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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 19. Feb.

"Müssen wir als Menschen Rudelführer unserer Hunde sein?"

Hallo ihr Lieben, ich habe gerade ein neues Video zum Thema "Rudelfüher" / "Chef" / "Dominanz" gesehen und war ganz erstaunt, dass das im Fernsehen lief. Hat das von euch jemand gesehen? Was sind eure Gedanken dazu? https://youtu.be/6zwIUBqH2Kg
 
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Maria
9. Feb. 11:48
Du schreibst aus der Perspektive einer Hundehalterin mit einem eher ängstlichen Hund. Mit dem sollte man auf jeden Fall freundlich umgehen, da stimme ich Dir voll zu. Aber wenn ich einen ungestümen Draufgänger habe, der tatsächlich Chef sein WILL, oder der einen anderen Hund zu sehr bedrängt, dringe ich mit reiner Freundlichkeit und Bitten nicht immer durch. Es ist das erste Mittel der Wahl, aber wenn die Ohren auf Durchzug geschaltet werden, blocke ich lieber, um mich durchzusetzen. Das ist dann meistens auch kein Dauerzustand. Beispiel: Nala ist mit ihrer Läufigkeit fast durch. Benny ist zwar kastriert, aber aufreiten lassen wollten wir ihn trotzdem nicht. Das Interesse war 1 Woche lang aber sehr groß. Jeder Aufreitversuch wurde mit einer Ermahnung körperlich geblockt, was er auch gut akzeptiert hat. Nach 2 anstrengenden Tagen hat die Ermahnung ausgereicht, obwohl das Interesse ungebrochen war. Beispiel Leinenführigkeit: Mit 4 Hunden Spazierengehen war anfangs chaotisch. Immer, wenn ich die Leinen lockerer gelassen habe, sind sie kreuz und quer gelaufen, haben die Leinen verknotet, gezogen. Seit wir das hinter mir bleiben trainieren und bei allen gemeinsamen Spaziergängen einfordern, solange die Leinen dran sind, können wir mit 4 durchhängenden Leinen entspannt gehen.
Das unterschreibe ich so. Habe hier auch einen Mopsrüden, der für seine kleine Größe ein eindeutig zu großes Ego hat und auch auf Labradore losgeht, wenn sie ihm blöd kommen. Mit freundlich sein ist da nix, da muss ich dann durchgreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Da er kein Angsthund ist, leidet die Beziehung auch meiner Meinung nach nicht. 🙃
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 11:56
Habe mir das Video jetzt angesehen. Und finde es an und für sich sehr gut.

Ich stimme voll zu, aufzwingen sollte kein allgemeiner Trainingsstill sein.

Die Bsp zu Begin finde ich aber sehr einfach gedacht.

Zb habe ich oft zu meiner Hündin auch mal einen zweiten oder dritten Hund dabei.
Ich verlasse bewusst das Haus zu erst, da ich nicht einsehen kann ob jemand in dem Augenblick vorbei geht. Wäre das dann vielleicht auch ein Leinenagressiver Hund, wäre der Spaß richtig groß. Da habe ich persönlich keine Lust drauf.
Zudem mag ich es gerne entspannt die Tür zu öffnen, ohne das jemand schon an meinem Bein wuselt und sich durch den Türspalt quetscht.
Ich mache es halt nicht, weil ich denke, ich bin der Boss, ich mache es aus persönlichen Gründen und als Schutz.
Man sollte da nicht alle über einen Kamm scheren.

Ebenso führe ich Merle in der Stadt nahe bei mir im Fuß, ebenso an Straßen.
Damit kann ich anderen Signalisieren, der Hund ist bei mir, ihr könnt entspannt vorbei gehen, aber ich vermeide auch Hundekontakt an der Leine.
Wenn ich die Straßenseite wechsle oder abbiege, möchte ich auch nicht das mein Hund vor mir eine Straße betritt, dass ist für mich einfach zu Gefährlich.
Und wie schon angemerkt, ich habe oft auch 2 Hunde dabei. Wenn die beide fröhlich an der 5- Meter Leine vor oder hinter mir herumrennen ist mir das ehrlich gesagt zu blöd. Auf Leinensalat verzichte ich auch gerne.
Wir haben feste Plätze, an denen die Leine gelockert wird und dann geschnüffelt werden kann, wo der Hund möchte.
Umgekehrt auch Orte an denen ich es nicht möchte (Mülltonnen/Laternen/Sitzbänke/Gebäude - finde es eh nicht so fein das dort so viele Hunde dran pieseln).
Deshalb halte ich mich auch hier nicht für den Rudelführer. Es hat einfach Sicherheitsgründe.

