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Verfasser
Sandra
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 28
zuletzt 18. Aug.

Möchte ein entspanntes Gassi gehen

Guten Morgen ich bin neu hier. Ich habe eine 15 Monate alte Border Collie Dame. Die eigentlich sehr lieb ist, ausser es heißt wir gehen Gassi.Da geht das gebelle im Treppenhaus los und auf der Straße wird es nicht besser.Und wenn ein fremder Hund kommt bellt sie und versteckt sich immer hinter mir. Hat jemand einen Tipp für mich. Gruß Sandra
 
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Annett
5. Aug. 11:01
Hallo Sandra. Ich stimme Allen hier zu, die sagen: da muss mehr Ruhe rein! Und zwar auf beiden Seiten. Der Hund sollte viel ruhige Dinge machen (Nasenarbeit, Suchen, ZOS) und wenig hektische Dinge, die den Jagdtrieb fördern würden (Ballspiele, Frisbee etc., also alles, was mit Trieb und Hetzen zu tun hat, erstmal weglassen). Dann wie schon oft vorgeschlagen: Deckentraining, der Hund sollte dort zur Ruhe kommen und nicht dauernd nachlatschen (und damit möglicherweise hüten & kontrollieren —> Hütehund!). Auch Übungen zu Geduld, Frustrationstoleranz, Impuls-/Triebkontrolle sollten sehr nützlich sein. Noch wichtiger ist aber, dass DU ruhiger und selbstbewusster wirst. Ohne das geht es nicht. Wenn ein triebstarker, agiler, intelligenter, hibbeliger, nervöser und eventuell ängstlicher Hund auf einen unsicheren Hundeführer trifft, kann das nicht gut gehen. Was du ausstrahlen müsstest, wäre, dass du dich auf den Spaziergang freust, auf gemeinsame Zeit, auf gemeinsame Abendteuer, die ihr zusammen meistert. Keine Begegnungen scheut, weil ihr nichts zu befürchten habt, weil ihr es ja gemeinsam hinbekommt. Und dass du keine Situation fürchtest, dich sogar freust auf neue Dinge, weil sie die Möglichkeit bieten, dass ihr euch als Team weiterentwickeln und täglich dazulernen könnt. Das wäre so das anzustrebende Mindset. Dazu musst du nicht nur Ruhe suggerieren sondern wirklich ruhig SEIN. Man kann einen Hund nichts vorspielen oder verarschen. Wenn du nett zum Hund bist, wenn er nach dem Abhauen wiederkommt und lächelst und lobst, obwohl du eigentlich stinksauer bist, wird der Hund das nicht kapieren. Körpersprache, Kommunikation allgemein, muss zu deiner Gemütslage passen, du musst authentisch sein! Sonst bist du für den Hund unglaubwürdig und nicht klar lesbar. Also solltest du einen Weg finden, tatsächlich ruhig und cool zu sein. Entspannt, souverän, bedacht, mit einem Plan. Dazu kann es tatsächlich nützlich sein, zu Hause diverse Situationen mental durchzuspielen. „Was tue ich, wenn dieses und jenes passiert? Was möchte ich dann von meinem Hund für ein Verhalten?“ So ausgestattet mit Handlungsoptionen kannst du schon mal entspannter rausgehen, weil du deine eigenen Unsicherheiten minimierst. Und in Stresssituationen nicht überlegen musst sondern direkt handeln kannst. Timing bei Hunden ist immens wichtig. Handelt man rechtzeitig, klappt alles fein, verpasst man um ne Sekunde den richtigen Moment, geht es schief (zb bei Rückruf, Jagdabruch, Begegnungen…). Es kann eine gute und nützliche Sache sein, dich selbst vor einem Spaziergang zu entspannen. Mach ein paar Minuten Atemübungen oder Yoga oder Meditation oder leg dich auf die Couch, und stelle dir bewusst vor, wie toll gleich euer Spaziergang sein wird. Das wird sehr unterschätzt. Tatsächlich funktioniert das in der Kommunikation mit Hunden (und Menschen): Stelle dir das Ergebnis vor —> Handle entsprechend zuversichtlich —> und es wird eintreten. Denn wenn du optimistisch und positiv das Ergebnis bereits vor Augen hast, wird sich deine Körpersprache, deine Stimme, deine Energie entsprechend anpassen und der Hund genau da drauf reagieren. Denn das ist es, was sie primär von uns wahrnehmen, das ist die natürliche Sprache. Apropos, Körpersprache. Hunde sind die weltbesten Beobachter. Ihnen entgeht nichts und sie beobachten uns den ganzen Tag. Und sie lernen uns zu lesen und zu interpretieren und auch zu manipulieren. Sie entdecken jede Schwäche, jedes Schlupfloch (bei dir geht das eine, bei deinem Mann das andere). Da finde ich, es gehört zu UNSEREN Aufgaben, auch die Körpersprache des Hundes lesen zu lernen. All die offensichtlichen Zeichen, aber auch die subtilen Mikroanzeichen, die manchmal nur für ne Millisekunde sichtbar waren. Der berühmte Satz „Das hat er ganz überraschend getan, das hab ich nicht kommen sehen!“ ist komplett unwahr!! Der Hund hat 100%ig Signale vorausgeschickt, wir haben sie nur nicht gesehen, verstanden oder ignoriert. Also Kommunikation, gegenseitiges Verständnis (Empathie) und Bindung sind neben dem Mindset und der Ausstrahlung meiner Meinung nach das Wichtigste. Und natürlich, dass man dem Hund eine Vorbildperson ist, die ihm Schutz und Sicherheit, einen nachvollziehbaren Plan und Handlungsoptionen (inkl. Alternativen) bietet. Viel Spaß und Erfolg!
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Geh vor allem nur mit einem entspannten und ruhigen Hund raus. Geh du zuerst durch die Tür und der Hund bleibt hinter dir. Du hast die Führung und zeigst deinem Hund, dass du alles im Griff hast. Bei Hundebegegnungen lass ihn auf der vom anderen Hund abgewandten Seite neben dir an zwar kurzer, aber immer locker Leine laufen. Geh zügig ohne Zögern vorbei und tu so, als ob es den anderen Hund nicht gäbe. Du vermittelst so deinem Hund, dass alles ok ist und du alles im Griff hast. Dann muss er sich nicht darum kümmern. Viel Erfolg!
 
