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Ibot
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zuletzt 16. Feb.

Mein Hund, meine Freundin und Ich.

Hallo zusammen, Ich hoffe, ich bin hier bei euch richtig und bekomme vielleicht den goldenen Tipp, halte mich so kurz wie möglich.. Meine Freundin und ich haben im November unsere Mylia bekommen, sie ist nun ca 1.5 Jahre und kommt aus dem Tierschutz. Wir arbeiten beide zuhause und sind eigentlich meist auch beide immer da. Die ersten Tage nach Milyas Ankunft hat meine Freundin bei ihr geschlafen und auch die Tage durchgehend mit ihr verbracht zur Eingewöhnung, da Milya sehr ängstlich war. Währenddessen war ich dann natürlich oft unterwegs für Besorgungen etc. Soweit zur Vorgeschichte, nun zum Problem. Milya entwickelt sich mir gegenüber mehr und mehr ins Negative. Meiner Freundin folgt sie quasi überall hin und hört auch, zumindest für die Zeit bisher, auf ihre Kommandos recht zuverlässig. Mich fordert sie immer wieder auf, sie zu streicheln, zu kuscheln etc. und sucht auch so meinen Kontakt, allerdings reagiert sie auf Kommandos nur sehr zögerlich. Sie kommt allerdings spielerisch auf mich zu und wir kommen so ganz gut miteinander aus. Wenn meine Freundin ausser Haus ist und ich mit Milya allein bin, ändert sich die Situation völlig. Milya ist dann durchgehend super ängstlich, meidet meinen Kontakt und ignoriert mich quasi völlig. Sie fällt dann regelrecht in ein komplett anderes Wesen und blockiert völlig. Wenn meine Freundin dann zurück ist, fühlt sich Milya wieder deutlich sicherer, aber verliert ihre Skepsis mir gegenüber nicht mehr. Es kam schon zu Situationen, in denen sie mich trotz vorhergehender Aufforderung sie zu streicheln mich dann sofort anknurrt. In ihrem Wahn fällt sie dann teilweise so in Angst, dass sie sich buchstäblich einpinkelt. Es ist verrückt und ich weiß nicht mehr weiter. Heute ist einer der wenigen Abende, an denen ich mit Milya allein bin und es harmonisch ist, aktuell liegt sie sogar auf meinem Bein und schläft tiefenentspannt. Sowohl meine Freundin als auch ich sind beide hundeerfahren und haben sowas bisher noch nicht erlebt. Falls jemand eine Idee oder Fragen hat, dann bitte. :-)
 
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Dogorama-Mitglied
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14. Feb. 22:19
Und bitte nicht vergessen: falls Milya ein ehemaliger strassenhund ist, meist sind es leider Männer, die die strassenhunde treten, bewerfen etc. Die Angst vor Männern steckt diesen Hunden noch sehr lange in den Knochen. Da braucht es einfach Zeit um zu vertrauen.
 
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Angelika
14. Feb. 22:02
Naja sie ist auch noch nicht so lange bei euch, vielleicht versucht ihr mal das du mit dem Hund das wesentliche machst, wie füttern, Gassirunde , Spiele usw….
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 22:02
Wer füttert sie, wer geht mit ihr Gassi und wer trainiert mit ihr? Wenn das bisher deine Freundin gemacht hat, dann wäre es gut wenn du das die nächsten Wochen übernimmst. So das sie eine bessere Bindung und Vertrauen zu dir aufbauen kann. Versuche das mal positiv mit ihr zu gestalten. Zum Beispiel trainiere mit ihr Sachen die ihr Spaß machen und sie gut kann. Somit kannst du sie vermehrt loben. Vielleicht könnt ihr einen gemeinsamen Hundesport machen den nur du mit ihr machst. Das schweißt auch zusammen. Ich denke es fehlt einfach noch an Bindung zu dir aber das kannst du ja ändern.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 22:13
Mit der Aussage "Milya entwickelt sich mit gegenüber mehr und mehr ins Negative", ist damit gemeint, dass deine Freundin Fortschritte mit ihr macht und du nicht, oder gibt es tatsächlich Entwicklungen wo sie unsicherer dir gegenüber geworden ist? Solltet ihr einfach nur langsamer im Bindungsaufbau sein, als deine Freundin und Milya, so stimme ich den Vorrednern zu und das wird schon. Falls du allerdings eine Verschlechterung merkst/vermutest, dann würde ich dir empfehlen noch einmal genau auf deine Körpersprache und deine Kommunikation mit Milya zu achten, irgendwo habt ihr dann ggf. noch Missverständnisse.
 
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Ibot
14. Feb. 22:16
Das hab ich tatsächlich vergessen. Sowohl Gassi als auch füttern teilen wir uns bzw geht Gassi nur mit meiner Freundin zusammen. Wenn ich mit ihr allein los will, blockiert sie ebenso und will zurück zum Haus. Ich glaube nicht, dass es an der Bindung liegt. Sie hat Angst immer dann, wenn wir allein sind und sie schafft es auch nicht aus dem Muster heraus, dafür blockiert sie dann viel zu sehr. Ich kann mir da auch keinen Reim draus machen, was dieses Verhalten begünstigt oder auslöst. Ich hab mich heute auch nicht anders verhalten als an anderen Tagen, trotzdem liegt sie bei mir. An anderen Tagen hätte sie wieder Panik. Ein Problem mit Männern im Generellen ist wohl schon ein Faktor, allerdings verhält sie sich bei Männern einfach nur etwas zurückhaltend bisher.
 
