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Verena
1. Nov. 16:33
Viel mehr hab ich noch nicht ausprobiert. Wie gesagt, er ist seit einer Woche da und wir sind noch in der Futterumstellung. Ich will nicht vieles durcheinander füttern. So merke ich auch, wenn er das Futter nicht vertragen sollte. Und er bekommt zur Umstellung noch drei Mahlzeiten am Tag. Das werd ich perspektivisch auf zwei Mahlzeiten reduzieren. Eine Mahlzeit “verkekse” ich. Den Rest bekommt er ohne wenn und aber.
Das kannst du doch fürs Training nutzen. Wenn du das Geschirr auf bekommst, dann gibt es die Hälfte der Ration Futter. Wenn der Napf leer ist, wird das Geschirr wieder ausgezogen und er bekommt den Rest von der Portion. So hast du gleich was positives dem ganzen nachstehen und das Geschirr ist kurz drauf, während er frisst.