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Sabine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 209
zuletzt 11. Nov.

Mit oder ohne Leine?

Hallo liebe Hundeliebhaber! Bei uns in der Gegend gibt es riesige Wiesen und ich überlege, ob ich meinen Labbi (13 Wochen jung) ohne Leine laufen lassen kann. Natürlich nur dann, wenn niemand zu sehen ist. Läuft ein Welpe eher weg, oder bleibt er bei seinen Menschen? Oder ist es besser, wenn ich eine Schleppleine verwende? LG Bine
 
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Johanna
27. Okt. 12:15
Dann versuch mal einen Angsthund mit 35 kg, langen auch 20kg den Hund an der Schleppleine zu halten wenn er vorprescht. Ein Schuss oder Knall kommt aus dem nichts, so schnell kann man gar nicht handeln wenn der Hund nur noch weg will.
Bei richtiger Handhabung sollte das kein großes Problem sein. (Bei 35 kg sollte man den Hund natürlich überhaupt halten können)
Ich kann unsere Hündin (knapp 20 kg) an einer 12 m Schleppleine halten. Z.B bei an uns vorbei rennenden Rehen schon vorgekommen.
Dafür darf die Leine natürlich nicht in Schlaufen durchhängen und man muss zu 100% bei der Sache sein.
In dem Moment wo der Hund anspannt und zum losrennen ansetzt, muss ich das merken und reagieren.
 
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Sonja
27. Okt. 12:16
Auch da kann es zu bösen Verletzungen kommen.
Dann am besten keinen Hund anschaffen. 😜
Ja, verletzen kann man sich immer. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen korrekter Handhabung mit geringem Verletzungsrisiko und leichtfertigem Umgang.
 
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Heike
27. Okt. 12:22
Wenn ich einen Schisser habe dann gibt es Auslauf ohne Leine im gesicherten Gebiet. Dieser wird dann möglichst täglich aufgesucht und ansonsten ist der Hund ordentlich gesichert an einer Führleine denn mit Geräuschen muss ich immer rechnen. Schlepp zum gezielten Training ist ja okay, Ziel sollte trotzdem immer das ohne Leine laufen können sein. Nichts ist übler wie ein Hund der losdüst, nicht gehalten werden kann, verschwindet und sich mit der Schlepp so verheddert das er nicht mehr vom Fleck kommt. Also nein, für Angsthunde finde ich die alles andere als eine sinnvolle Alternative.
Zuerst Mal sorry, Katrin. Mein Post war eigentlich an die Dame gerichtet, die fragte, was mit der Schleppleine sicherer ist. Da war ich Mal wieder unaufmerksam oder in der Zeile verrutscht, passiert halt.
Trotzdem danke für Deine Antwort.
Aber ich weiss, was Du meinst. Auslauf bekommt sie im Garten mit den Hunden einer Bekannten und Nachbarin, die toben da bis der Arzt kommt, muss man öfter mal unterbrechen und das täglich. Draussen darf sie auch laufen, aber die Schleppe ist eben am Hund dran oder mit bestimmten Hunden, zu denen sie Vertrauen hat und die souveräner sind.
Mit meinen Tieren bin ich etwas übervorsichtig, weil ich einfach grosse Angst um sie habe, da dieser Worst Case eben schon einmal passiert ist, weil sie sich bei meinem Mann aus dem Geschirr befreit hat, seither dürfen die Beiden nur mit dem Sicherheitsgeschirr raus.
Aber mit der Leine hängen bleiben, ist schon ein wichtiges Argument.
Meine ganzen Versuche, ihr die Angst zu nehmen, mit und ohne Trainer und viele Tipps, die ich hier bekommen habe, haben nicht wirklich etwas gebracht. Leider.🐾🐾
 
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Johanna
27. Okt. 12:23
Dann am besten keinen Hund anschaffen. 😜 Ja, verletzen kann man sich immer. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen korrekter Handhabung mit geringem Verletzungsrisiko und leichtfertigem Umgang.
Ist es nicht sinnvoller einfach immer „richtig“ mit der Schleppleine zu arbeiten?
Ich käme bei meiner Hündin nicht auf die Idee sie am Gürtel etc. festzumachen.
Auch wenn ich sehr aufmerksam bin, irgendwann verpasse ich vllt. dass sie gerade die Duftspur von irgendwas „jagdbarem“ bemerkt und los rennt.
Die Verletzungsgefahr wäre mir zu groß, weil dann die Leine evtl doch gerade mal durchhängt und mich von den Füßen zieht
 
