Was Ihr mit Mylia erlebt, erinnert mich an unseren Yoshi. Er ist beim Züchter 6 Monate sehr isoliert aufgewachsen und dadurch schlecht sozialisiert. Als wir ihn geholt haben, war er extrem ängstlich, ließ sich erst nicht anfassen.
Ich war wegen Corona dauernd im Home-Office, mein Mann ist jeden Tag ins Büro gefahren. Dadurch wurde ich seine Bezugsperson. Innerhalb kürzester Zeit konnte ich alles mit ihm machen, aber mein Mann durfte ihn nicht mal anfassen.
Dann musste ich ab und zu wieder ins Büro. Da Yoshi noch nicht alleine bleiben konnte, hat mein Mann an diesen Tagen Urlaub genommen. Für Yoshi machte das keinen Unterschied, er bellte durchgehend, bis ich wieder zu Hause war. Er hat sich über meine Abwesenheit so aufgeregt, dass mein Mann gar keine Chance hatte, zu ihm durchzudringen, er fraß nicht, wollte nichts spielen, wartete nur auf meine Rückkehr.
Mein Mann hat 1 Jahr gebraucht, bis er Yoshi zum Spazierengehen fertig machen durfte. Wenn er auf Yoshi zu geht, weicht dieser immer noch zurück. Aber es wird ständig besser.
Geschafft haben wir das, indem mein Mann geduldig an einer Annäherung gearbeitet hat. Er hat alle schönen, wichtigen Sachen mit Yoshi gemacht. Ist spazieren gegangen, hat Futter gegeben und mit Leckerli trainiert, hat mit Yoshi gespielt.
Gleichzeitig habe ich Yoshi so oft ich konnte ignoriert.
Ich kann nur den Rat geben, geduldig weiter mit dem Hund zu arbeiten. Mach so viele schöne Sachen mit ihm, wie möglich.
Und Deine Freundin soll ihn möglichst oft ignorieren und Dir überlassen. Sobald sich Euer Verhältnis gebessert hat, kann sie wieder normal mit ihm umgehen.