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Jacqueline
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Anzahl der Antworten 110
zuletzt 16. Apr.

Mein Hund vertraut mir (in der Wohnung) nicht

Hallo liebes Forum! Das könnte jetzt ein bisschen länger werden... Sorry dafür! Ich wende mich hilfesuchend an euch, weil ich das Gefühl habe, dass - egal was ich tue - meine Hündin kein Vertrauen zu mir aufbauen kann. Wir haben Loni vor etwas über einem Jahr aus Bosnien zu uns geholt. Da war sie 7 Monate alt und kannte im Grunde von klein auf nur die Tierschutz-Orga, in der sie aufgewachsen ist. Sie war schon immer sehr misstrauisch Menschen gegenüber. Aber bei meinem Mann und mir taute sie schnell auf. Fremde sind aber heute noch schwierig. Sie ist nie aggressiv, lässt sich aber nicht streicheln. Leckerlis nimmt sie aber meist ganz vorsichtig. Jetzt zur Problematik: Ich bin eigentlich die einzige, die mit dem Hund erzieherisch arbeitet. Mein Mann geht zwar auch gassi und blödelt ein bisschen rum, aber die Erziehung bleibt bei mir. Wenn wir beide daheim sind, ist sie normal zu mir. Aber wenn er in der Arbeit ist und ich mit ihr allein daheim, habe ich immer das Gefühl, dass sie super misstrauisch ist. Fast ein bisschen ängstlich. Manchmal mag sie auch nicht fressen und verzieht sich irgendwo hin, sobald ich den Napf hinstelle. Da mach ich dann kein Tamtam draus. Frisst sie nicht, kommt der Napf eben wieder weg. Kein Thema. Anderes Beispiel: Ich hab ihr so ein Intelligenz-Futterspiel gekauft, weil sie eigentlich ziemlich ausgefuchst ist und ich dachte, vielleicht hat sie Spaß daran und ich kann ihr dieses ängstliche Verhalten in der Wohnung ein bisschen nehmen, indem sie mit mir was cooles spielt. Das erste Mal hat sie es dann bei meinen Schwiegereltern vorgesetzt bekommen. Mein Schwiegerpa hat es ihr gezeigt und sie fand es total cool und hatte sofort raus, wie es funktioniert und richtig Spaß daran! Da war ich aber nicht dabei. Jetzt hab ich es daheim mit ihr alleine auch spielen wollen. Und was ist passiert? Sie war von Anfang an skeptisch, ist drumrum geschlichen, hat dann 1 oder 2 Leckerchen gefunden und dann hat sie den Schwanz eingezogen und sich in ihr Körbchen verkrochen. Keine Chance mehr, dass ich sie animiere. Und wenn ich zu ihr hin bin, hat sie sich gleich unterworfen. Das ganze gilt wohlgemerkt NUR für die Wohnung! Draußen ist sie wieder ganz anders drauf und keine Spur von Misstrauen mir gegenüber. Ist mein Mann mit ihr alleine, ist sie ganz normal. Ich gehe 1x die Woche mit ihr in die Hundeschule. Und auch da: Ganz anders! Sie ist meistens "Klassenbeste" und alles klappt prima! Mir glaubt das auch immer keiner, wenn ich das erzähle. Aber mittlerweile bin ich wirklich traurig, weil sie eigentlich so ein toller Hund ist, super hört und ich mir echt viel Mühe gebe mit ihr. Aber dieses Verhalten zu Hause macht mich fertig 😥 Klar muss ich sie manchmal auch strenger ansprechen, wenn ihr Junghunde-Kopf mal mit ihr durchgeht. Aber das muss ja jeder mal... Und ich bin jetzt nicht körperlich oder aggressiv zu ihr. Und belohne natürlich auch ausgiebig, wenn sie was gut macht. Trotzdem hab ich das Gefühl, ich bin diejenige, die so viel Arbeit in den Hund steckt und die Quittung ist, dass sie mir misstraut. Ich bin momentan echt unglücklich und traurig und weiß nicht, was ich anders machen kann... Das letzte, was ich will, ist, dass sie Angst vor mir hat 😥 Hat jemand vielleicht hundepsychologische Erfahrung und eine Ahnung, was es mit diesem Verhalten auf sich hat? Ich bin für jeden Tipp dankbar 🙏
 
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Jacqueline
15. Jan. 18:36
Gute Idee dann balanciere und buddel einfach mal mit. 👍👍👍 Verstecke mal immer wieder was im Baum (Leckerli) und tue so als ob du es gefunden hast ohne zu ihr zu sagen komm oder so. Einfach wow was hab ich denn da tolles gefunden. Glaub mir Hunde sind mega neugierig. Sie wird kommen um zu schauen was du da hast. Dann bist du die tollste weil du super Sachen findest. So ist es bei meinen beiden und sie bleiben dann von alleine in meiner Nähe falls ich wieder was finde 😅
Sehr schön 😅
Das probier ich morgen gleich mal!
 
