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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 3. März

Meine Smilla friert ein

Hallo Ihr Lieben! Sicher kennt der eine oder andere von Euch dies auch: Man geht ganz entspannt mit seinem Hund spazieren und dann kommt die Begegnung mit einem anderen Hund. Variante 1: Mit viel Abstand können die Hunde ganz cool und ruhig aneinander vorbei gehen. Das ist meine absolute (aber leider sehr seltene) Lieblingsbegegnung! :-) Variante 2: Mein Hund bleibt beim Anblick von dem anderen Hund wie versteinert stehen. Stöhn. Was macht Ihr in diesen Momenten? Stur den Hund an der Leine vorbei ziehen, mit Engelszungen ihn zum Gehen überreden (wollen), ablenken und ihm sein Lieblingskeks oder Lieblingsball vor die Schnauze halten? Oder in den Sitz bringen, dass sich der Hund die Situation in Ruhe anschauen kann? Ein kleines Drama wird es, wenn beide Hunde einfrieren und man irgendwie beide Hunde aneinander vorbei schieben muss….. ;-) Freue mich auf Eure Tipps!
 
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Ilona
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3. März 08:17
Ich würde erstmal ausserhalb dieser Situation ein Umorientierungssignal aufbauen, das du dann später in solchen Situationen nutzen kannst. Bei uns ist es: 1, 2, 3. Bei 3 fliegt ein Keks in die andere Richtung, weg vom Reiz. In der Zwischenzeit würde ich sie mit genügend Abstand schauen lassen und ruhiges schauen belohnen, also bevor sie ins Freeze geht. Meistens ist es ja so, wenn sie genügend Zeit bekommt den Reiz wahrzunehmen und zu verarbeiten, ist es dann leichter mit dem Weiter gehen. Je nach Situation dann im grossen Bogen laufen, oder doch nochmal zurück gehen.
 
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Sylvi
3. März 00:09
Ich gebe ihr dann unser Aufmerksamkeitssignal (ein Schnalzen vorher positiv mit Leckerli aufgebaut) lobe sie wenn sie mich anschaut. Dann ist sie kurz aufmerksam und das nutze ich um dann in einem Bogen an dem Hund vorbei zu gehen. Danach bekommt sie noch positives Feedback.
 
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Joe
3. März 00:26
Ausweichen bzw auf Abstand gehen kann man fast immer. Das mach ich also häufig. Dazu noch Training in einer einer Mischung aus Aufmerksamkeit auf mich, verbales Lob, Belohnung, tw bisschen Locken, Beruhigung, und wenn nötig durchaus auch vorbeigehen mit Leinenzug.
 
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Sonja
3. März 01:57
Meistens kündigt sich das Erstarren an, mit starrem Blick, gesenktem, vorgestrecktem Kopf, langsamer werden. Falls das bei Euch auch so ist, kannst Du diese Phase vielleicht nutzen, um Smillas Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn sie erstarrt ist, kannst Du vielleicht noch etwas erreichen, wenn Du umdrehst und ein paar Schritte in die Gegenrichtung gehst. Ansonsten wie Sylvi es beschrieben hat. Stur vorbei ziehen hat keinen Lerneffekt für zukünftige Begegnungen. Es ist außerdem schlecht für Euer Vertrauensverhältnis. Smilla ist unsicher und fällt ins Freeze, wahrscheinlich, weil sie wegen der Leine nicht flüchten kann. Sie möchte raus aus der Situation. Ziehst Du sie nun an dem Hund vorbei, verliert sie das Vertrauen, dass Du solche Situationen für Euch beide gut löst. Ablenken hat auch keinen Lerneffekt. Smilla müsste sich am besten in aus ihrer Sicht sicherer Entfernung mit der Situation auseinandersetzen. Also lernen, dass es eine positive Situation ist. Alles in Ruhe anschauen lassen ist eine gute Idee. Lass sie einfach schauen, und lob sie, wenn sie Dir ihre Aufmerksamkeit schenkt. Bei einem reaktiven Hund würde ich zusätzlich Ruhe belohnen. Bei unseren Hunden habe ich erst Management betrieben, sie Sitz machen lassen, weil ich die Befürchtung hatte, dass ich sie sonst nicht gut genug unter Kontrolle behalten kann. Ich habe dann aber gemerkt, dass ruhiges Vorbeigehen auf der abgewandten Seite besser ist. Wahrscheinlich, weil Stehen und in der Situation bleiben für sie unangenehmer ist als in Bewegung zu bleiben. Das gilt aber nur für meine Hunde, andere sind ruhiger, wenn man sie Sitz machen lässt. Probier verschiedene Varianten aus und bleib bei den Vorgehensweisen, bei denen Smilla am zugänglichsten bleibt. Und hab viel Geduld beim schauen und abwarten.
 