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Katja
27. Okt. 12:31
Ich finde‘s schade, dass schon wieder ein Leinen-Thread in einen Glaubenskrieg und tw. gegenseitige Schuldzuweisungen ausartet („nicht artgerecht“! <-> „verantwortungslos“!)… dabei soll doch nur ein Welpe in die große weite Welt eingeführt werden!🥴

Ich verstehe immer nicht, warum man da gleich alle anderen Wege als den eigenen als falsch verteufeln muss: jeder macht’s so, wie es für sein Wohlbefinden (und, so wie ich die meisten hier kenne, das des Hundes!) gut ist und dabei niemanden anderes beeinträchtigt.
Diese Entscheidungsmöglichkeit sollte man doch jedem zugestehen, oder nicht?

Ich hoffe, Sabine hat hier trotzdem was für ihr neues Familienmitglied mitgenommen und berichtet uns, wie sich die Entdeckerausflüge entwickeln!😀
 
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Lisa-Eileen
27. Okt. 12:46
Dann vermittelt aber jede Leine eine falsche Sicherheit. Ist der Halter unaufmerksam, kann der Hund sich auch leicht mit kurzer Leine losreißen. Die oft am Halsband befestigt ist. Wenn er im vollen Galopp damit hängen bleibt, denn eine Schlaufe ist ja auch immer dran, nun, ich mag mir das gar nicht weiter vorstellen. Aber erklär doch mal bitte, was an der Sicherheit falsch ist, wenn man das Ende einer langen Schleppleine gut an einem Hüftgürtel befestigt?
Schleppleine ist bei Angsthunden halt generell schwierig wenn die eigentlich doppelt gesichert werden müssen.
Wenn der Hund nicht viel wiegt und die Schleppi nicht zu lang ist mags ja kein Problem sein das am Gürtel fest zu machen, aber hat der Hund genug Gewicht dich umzureißen oder ist noch so ängstlich das er doppelt gesichert sein muss ist das halt trotzdem sehr fahrlässig.
Kommt halt immer aufs Individuum an und kann man in beide Richtungen nicht pauschal sagen.
 
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Ilona
27. Okt. 12:48
Da muss ich noch meine Beobachtungen einwerfen... in solchen Fällen ist es oft nicht richtig aufgebaut, viele wissen nicht wie man mit Schleppis arbeitet/ umgeht und packen die einfach an den Hund dran und lassen sie schleppen. Das macht man aber wenn man sie richtig nutzt/ es richtig aufbaut erst im Endstatium des Trainings. Vorher hat man sie aufgewickelt in der Hand und gibt nur 3-5 Meter, wenn da alles top läuft gibt man wieder 3-5 Meter mehr und so weiter. Wenn die volle Länge dann fertig ist sollte der Hund quasi schon fertig sein. Vielleicht gibts noch ne Kleinigkeit die noch nicht so 100% sitzt, das waren bei mir Situationen wo zb plötzlich n Fremdhund vor einem steht ausm nichts. Und da im Endstatium ists halt auch wichtig: die Schlepp läuft nicht vor einem sondern ca der letzte Meter ist immer hinter dir. Also die Schlepp läuft neben einem und man neben der Schlepp hast du dann ne Situation wo der Hund nach vorn geht oä kann man drauftreten und sie schnell aufnehmen. Läuft die Schlepp aber komplett vor einem und der Hund würde losschießen erwischst du sie halt nicht direkt. Das ist halt was viele nicht richtig machen. Ich habs am Anfang halt auch nicht besser gewusst und hatte Rocket die Schleppi komplett gegeben, damals hatte ich nur 15 und keine 20 Meter aber bei 18,5 kg haut das ordentlich rein wenn er da mit voll karacho reinrennt. Da hatte ich mir auch schon weh getan oder die Schlepp wurd mir aus der Hand gerissen usw. Hab erst später gelernt wie man es richtig anwendet durch ein Buch vom Rütter (in Hunde beschäftigen mit Martin Rütter wird auch viel nebenher erklärt, nicht nur die Übungen selbst, das war sehr gut). Seitdem ich das wusste und entsprechend angewendet hatte gings dann auch steil bergauf. Obwohl er nie Orientierung gelernt hatte und mit der Leinenführigkeit noch einiges an Zeit brauchte das wieder hinzubekommen weils so lange falsch lief und dann noch Pubertät... war sehr schwierig am Anfang aber wenn man reinkommt ists dann nicht mehr so schwer.
Ich stimme dir total zu. Man muss die SL auch händeln können. Einfach ran und schleppen lassen ist ne blöde Idee. Sehe ich hier auch oft. Anfangs wickelt man immer suf und ab. Eben soviel wie der Hund braucit. Irgendwann dann, wenn alle w7chtigen Signale sitzen, kann man auch schleppen lassen. Aber eben so wie du sagst, du musst immer Zugriff drauf haben. Ehrlicherweise bin ich auch anfangs öfter mal hinter her geflogen. Passiert mir nicht mehr. Meine Trainerin hat mir damal gezeigt, wie sie zu handhaben ist und seitdem ist alles prima.
 