Ansonsten finde ich den Rest git erklärt und gesprochen. Wobei ich selbst kaum mit Leckerli arbeite und den Grundsatz vertrete „ehrliches Lob stimmlich/streicheln) macht es auch.
 
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Ronja
9. Feb. 12:03
Ich finde den Anfang des Videos auch etwas zu pauschalisierend. Bsp. Hund darf nicht zuerst durch die Tür. Klar ist es unwichtig, wer zuerst durch die Tür geht, solange der Hund dabei nicht aufgeregt ist bzw. mich nicht durch die Tür zieht. Wenn er gelernt hat abzuwarten, darf er gerne zuerst.
Oder z.B. finde ich auch nicht, dass es pauschal Tierquälerei ist, den Hund auch mal körperlich zu begrenzen, z.B. beim Üben von Leinenführigkeit. Ich würde das auch nicht gleich in einen Zusammenhang mit Dominanz setzen.
Aber es war auch viel Interessantes dabei.
 
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Katrin
9. Feb. 12:06
Suki war schon immer eine sehr selbstsichere Hündin mit einem riesigen Dickschädel. Schon beim Züchter hat sie ihre Brüdern regelmäßig klar gemacht wer das Krönchen trägt. Das erste Jahr hat mich sehhhhr viele Nerven gekostet und nur mit nett und freundlich wäre ich bei ihr nicht weit gekommen. Ich diskutiere aber auch mit Hunden nicht rum. Ich bin recht klar mit dem was ich einfordere und ja das dann auch durchaus mal durch blocken, abdrängen etc.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 12:10
Irgendwie fühlt es sich gerade so an, als würde das Interview ein wenig falsch verstanden werden. Natürlich ist das nur ein kleiner Einblick und bei so kurzer Sendezeit ist es sicher nicht möglich, auf individuelle Einzelfälle einzugehen. Aber das Ziel hier war gewiss auch eher die breite Masse zu erreichen und eben einzig den Gedanken weg von aversiven Methoden, Druck und Machtgedanken zu lenken. Und bei wem auch immer dann Interesse geweckt wurde, dem stehen doch alle Türen offen, sich weiter zu informieren und auch individuellere Fragen zu stellen. Dass jeder Hund als Individuum gesehen werden sollte, ist uns doch mittlerweile gewiss allen klar. Natürlich spielen da u.a. rassebedingte Veranlagungen mit rein, welche es zu berücksichtigen gibt. Dennoch sollte grundsätzlich für jeden Hund gelten, dass er mit Liebe, Verständnis, Respekt und Fairness behandelt wird. Da Unterschiede hinsichtlich Rassen, Vorlieben etc. zu machen empfände ich als unangemessen. Denn nur weil der eine Hund Hetzen als lohnenswert empfindet und ein anderer Vorstehen bevorzugt, sollte dies weder beim einen, noch beim anderen Hund aversive Methoden rechtfertigen. Lediglich die Herangehensweise damit ist eine andere. Um mich mal hinsichtlich des Schubladendenkens zu erklären nur ein kleines Statement: Kampfhunde. Na gut, ich mache es doch länger ^^ Wie viele Jahre trugen diverse Vertreter verschiedenster Rassen diesen Stempel, wurden misshandelt, missverstanden und mit Druck und Gewalt trainiert? Oder Schoßhunde. Allein beim Lesen dieses Wortes haben wir alle ein Bild im Kopf. Was aber, wenn auch ein Labrador gerne verwöhnt wird? Tanzt der dann aus der Reihe? Nun sind wir ja schon bei Labradoren. Wie gerne wird behauptet, alle Vertreter dieser Rasse würden gerne etwas tragen, schwimmen und stets in der Nähe ihrer Menschen sein? Mag ja auf viele Exemplare zutreffen, aber eben nicht auf alle. Wir verfrachten Rassehunde (auch Mischlinge) in unterschiedliche Schubladen, um uns ihr Verhalten zu erklären, sie nach standardisierten Methoden zu erziehen und z.T. sogar unsere Lebenspläne anhand einer Rassebeschreibung zu schmieden. Egal, welche Rasse, egal woher ein Hund kommt... Es sollte immer individuell geschaut werden! Natürlich sind Rassetypen da manchmal hilfreich, um Ansätze zu finden, aber ehrlich gesagt sind sie nicht mehr als eine Hilfestellung. Denn wenn ich fest davon überzeugt bin, dass ein Schäferhund mich beschützt, wenn er andere Hunde verbellt und dann mit dieser Annahme trainiere, dann hilft das dem Schäferhund kein Stück