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Sabine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 209
zuletzt 11. Nov.

Mit oder ohne Leine?

Hallo liebe Hundeliebhaber! Bei uns in der Gegend gibt es riesige Wiesen und ich überlege, ob ich meinen Labbi (13 Wochen jung) ohne Leine laufen lassen kann. Natürlich nur dann, wenn niemand zu sehen ist. Läuft ein Welpe eher weg, oder bleibt er bei seinen Menschen? Oder ist es besser, wenn ich eine Schleppleine verwende? LG Bine
 
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Friedel
27. Okt. 15:49
Warum ist so vielen der Freilauf ohne Leine so wichtig, ich habe meine immer an der schleppleine, nicht weil sie nicht hört , sondern aus Sicherheit für den Hund. Klar darf meine am Strand oder mit Hundefreunden auch mal ohne Leine laufen, jedoch arbeite ich gerne mit Schleppleinen in allen Längen, so hat der hund seine "Freiheit" und ich meine Sicherheit
Wenn der Hund Gas gibt hat er am Ende einer 5m-Schleppleine solch eine Wucht, dass du ihn nicht halten kannst - erst recht nicht bei einer längeren Schleppleine. Meinem kurzbeinigen knapp 10kg-Powerpaket haben 5m-Schleppleine gereicht, um solch eine Geschwindikkeit zu erreichen um den Karabinerhaken zu knacken. Ich hatte die Leine an einem Haken neben meinem Stuhl befestigt, sonst hätte ich das auch nicht gehalten und der Karabinerhaken wäre noch heil. Deine Fellnase erreicht höhere Geschwindigkeiten als mein kurzbeiniger Bolonka-Mix.
 
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Jitka
27. Okt. 15:54
Natürlich ohne Schleppleine. Wie sonst soll er den Rückruf lernen, unsere Hunde wissen schon ob Leine dran ist oder nicht. Wenn man seinem Hund nicht vertraut, bringt auch die Schleppleine nichts. Hunde brauchen den Freilauf um auch mal selbst Entscheidungen zu treffen. Die meisten Hunde, die an der Schleppleine sind, entwickeln sich meistens zu ungehaltenen Hunden. Hab Mut, propier es aus, natürlich nur da wo keine Straße ist.
Und was machst du, wenn dein Hund Entscheidungen trifft, die so gar nicht mit deinen Trainingszielen zusammen passen, die aber natürlich durch Selbstbelohnung verstärkend wirken?

Für mich ist es wichtig, meinen Hund so erziehen zu können, dass er

a) unmittelbares Feedback (positiv oder negativ) von mir bekommt, wenn er eine Entscheidung trifft

b) präventiv gar nicht zu sehr die Möglichkeit bekommt, Entscheidungen zu treffen und auszuführen, die meinen Zielen für ihn zuwider laufen

und
c) sich seine Freiheit erarbeitet, sprich: je besser die Entscheidungen sind, die er trifft (egal, ob drinnen, draußen, kurze, lange Leine usw. ) desto mehr schraube ich das Management zurück und gestehe ihm mehr Freiheiten zu (wenn er dann zeigt, dass er damit noch nicht umgehen kann, geht's wieder einen Schritt zurück).

Und ja, mein Hund trifft täglich zig Entscheidungen an der kurzen und an der Schleppleine, im Haus und draußen, und bekommt exakt das Feedback, dass es braucht, um sein Verhalten dahin zu formen, dass er für den größten Teil seines Lebens hoffentlich in der Lage sein wird, gute Entscheidungen zu treffen und größtmögliche Freiheit zugestanden zu bekommen ☺️
 
