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Lydie
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Anzahl der Antworten 26
zuletzt 13. Okt.

Meine Hündin hat Angst vor anderen Hunden

Hallo ihr Lieben! Ich habe vor einiger Zeit eine knapp 5jährige weiße Schäferhündin von einer Züchterin übernommen. Meine Maus hatte bereits zwei Würfe und ist nicht kastriert. Letzte Läufigkeit ist jetzt ca. einen Monat her. Sie ist -bevor sie zu uns kam- immer in ihrem Rudel gewesen. Bei der Züchterin gab es auch Pudel mit auf dem Hof und im umliegenden Gebiet wurden diverse andere Rassen gezüchtet. Unsere Hündin ist also bestens sozialisiert und kennt verschiedenste Hunde aller Formen und Farben. Doch seit sie bei uns ist, hat sie vor allen Hunden, die unseren Weg kreuzen, schrecklich große Angst. Sie wittert diese meist schon von weitem, fängt an sich hinter mir zu verstecken und macht sich beim Vorbeigehen ganz klein. Sobald sie die Möglichkeit hat, läuft sie sogar gleich ganz weg. Es macht keinen Unterschied, ob groß oder klein, Rüde oder Hündin, jung oder alt. Die Züchterin versteht das Verhalten auch nicht. Unsere Hündin sei in vielen Konstellationen oft sogar Rudelführerin gewesen. Habt ihr Ideen, woher das Verhalten kommen könnte? Danke für eure Zeit!
 
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Dogorama-Mitglied
13. Okt. 07:53
Oh Gott! Nein, ich finde das auch nicht so die gute Idee, meine Angsthäsin unkontrolliert auf eine Hundewiese so schicken. Da habe ich kein gutes Bauchgefühl dabei.
Aber vielleicht ist sie ja gar nicht so eine Angsthäsin.. vll. ist es deine eigene Angst?
Es geht nur ums Ausprobieren...
Und das kann man ruhig auch mal machen..

Und nicht auf eine uneingezäunte Hundewiese.. sondern in eingezäunten Hundeauslauf, der genug Platz bietet..
 
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Katrin
13. Okt. 07:59
Ich würde sie jetzt auch nicht auf eine Hundewiese schicken. Die Hündin wirkt unsicher und die Hunde dort sind fremd und für die TE und die Hündin schlecht einschätzbar. Würde da erst noch am beidseitigen Vertrauen arbeiten und gezielte Treffen mit der TE bekannten ruhigen Hunden in geschlossenen Bereichen vorziehen. Eventuell noch socials walks.
 
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Sonja
13. Okt. 08:37
Ich finde es völlig richtig, wie Du Deiner Hündin Schutz bietest und für sie die Situationen klärst. Genau so würde ich es auch machen.
Unser Yoshi war, als wir ihn mit 6 Monaten bekommen haben, ein absoluter Angsthase, hatte auch Panik vor fremden Hunden. Ihm haben wenige Besuche eines Hunde-Freilaufs geholfen, jetzt ist er super sozialisiert. Aber die Bedingungen müssen stimmen. Der Freilauf, den wir besucht haben, ist ausbruchsicher eingezäunt, eine große Wiese, wo die Hunde sich aus dem Weg gehen können. Er wird kontrolliert geführt, die Betreiberin achtet darauf, dass eingegriffen wird, wenn ein Hund überfordert ist oder gemobbt wird. Und es gibt verschiedene Gruppen, eine für kleine Hunde und Welpen, eine für alle Hunde. In einem ähnlichen Freilauf wird eine Gruppe für sanfter und eine für temperamentvolle Hunde angeboten. Wir haben mit der Mini- und der sanften Gruppe angefangen und gehen inzwischen nur noch zu den anderen.
Yoshi hatte dort die Möglichkeit, zwischen meinen Füßen alles zu beobachten. Auch im Freilauf kann und muss man manchmal die anderen Hunde abblocken. Irgendwann kommt jeder Hund langsam aus sich raus. Yoshi ist beim dritten Besuch ein paar Schritte von mir weg gegangen, und dann recht schnell mit den anderen warm geworden.
Es gibt solche Freiläufe sicher auch bei Euch, schau Dir an, ob die Bedingungen stimmen, was für Hunde dort rumlaufen, ob entspannte Stimmung herrscht. Und wenn es passt, probier es einfach mal aus. Wenn Du siehst, dass Deine Hündin damit gar nicht klar kommt, kannst Du ja jederzeit wieder gehen.
 
