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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 16. Juni

Muss " sich auskotzen" wirklich sein?

Es gibt gefűhlt immer mehr Threads zum Thema "sich aufregen űber Andere" Erwartet doch nicht immer, dass andere Menschen sich so verhalten, wie ihr es gerne hättet, sondern lernt, damit umzugehen (Stichwort "Leine und freilaufende Hunde", "anfassen von Welpen) Hier schaukeln sich Leute wirklich gegenseitig hoch. Das fűhrt zu einer sagenhaften Intoleranz. Man redet űbereinander, aber in konkreten Situationen nicht mehr miteinander.... Fronten verhärten sich.. Blafft in der konkreten Situation den direkt an, der euch nervt.. und gut ist... Ich hab viel mehr nette Hundekontakte und Kontakte zu netten Hundehaltern als andersrum.. Die, bei denen es anders ist, sollten sich fragen, warum das so ist.. Ich weigere mich, hier Bestätigung fűr schlechte Gefűhle zu geben Statt sich "auszukotzen", kann man nicht mal n bisschen selber nachdenken? Muss alles an Negativität ungefiltert ins Netz? Geht es anderen Membern auch so oder bin ich allein mit dieser Einstellung? EDIT: auf Abregung von Tobias.. Wie könnte man es besser machen?
 
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Rim
10. Juni 12:22
Ich lese nur Threads, die mit dem Ziel erstellt werden, dass der TE Tipps bekommt, was ER tun kann, um das Problem zu lösen. Alles andere (Andere kritisieren, verurteilen, ihnen Böses unterstellen) lese ich nicht. Ich bin ein Fan von gewaltfreier Kommunikation und konstruktiver Kritik. Da hier Einige nur ein Ventil zum Auskotzen über ANDERE suchen, werde ich nie wieder einen Thread erstellen. Das ist zwar schade, aber ich akzeptiere das, weil ich es nicht ändern kann. Wenn ich Tipps brauche, frage ich meinen TA, Trainer und erfahrene Hundehalter in meinem Umfeld.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juni 12:23
Also, da dies ja hier eine Plattform für Hundebesitzer ist, wüsste ich nicht, warum man auch nicht mal seinem Ärger Luft machen sollte? Schließlich befinden wir uns hier unter Gleichgesinnten, wer könnte also ein aktuelles Problem besser nachvollziehen, als die, die sich selbst mit ähnlichen Thematiken befassen müssen?
Ich würde sowas auch nicht als Bauchpinselei sehen, sondern eben auch als Möglichkeit sich, durch Meinung anderer, auch mal selbstreflektieren zu können.

Etwas mehr Freundlichkeit und Respekt untereinander wäre wünschenswert. Immerhin sitzen wir als Hundebesitzer doch alle im selben Boot.
Und wenn mir der Titel zu einem Thema nicht zusagt, lese ich den Thread erst gar nicht und muss mich nicht unnötig aufregen. Wird immer Menschen geben, die ne andere Auffassung und n anderen Blickwinkel haben.
🐾
 
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Ivonne
10. Juni 12:42
Hier im Forum finde ichs nicht schlimm, wenn man sich mal "auskotzt", es ist ja dafür da um zu diskutieren, das macht es ja auch spannend zu lesen, wenn es viele verschiedene Meinungen gibt, wenn alle einer Meinung sind, wäre es hier doch auch totlangweilig😉 allerdings muss der Ton passen. Was nicht geht ist, wenn man sich gegenseitig angeht oder beschimpft etc. man kann auch freundlich diskutieren.



Viel schlimmer finde ich, wenn man etwas auf der Pinnwand postet und dort in den Kommentaren Gemecker findet. Dann sollen sie doch einfach weiterscrollen..
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juni 13:13
Ich finde persönlich ja, dass es eher eine Krankheit der heutigen Gesellschaft und der sozialen Medien ist, nur die positiven Seiten des Lebens zu beleuchten. Bei jedem ist alles so perfekt, der Instagram-Kanal läuft über vor perfekten Reisefotos, jedem geht es angeblich grandios und toll und er hat die liebsten und bravsten und intelligentesten Kinder und Hunde und den spannendsten Job. Alles wird weichgespült, Probleme verschwiegen. Du hast Probleme? Was ist denn mit dir falsch? Ich finde es vielmehr essentiell, nicht alles mit sich selbst auszumachen. Hab ich früher immer gemacht - hat mir nicht gut getan, alles in mich reinzufressen. Und es hilft anderen auch, zu wissen, dass bei mir auch nicht alles rosarot ist.
Beispiel:
Wenn ich mich heute hinstelle und in einer Gruppe sage "Hey, Burnout und Depressionen sind echt immer noch ein viel zu tabuisiertes Thema, ich war deshalb selbst schon 4 Jahre in der Psychotherapie" - wie oft kommt dann plötzlich jemand und sagt "Oh, das ist so stark, dass du das so offen thematisierst. Ich hab das auch schon so oft überlegt, ich bin manchmal echt am Anschlag..." und dann entspinnen sich echt schöne Gespräche. Und die kommen dann gerne und oft zu mir und kotzen oder heulen sich aus, weil sie sich einfach verstanden fühlen.
 