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Jacqueline
15. Jan. 18:46
Das ist gut, ich hatte nämlich schon mal eine Situation in der Welpenspielstunde, da wollte eine kleine Bulldogge immer zu mir und gar nicht mehr zurück zu ihren Besitzern. Leider waren die Beiden deshalb so verärgert, dass sie nicht mehr zur Spielstunde gekommen sind. 😅 Es gibt Menschen, denen sehr viel daran liegt, dass sie die liebsten Personen ihres Hundes sind. Ich habe es aber nicht übers Herz gebracht, sie zu ignorieren.
Ohje 🙈
Ich würde wohl auch erstmal ein bisschen blöd schauen😅
Nur die Reaktion der beiden verstehe ich nicht. Schließlich ist es ja nicht so, dass du den Hund dann eingepackt und mit nach Hause genommen hast 🙃

Manche Menschen haben einfach eine ganz besondere Wirkung auf Hunde. Und in dem Fall warst das wohl du 😊 Das zeigen die Tierchen dann auch ganz deutlich.

Ich habe eine Arbeitskollegin, die scheint auch so eine Ader zu haben.
Loni ist ja bei Fremden normalerweise übervorsichtig und es dauert wirklich, bis man sie irgendwann anfassen darf.
Bei meiner Kollegin war das von Anfang an überhaupt kein Thema.
Sie war das erste Mal zu Besuch, Loni war ganz kurz schüchtern und im nächsten Moment hat sie schon mit meiner Kollegin Blödsinn gemacht und hat sich sogar am Bauch kraulen lassen.
Ich dachte echt, ich hätte auf einmal einen anderen Hund vor mir 🤣

Aber wahrscheinlich sind sich die beiden in ihrem Energielevel so ähnlich, dass Loni sie sofort ins Herz geschlossen hat 💁‍♀️😊
Eigentlich sehr schön, wenn sie sich jemandem gleich so öffnen kann 🥰
 
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Heike
15. Jan. 19:42
Es wurde schon vieles geschrieben, was ich auch so unterschreiben kann. So auf Distanz ist es wirklich schwierig Eure Situation zu interpretieren. Manches von dem, was Du schreibst kommt mir ziemlich bekannt vor...
Tosca ist auch so ein sensibler und leicht zu verunsichernder Charakter. Sie ist bei uns eingezogen, als sie 1,5 Jahre alt war. Wir haben eine ähnliche Rollenverteilung wie Dein Freund und Du... und ich habe, was das "rumblödeln" angeht auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Wobei ich jetzt auch nicht so die Rumblödelqueen bin 🙈

Mich hat es einerseits weiter gebracht, mich mit Toscas Körpersprache (bzw. Hundekommunikation allgemein) intensiv auseinanderzusetzen und dann quasi hündisch mit ihr zu kommunizieren. Wenn sie zB unsicher/ängstlich war, habe ich viel gegähnt und mich körperlich abgewandt.
Andererseits mache ich (neben freundlicher aber konsequenter Erziehung) viele Dinge mit Tosca, die keine direkte Leistung von ihr fordern, ihr aber Spaß machen. ZB einfach dabei sitzen, wenn sie mit ihrem Schnüffelteppich o.ä. beschäftigt ist.
Das sind glaube ich die zwei wesentlichen Elemente, die die Bindung zwischen Tosca und mir Schritt für Schritt gestärkt haben.
Es hat übrigens zwei Jahre gedauert, bis Tosca das erste mal von sich aus zum Kontaktliegen zu mir gekommen ist.
Bei meinem Partner mach sie das immer noch nicht...
Hab Geduld mit Dir und Deiner Fellnase 😊 viel Freude weiterhin, das wird!!! LG Heike🐾🐾
 
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Kirsten
15. Jan. 19:50
Hallo Jacqueline,