weiter, wenn er statt eines beschützenden Verhaltens beispielsweise eine Reaktion auf Schmerzen zeigt. Ich hoffe, meine Erklärung ist nachvollziehbar. Im Großen und Ganzen geht es in dem Video doch um das Wie. Wie bringe ich einem Hund Leinenführigkeit bei? Wie zeige ich ihm, dass ich ihn nur auf einem bestimmten Platz der Couch möchte? Wie ist mein Umgang mit dem Tier? Und hier ist der Punkt! Die Frau weist ja darauf hin, dass es eben fair möglich ist, dass die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt werden sollten und, dass man gerne mal Trainingsmethoden hinterfragen sollte. Darum vermutlich auch die überspitzte Darstellung mit dem Plüschhund. Hier wurde z.B. geschrieben, dass ein Hund vorne gehen darf, sofern er leinenführig ist und bei Begegnungen nicht nach vorne geht. Und wenn er nicht leinenführig ist? Und wenn er eine Tendenz nach vorne bei Begegnungen hat? Hier kommt wieder die Frage nach dem Wie, egal welche Antworten auf meine Fragen kämen. Auch gibt es tolle Erklärungen dazu, dass bei einer Futterverteidigung Wegnehmen, Einschüchtern etc. kontraproduktiv wirken. Aber das ist hier nicht Thema und selbst wenn, verweise ich an dieser Stelle wieder auf das Wie. Ich mag den Vergleich mit dem Reiseführer irgendwie gerne. Man stelle sich mal vor, wir leiten eine Gruppe fremder Menschen durch eine neue Stadt. Da käme doch niemand von euch auf die Idee, Ausreißer anzuschreien, in die Reihe zu schubsen oder ihnen physisch zu drohen. Niemand! Selbst bei pubertären Jugendlichen läge dieser Gedanke fern. Und nun gehen wir ein paar Jährchen in unserer Geschichte zurück. Da fallen mir dann so Sachen wie Schlagstock, auf's Knie legen, verbale Gewalt etc. ein. Hat funktioniert. Nur wie? Und was hat es mit den Menschen gemacht? Sowohl mit denen, die diese Methoden anwandten, als auch mit denen, die sie am eigenen Leib zu spüren bekamen. Ich finde es ziemlich schade, dass hier dieser Frau unterstellt wird, sie würde weder Verantwortung, noch 'Führung' befürworten. Nur, weil sie eben einen freundschaftlichen Weg wählt. Aber auch Freunde führen einander und geben Acht. Egal, wie viele Hunde man betreut, egal woher sie stammen und welche Päckchen sie tragen. Wir tragen die Verantwortung und es liegt an uns, ihnen zu helfen. Aber auch hier wieder: Wie? Um es nochmal zusammenzufassen bzw. meine Gedanken dazu zu addieren: Mit dem Körper arbeiten, Signalwörter einführen und abfragen etc. sind Basics im Umgang mit unseren Hunden. Ich finde Blocken in den meisten Fällen arg verwerflich. In den meisten, denn es kann auch freundlich geübt und dann abgefragt werden. Ebenso kann es ruhig und frei von Stress ausgeführt werden. Wenn ich zum Beispiel als erste durch die Tür möchte, dann gehe ich ganz ruhig vor meine Hündin. Sofern sie zu nah an der Tür ist, bitte ich sie vorab eben einen Schritt zurück zu machen. Dafür muss ich sie nicht bedrängen, belästigen oder einschüchtern. Das geht auch in aller Ruhe und freundlich. Wenn sie nun dahin tendiert einen fremden Hund anzuspringen, weil dieser zu nah ist oder ihr Angst macht und es mir nicht möglich ist, noch auszuweichen, dann greife ich mit Ankündigung und vorherigem Training selbstverständlich in ihr Geschirr oder nach meiner Hündin selbst und halte sie davon ab. Natürlich ist das situativ abhängig und manchmal bedarf es vielleicht auch einen strengeren Ton. Das ist doch alles nachvollziehbar. Doch im Großen und Ganzen sind diese altbackenen Methoden, welche zudem durch Mythen und schrägem Gedankengut geprägt wurden, einfach überholt und unnötig. Und nichts anderes höre ich in diesem Interview.
Ich bin zu 99% bei dir.
Begrenzen empfinde ich, richtig gemacht, aber als ein sehr gutes Hilfsmittel.
Hunde untereinander begrenzen im übrigen auch. Deshalb bin ich ein großer Fan dieser Methode, weil ich mit dem Körper arbeite, gleichzeitig mit Entspannung und Anspannung in einzelnen Körperteilen um hier eine Klare Begrenzung zu setzen.