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Ivonne
10. Juni 13:24
Ich finde persönlich ja, dass es eher eine Krankheit der heutigen Gesellschaft und der sozialen Medien ist, nur die positiven Seiten des Lebens zu beleuchten. Bei jedem ist alles so perfekt, der Instagram-Kanal läuft über vor perfekten Reisefotos, jedem geht es angeblich grandios und toll und er hat die liebsten und bravsten und intelligentesten Kinder und Hunde und den spannendsten Job. Alles wird weichgespült, Probleme verschwiegen. Du hast Probleme? Was ist denn mit dir falsch? Ich finde es vielmehr essentiell, nicht alles mit sich selbst auszumachen. Hab ich früher immer gemacht - hat mir nicht gut getan, alles in mich reinzufressen. Und es hilft anderen auch, zu wissen, dass bei mir auch nicht alles rosarot ist. Beispiel: Wenn ich mich heute hinstelle und in einer Gruppe sage "Hey, Burnout und Depressionen sind echt immer noch ein viel zu tabuisiertes Thema, ich war deshalb selbst schon 4 Jahre in der Psychotherapie" - wie oft kommt dann plötzlich jemand und sagt "Oh, das ist so stark, dass du das so offen thematisierst. Ich hab das auch schon so oft überlegt, ich bin manchmal echt am Anschlag..." und dann entspinnen sich echt schöne Gespräche. Und die kommen dann gerne und oft zu mir und kotzen oder heulen sich aus, weil sie sich einfach verstanden fühlen.
Naja einem selbst hilft es ja auch, wenn man sich öffnet. Das habe ich auch oft gemerkt.
Es ist so wie du sagst, alles muss perfekt sein...andersrum wird "draufgehaun" wenn es nicht so ist, anstatt Hilfestellung zu leisten.
Gerade gestern schrieb Cindy auf die Pinnwand, das ihre Freundin Hilfe braucht, weil diese ihre Katze abgeben muss...da kam unteranderem "ich würde meinen Hund ja niemals abgeben" jaa man, wir alle nicht, aber das hilft doch keinem sowas zu schreiben.

Allerdings finde ich, das es eine zeitlang richtig schlimm war hier, es aber jetzt deutlich besser geworden ist. Plattformen sind oft Frustventile..
 
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Holger
10. Juni 13:47
Ich finde Du hast völlig recht. Wobei ich bei den entsprechenden Leuten immer denke, was geht bei euch im Leben schief, wenn man sich über irgendwelchen Kleinscheiß gleich der ganzen Welt offenbaren muss und sich dann gleich noch Dutzende finden, die mit ins gleiche Horn tröten...

Bei ganz vielen dieser Themen fehlt auch jede Selbstreflektion und Eigenverantwortung - da werden so oft fremde für etwas verantwortlich gemacht, dass man selber in der Hand hat und das oft schon bei der Wahl Hund Ja/Nein und wenn Ja, was für einen, anfängt.

Oder einfach simple Realitäten nicht anerkennen zu wollen und entsprechende Konsequenzen daraus zu ziehen.

Schuld sind immer die Anderen - ist leider der Zeitgeist...
 
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Manuela
10. Juni 14:06
Du sprichst mir sowas von aus der Seele! Habe schon darüber nachgedacht, die App wieder zu löschen, weil mir diese Überheblichkeit und das Gehetze so auf die Nerven gehen! Aber es gibt zum Glück auch viele andere, tolerantere Postersteller und im Real Life begegnen mir zum Glück fast ausschließlich sehr reflektierte Hundebesitzer. Ich bemühe mich, weiter zu scrollen, würde mir aber auch wünschen, dass der ein oder andere erstmal fragt, was er selbst besser machen kann, anstatt die Verantwortung weiter zu schieben.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juni 14:12
Ich finde das geschriebene über die Welpen und Junghunde so sehr befremdlich
Da nervt ein Welpe, er treibt die Besitzerin gar in den Wansinn, da beißt ein 5 Monate alter Hund usw.
Oft genug sind die Überschriften wie in der Bild-Zeitung.
 
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Manuela
10. Juni 14:24
Es kommt aber auch immer darauf an wie man die Kommentare liest, also mit welcher Stimmung. Wenn man sich mühe gibt und möglichst neutral liest ist alles meistens nur halb so schlimm und der eigene Puls bleibt dann auch ruhiger.
Wenn Nicht-Hundehalter als dumme Idioten beschimpft werden, ist die Stimmung in der ich sowas lese wirklich zweitrangig. Das ist auch keine Kritik oder Meinung, sondern schlicht unflätig und sagt viel über den Verfasser aus.
 
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Manuela
10. Juni 14:27
Ich kann ja auch eine Thread aufmachen wie toll es bei uns läuft. Denke aber dann steht man schnell als eingebildet und arrogant da. Braucht und will auch keiner🙈
Ich fänd’s toll! Und vielleicht könnte man sogar was draus lernen 🤷🏻‍♀️