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Annett
5. Aug. 11:06
Hallo Peter, wieder mal super geschrieben. Bewundere das, wie du die langen Texte auf dem kleinen Handydisplay immer hinbekommst 😅👍🐕
Man kann das auch am Tablet machen. Da ist es nicht so nervig.
 
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Lydia
5. Aug. 11:10
Man kann das auch am Tablet machen. Da ist es nicht so nervig.
Gut zu wissen. Hab die App nur auf dem Handy 😅
 
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Peter
5. Aug. 11:15
Man kann das auch am Tablet machen. Da ist es nicht so nervig.
Korrekt, der Beitrag vorhin ist tatsächlich auf nem iPad mit separater Tastatur entstanden. 😅 Aber ansonsten kommen meine Beiträge vom Handy…
Dogorama gibt es erst seit kurzem auch fürs Tablet.

Aber danke für euer Feedback, hoffe, es ist nicht ZUUUUU lang 😂
 
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Peter
5. Aug. 11:26
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Geh vor allem nur mit einem entspannten und ruhigen Hund raus. Geh du zuerst durch die Tür und der Hund bleibt hinter dir. Du hast die Führung und zeigst deinem Hund, dass du alles im Griff hast. Bei Hundebegegnungen lass ihn auf der vom anderen Hund abgewandten Seite neben dir an zwar kurzer, aber immer locker Leine laufen. Geh zügig ohne Zögern vorbei und tu so, als ob es den anderen Hund nicht gäbe. Du vermittelst so deinem Hund, dass alles ok ist und du alles im Griff hast. Dann muss er sich nicht darum kümmern. Viel Erfolg!
Ja genau! Mit einem hektischen, herumspringenden Hund geht es halt nicht raus. Eine ruhige Gassirunde beginnt drinnen. Da kann man ein Ritual draus machen. Und zwar ein entspanntes… Ich ziehe mich in Ruhe an, mache mich fertig, Neo liegt auf der Decke. Manchmal bringt er mir die Schuhe (sogar die richtigen) und guckt zu, darf er aber nur, wenn er cool ist, sonst wieder Decke. Wenn er hibbelig wird vor lauter Vorfreude, breche ich es ab nach dem Motto „dann eben nicht“. Beim Halsband anlegen soll er sich hinsetzen, manchmal springt er auf, dann breche ich kurz ab. Beim Leine anclipsen hüpft er auch noch mal kurz, aber auch da muss er sich wieder hinsetzen und ich warte einen Moment. Ich möchte immer ein Feedback, dass er Akzeptanz zeigt. Tür geht nur auf, wenn er ruhig Sitz macht. Hüpft er auf, wenn ich dir Tür öffne, geht die Tür wieder zu. Ich hab Geduld, ER will ja raus. Dann dauert es eben länger, wenn er hibbelig ist…
Auf der Treppe bleibt er ausschließlich hinter mir, quasi in der Kniekehle. Ich spüre ihn dicht bei mir und muss gar nicht guggn. Denn es ist meine Tür, mein Treppenhaus, meine Regeln und sogar mein Spaziergang. Er darf mich aber begleiten, zu meinen Regeln. Wenn man dann das Haus verlässt, läuft es entspannter.
 