Natürlich soll das ganze nicht bedrohlich ablaufen. Und nicht jeder macht es richtig 🙈

Begrenzen heißt auch mal seitlich das eine Bein etwas neben den Hund zu stellen, zb wenn der Weg gerade nicht weiter passierbar ist. Ich gucke dabei nicht mal den Hund an oder lege Spannung in meinen Körper. Hunde sind extrem gut darin mit dieser non verbalen Form zu arbeiten 😁


Edit: Ich blockiere unangeleinte Hunde die einfach angerannt kommen auch. Oder begrenze mit meinem Körper den Radius, den dieser Hund sich nähern darf.
Das würde dann ja komplett wegfallen
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 12:12
Unsere Bonnie war schon als Welpe recht schwierig und hat auch einen starken Dickkopf. Damals als Welpe waren wir beim VDH Hundeverein in der Welpenschule. Der Trainer hat uns damals gesagt "da muss man zur Not auch massiv werden" und das wurden wir eine begrenzte Zeit lang...wir haben diese Welpenschule dann abgebrochen und sind nicht mehr hingegangen. Aber dieses "massiv werden" hat uns viel Vertrauen gekostet und hat auch nicht heholfen eine gute Bindung zu ihr aufzubauen. Im Grunde glaube ich, dass sie mir heute noch nicht so richtig über den Weg traut. Es ist unheimlich traurig, dass solche Aussagen immernoch gepredigt werden und damit viel kaputt gemacht wird.
Genau diese Erfahrung teile ich. Wir haben in der Hundeschule "gelernt" die übertriebenen Stressreaktionen von Spiky mit einem sogenannten "Impuls" zu unterbrechen. Hat in Vertrauensverlust und darin geendet, dass Spiky angefangen hat zu beißen. Ich bin ihm dankbar dafür, denn das hat mich wachgerüttelt.
Durch diese gemachten Erfahrungen würde ich auch das was du sagst, Sonja, gerne hinterfragen. Ich habe wohl so einen Hund bei dem manch einer sagen würde er sei ein "ungestümer Draufgänger, der tatsächlich Chef sein will"...aber ich sehe das nicht so. Er hatte bis er mich kennengelernt hat nur noch nicht die Person getroffen bei der er einen Mehrwert darin sieht und ausreichend vertraut um zu folgen.
Spoiler: wir haben das nicht mit Impulsen, Leinenruck u. Ä. erreicht 😄
 
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Christa
9. Feb. 12:47
Also mein Hund läuft vorne und nicht hinten ! So find ich das auch korrekt.
 
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Marlene
9. Feb. 13:26
Also mein Hund läuft vorne und nicht hinten ! So find ich das auch korrekt.
Mein Hund läuft auch vorne
 
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Christa
9. Feb. 13:35
Es gibt ein Video mit Leinenführung da erklärt sie es was ich meine.
 
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Jana
9. Feb. 13:47
Toller Beitrag. Ich finde diese Pauschalierung oft schwierig. Schwarz/Weiß gibt es einfach nicht. Beim Thema Essen am Tisch habe ich hart gekämpft - ich will da keinen Hund bettelnd da haben. Mittlerweile liegt sie auch total entspannt bei fremden unterm Tisch. Thema Hundebegegnungen MUSS ich aufgrund Ihrer Vorgeschichte ganz anderes vorgehen.