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Katrin
27. Okt. 12:54
Zuerst Mal sorry, Katrin. Mein Post war eigentlich an die Dame gerichtet, die fragte, was mit der Schleppleine sicherer ist. Da war ich Mal wieder unaufmerksam oder in der Zeile verrutscht, passiert halt. Trotzdem danke für Deine Antwort. Aber ich weiss, was Du meinst. Auslauf bekommt sie im Garten mit den Hunden einer Bekannten und Nachbarin, die toben da bis der Arzt kommt, muss man öfter mal unterbrechen und das täglich. Draussen darf sie auch laufen, aber die Schleppe ist eben am Hund dran oder mit bestimmten Hunden, zu denen sie Vertrauen hat und die souveräner sind. Mit meinen Tieren bin ich etwas übervorsichtig, weil ich einfach grosse Angst um sie habe, da dieser Worst Case eben schon einmal passiert ist, weil sie sich bei meinem Mann aus dem Geschirr befreit hat, seither dürfen die Beiden nur mit dem Sicherheitsgeschirr raus. Aber mit der Leine hängen bleiben, ist schon ein wichtiges Argument. Meine ganzen Versuche, ihr die Angst zu nehmen, mit und ohne Trainer und viele Tipps, die ich hier bekommen habe, haben nicht wirklich etwas gebracht. Leider.🐾🐾
Alles gut, kann passieren. Angst ist halt immer schwierig und auch zeitaufwendig.
 
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Sonja
27. Okt. 12:59
Ist es nicht sinnvoller einfach immer „richtig“ mit der Schleppleine zu arbeiten? Ich käme bei meiner Hündin nicht auf die Idee sie am Gürtel etc. festzumachen. Auch wenn ich sehr aufmerksam bin, irgendwann verpasse ich vllt. dass sie gerade die Duftspur von irgendwas „jagdbarem“ bemerkt und los rennt. Die Verletzungsgefahr wäre mir zu groß, weil dann die Leine evtl doch gerade mal durchhängt und mich von den Füßen zieht
Da muss man sich entscheiden, welches Risiko man für größer hält. Ist sicher individuell.
 
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Sonja
27. Okt. 13:05
Schleppleine ist bei Angsthunden halt generell schwierig wenn die eigentlich doppelt gesichert werden müssen. Wenn der Hund nicht viel wiegt und die Schleppi nicht zu lang ist mags ja kein Problem sein das am Gürtel fest zu machen, aber hat der Hund genug Gewicht dich umzureißen oder ist noch so ängstlich das er doppelt gesichert sein muss ist das halt trotzdem sehr fahrlässig. Kommt halt immer aufs Individuum an und kann man in beide Richtungen nicht pauschal sagen.
Das ist vielleicht ein Missverständnis. Das Ende der Schleppleine am Hüftgürtel festzumachen dient nur der Absicherung, falls sie einem durch die Finger flutscht. Sie wird trotzdem ganz normal mit beiden Händen gehalten und nach Bedarf auf- und abgewickelt.
Die Schleppleine am Hüftgürtel festzumachen und dann schlüren zu lassen halte ich für gefährlich und würde ich persönlich nicht machen.

Und ja, eine Doppelsicherung und eine Schleppleine schließen sich aus.