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Cassandra
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Anzahl der Antworten 24
zuletzt 19. März

Mute ich meinem Hund zu viel zu?

Hallo ihr Lieben, ich bin neu hier und Hundeanfängerin. Ich habe vor 2 Monaten eine 1 jährige Mischlingshündin aus dem Tierschutz adoptiert. Bevor der Aufschrei groß wird: ja, es ist mein erster Hund (Familienhund als Kind zähle ich nicht zur Hundeerfahrung). Ich habe bereits eine Trainerin und auch vor der Adoption zumindest versucht mich so viel wie möglich zu belesen. Zu Beginn hab ich ganz langsam mit ihr gemacht, ich wohne in einer belebten Ecke in der Großstadt. Für einen Hund also erstmal hart zu schlucken. Giardien Befall wurde in der 2.Woche festgestellt ... Somit also erstmal keinen Hundekontakt erlaubt. Der Tierarzt meinte zu dem Zeitpunkt allerdings sie sei ansonsten fit. Wir sind also relativ kurze Strecken in ruhigen Ecken gelaufen (so ruhig wies eben ging) von max. 30 min. Viel Ruhe und Schlaf gegönnt. Ich habe das Glück, dass mein Arbeitgeber mir erlaubt hat im Home-Office zu bleiben. Somit war der Alltag also strukturiert. Seit letzter Woche ist es allerdings so, dass ich die Käseglocke Mal abmachen will. Ich hatte sie montags bei einem Termin dabei (1.5h), da ist sie super zur Ruhe gekommen. Dienstag hat mich eine Freundin mit baby besucht, sie wurde da aber komplett in Ruhe gelassen... aufregend war es natürlich trotzdem. Mittwoch war sie bei einem Kollegen der in Zukunft häufiger auf sie aufpassen soll. Da hat sie wohl ziemlich hohl gedreht, denke mir aber okay... War das erste Mal und sie hat auch gemerkt dass sie ihm ordentlich auf der Nase rumtanzen kann. Freitag waren wir in einem SEHR belebten Park für 3h mit Tram fahren davor und danach. Da ging am Anfang erstmal gar nichts mit ruhigem spazieren gehen, mit der Zeit ging das aber dann alles. Als ich heute Mittag dann eine Runde von 1,5h hier in der Nachbarschaft gelaufen bin hat sie gegen Ende ziemlich viel gehechelt und ist zurück gefallen. Das zurück fallen macht sie tatsächlich häufiger, wenn ich stehen bleibe legt sie sich allerdings nicht ab oder so. Bei den Spaziergängen laufe ich nicht einfach nur herum, ab und zu darf Mal Bänke hochspringen, Futterstücke suchen in Baumrinden oder auf dem Boden. Ist das vllt alles auf einmal zu viel? Ich war anfangs 4 Mal mit ihr draußen (alle 3-4h), die Woche war sie allerdings nach dem 3. Spaziergang so tief am schlafen, dass ich sie um 10 nicht nochmal aus dem Bett kicken wollte. Futter kriegt sie aktuell 2 Mal am Tag. Ich weiß von ihrer Vorgeschichte nur, dass sie wohl nachdem sie gefunden wurde erstmal aufgepeppelt werden musste (war wohl ziemlich mager) und beim Tierarzt in einer Box gelebt hat. Wie viel Auslauf sie da bekommen hat, konnte man mir nicht sagen. Das Mal so.... Ich finde man liest ständig unterschiedliche Dinge zu Spaziergängen und co.... in ihr ist wohl Border Collie drinne und die sind ja bekannt dafür viel Auslauf zu benötigen (ich weiß dass das auch bedeutet, dass sie sehr reizempfänglich sind) Ich frage mich nur wie ich das richtige Maß finde... Wenn ihr einen Ereignis-reichen Tag hattet, plant ihr am nächsten Tag nur kurze Spaziergänge? Ich fühle mich total komisch wenn ich mit dem Hund hier nur eine Runde ums Haus drehe weil ich denke das reicht doch nicht. Meine Trainerin meinte ich muss jetzt Mal anfangen zurück ins Leben zu kommen, allerdings frage ich mich wie gesagt, wie viel kann man dem Hund auf einmal zumuten? Ich wollte sie nächste Woche mit auf Arbeit nehmen, muss dafür in eine unbekannte Umgebung und Bahn fahren und dann noch fremde Menschen im Büro. Soll ich davor nur kurz mit ihr in gewohnter Umgebung laufen? Oder lieber hier im Umfeld ne gute Runde und dann in die Bahn und zur Arbeit? Ich mache mir einfach ein wenig Sorgen was dem Hund gut tut. Ob das alles mit der Zeit entspannter wird, ob ich aufhören sollte permanent auf den Hund fixiert zu sein und bei jedem hecheln Panik zu kriegen (das kann ich eigentlich selbst beantworten). Im Park laufen scheint nämlich auch nicht so schön zu sein wie ich dachte... Sie überdreht da teilweise total, vor allem weil häufig einfach geballt viele Menschen und Hunde unterwegs sind. Tut mir Leid für diesen riesigen Beitrag... Ich musste mir das vllt auch Mal von der Seele schreiben. Mein Plan ist nächste Woche Mal wieder beim Tierarzt vorbei zu schauen um eine Einschätzung zu Spaziergängen und co. zu bekommen. Und danke fürs Lesen, falls es jemand tut 😃
 