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Lumi
27. Okt. 15:56
Wenn der Hund Gas gibt hat er am Ende einer 5m-Schleppleine solch eine Wucht, dass du ihn nicht halten kannst - erst recht nicht bei einer längeren Schleppleine. Meinem kurzbeinigen knapp 10kg-Powerpaket haben 5m-Schleppleine gereicht, um solch eine Geschwindikkeit zu erreichen um den Karabinerhaken zu knacken. Ich hatte die Leine an einem Haken neben meinem Stuhl befestigt, sonst hätte ich das auch nicht gehalten und der Karabinerhaken wäre noch heil. Deine Fellnase erreicht höhere Geschwindigkeiten als mein kurzbeiniger Bolonka-Mix.
Ich habe eine 20 Meter schleppleine und meine Hündin wiegt 28 kg , ich sag ja ich lasse sie nicht einfach so laufen sondern trainiere mit ihr und ich habe dadurch gelernt wann sie durchstarten will, sowas was du sagst hatte ich am Anfang unserers Trainings, jetzt nicht mehr, weil ich mit ihr arbeite. Sie ist aber auch erst knapp 2 Jahre alt
 
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Lisa-Eileen
27. Okt. 15:59
Das ist vielleicht ein Missverständnis. Das Ende der Schleppleine am Hüftgürtel festzumachen dient nur der Absicherung, falls sie einem durch die Finger flutscht. Sie wird trotzdem ganz normal mit beiden Händen gehalten und nach Bedarf auf- und abgewickelt. Die Schleppleine am Hüftgürtel festzumachen und dann schlüren zu lassen halte ich für gefährlich und würde ich persönlich nicht machen. Und ja, eine Doppelsicherung und eine Schleppleine schließen sich aus.
Achso ok, hörte sich halt echt so an als ob man die da dran macht und eben nicht in die Hände nimmt, hätte man vielleicht gleich dazu sagen sollen.
Stells mir sonst eh sehr gefährlich und doof vor wenn die da am Bein runterbaumelt und schleppt... ist ja auch die Gefahr hoch das man sich verheddert oder so.
 
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R
27. Okt. 16:03
Wenn der Hund Gas gibt hat er am Ende einer 5m-Schleppleine solch eine Wucht, dass du ihn nicht halten kannst - erst recht nicht bei einer längeren Schleppleine. Meinem kurzbeinigen knapp 10kg-Powerpaket haben 5m-Schleppleine gereicht, um solch eine Geschwindikkeit zu erreichen um den Karabinerhaken zu knacken. Ich hatte die Leine an einem Haken neben meinem Stuhl befestigt, sonst hätte ich das auch nicht gehalten und der Karabinerhaken wäre noch heil. Deine Fellnase erreicht höhere Geschwindigkeiten als mein kurzbeiniger Bolonka-Mix.
Dazu hätte mein Trainer jetzt gesagt, erst kommt die leinenführigkeit, dann kommt die Schleppleine. Die sollten schon wissen, das wenn es bremst, eine bremse eintritt. was ist sonst die Alternative? Der zieht zu stark, deswegen lass ich ihn lieber laufen? ...Recht hatte er.

Höre hier oft, das Hunde generell, weder mit Begrenzung noch mit Korrektur umgehen können müssen und dann Frust haben ("die armen Hunde mit leine")... Sehe ich ein bisschen anders. Ist das gelernt- ist auch eine Leine kein Problem und vorher sehe ich nicht viel Raum für Freiheiten inkl Verantwortungsgefühl .

Klar kann man mit einem Welpen in einer guten Umgebung so üben, wie manche es als ideal und frei beschreiben. Ich kenne nur zu wenig Orte, an denen ich das tatsächlich so raten würde✌️ bzw. Generell so raten würde. Stückweise klar. Aber da kann man auch ne Leine fallen lassen und wieder aufnehmen.
 
