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Lea
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Anzahl der Antworten 31
zuletzt 16. Okt.

Nervosität, Stress, Angst

Hey zusammen 💛 Mein Goldie Buddy ist ein echtes Goldstück – liebt Menschen, ist zuhause entspannt, kann gut alleine sein und ist einfach ein lieber, sensibler Kerl. Draussen ist es aber richtig schwierig. Und eine Zeitlang haben wir gut Fortschritte gemacht, in dem er sich hinter mir orientieren musste etc... Doch im Moment ist auch das sehr schwer... Er ist schnell gestresst, nervös, alles ist ihm zu viel – zu viele Gerüche, Geräusche, Bewegung. Wenn er überfordert ist (auch drinnen), kratzt er sich stark an den Ohren und wird total zappelig, unruhig und ultra hibbelig. Ich arbeite schon länger mit Ruheübungen, laufe immer dieselben Strecken und probiere CBD-Tropfen – hilft etwas, aber wir stecken fest. P.s haben eine Hundetrainerin die uns schon geholfen hat und auch sagt, dass er einfach sehr sensibel ist und Stressmanagement sein Thema ist. Rest sei wirklich top und eigentlich eine riesen Chance einen Hund zu haben der so fein geführt werden könnte weil so sensible... Und gleichzeitig so intensiv😅 Buddy reagiert zudem extrem auf meine Stimmung, und da ich selbst gerade unter Strom stehe, macht’s das Ganze nicht leichter. 😞 Habt ihr Tipps, wie ich ihm (und uns) helfen kann, draussen etwas mehr Ruhe zu finden? Auf dem Bild seht ihr seine Lieblingsposition draussen– am liebsten gut geschützt, nichts sehen, nichts hören müssen.... 💛🐾
 
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Thomas
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15. Okt. 18:02
Wenn ich das so lese würde ich dazu raten, das Du selbst erstmal Ruhe findest - das was Dich "unter Strom" setzt "entschärfen".
Wenn Du Ruhe und Sicherheit ausstrahlst wird das Deinem Hund helfen selber wieder entspannt zu werden...
 
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Liane
15. Okt. 17:47
Wenn ein Hund beim Gassi hippelig und gestresst ist, hilft ein ruhiger, nicht zu langer Spaziergang. Pausen machen wo er schnüffeln darf. Auch mal sich wo hinsetzen oder stehen bleiben wo nichts passiert. Nicht immer neben einen laufen lassen, auch mal die Leine länger lassen. Inselspaziergänge machen wo immer das selbe passiert. Impullskontroll Übungen, damit er lernt sich zurück zu nehmen. Keine Action zu Hause, sondern Ruhe.
 
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Thomas
15. Okt. 18:02
Wenn ich das so lese würde ich dazu raten, das Du selbst erstmal Ruhe findest - das was Dich "unter Strom" setzt "entschärfen".
Wenn Du Ruhe und Sicherheit ausstrahlst wird das Deinem Hund helfen selber wieder entspannt zu werden...
 
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Severin
15. Okt. 18:08
Hört sich an als würdest du bereits alles tun was einem üblich empfohlen wird. Hut ab dafür!

Hat Buddy Hundefreunde mit denen er sich richtig gut versteht? Vielleicht könnt ihr mal gemeinsam mit denen eine Ruheübung ausprobieren, sodass Buddy sieht nicht nur du, sondern auch seine Artgenossen finden das ganze Geschehen draußen nicht sonderlich aufregend 🐾

Außerdem könntest du beobachten ob er weniger von Umwelteinflüssen gestresst wird wenn er müde ist - manchen Hunden hilft Auslastung vor der Gassirunde dabei, während dem Gassi weniger außenorientiert zu sein. Aber das kommt natürlich stark darauf an welchen Charakter man vor sich hat.

Und falls eure Ruheübungen so aussehen, dass ihr euch irgendwo hinsetzt und einfach ne Stunde dort verweilt, Buddy aber einfach nicht runterschalten kann - dann könnte es ihm helfen zwischendurch ein paar einfache Kommandos auszuführen, als Alternativverhalten zum Hibbeln. Meistens wird gesagt man soll seinen Hund ignorieren bis er sich von selbst abgeregt hat, aber manche brauchen da einfach eine helfende Hand.
Und dir selbst kannste ein Buch mitnehmen, oder irgendwas anderes schönes, damit du auch wirklich gerne dort sitzt. Da Buddy so sensibel ist, merkt er sonst garantiert das du eigentlich gerne wo anders wärst 😉

Drücke euch die Daumen! 🐾
 
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Nadine
15. Okt. 18:33
Wie genau sehen denn diese Ruheübungen aus?