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Karin
Beliebteste Antwort
18. März 17:42
Hi, herzlichen Glückwunsch zu der süßen Fellnase. Super das du dir so viele Gedanken machst und scheinbar hast du auch ein gutes Bauchgefühl. Du solltest nur darauf auch hören. 🤣 Ist echt nicht böse gemeint. Es ist schon richtig das man einen Hund, auch keinen aus dem Tierschutz, betüteln sollte, aber am besten alles in maßen. Jeden Tag etwas neues mit einem Hund zu machen der erst so kurz bei dir ist und auch nicht viel kennen gelernt hat ist heftig. Er braucht auch Zeit das neue zu verarbeiten. Wenn dein Hund zuviel Stress hat kann er nicht runterfahren und nach drüber kommt blöd. Du machst tolle Sachen mit ihm wie Futtersuche, kleine Tricks, Gehorsamübungen...Das ist echt super und davon profitiert er sehr viel, das fördert auch eure Bindung. Alles was laut, hektisch, schnell, neu ist würde ich seltener anbieten und eher einen festen Rhythmus und Routine einbringen und finden. LG und viel Spaß noch 👋
 
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Cassandra
18. März 17:33
P.S: ich wollte nur noch sagen... Ich erwarte nicht, dass der Hund sich direkt meinem Leben fügt. Und wenn es Monate/Jahre dauert ist mir das egal. Ich frage mich nur, wann der Zeitpunkt ist Dinge anzugehen und wann man lieber zurück schraubt.
 
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Karin
18. März 17:42
Hi, herzlichen Glückwunsch zu der süßen Fellnase. Super das du dir so viele Gedanken machst und scheinbar hast du auch ein gutes Bauchgefühl. Du solltest nur darauf auch hören. 🤣 Ist echt nicht böse gemeint. Es ist schon richtig das man einen Hund, auch keinen aus dem Tierschutz, betüteln sollte, aber am besten alles in maßen. Jeden Tag etwas neues mit einem Hund zu machen der erst so kurz bei dir ist und auch nicht viel kennen gelernt hat ist heftig. Er braucht auch Zeit das neue zu verarbeiten. Wenn dein Hund zuviel Stress hat kann er nicht runterfahren und nach drüber kommt blöd. Du machst tolle Sachen mit ihm wie Futtersuche, kleine Tricks, Gehorsamübungen...Das ist echt super und davon profitiert er sehr viel, das fördert auch eure Bindung. Alles was laut, hektisch, schnell, neu ist würde ich seltener anbieten und eher einen festen Rhythmus und Routine einbringen und finden. LG und viel Spaß noch 👋
 
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Karin
18. März 17:46
P.S: ich wollte nur noch sagen... Ich erwarte nicht, dass der Hund sich direkt meinem Leben fügt. Und wenn es Monate/Jahre dauert ist mir das egal. Ich frage mich nur, wann der Zeitpunkt ist Dinge anzugehen und wann man lieber zurück schraubt.
Das zeigt dir dein Hund relativ klar und deutlich. Beobachte ihn gut und achte auf seine Körpersprache. Wenn er oft ängstlich, unsicher wirkt, schraubst du einfach einen Gang zurück. Du hast ja kein zeitlimit , er muss nicht in 3 Monaten die Welt erobern🤣 Habt Spaß miteinander und lernt gemeinsam. Das wird 👍
 
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Martina
18. März 17:55
Hallo Cassandra Für mich hört es sich ziemlich viel an was du mit deinem Hund machst und vor allem lange. Mein Gefühl sagt mir, dass du ihr mehr Ruhe gönnen solltest. Wir haben seit 2 Jahren einen Hund aus dem Tierschutz, 3 Jahre alt und der verpennt viel mehr Zeit und braucht diese Ruhe. Klar, jeder Hund hat andere Bedürfnisse aber wie gesagt, ich glaube ein wenig mehr Ruhe und auch mal kürzere Runden wären angemessen. Probier es mal aus.
 