Entschuldige den Text, er ist deutlich länger geworden als beabsichtigt :/

Oft fällt mir auf wie negativ 'körperlich werden' wahrgenommen wird. Häufig wird es mit Aggression, überzogenem oder grenzüberschreitendem Verhalten gleichgesetzt. Im Netz findet sich sehr oft die 'rein positiv'-Fraktion, von der körpersprachliches Arbeiten häufig auf übertriebenes Blocken reduziert wird. (No Offense an Einzelpersonen hier.)
Dabei ist es soviel mehr und bietet jede Menge Möglichkeiten für gegenseitigen Austausch ☺️

Auch herumblödeln, Kraulen oder Kontaktliegen ist doch körperliches Verhalten und wird von vielen Hunden sehr geschätzt. Ich verstehe, wie du es im Threadheader gemeint hast und das du deinen Hund nicht bewusst einschüchtern oder verängstigen möchtest 😊

Gerade körperliche Verhaltensweisen in Situationen in denen es um nichts geht, bieten tolle Möglichkeiten sich auszutauschen und beide Seiten im eigenen Ausdrucksverhalten zu schulen. In dem man auf Beschwichtigungs- und Meideverhalten achtet, kann man so schön erlernen, was der Hund gerne hat, aber auch mit welchen Aktionen man den Hund aus dem 'gemeinsamen Gespräch' verliert.
So kann man mit dem direkten Feedback des eigenen Hundes lernen, die eigene Intensität und Präsens anzupassen, der Hund lernt ganz nebenbei, dass seine Bedürfnisse wahrgenommen und geachtet werden.

Außerhalb des Hauses hat der Hund sehr viel Möglichkeiten sich abzulenken und gedanklich kurz zu entziehen, wogegen drinnen die Stimmung des Menschen viel mehr Gewicht hat.
Hier hilft es, etwas mehr auf die eigene Intensität zu schauen, oder darauf zu achten, nach Korrektursituationen wieder weich und wohlwollend zu werden, und gedanklich nicht zu lange in blöden Situationen zu verharren.

Wenn dir rumblödeln nicht liegt, könntest du ab und an probieren deinen Hund zum gemeinsamen Kontaktliegen einzuladen.
Oder zu etwas anderen, bei dem du dir vorstellen kannst, dass es sowohl dir und deinem Hund gefällt. Gemeinsame Aktionen, die nicht viele Regeln mitbringen können verbinden.

Beim Nähe und Distanz-Thema geht es ja auch gar nicht unbedingt darum sämtliches annähern komplett zu unterbinden, sondern mehr Balance zu schaffen, wenn sich die Beziehung stark in eine Richtung verschoben hat.

Auch da darf es Momente geben, in denen man sich dafür entscheidet den Hund ganz bewusst und aktiv einzuladen und einen wertvollen Moment der Nähe miteinander zu erleben.
Ist dein Hund es nicht gewohnt, dass du ihn zu solchen Dingen animierst, wird er vermutlich auch da anfangs noch sehr skeptisch sein und es kann etwas dauern, bis da das Vertrauen kommt. Wenn sie weg möchte, oder sich unwohl fühlt, nicht zu sehr drauf beharren, sondern lieber mit einem guten Buch auf den Boden setzen und wertschätzen, wenn sie über die Ruhe in deine Nähe kommt (:

Das sind die Gedanken, die mir bei dem verfolgen deines Threads gekommen sind. Mir hat es im Zusammenleben mit meinem Hund sehr geholfen, aber jedes Mensch-Hund-Team ist ein wenig anders (:
 
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Dogorama-Mitglied
15. Jan. 20:17
Hallo ,
Ich habe nun nicht alle Antworten gelesen, aber es erinnert mich etwas an unsere Situation hier. Unserer wohnt etwas über 6 Monate hier und akzeptiert meinen Mann im Haus überhaupt nicht. Draußen ist alles ok soweit.
Wir haben unglaublich viele Tipps bekommen, von denen die meisten für Verwirrung und Unsicherheit gesorgt haben.
Nun haben wir eine Tiertrainerin, die such Verhaltenstherapeutin ist und auch die Besonderheiten unseres HSH beachtete.
Diese Tierschutzhunde sind ja schon etwas "anders" und oft auch speziell.
Hol dir adäqaute Hilfe, bevor es eskaliert.
Spontan dachte ich: lass ihn noch ein Weilchen in Ruhe und erstmal ankommen. Aber das war rein intuitiv ;-)
Alles Gute Euch
 