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Joe
3. März 08:09
Meistens kündigt sich das Erstarren an, mit starrem Blick, gesenktem, vorgestrecktem Kopf, langsamer werden. Falls das bei Euch auch so ist, kannst Du diese Phase vielleicht nutzen, um Smillas Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn sie erstarrt ist, kannst Du vielleicht noch etwas erreichen, wenn Du umdrehst und ein paar Schritte in die Gegenrichtung gehst. Ansonsten wie Sylvi es beschrieben hat. Stur vorbei ziehen hat keinen Lerneffekt für zukünftige Begegnungen. Es ist außerdem schlecht für Euer Vertrauensverhältnis. Smilla ist unsicher und fällt ins Freeze, wahrscheinlich, weil sie wegen der Leine nicht flüchten kann. Sie möchte raus aus der Situation. Ziehst Du sie nun an dem Hund vorbei, verliert sie das Vertrauen, dass Du solche Situationen für Euch beide gut löst. Ablenken hat auch keinen Lerneffekt. Smilla müsste sich am besten in aus ihrer Sicht sicherer Entfernung mit der Situation auseinandersetzen. Also lernen, dass es eine positive Situation ist. Alles in Ruhe anschauen lassen ist eine gute Idee. Lass sie einfach schauen, und lob sie, wenn sie Dir ihre Aufmerksamkeit schenkt. Bei einem reaktiven Hund würde ich zusätzlich Ruhe belohnen. Bei unseren Hunden habe ich erst Management betrieben, sie Sitz machen lassen, weil ich die Befürchtung hatte, dass ich sie sonst nicht gut genug unter Kontrolle behalten kann. Ich habe dann aber gemerkt, dass ruhiges Vorbeigehen auf der abgewandten Seite besser ist. Wahrscheinlich, weil Stehen und in der Situation bleiben für sie unangenehmer ist als in Bewegung zu bleiben. Das gilt aber nur für meine Hunde, andere sind ruhiger, wenn man sie Sitz machen lässt. Probier verschiedene Varianten aus und bleib bei den Vorgehensweisen, bei denen Smilla am zugänglichsten bleibt. Und hab viel Geduld beim schauen und abwarten.
"Vorbeiziehen" kann aber auch erst während des Gehens nötig werden. Guinness zB geht immer mal wieder zuerst schön mit, macht dann aber einen Bogen zurück oder will hinter mir zurück dem anderen Hund nach. In so einer Situation finde ich es besser, das Vorbeigehen wortwörtlich durchzuziehen, als lang irgendwie anders herumzumanövrieren. Und ja, idealerweise hätte man das alles antizipiert und proaktiv dies jnd jenes, aber es ist halt nicht immer alles ideal.
 
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Ilona
3. März 08:17
Ich würde erstmal ausserhalb dieser Situation ein Umorientierungssignal aufbauen, das du dann später in solchen Situationen nutzen kannst. Bei uns ist es: 1, 2, 3. Bei 3 fliegt ein Keks in die andere Richtung, weg vom Reiz. In der Zwischenzeit würde ich sie mit genügend Abstand schauen lassen und ruhiges schauen belohnen, also bevor sie ins Freeze geht. Meistens ist es ja so, wenn sie genügend Zeit bekommt den Reiz wahrzunehmen und zu verarbeiten, ist es dann leichter mit dem Weiter gehen. Je nach Situation dann im grossen Bogen laufen, oder doch nochmal zurück gehen.
 
