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Roswitha
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zuletzt 7. Jan.

Mein Hund leidet unter sehr starken Verhaltensstörungen

Norma kam mit 4 Jahren direkt aus dem Tierheim Ungarn 2021 zu mir. Wir haben beide schon sehr viel durchgemacht, denn es ist schon heftig mit welchen Krankheitssymptomen mir Norma aus dem ungarischen Tierschutz vermittelt wurde und eine Odyssee bis ein Tierarzt diese Krankheiten erkannt hat. Sie leidet an einem Vitamin B12 Mangel, an einer exokrinen Pankreasinsuffizienz an einer Schilddrüsenüberfunktion und sehr starker Hyperaktivität.  Das ist so schlimm bei ihr, dass man sie nicht trainieren kann, sie vergisst alles wieder, daher ist keine Leinenführigkeit möglich, möchte immer zu allen Hunden hin, gibt seltsame Geräusche von sich usw. Man kann gar nicht alles schreiben, das muss man gesehen haben. Sie steht den ganzen Tag unter enormen Stress. Zwei Hundeschulen haben wir schon besucht,  das Geld hätte ich mir sparen können.  Mein TA für Verhaltenstherapie verschrieb mir Sertralin, aber das scheint bei ihr nicht zu wirken, ihr Verhalten wurde noch schlimmer.  Hat jemand Erfahrung mit dem Psychopharmaka Sertralin und wie lange es dauert bis es anschlägt? Ich bin mittlerweile mit meinen Nerven am Ende, gerade weil sich das schon zwei Jahre hinzieht.
 
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Katrin
25. Dez. 10:41
Sehr aktiv und voller Energie ist aber nicht hyperaktiv. Hyperaktive Menschen haben zum Beispiel Schwierigkeiten „stille“ Berufe auszuüben, müssen ständig in Bewegung sein (Hände, Füße) etc pp. Hyperaktivität ist eine Grunderkrankung und kann Training sehr erschweren. Ein sehr aktiver Hund zum Beispiel ein Husky, ist dennoch konzentriert.
Ich will ehrlich sein. Den krankhaft hyperaktiven Hund sehe ich da tatsächlich aber auch nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Dez. 10:44
Ist wahrscheinlich auch besser so.
Für die te bestimmt, dann muss sie nicht mehr von deinen Erfahrungen lesen, die ihr ja nicht wirklich helfen können.
 
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Nadine
25. Dez. 11:18
Noch ein Gedanke: Wie verhält sich Norma denn, wenn jemand anderes mit ihr spazieren geht, ohne dich?

Ich will dir damit nicht zu nahe treten, aber eventuell habt ihr euch mittlerweile so gegenseitig hoch geschaukelt, dass es sich darum festgefahren hat.

Mein Hund ist zum Beispiel deutlich reaktiver, wenn jemand ohne mich mit ihm Gassi geht (oder wenn mein freund die Leine hat und ich dabei bin, aber nix sagen darf - gestern hat er wieder dauergekläfft 🙄). Anfangs war es mal eine Weile andersrum, da war er bei meinem Freund deutlich entspannter als bei mir. Weil ich selbst zu viel negative Energie auf dem Spaziergang hatte.
 
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Roswitha
25. Dez. 11:18
Ich will ehrlich sein. Den krankhaft hyperaktiven Hund sehe ich da tatsächlich aber auch nicht.
Jeder hat da seine eigene Meinung, wohl gemerkt aus der Ferne. Man muss es erst live miterleben, und mit den kleinen Videos von mir, wollte ich nur einen kurzen Einblick geben. Wenn schon meine Tierärztin sagt, dass Norma's Verhalten nicht normal ist und genau der gleichen Meinung ist, dass sie unter einer sehr ausgeprägten Hyperaktivität leidet, dann hat sie mir bestätigt, was ich schon lange Zeit vermutet habe.
Ich wiederhole mich ;
Die Tierärztin und Verhaltenstherapeutin, Maria Hense hat es in ihrem Buch " Der Hyperaktivität Hunde" genau beschrieben.
Und die Verhaltenssymtome die darin auch zur Sprache kommen, treffen auf Norma zu.
Es ist ein krankhaftes Verhalten, da glaube ich dann doch auch meiner Tierärztin.
Norma ist übrigens immer in Bewegung, kann nicht still auf ihren Platz liegen, muss einem immer hinterher laufen und das trainiere ich mit ihr jeden Tag.
Dabei habe ich lediglich die Frage gestellt, wie lange es braucht bis das Sertralin seine Wirkung zeigt.