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Liane
27. Okt. 16:14
Und was machst du, wenn dein Hund Entscheidungen trifft, die so gar nicht mit deinen Trainingszielen zusammen passen, die aber natürlich durch Selbstbelohnung verstärkend wirken? Für mich ist es wichtig, meinen Hund so erziehen zu können, dass er a) unmittelbares Feedback (positiv oder negativ) von mir bekommt, wenn er eine Entscheidung trifft b) präventiv gar nicht zu sehr die Möglichkeit bekommt, Entscheidungen zu treffen und auszuführen, die meinen Zielen für ihn zuwider laufen und c) sich seine Freiheit erarbeitet, sprich: je besser die Entscheidungen sind, die er trifft (egal, ob drinnen, draußen, kurze, lange Leine usw. ) desto mehr schraube ich das Management zurück und gestehe ihm mehr Freiheiten zu (wenn er dann zeigt, dass er damit noch nicht umgehen kann, geht's wieder einen Schritt zurück). Und ja, mein Hund trifft täglich zig Entscheidungen an der kurzen und an der Schleppleine, im Haus und draußen, und bekommt exakt das Feedback, dass es braucht, um sein Verhalten dahin zu formen, dass er für den größten Teil seines Lebens hoffentlich in der Lage sein wird, gute Entscheidungen zu treffen und größtmögliche Freiheit zugestanden zu bekommen ☺️
Meine sind in der Lage jeden Tag gute Entscheidungen zu treffen. Sie können sich auf mich verlassen und umgekehrt. Darum dürfen sie frei laufen. Natürlich war das nicht gleich so, war für mich Arbeit. Jetzt muss ich nichts mehr trainieren, es läuft. Bin stolz auf meine Hunde und das zurecht. Aber das ist hier nicht das Thema, könnte noch soviel erzählen, das sprengt den Rahmen.
 
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Michi
27. Okt. 16:17
Es geht hier doch um den Welpen von Bine und nicht darum, ob man Hunde generell an der Schleppleine führt oder freilässt.
Dafür gibt es bestimmt schon andere Threads .
 
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Kirsten
27. Okt. 16:21
Liebe Sabine,
So viele unterschiedliche Meinungen. Gar nicht so einfach oder? 😄
Alle sind geprägt von ihren eigenen Hunden und den Erlebnissen mit ihnen.

Was ist denn dein Gefühl, wie gut dein Welpe das hinbekommt?
Genau darauf würde ich an deiner Stelle hören.

Sich generell eine Schleppleine zu kaufen, ist i.d.R. keine Fehlentscheidung ☺️

Viel Freude mit dem kleinen Elwood 🐾
 
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Sonja
27. Okt. 16:48
Es geht hier doch um den Welpen von Bine und nicht darum, ob man Hunde generell an der Schleppleine führt oder freilässt. Dafür gibt es bestimmt schon andere Threads .
Sabine hat doch selbst explizit nach Schleppleine gefragt. Ich finde es für die Beantwortung schon relevant, was man für Erfahrungen mit Schleppleinen gemacht hat, und die Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Denn die sind oft unabhängig vom Alter des Hundes.
 
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Sonja
27. Okt. 17:14
Bei richtiger Handhabung sollte das kein großes Problem sein. (Bei 35 kg sollte man den Hund natürlich überhaupt halten können) Ich kann unsere Hündin (knapp 20 kg) an einer 12 m Schleppleine halten. Z.B bei an uns vorbei rennenden Rehen schon vorgekommen. Dafür darf die Leine natürlich nicht in Schlaufen durchhängen und man muss zu 100% bei der Sache sein. In dem Moment wo der Hund anspannt und zum losrennen ansetzt, muss ich das merken und reagieren.
Das sieht man meistens ja schon früher , also vor der Anspannung, Ohrenspiel, Rutenhaltung viele Hunde zeigen Wild auch an, nicht nur durch "klassisches vorstehen". Aber wie du sagst verlangt das halt Aufmerksamkeit , und man muss den Hund "lesen können". Ich habe mit meinen 45kg Hund und 15/20m Schleppe auch keine Probleme, eben weil ich erkenne wenn er was wittert und ich dann die Leine kurz nehme, ihn anspreche etc . Aber wie du sagst, das "Geheimnis" ist die richtige Handhabung der Schleppleine , Aufmerksamkeit und auch Training 🤗