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Nadine
3. März 08:49
Bei uns gibt's folgende Stufen: 1. Wie Sonja sagt, Körpersprache genau beobachten. In 95% kann ich damit mehr Abstand herstellen, bevor der Stress so hoch ist, dass mein Hund ins freeze gehen muss. Wenn nicht, war ich nicht aufmerksam oder der andere Hund kam sehr plötzlich. Dabei sind Bogen laufen, zur Seite stellen oder auch umdrehen erlaubt. 2. Aufmerksamkeitssignal. Wir haben sowohl ein "direktes" Aufmerksamkeitssignal als auch ein verzögertes wie das 1-2-3 bei Illona, nur dass es bei uns den Keks aus der Hand gibt weil umdrehen und dem Keks hinterher rennen für meinen Hund oft zu viel ist. Spätestens wenn ich die Nase mit dem Keks ein wenig bei Seite ziehe, kann er sich dann aber im nachgang meistens abwenden. Welches Signal ich anwende kommt auf die Situation an, wie schnell der andere Hund näher kommt, wie er sich verhält und was mein Hund gerade besser annehmen kann. 3. Positive Emotionen rein bringen. Mir helfen da markersignale, Kekse streuen etc. 4. Wenn der andere Hund zum Beispiel auf dem Fahrrad ankommt und sich sehr schnell nähert die Notlösung: Hund hochheben (mit Ankündigung!) und weg tragen (oder durch, wenn es keine ausweichmöglichkeit gibt und der Hund auf dem Arm ruhig bleibt). Und dann nach dem wieder absetzen kekse suchen zum auflockern. Wenn auch option 4 zeitlich nicht mehr möglich ist und wir uns zb 2m weiter hinter ein Auto stellen könnten, wird mein Hund als allerletzte Option auch mal hin gezogen. Dort angekommen auch wieder kekse suchen und positive Emotionen rein bringen, irgendwas nettes machen. Ich mag das eigentlich gar nicht, aber so kann er sich deutlich schneller wieder entspannen als wenn ich mit ihm in der Situation stehen bleibe und der andere Hund kommt angerannt, dann wäre er noch einige Zeit danach extrem gestresst. Und ich ziehe ihn hier weg aus der für ihn unangenehmen Situation und nicht hin, mache es also auch nicht viel schlimmer. Wenn ich belohne, belohne ich in so Situationen generell gern auf dem Boden wenn mein Hund das schafft. So zeigt er beschwichtigendes Verhalten, die Wahrscheinlichkeit dass der andere Hund ins drohen kommt ist geringer und schnüffeln beruhigt. Sitz machen lasse ich ihn nie. Das ist in der Situation total unnatürlich und aus dem Sitz kommt der Hund ganz leicht wieder ins fixieren. Dann lieber locker stehen und immer wieder zu mir schauen. Ansonsten gibt es noch den gut aufgebauten U-Turn, der verspricht, dass ihr auch nicht mehr näher geht. Ist für uns im Alltag nicht realistisch, weil oft auch von hinten Hunde kommen, aber vielleicht für euch was. Oder die Methode des "Pendelns", wo ihr auf dem weg hin und her lauft und immer wieder seitlich kekse sucht. Das entschleunigt die Annäherung und man ist viel seitlich zum Hund (was deutlich freundlicher ist als frontal). Muss natürlich auch gut aufgebaut sein und zu euch passen.
 
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Claudia
3. März 09:58
Wir könnten ja mal zusammen üben 😊 Milla braucht auch Abstand und mag wuschelige Hunde nicht besonders.
 
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Lisa-Eileen
3. März 11:09
Käme ja auf die Art und Weise an, aber grundsätzlich achte ich drauf das Rocket möglichst garnicht erst zu dem anderen Hund guckt, weil auch wenn er nicht fixiert ist es sehr offensives, unhöfliches und provokatives Verhalten womit sehr viele Hunde ein Problem haben. Wird er mir zu langsam und meint zu glotzen oder fixieren dann brech ich da schon den kleinsten Anfang ab damit es dann garnicht erst in ne Starre kommt, da passiert ja vorher schon ganz viel. Wenn er guckt sag ich eben "nein" und wenn er zu langsam ist oder so "weiter" das geht grad ganz gut, aber haben noch viel Traning vor uns. Außerdem guck ich das wir auch wenn jemand vorbei kommt, egal ob Mensch oder Hund ich ihn Leckerlies suchen lasse, so lernt er sich von dem Reiz abzuwenden und bei Hunden sendet das beschwichtigende desinteresierte Signale was die Situation für beide Seiten sehr beruhigt. Ich hab bei den letzten Hundebegegnungen schon gemerkt das er sich mehr und mehr abwendet und an der Seite schnüffelt statt zu glotzen, nur wenn der andere dann Radau macht ist das ganze wieder hinfällig, aber so im großen und ganzen wirds schon besser. In deinem Fall würd ich auch gucken das ihr erstmal keine direkten Begegnungen habt wo man straight auf einander zu geht, da das echt der Endgegner für Hunde ist. Da würde ich wie auch bei mir grad erstmal auf mehr Distanz ein Alternativverhalten erarbeiten damit der Hund sicherer durch so Situationen gehen kann und weiß was er machen kann und soll und das eben auch erstmal verinnerlicht. Hast du deinen Hund auf der abgewandten Seite? Wenn nicht dann solltest du das auch ab jetzt mal machen, damit schützt du ihn und er ist der Situation nicht ausgeliefert weil du ja regelst.
 
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Dogorama-Mitglied
3. März 11:19
Meiner macht das auch. Ich bin SCHONWIEDER dabei (danke Pupertät) ihn das "weiter" bei zu bringen. Bei frontal Begegnungen bringt das aber bei unserem nicht da bleibe ich neben meinem Hund stehen oder Stelle mich vor ihn damit er nicht staart
 
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Dogorama-Mitglied
3. März 18:24
Ihr Lieben! 1000 Dank für Eure Tipps! Ihr seid toll :-)