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Annett
5. Aug. 21:40
Ja genau! Mit einem hektischen, herumspringenden Hund geht es halt nicht raus. Eine ruhige Gassirunde beginnt drinnen. Da kann man ein Ritual draus machen. Und zwar ein entspanntes… Ich ziehe mich in Ruhe an, mache mich fertig, Neo liegt auf der Decke. Manchmal bringt er mir die Schuhe (sogar die richtigen) und guckt zu, darf er aber nur, wenn er cool ist, sonst wieder Decke. Wenn er hibbelig wird vor lauter Vorfreude, breche ich es ab nach dem Motto „dann eben nicht“. Beim Halsband anlegen soll er sich hinsetzen, manchmal springt er auf, dann breche ich kurz ab. Beim Leine anclipsen hüpft er auch noch mal kurz, aber auch da muss er sich wieder hinsetzen und ich warte einen Moment. Ich möchte immer ein Feedback, dass er Akzeptanz zeigt. Tür geht nur auf, wenn er ruhig Sitz macht. Hüpft er auf, wenn ich dir Tür öffne, geht die Tür wieder zu. Ich hab Geduld, ER will ja raus. Dann dauert es eben länger, wenn er hibbelig ist… Auf der Treppe bleibt er ausschließlich hinter mir, quasi in der Kniekehle. Ich spüre ihn dicht bei mir und muss gar nicht guggn. Denn es ist meine Tür, mein Treppenhaus, meine Regeln und sogar mein Spaziergang. Er darf mich aber begleiten, zu meinen Regeln. Wenn man dann das Haus verlässt, läuft es entspannter.
👍Genau so ist es.
 
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Christian
5. Aug. 21:57
Wenn ich die Leine nehme fängt sie schon an zu Bellen.MEINE läuft mir auch nur hinter her.Bei meinen Mann macht sie das alles nicht
dein Hund merkt deine Nervosität und Aufregung das überträgt sich auf dem Hund. Das Atmen nie vergessen ruhig bleiben und immer ein Ziel vor den Augen haben. Achte mal auf deine Körpersprache das nächste mal. Liebe Grüße
 
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Josephin
18. Aug. 08:14
Wenn ich die Leine nehme fängt sie schon an zu Bellen.MEINE läuft mir auch nur hinter her.Bei meinen Mann macht sie das alles nicht
Als Herdenschutzhunde haben diese Hunde viel Energie und ein gutes Gefühl für die Energie anderer. Dein Mann scheint im Umgang mit dem Hund ruhiger und bestimmter sein, dies überträgt sich auf den Hund. Bist du nervös und unsicher ist es der Hund auch. Zusätzlich könnte ihn eine ungenaue oder widersprüchliche Körpersprache deinerseits verwirren. Diese Rassen sind dafür ausgelegt zu Arbeiten und 10-15h am Tag ausgelastet zu sein. Dies sollte nicht nur durch Spaziergänge sondern auch durch kognitive Beanspruchung erfolgen.
Die Mischung aus Ruhe und Konsequenz ist für jede Rasse ratsam. Meist hilft es auch sich einen Experten zur Seite zu nehmen. Dies ist keine Schande, sondern ein Zeichen, dass du an der Beziehung zu deinem Hund arbeiten willst. Es wird euch näher bringen, ruhiger und selbstbewusster werden lassen und ihr könnt einander besser/wieder vertrauen.