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Jacqueline
15. Jan. 20:21
Es wurde schon vieles geschrieben, was ich auch so unterschreiben kann. So auf Distanz ist es wirklich schwierig Eure Situation zu interpretieren. Manches von dem, was Du schreibst kommt mir ziemlich bekannt vor... Tosca ist auch so ein sensibler und leicht zu verunsichernder Charakter. Sie ist bei uns eingezogen, als sie 1,5 Jahre alt war. Wir haben eine ähnliche Rollenverteilung wie Dein Freund und Du... und ich habe, was das "rumblödeln" angeht auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Wobei ich jetzt auch nicht so die Rumblödelqueen bin 🙈 Mich hat es einerseits weiter gebracht, mich mit Toscas Körpersprache (bzw. Hundekommunikation allgemein) intensiv auseinanderzusetzen und dann quasi hündisch mit ihr zu kommunizieren. Wenn sie zB unsicher/ängstlich war, habe ich viel gegähnt und mich körperlich abgewandt. Andererseits mache ich (neben freundlicher aber konsequenter Erziehung) viele Dinge mit Tosca, die keine direkte Leistung von ihr fordern, ihr aber Spaß machen. ZB einfach dabei sitzen, wenn sie mit ihrem Schnüffelteppich o.ä. beschäftigt ist. Das sind glaube ich die zwei wesentlichen Elemente, die die Bindung zwischen Tosca und mir Schritt für Schritt gestärkt haben. Es hat übrigens zwei Jahre gedauert, bis Tosca das erste mal von sich aus zum Kontaktliegen zu mir gekommen ist. Bei meinem Partner mach sie das immer noch nicht... Hab Geduld mit Dir und Deiner Fellnase 😊 viel Freude weiterhin, das wird!!! LG Heike🐾🐾
Sehr lieb geschrieben. Du machst mir viel Mut❤️
Danke dafür! 😊😊
 
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Jacqueline
15. Jan. 20:31
Hallo Jacqueline, Entschuldige den Text, er ist deutlich länger geworden als beabsichtigt :/ Oft fällt mir auf wie negativ 'körperlich werden' wahrgenommen wird. Häufig wird es mit Aggression, überzogenem oder grenzüberschreitendem Verhalten gleichgesetzt. Im Netz findet sich sehr oft die 'rein positiv'-Fraktion, von der körpersprachliches Arbeiten häufig auf übertriebenes Blocken reduziert wird. (No Offense an Einzelpersonen hier.) Dabei ist es soviel mehr und bietet jede Menge Möglichkeiten für gegenseitigen Austausch ☺️ Auch herumblödeln, Kraulen oder Kontaktliegen ist doch körperliches Verhalten und wird von vielen Hunden sehr geschätzt. Ich verstehe, wie du es im Threadheader gemeint hast und das du deinen Hund nicht bewusst einschüchtern oder verängstigen möchtest 😊 Gerade körperliche Verhaltensweisen in Situationen in denen es um nichts geht, bieten tolle Möglichkeiten sich auszutauschen und beide Seiten im eigenen Ausdrucksverhalten zu schulen. In dem man auf Beschwichtigungs- und Meideverhalten achtet, kann man so schön erlernen, was der Hund gerne hat, aber auch mit welchen Aktionen man den Hund aus dem 'gemeinsamen Gespräch' verliert. So kann man mit dem direkten Feedback des eigenen Hundes lernen, die eigene Intensität und Präsens anzupassen, der Hund lernt ganz nebenbei, dass seine Bedürfnisse wahrgenommen und geachtet werden. Außerhalb des Hauses hat der Hund sehr viel Möglichkeiten sich abzulenken und gedanklich kurz zu entziehen, wogegen drinnen die Stimmung des Menschen viel mehr Gewicht hat. Hier hilft es, etwas mehr auf die eigene Intensität zu schauen, oder darauf zu achten, nach Korrektursituationen wieder weich und wohlwollend zu werden, und gedanklich nicht zu lange in blöden Situationen zu verharren. Wenn dir rumblödeln nicht liegt, könntest du ab und an probieren deinen Hund zum gemeinsamen Kontaktliegen einzuladen. Oder zu etwas anderen, bei dem du dir vorstellen kannst, dass es sowohl dir und deinem Hund gefällt. Gemeinsame Aktionen, die nicht viele Regeln mitbringen können verbinden. Beim Nähe und Distanz-Thema geht es ja auch gar nicht unbedingt darum sämtliches annähern komplett zu unterbinden, sondern mehr Balance zu schaffen, wenn sich die Beziehung stark in eine Richtung verschoben hat. Auch da darf es Momente geben, in denen man sich dafür entscheidet den Hund ganz bewusst und aktiv einzuladen und einen wertvollen Moment der Nähe miteinander zu erleben. Ist dein Hund es nicht gewohnt, dass du ihn zu solchen Dingen animierst, wird er vermutlich auch da anfangs noch sehr skeptisch sein und es kann etwas dauern, bis da das Vertrauen kommt. Wenn sie weg möchte, oder sich unwohl fühlt, nicht zu sehr drauf beharren, sondern lieber mit einem guten Buch auf den Boden setzen und wertschätzen, wenn sie über die Ruhe in deine Nähe kommt (: Das sind die Gedanken, die mir bei dem verfolgen deines Threads gekommen sind. Mir hat es im Zusammenleben mit meinem Hund sehr geholfen, aber jedes Mensch-Hund-Team ist ein wenig anders (:
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort 🤗