Ich denke es ist jetzt genug darüber geschrieben worden, und jeder meint eine Lösung für Norma und mich gefunden zu haben. Es sind viele gute Ratschläge die ich bekommen habe, letztendlich muss ich entscheiden, ob man diese bei Norma mit der Diagnose, sehr stark ausgeprägte Verhaltensstörung anwenden kann. Unter dem jetzigen Zeitpunkt nicht.

Würde ich all die Ratschläge und Empfehlungen umsetzen wollen, dann würde das auch meinen finanziellen Rahmen sprengen und ob Norma damit dann geholfen ist, ist die Frage.
Ich verlassen mich dann doch lieber auf meine Tierärztin und Verhaltenstherapeutin fürs erste.

Ein Hund der nicht aufnahmebereit ist, der ist nicht trainierbar.
 
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Roswitha
25. Dez. 11:19
Noch ein Gedanke: Wie verhält sich Norma denn, wenn jemand anderes mit ihr spazieren geht, ohne dich? Ich will dir damit nicht zu nahe treten, aber eventuell habt ihr euch mittlerweile so gegenseitig hoch geschaukelt, dass es sich darum festgefahren hat. Mein Hund ist zum Beispiel deutlich reaktiver, wenn jemand ohne mich mit ihm Gassi geht (oder wenn mein freund die Leine hat und ich dabei bin, aber nix sagen darf - gestern hat er wieder dauergekläfft 🙄). Anfangs war es mal eine Weile andersrum, da war er bei meinem Freund deutlich entspannter als bei mir. Weil ich selbst zu viel negative Energie auf dem Spaziergang hatte.
Norma verhält sich da genauso.
 
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Roswitha
25. Dez. 11:31
Die Beschreibung finde ich, bis auf hundeanfänger, doch vollkommen korrekt. Es scheint ja auch so, dass sie nur kurz im tierheim war und die Vermittlung ziemlich flott hing. Mit einem reizempfindlichen , hoch aktivem hund dogscooter zu fahren ist dann aber auch der vollkommen falsche Ansatz gewesen. Eine Schilddrüsenfunktionserkrankung ist mit bloßem Auge ja nun auch nicht zu erkennen. Und nach über 1 Jahr und bei ggfs kleinem , mittellosem ungarischen (=!) Tierheim ist eine finanzielle Unterstützung bestimmt nicht möglich. Auch wenn man will. Ich persönlich finde es auch merkwürdig von "trainieren " zu sprechen. In erster Linie ist Bindung, Vertrauen, Ruhe aufbauen das Wichtigste!, nicht irgendwelche Kommandos oder trainingseinheiten.
ob Norma kurz im Tierheim war, wer weiss das schon.
Die Anzeige stammt von Mitte Mai 21 ich bekam sie am 13. Juni 21, und laut Beschreibung ist sie kurz zuvor erst ins Tierheim gekommen.
Der Impfausweis sagt aber etwas anderes, laut diesem saß sie schon im Januar 21 im Tierheim. Ist zwar dann trotzdem nicht so lange, aber es wurde nicht die Wahrheit gesagt.
Was den Dogscooter betrifft, so habe ich mir diesen als Ersatz für das Fahrrad gekauft, und warum, weil mir empfohlen wurde, mein Hund wäre unterfordert ich müsste Norma mehr auslasten. Und genau das passiert mir hier auch mit den vielen Ratschlägen die ich bekommen habe. Da muss man abwägen, was in Frage kommt und was nicht.
Mit dem Dogscooter fahre ich seit letztem Jahr nicht mehr, seit ich die Diagnose Hyperaktivität bekommen habe. Das wird mir erst dann wieder möglich sein, wenn Norma ruhiger geworden ist.
 
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Roswitha
25. Dez. 11:55
Ich habe deine Beiträge mal gesehen und sie wirkt im Freilauf und den Beiträgen doch recht entspannt. Wie oft sind solche Momente?
das täuscht auch im Freilauf wirkt Norma immer sehr angespannt häufig auch so sehr dass sie stark speichelt. Sie hat eine Beisswurst, die trägt sie spazieren, wenn sie frei läuft. Dann folgende Situation, sie wird durch etwas abgelenkt, lässt die Beisswurst fallen und auch liegen. Wenn ich sie dann beim Weitergehen anspreche wo ist deine Beisswurst, dann bellt sie und macht komische Geräusche, holt die Beisswurst und schlenkert sie in die Höhe. Und das auf dem ganzen Spaziergang im Wald.
Für Fremde wirkt ihr Verhalten oftmals sehr verstörend.
 