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R
13. Okt. 09:38
Glaube, es ist schon viel gesagt. Es ist eine soweit geistig innerlich von sich bestätigte hündin mit 5jahren,die allerdings zeigt, dass das Rudel die eigene stärke und Auffassung des Hundes stark beeinflusst. Im Grunde heißt es ja für einen Hund, dass man ein Rudel nicht verlässt, außer man ist eine "belastung" fürs Rudel, wegen Alter, Krankheit oder Geburtskram. Bei Rüden kann es eher vorkommen wegen Rang oder Stellungswechsel.
Deine hündin wird Zeit brauchen, das alte Schema aus dem Kopf zu bekommen, die alte Rudeljacke quasi abzulegen und euch , als auch neue feste Hundefreunde als neues Rudel anzuerkennen. Allein fühlt man sich halt nicht so stark, obwohl sie körperlich ja auf andere Hunde nicht allzu schwach wirken wird als schäfi.

Geduld, Ruhe und Sicherheit bieten und das ganze als Orientierungsphase betrachten. Förderlich wären nette feste Gassipartnern, da ihr die hündische Kommunikation sicher liegt und das leichter lesen und verstehen kann in neuen Situationen.

😅Mein Zwerg geht auch gern vorne weg erkunden,ist aber bei Fund von potenziell unangenehmen auch ganz schnell wieder im Rudel. Sie ist nicht mehr die unterwürfigste, hat schon Selbstbehauptungsphasen, aber definitiv ist das kein pinschergrößenwahn oder Führung.sie ist nur neugieriger und freundlich kontaktinteressiert im Rudel. Wenn der ggü ankommt,haben die althunde immer das zünglein an der Waage.

Die Muttereigenschaften werden bei sein. Auch Akira kümmert sich vermehrt um das korrekte verhalten der Junghunde. Ist aber kein leittier. Eher ein Assistent :) vlt ist es bei deiner ähnlich. Der leithund ruht, wie ein Boss und meldet sich erst wenn's nötig ist.
 
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Olli
13. Okt. 12:00
Meine zwei Therapeuten haben mittlerweile mehr als einem Dutzend unsicherer Hündinnen gezeigt, dass es kein Grund gibt, Angst zu haben.

Sucht euch ruhige Hunde in der Umgebung mit denen ihr gemeinsam Gassi geht. Kontakt gibt's nicht, Spurwechsel werden unterbunden - ihr lauft einfach nur.

Wenn nicht schon nach der ersten Runde, so sollte sich das Verhalten deiner Hündin innerhalb einer Woche deutlich bessern und sie selbstsicherer werden.
 
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Lydie
13. Okt. 12:02
Meine zwei Therapeuten haben mittlerweile mehr als einem Dutzend unsicherer Hündinnen gezeigt, dass es kein Grund gibt, Angst zu haben. Sucht euch ruhige Hunde in der Umgebung mit denen ihr gemeinsam Gassi geht. Kontakt gibt's nicht, Spurwechsel werden unterbunden - ihr lauft einfach nur. Wenn nicht schon nach der ersten Runde, so sollte sich das Verhalten deiner Hündin innerhalb einer Woche deutlich bessern und sie selbstsicherer werden.
Das werd ich machen, vielen Dank für die tollen Tipps!