Du hast es ziemlich genau getroffen und ich ertappe mich tatsächlich auch oft selbst dabei:
Zeigt sie Meideverhalten oder unterwirft sich und ich verstehe in dem Moment nicht, warum, hänge ich im Kopf noch ewig in dieser Situation fest und überlege, was zum Teufel ich falsch gemacht habe 😅
Das merkt sie, da bin ich mir sehr sicher. Sie hat wahnsinnig feine Antennen.
Ich muss nur einen Weg finden, meinen Kopf auch mal auszuschalten. Und das fällt mir leider schwerer, als gedacht 🙈

Das mit dem Buch finde ich eine gute Idee.
Ich lese gern und viel umd werde mir mal ein gemütliches Plätzchen auf dem Boden einrichten. Vielleicht mag sie sich dazugesellen. Hilft es deiner Meinung nach dann, wenn ich ihr ein Leckerchen gebe und sie dann wieder in Ruhe neben mir liegen lasse?
Oder würdest du es mit sanftem Streicheln probieren?
Da bin ich mir noch unsicher, wie viel ich mich trauen darf, ohne dass sie dann wieder auf Abstand geht und der gewonnene Fortschritt wieder beim Teufel ist. 😬
 
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Jacqueline
15. Jan. 20:34
Hallo , Ich habe nun nicht alle Antworten gelesen, aber es erinnert mich etwas an unsere Situation hier. Unserer wohnt etwas über 6 Monate hier und akzeptiert meinen Mann im Haus überhaupt nicht. Draußen ist alles ok soweit. Wir haben unglaublich viele Tipps bekommen, von denen die meisten für Verwirrung und Unsicherheit gesorgt haben. Nun haben wir eine Tiertrainerin, die such Verhaltenstherapeutin ist und auch die Besonderheiten unseres HSH beachtete. Diese Tierschutzhunde sind ja schon etwas "anders" und oft auch speziell. Hol dir adäqaute Hilfe, bevor es eskaliert. Spontan dachte ich: lass ihn noch ein Weilchen in Ruhe und erstmal ankommen. Aber das war rein intuitiv ;-) Alles Gute Euch
Was genau meinst du mit "nicht akzeptieren"?
Verbellt sie ihn oder dominiert ihn?

Bei uns ist es nicht die Akzeptanz, an der es fehlt, sondern rein das Vertrauen 🙂

Ich probiere es momentan mit dem "in Ruhe lassen" und schaue mal, was passiert 🙃
 
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Kirsten
15. Jan. 21:34
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort 🤗 Du hast es ziemlich genau getroffen und ich ertappe mich tatsächlich auch oft selbst dabei: Zeigt sie Meideverhalten oder unterwirft sich und ich verstehe in dem Moment nicht, warum, hänge ich im Kopf noch ewig in dieser Situation fest und überlege, was zum Teufel ich falsch gemacht habe 😅 Das merkt sie, da bin ich mir sehr sicher. Sie hat wahnsinnig feine Antennen. Ich muss nur einen Weg finden, meinen Kopf auch mal auszuschalten. Und das fällt mir leider schwerer, als gedacht 🙈 Das mit dem Buch finde ich eine gute Idee. Ich lese gern und viel umd werde mir mal ein gemütliches Plätzchen auf dem Boden einrichten. Vielleicht mag sie sich dazugesellen. Hilft es deiner Meinung nach dann, wenn ich ihr ein Leckerchen gebe und sie dann wieder in Ruhe neben mir liegen lasse? Oder würdest du es mit sanftem Streicheln probieren? Da bin ich mir noch unsicher, wie viel ich mich trauen darf, ohne dass sie dann wieder auf Abstand geht und der gewonnene Fortschritt wieder beim Teufel ist. 😬
Siehs mal so, dein Freund wird sehr wahrscheinlich auch nicht immer alles richtig machen. Ist ja auch nicht immer möglich 🤷‍♀️ Mach dir nicht selbst mehr Druck als notwendig.