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Ibot
14. Feb. 22:19
Mit der Aussage "Milya entwickelt sich mit gegenüber mehr und mehr ins Negative", ist damit gemeint, dass deine Freundin Fortschritte mit ihr macht und du nicht, oder gibt es tatsächlich Entwicklungen wo sie unsicherer dir gegenüber geworden ist? Solltet ihr einfach nur langsamer im Bindungsaufbau sein, als deine Freundin und Milya, so stimme ich den Vorrednern zu und das wird schon. Falls du allerdings eine Verschlechterung merkst/vermutest, dann würde ich dir empfehlen noch einmal genau auf deine Körpersprache und deine Kommunikation mit Milya zu achten, irgendwo habt ihr dann ggf. noch Missverständnisse.
Damit ist gemeint, dass ihr Verhalten mir gegenüber negativer wird. Die Situation wird schlimmer und es gibt keinen offensichtlichen Grund bisher. Die Körpersprache meiner Freundin ist ähnlich zu meiner, wir haben uns beide abgestimmt sowohl was Sprache als auch Körpersprache betrifft, damit wir an einem Strang ziehen.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 22:19
Und bitte nicht vergessen: falls Milya ein ehemaliger strassenhund ist, meist sind es leider Männer, die die strassenhunde treten, bewerfen etc. Die Angst vor Männern steckt diesen Hunden noch sehr lange in den Knochen. Da braucht es einfach Zeit um zu vertrauen.
 
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Ibot
14. Feb. 22:21
Und bitte nicht vergessen: falls Milya ein ehemaliger strassenhund ist, meist sind es leider Männer, die die strassenhunde treten, bewerfen etc. Die Angst vor Männern steckt diesen Hunden noch sehr lange in den Knochen. Da braucht es einfach Zeit um zu vertrauen.
Ja, durchaus ein Faktor. Mein alter Benni war leider so ein Fall.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 22:25
Das hab ich tatsächlich vergessen. Sowohl Gassi als auch füttern teilen wir uns bzw geht Gassi nur mit meiner Freundin zusammen. Wenn ich mit ihr allein los will, blockiert sie ebenso und will zurück zum Haus. Ich glaube nicht, dass es an der Bindung liegt. Sie hat Angst immer dann, wenn wir allein sind und sie schafft es auch nicht aus dem Muster heraus, dafür blockiert sie dann viel zu sehr. Ich kann mir da auch keinen Reim draus machen, was dieses Verhalten begünstigt oder auslöst. Ich hab mich heute auch nicht anders verhalten als an anderen Tagen, trotzdem liegt sie bei mir. An anderen Tagen hätte sie wieder Panik. Ein Problem mit Männern im Generellen ist wohl schon ein Faktor, allerdings verhält sie sich bei Männern einfach nur etwas zurückhaltend bisher.
Versuche ihr sehr viel Sicherheit zu vermitteln und lass dich nicht verunsichern wenn sie erst mal nicht alles mit dir machen will. Ich würde es Schritt für Schritt trotzdem machen und mit ihr Gassi gehen. Sie muss dir scheinbar erst Vertrauen schenken und das musst du ihr mit Geduld vermitteln auch wenn es länger dauert. Ich nehme an heute strahlst du mehr Sicherheit auf sie aus. Nutze das und lobe sie viel und macht was schönes zusammen.
 
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inge_hundemensch
14. Feb. 22:36
Hallo! Es ist natürlich schwierig, die Situation mit eurer Hündin zu beurteilen, ohne euch zu kennen! Welche Rasse steckt dahinter? Ist sie von der Genetik her eher sanftmütig und vorsichtig? Oft ist uns gar nicht bewusst, welcher Faktor ausschlaggebend für das Verhalten unserer Hunde ist! Es kann durchaus sein, dass ein klitzekleines Zögern deinerseits, irgendwann mal, ein Zögern des Hundes zur Folge hat! Vielleicht hat Milya gelernt, dass sie so Dinge beeinflussen kann.. „Ich möchte gestreichelt werden, dann lege ich meinen Kopf auf deinen Schoß! Ich möchte spielen, dann fordere ich dich auf! DU möchtest, dass ich Sitz mache? Nö! Ich soll mit DIR spazieren gehen? Nö!“ Wer bewegt in eurer Beziehung wen? Ich bin mir sicher, dass ihr mit ein wenig Geduld eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen könnt!
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 22:36
Damit ist gemeint, dass ihr Verhalten mir gegenüber negativer wird. Die Situation wird schlimmer und es gibt keinen offensichtlichen Grund bisher. Die Körpersprache meiner Freundin ist ähnlich zu meiner, wir haben uns beide abgestimmt sowohl was Sprache als auch Körpersprache betrifft, damit wir an einem Strang ziehen.
Ich lese zwei Sachen....erst, sie kommt zum schmusen und spielen, hört aber nicht (so gut) auf Deine Kommandos. Heißt für mich erstmal ( ungesehen) : sie nimmt Dich nicht für voll. Ohne Deine Freundin als Anker in ihrer neuen Welt, scheint sie Lost zu sein. Da bist dann sogar Du bedrohlich. Ich lese, ihr stimmt Euch körpersprachlich ab. Wie kann man sich das Vorstellen? Die Reaktion des Hundes auf Dich, lässt eher darauf schließen, dass Du für sie nicht klar kommunizierst. An Deiner Stelle, würde ich tatsächlich zuerst mal die Kommunikation mit dem Hund auf Klarheit und Verständlichkeit prüfen. Auch die Struktur...Du scheinst für sue nicht einschätzbar und verlässlich zu sein. Check das im Alltag. Wo sendest Du widersprüchliche Signale. Lass Dir von Deiner Freundin ein Feedback geben oder mach das mit Kamera um Dich selbst überprüfen zu können.