Ich gebe zu, ich habe eine Abneigung gegen dieses Wort entwickelt, denn die typische Ruheübung wird wie folgt aufgebaut: Mensch setzt sich auf ne Bank, Leine wird recht kurz genommen oder man stellt sich sogar drauf, und dann wartet man ab, bis der Hund sich ruhig verhält. Ohne Unterstützung, ohne Hilfestellung. Irgendwann legt der Hund sich ab und ist ruhig, weil er ja eh keine Wahl hat. In vielen Fällen ist das aber nur äußere und keine innere Ruhe, sodass er nach dem aufstehen beim nächsten größeren Reiz erst recht explodiert.

Halte ich für komplett kontraproduktiv. Bei uns war es so, sobald ich keine erzwungene Ruhe mehr eingefordert habe (die beschriebene Übung hab ich eh nie gemacht, aber zb warten vorm Napf oder vor der Tür etc), wurde Wayne ein wenig entspannter. Er hatte einfach für die schwierigen Situationen noch mehr Kapazitäten über, sie zu bewältigen, da er sie nicht schon im ganz normalen Alltag aufgebraucht hat.


Sinnvolle Ruheübungen sind aus meiner Sicht als Angebot formuliert, sodass der Hund sich aktiv dazu entscheiden kann und es ihm nicht aufgezwungen wird. Ruhe muss von innen kommen. Das Angebot kann dann aus kuscheln oder Kontaktliegen drinnen oder draußen (auf dem Boden oder einer Bank), aber auch einem einfachen Angebot sich auf Abstand hin zu setzen und zu beobachten bestehen. Wenn der Hund nicht will, muss es aber auch nicht gemacht werden. Ruhe kann man aber auch ganz einfach durch ruhige Aktivität fördern, zb kekse schnüffeln - Schnüffeln beruhigt und die Konzentration auf die Aufgabe bringt weitere Ruhe rein. Oder kleine Tricks oder Balanceübungen - die Konzentration auf den eigenen Körper hilft auch, in die Ruhe zu finden, und durch ein besseres Körpergefühl fühlt man sich auch generell sicherer, das kann also auch langfristig helfen.
 
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Lea
15. Okt. 19:16
Hört sich an als würdest du bereits alles tun was einem üblich empfohlen wird. Hut ab dafür! Hat Buddy Hundefreunde mit denen er sich richtig gut versteht? Vielleicht könnt ihr mal gemeinsam mit denen eine Ruheübung ausprobieren, sodass Buddy sieht nicht nur du, sondern auch seine Artgenossen finden das ganze Geschehen draußen nicht sonderlich aufregend 🐾 Außerdem könntest du beobachten ob er weniger von Umwelteinflüssen gestresst wird wenn er müde ist - manchen Hunden hilft Auslastung vor der Gassirunde dabei, während dem Gassi weniger außenorientiert zu sein. Aber das kommt natürlich stark darauf an welchen Charakter man vor sich hat. Und falls eure Ruheübungen so aussehen, dass ihr euch irgendwo hinsetzt und einfach ne Stunde dort verweilt, Buddy aber einfach nicht runterschalten kann - dann könnte es ihm helfen zwischendurch ein paar einfache Kommandos auszuführen, als Alternativverhalten zum Hibbeln. Meistens wird gesagt man soll seinen Hund ignorieren bis er sich von selbst abgeregt hat, aber manche brauchen da einfach eine helfende Hand. Und dir selbst kannste ein Buch mitnehmen, oder irgendwas anderes schönes, damit du auch wirklich gerne dort sitzt. Da Buddy so sensibel ist, merkt er sonst garantiert das du eigentlich gerne wo anders wärst 😉 Drücke euch die Daumen! 🐾
Vielen Dank für deine Tipps. Bezüglich Auslastung vor dem Gassi gehen werde ich ausprobieren.
Bei den Ruhe Übungen an Orten die er kennt, kommt er meistens nach 2-5 Minuten zur Ruhe. Manchmal legt er sich unter beine Beine wenn ich auf einer Bank sitze, manchmal auch weiter weg von mir und man sieht dann wie einfach seine Nase ,, arbeitet,, und er für sich liegt... Das geht ziemlich gut... Was dann schwierig ist, ist von der Statik in die Bewegung, da geht er von 0 auf 100 schneller als ein Sportwagen🥴