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Katrin
25. Dez. 12:14
Jeder hat da seine eigene Meinung, wohl gemerkt aus der Ferne. Man muss es erst live miterleben, und mit den kleinen Videos von mir, wollte ich nur einen kurzen Einblick geben. Wenn schon meine Tierärztin sagt, dass Norma's Verhalten nicht normal ist und genau der gleichen Meinung ist, dass sie unter einer sehr ausgeprägten Hyperaktivität leidet, dann hat sie mir bestätigt, was ich schon lange Zeit vermutet habe. Ich wiederhole mich ; Die Tierärztin und Verhaltenstherapeutin, Maria Hense hat es in ihrem Buch " Der Hyperaktivität Hunde" genau beschrieben. Und die Verhaltenssymtome die darin auch zur Sprache kommen, treffen auf Norma zu. Es ist ein krankhaftes Verhalten, da glaube ich dann doch auch meiner Tierärztin. Norma ist übrigens immer in Bewegung, kann nicht still auf ihren Platz liegen, muss einem immer hinterher laufen und das trainiere ich mit ihr jeden Tag. Dabei habe ich lediglich die Frage gestellt, wie lange es braucht bis das Sertralin seine Wirkung zeigt. Ich denke es ist jetzt genug darüber geschrieben worden, und jeder meint eine Lösung für Norma und mich gefunden zu haben. Es sind viele gute Ratschläge die ich bekommen habe, letztendlich muss ich entscheiden, ob man diese bei Norma mit der Diagnose, sehr stark ausgeprägte Verhaltensstörung anwenden kann. Unter dem jetzigen Zeitpunkt nicht. Würde ich all die Ratschläge und Empfehlungen umsetzen wollen, dann würde das auch meinen finanziellen Rahmen sprengen und ob Norma damit dann geholfen ist, ist die Frage. Ich verlassen mich dann doch lieber auf meine Tierärztin und Verhaltenstherapeutin fürs erste. Ein Hund der nicht aufnahmebereit ist, der ist nicht trainierbar.
Was die Tipps angeht muss man echt rauswählen was persönlich machbar ist. Trotzdem würde ich mich nochmal schlau machen und einen weiteren Spezialisten aufsuchen. Wichtig wäre erstmal das der Hund gut eingestellt wird. Dann muss daheim und im Alltag geschaut werden. Grundsätzlich ist es so das wenn etwas daheim in reizarmer Umgebung schon nicht klappt, es außerhalb erst recht nichts wird. Auslastung muss sein, auch körperlich. Nur dann wäre der Kopf frei für geistigen Input. So wie ich das sehe wirst du das durch eure Gassigänge nicht erreichen. Einfach weil der Reiz außerhalb zu hoch ist. Ich glaube das der größte Teil ihrer Verhaltensprobleme einfach zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist. Daran werden Medis nicht viel ändern. Habt ihr Haus und Garten? Kann mir gut vorstellen das ihr die Runden außerhalb einfach sogar schon zuviel sind.
 