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Dogorama-Mitglied
18. März 18:13
2 Monate sind überhaupt keine Zeit. Ob du zu viel machst? Du stellst dir die Frage! Dann wird es so sein. Das kannst nur du bewerten. Verlangst dem Hund natürlich viel ab mit Stadt, Bahn, Büro usw Alles Neue, Unbekannte, Angst einflößende, muss verarbeitet werden. Im Schlaf und an bewusst ruhigen Tagen. Ist das für den Hund nicht möglich wird er sich irgendwie fügen oder es geht irgendwann gar nichts mehr.
 
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Sabine
18. März 18:34
2 Monate sind überhaupt keine Zeit. Ob du zu viel machst? Du stellst dir die Frage! Dann wird es so sein. Das kannst nur du bewerten. Verlangst dem Hund natürlich viel ab mit Stadt, Bahn, Büro usw Alles Neue, Unbekannte, Angst einflößende, muss verarbeitet werden. Im Schlaf und an bewusst ruhigen Tagen. Ist das für den Hund nicht möglich wird er sich irgendwie fügen oder es geht irgendwann gar nichts mehr.
Zu mir hat mal eine Züchterin gesagt wenn man einen aufgedrehten Hund will muss man jeden Tag mit ihm viel Aktion machen wenn man einen ruhigen Hund will muss man ihm viel Ruhe geben und ereignisreiche Tage mit ruhigen Tagen abwechseln das hat bei mir bisher immer geklappt und zu ausgeglichenen Hunden geführt
 
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Mel und
18. März 18:36
Hallo! Ich finds auch super das du dir Gedanken machst! Meiner Meinung nach, hört sich das was du mit dem Hund machst, schon echt sehr sehr viel an! 3std unterwegs sein mit so vielen Reizen etc ,wäre selbst für meinen Hund Zuviel .. auch 1.5 std sind sehr lang .. an deiner Stelle würde ich echt erstmal nur die Sachen üben und kennenlernen die auch in nächster Zeit wichtig für euch sind .. (Arbeit und der Kollege der aufpassen soll ) wenn das funktioniert erst wieder etwas Neues kennen lernen .. ich muss noch hinzufügen das du ,wie hier auch schon geschrieben wurde,mehr auf dein Gefühl vertrauen solltest. Denn du hast ja offensichtlich selber gemerkt ,das es deinem Hund Zuviel wird ,sonst hättest du den Thread gar nicht eröffnet! Und lass dich auch nicht beirren von anderen Leuten die vielleicht meinen „da muss der Hund jetzt durch,dann wird’s besser „ ich finde,weniger ist mehr in dem Fall!
 
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Sabine
18. März 18:36
Zu mir hat mal eine Züchterin gesagt wenn man einen aufgedrehten Hund will muss man jeden Tag mit ihm viel Aktion machen wenn man einen ruhigen Hund will muss man ihm viel Ruhe geben und ereignisreiche Tage mit ruhigen Tagen abwechseln das hat bei mir bisher immer geklappt und zu ausgeglichenen Hunden geführt
Wollte das eigentlich nicht als Kommentar zu Birgit schreiben🙈
 
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Melissa
18. März 19:04
Uns hilft auch die Regel, das nach einem ereignisreichen Tag (Besuch bekommen, zu Besuch gegangen, mit zur Arbeit, Hundeschule, …) ein Pause Tag kommt, an dem wir nur kleine Runden zum lösen machen und drinnen etwas toben. Ich merke bei meiner Hündin, wenn es zu viel war, dass sie überdreht, sich nicht mehr konzentrieren kann und ihre Frustrationstoleranz sinkt. Sie ist dann auch deutlich reizempfänglicher und alles ist ablenkend und viel.
 
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Cassandra
18. März 19:53
Vielen Dank euch allen! Ihr habt absolut Recht... Mir ist auch erst nachdem ich das alles runtergeschrieben und eure Kommentare gelesen habe aufgefallen wie VIEL das diese Woche war. Werde mich jetzt erstmal auf die wichtigen Dinge fokussieren :) und der Rest kommt häppchenweise! Danke für den Austausch ☺️