Jeder 'Fehler' den du machst, kann dir Erkenntnis bringen, was eventuell zu viel oder unangebracht war. Also kein Rückschritt, sondern ein möglicher Fortschritt. Versuchs nicht überzubewerten und für dich eine Strategie zu finden, dich von der Situation zu lösen, falls es mal nicht so gut lief (: Ein neuer Tag bietet eine neue Chance.
Ist doch alles ein Prozess und keine Prüfung.

Das mit dem Leckerchen kann ich dir nicht beantworten. Hör mal auf dein Gefühl. Wenn du das Leckerchen in die Hand nimmst, wird sie dann skeptisch, dass du sie zu etwas überreden möchtest, worauf sie eigentlich keine Lust hat? Oder wirkt es als Motivation um zu dir zu kommen und auch ohne weiteres Futter bei dir zu verweilen?
Ich würds vermutlich eher ohne versuchen, aber du kennst deinen Hund besser und wirst wohl auch ein Bauchgefühl haben, ob es funktionieren könnte?

Das selbe gilt fürs Streicheln.
Hast du das Gefühl, dass sie es genießt? Vielleicht unterscheidet sie da auch je nach Körperregion. Über dem Kopf mögen ja die wenigsten Hunde, Brust oder Bauch geht oft besser. Achte individuell auf die Signale, die dir dein Hund liefert.
Arbeite weiter mit dem, was funktioniert, und lass das weg, was sich nicht richtig anfühlt. Auch wenn du dich anfangs sehr unsicher fühlst, bin ich sicher, dass die Intuition kommen wird und dann ist es auch sicher leichter für dich.

Nähe und Kontaktliegen allein ist ja auch schon eine tolle vertrauensfördende Sache, es muss ja auch nicht alles immer mit Interaktion verbunden sein.

Eventuell bietet sich eine Situation in der sie sich langweilt oder gerade den Raum betritt auch mehr an, als wenn sie sich es schon in der schönsten Wohlfühlecke gemütlich gemacht hat.
 
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Sonja
15. Jan. 22:15
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort 🤗 Du hast es ziemlich genau getroffen und ich ertappe mich tatsächlich auch oft selbst dabei: Zeigt sie Meideverhalten oder unterwirft sich und ich verstehe in dem Moment nicht, warum, hänge ich im Kopf noch ewig in dieser Situation fest und überlege, was zum Teufel ich falsch gemacht habe 😅 Das merkt sie, da bin ich mir sehr sicher. Sie hat wahnsinnig feine Antennen. Ich muss nur einen Weg finden, meinen Kopf auch mal auszuschalten. Und das fällt mir leider schwerer, als gedacht 🙈 Das mit dem Buch finde ich eine gute Idee. Ich lese gern und viel umd werde mir mal ein gemütliches Plätzchen auf dem Boden einrichten. Vielleicht mag sie sich dazugesellen. Hilft es deiner Meinung nach dann, wenn ich ihr ein Leckerchen gebe und sie dann wieder in Ruhe neben mir liegen lasse? Oder würdest du es mit sanftem Streicheln probieren? Da bin ich mir noch unsicher, wie viel ich mich trauen darf, ohne dass sie dann wieder auf Abstand geht und der gewonnene Fortschritt wieder beim Teufel ist. 😬
Versuch es zu Beginn doch wirklich mal mit gar nichts. Nur bequem auf den Boden setzen, in einer Position, die Du lange aushalten kannst, und warten, was sie macht. Selbst wenn sie sich bei Dir einschmeichelt und sich ganz aktiv an Dich kuschelt, tust Du mal gar nichts. Das wird für Euch beide eine neue Erfahrung.
Wenn Du immer gleich mit einer Aktion auf sie reagierst, ist das wahrscheinlich zu viel für sie. Überlass ihr komplett die Initiative.