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Roswitha
25. Dez. 12:43
Was die Tipps angeht muss man echt rauswählen was persönlich machbar ist. Trotzdem würde ich mich nochmal schlau machen und einen weiteren Spezialisten aufsuchen. Wichtig wäre erstmal das der Hund gut eingestellt wird. Dann muss daheim und im Alltag geschaut werden. Grundsätzlich ist es so das wenn etwas daheim in reizarmer Umgebung schon nicht klappt, es außerhalb erst recht nichts wird. Auslastung muss sein, auch körperlich. Nur dann wäre der Kopf frei für geistigen Input. So wie ich das sehe wirst du das durch eure Gassigänge nicht erreichen. Einfach weil der Reiz außerhalb zu hoch ist. Ich glaube das der größte Teil ihrer Verhaltensprobleme einfach zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist. Daran werden Medis nicht viel ändern. Habt ihr Haus und Garten? Kann mir gut vorstellen das ihr die Runden außerhalb einfach sogar schon zuviel sind.
Ich bin erst seit 3 Monaten mit Norma bei meiner neuen Tierärztin in Behandlung. Sie wird jetzt erst richtig wegen ihrer Schilddrüse und Vitamin B Mangel eingestellt, das betrifft auch ihre Hyperaktivität. Kontrolltermin habe ich im Januar. Zuvor war ich bei zwei Tierärzten der eine hat weder die Schilddrüsenprobleme erkannt obwohl eine Blutuntersuchung gemacht wurde, noch die EPI und auf einen Vitamin B Mangel wäre er auch nicht gekommen. Dann habe ich den Tierarzt gewechselt, dieser hat dann die EPI festgestellt, aber auch da nicht den Vitamin B Mangel untersucht, der durch diese Krankheit entsteht. Norma wog als sie aus Ungarn bei mir ankam 24 kg und hat dann trotz ausreichendem Futter bis auf 19 kg abgenommen. Auch ihre Hyperaktivität habe ich angesprochen, und ich bekam ein Medikament, das sehr gut bei ihr angeschlagen hat mit den Worten, dass er mir das auf Dauer nicht verschreiben kann. Unter diesem Medikament war sie sehr viel entspannter und auch ruhiger und ich konnte mit ihr trainieren. Als ich das Medikament wieder abgesetzt habe, fiel Norma in ihr altes Verhaltensmuster zurück und es ist nichts geblieben, was ich mit gelernt habe.
Meine jetzige Tierärztin hatte gleich den Verdacht mit der Schilddrüse und dem Vitamin B Mangel, und gab mir für ihre Hyperaktivität das Fluoxetin mit. Sie hat es mir dann auch verschrieben, aber leider gab es dieses Medikament im November in keiner Apotheke, es war nicht lieferbar. Deshalb bekommt sie jetzt das Sertralin, aber es gibt darunter keine Besserung. Da dieses Medikament demnächst zu Ende geht, muss ich mich mit der Tierärztin in Verbindung setzen, wie wir weitermachen.
Leider haben wir kein Haus mit Garten, aber eine Eigentumswohnung mit Rasen drum herum. Wir wohnen außerhalb der Stadt und den Weg den ich beim Friedhof mit ihr zurzeit laufe, ist eigentlich ein sehr ruhiger Weg.
 
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Pia
25. Dez. 12:49
Ich bin erst seit 3 Monaten mit Norma bei meiner neuen Tierärztin in Behandlung. Sie wird jetzt erst richtig wegen ihrer Schilddrüse und Vitamin B Mangel eingestellt, das betrifft auch ihre Hyperaktivität. Kontrolltermin habe ich im Januar. Zuvor war ich bei zwei Tierärzten der eine hat weder die Schilddrüsenprobleme erkannt obwohl eine Blutuntersuchung gemacht wurde, noch die EPI und auf einen Vitamin B Mangel wäre er auch nicht gekommen. Dann habe ich den Tierarzt gewechselt, dieser hat dann die EPI festgestellt, aber auch da nicht den Vitamin B Mangel untersucht, der durch diese Krankheit entsteht. Norma wog als sie aus Ungarn bei mir ankam 24 kg und hat dann trotz ausreichendem Futter bis auf 19 kg abgenommen. Auch ihre Hyperaktivität habe ich angesprochen, und ich bekam ein Medikament, das sehr gut bei ihr angeschlagen hat mit den Worten, dass er mir das auf Dauer nicht verschreiben kann. Unter diesem Medikament war sie sehr viel entspannter und auch ruhiger und ich konnte mit ihr trainieren. Als ich das Medikament wieder abgesetzt habe, fiel Norma in ihr altes Verhaltensmuster zurück und es ist nichts geblieben, was ich mit gelernt habe. Meine jetzige Tierärztin hatte gleich den Verdacht mit der Schilddrüse und dem Vitamin B Mangel, und gab mir für ihre Hyperaktivität das Fluoxetin mit. Sie hat es mir dann auch verschrieben, aber leider gab es dieses Medikament im November in keiner Apotheke, es war nicht lieferbar. Deshalb bekommt sie jetzt das Sertralin, aber es gibt darunter keine Besserung. Da dieses Medikament demnächst zu Ende geht, muss ich mich mit der Tierärztin in Verbindung setzen, wie wir weitermachen. Leider haben wir kein Haus mit Garten, aber eine Eigentumswohnung mit Rasen drum herum. Wir wohnen außerhalb der Stadt und den Weg den ich beim Friedhof mit ihr zurzeit laufe, ist eigentlich ein sehr ruhiger Weg.
Roswitha, nutzt du Facebook? Dort gibt es eine extrem gute Gruppe mit Infos zu Schilddrüsenerkrankungen. Die korrekte Einstellung der Schilddrüse kann unter Umständen bis 12 Monate dauern. Bei Zora lag zudem eine Umwandlungsstörung vor, evtl müsstest du also auch das T3 (Thybon) substituieren! Das hatte bei Zora auch einen sehr großen Effekt auf die Hyperaktivität und Ansprechbarkeit.