Und ja, da hast du voll Recht, musste für mich wirklich eine Beschäftigung suchen, damit ich es auch ,, entspannt,, aushalte😅
 
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Lea
15. Okt. 19:20
Wie genau sehen denn diese Ruheübungen aus? Ich gebe zu, ich habe eine Abneigung gegen dieses Wort entwickelt, denn die typische Ruheübung wird wie folgt aufgebaut: Mensch setzt sich auf ne Bank, Leine wird recht kurz genommen oder man stellt sich sogar drauf, und dann wartet man ab, bis der Hund sich ruhig verhält. Ohne Unterstützung, ohne Hilfestellung. Irgendwann legt der Hund sich ab und ist ruhig, weil er ja eh keine Wahl hat. In vielen Fällen ist das aber nur äußere und keine innere Ruhe, sodass er nach dem aufstehen beim nächsten größeren Reiz erst recht explodiert. Halte ich für komplett kontraproduktiv. Bei uns war es so, sobald ich keine erzwungene Ruhe mehr eingefordert habe (die beschriebene Übung hab ich eh nie gemacht, aber zb warten vorm Napf oder vor der Tür etc), wurde Wayne ein wenig entspannter. Er hatte einfach für die schwierigen Situationen noch mehr Kapazitäten über, sie zu bewältigen, da er sie nicht schon im ganz normalen Alltag aufgebraucht hat. Sinnvolle Ruheübungen sind aus meiner Sicht als Angebot formuliert, sodass der Hund sich aktiv dazu entscheiden kann und es ihm nicht aufgezwungen wird. Ruhe muss von innen kommen. Das Angebot kann dann aus kuscheln oder Kontaktliegen drinnen oder draußen (auf dem Boden oder einer Bank), aber auch einem einfachen Angebot sich auf Abstand hin zu setzen und zu beobachten bestehen. Wenn der Hund nicht will, muss es aber auch nicht gemacht werden. Ruhe kann man aber auch ganz einfach durch ruhige Aktivität fördern, zb kekse schnüffeln - Schnüffeln beruhigt und die Konzentration auf die Aufgabe bringt weitere Ruhe rein. Oder kleine Tricks oder Balanceübungen - die Konzentration auf den eigenen Körper hilft auch, in die Ruhe zu finden, und durch ein besseres Körpergefühl fühlt man sich auch generell sicherer, das kann also auch langfristig helfen.
Super, spannender Input danke dir. Wir haben 2 Min. vom Haus eine Art kleines Quadrat wo ein Pingpong Tisch ist und Bänke etc. Dort gehe ich mit ihm ,, rein,, lasse oft die Leine fallen und er darf selbst entscheiden ob er schnüffelt, sich hinlegt oder noch steht und beobachtet. Wenn ich merke das die Erregung zu gross ist, er sich heftig Kratzt, dann biete ich ihm an sich bei mir hinzulegen ( Schutz) was er dann oft macht. Zu Beginn hat es dies mehr gebraucht, mittlerweile zieht er in das Quadtrat, dreht eine Runde, schnüffelt,legt sich dan hin und seuzft😅
 
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Lea
15. Okt. 19:22
Wenn ich das so lese würde ich dazu raten, das Du selbst erstmal Ruhe findest - das was Dich "unter Strom" setzt "entschärfen". Wenn Du Ruhe und Sicherheit ausstrahlst wird das Deinem Hund helfen selber wieder entspannt zu werden...
Ja da bin ich parallel auch dran, für mich aber natürlich auch im Wissen, wie wichtig es für Buddy ist... Er ist diesbezüglich ein strenger Lehrmeister... Man kriegt nicht den Hund den man will, sondern den man braucht🥰
 
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Sonja &
15. Okt. 19:24
Du stehst zur Zeit sehr unter Strom. Hast du eine Möglichkeit das zu verändern?
 
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Ramona
15. Okt. 19:24
Kannst du dir einen erfahrenen Hundephysiotherapeut oder sogar -osteopath suchen. Stichwort Atlaswirbel. Toitoitoi
 
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Lea
15. Okt. 19:29
Du stehst zur Zeit sehr unter Strom. Hast du eine Möglichkeit das zu verändern?
Starte am Montag mein Studium und hoffe, dass sich dann die Anspannung legt weil ich merke, dass es gut wird... Ich habe das Gefühl, dass er im Moment vorallem meine Anspannung und Unsicherheit merkt aber es logischerweise nicht ,, einordnen.,, kann