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Janet
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Anzahl der Antworten 37
zuletzt 20. Feb.

Mein Hund hat extreme Angst bei Arztbesuchen

Immer wenn wir zum Arzt müssen oder zur jährlichen Untersuchung, ist meine kleine Elly sehr aufgeregt im Warteraum! Egal ob er voll oder leer ist, sie winselt sehr und zieht immer zur Tür und ihr Herzel schlägt ganz doll. Ich nehme jetzt schon immer ihre Box mit, das sie ihr Reich hat. Hat jemand eine Idee wie ich ihr noch helfen kann, mir tut es immer so leid. Und draußen warten hilft leider nicht, da wird es schlimmer wenn wir wieder rein müssen. Dabei sind die Schwestern und die Ärzte so lieb. Ich danke euch ganz doll, für eure Ideen und Infos.
 
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Sonja
19. Feb. 21:28
Trainieren, also einfach öfter beim TA reingehen, dich eine weile ins Wartezimmer mit ihrer lieblingsdecke Spielzeug, kauzeug, Leckerlis etc setzen. Wenn sie such beruhigt noch ein bischen länger bleiben und dann wieder gehen. (Kannst dich auch beim TA ankündigen, normalerweise lehnen die solche anfragen nicht ab). Also sodas,sie lernt das es ganz normal und nichts besonderes ist dorthin zu gehen. Einige Hundeschulen bieten in coopration mit Tierärzten auch "Medicinal Trainings Kurse" in einer TA Praxis an. (Also zu Zeiten wo der TA eigentlich geschlossen hat). Einfach mal beim TA oder in Hundeschulen anfragen ...
 
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Amelie
19. Feb. 21:37
Hi! Wir haben seit einem unangenehmen Klinikbesuch das gleiche Problem. Wir fahren nun regelmäßig zum Tierarzt und entweder wir sitzen einfach eine halbe Stunde im Wartezimmer und Maple darf beobachten und bekommt Leckerlis oder wir haben direkt einen Termin zum Üben. Dabei lernt sie wieder fremden Menschen zu vertrauen und auf die Liege zu gehen. Sie wird entweder von der Tierärztin oder den Tierarzthelferinnen abgehört, abgetastet und mit Leckerlis vollgestopft. Das machen wir regelmäßig. Dafür muss man natürlich die Zeit einplanen. Aber diese Übungsbesuche bieten die meisten Tierärzte an. Wichtig ist auch, dass Du selbst ruhig bist und eine ruhige und konsequente Energie ausstrahlst. Ein Bemitleiden des Hundes hilft da leider gar nicht. Der Hund soll ja lernen, dass hier gar nichts passiert. Und das macht er viel an Deinem Verhalten fest. Wenn Du vor den Besuchen aufgeregt bist, sie bemitleidest oder verhätschelst, trägt das dazu bei, dass die Aufregung noch schlimmer wird. Ruhig begleiten lautet da die Devise. Du weißt ja schließlich, dass da nichts Schlimmes auf sie wartet. Ich sehe oft Menschen, die ihren Hund vermeintlich beruhigen wollen und ihn damit suggerieren, dass hier tatsächlich gleich etwas passiert wovor der Hund Angst haben muss. Eher kontraproduktiv.
 
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Jessica
19. Feb. 21:42
Buddy hat nicht gewinselt, selbst dazu war seine Angst zu groß...

Mein Vorteil war Nora! Nora geht gerne zum Tierarzt und so musste Buddy immer mit Nora mit!
Ja ich war da zu oft mit ihr dort (anders Thema/findet man unter Maszellentumor)
Anfangs hat er sich mit Speichel gebadet.
Tja und nun mag es gemein klingen. Ich hab seine Angst ignoriert und die Leute in der Praxis auch! Er verzog sich unter den Stuhl, keiner hat ihn beachtet und dann hab ich ihn an der Leine genommen und bin wieder gegangen.
Nora bekamm in der Praxis immer Leckerlis und war der Star.
Ihrendwann wollte er dann auch mal schauen was es tolles gibt. Also Leckerlis in den Hund.
Jetzt geht er sogar freiwillig auf den blöden Tisch.

Das mag wirklich gemein klingen. Aber jedes liebe Wort oder auch jede gut gemeinte Berührung hat in ins seiner Angst bestärkt, also galt es dies zu durchbrechen.
 
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Janet
20. Feb. 04:22
Buddy hat nicht gewinselt, selbst dazu war seine Angst zu groß... Mein Vorteil war Nora! Nora geht gerne zum Tierarzt und so musste Buddy immer mit Nora mit! Ja ich war da zu oft mit ihr dort (anders Thema/findet man unter Maszellentumor) Anfangs hat er sich mit Speichel gebadet. Tja und nun mag es gemein klingen. Ich hab seine Angst ignoriert und die Leute in der Praxis auch! Er verzog sich unter den Stuhl, keiner hat ihn beachtet und dann hab ich ihn an der Leine genommen und bin wieder gegangen. Nora bekamm in der Praxis immer Leckerlis und war der Star. Ihrendwann wollte er dann auch mal schauen was es tolles gibt. Also Leckerlis in den Hund. Jetzt geht er sogar freiwillig auf den blöden Tisch. Das mag wirklich gemein klingen. Aber jedes liebe Wort oder auch jede gut gemeinte Berührung hat in ins seiner Angst bestärkt, also galt es dies zu durchbrechen.
Danke dir für deine Antwort, werde sie beherzigen 🙏... Ich lerne auch immer dazu 🥰
 
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Martina
20. Feb. 07:36
Du kannst deinem Hund auch beibringen, dass er ein Mitbestimmungsrecht hat. Mira hat hier ein Kinntarget auf dem Waschlappen auftrainiert bekommen. Ich kündige an, dass ich ihre Ohren „untersuchen“ werde. Wenn sie aufhören möchte, kann sie das Kinn anheben und ich höre direkt auf. So kann man Behandlungen mit Mitbestimmungsrecht des Hundes kleinschrittig trainieren. Das löst jetzt nicht das ganze TA-Problem, kann aber ein Teil davon sein.
Das werde ich mal bei Finn angehen, er mag es nicht, wenn die Pfoten oder die Ohren untersucht und gereinigt werden müssen. Vielleicht können wir so das ganze entspannter gestalten. Bald steht Krallen kürzen an. 😏

Beim Tierarzt hat er bis jetzt keine Angst, er findet es nicht toll, aber vielleicht muss ich da auch noch ruhiger werden, damit er nicht mehr so aufgeregt ist. Tolle Tipps hier, bin immer wieder dankbar das Forum gefunden zu haben.
 
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Amelie
20. Feb. 08:43
Du kannst deinem Hund auch beibringen, dass er ein Mitbestimmungsrecht hat. Mira hat hier ein Kinntarget auf dem Waschlappen auftrainiert bekommen. Ich kündige an, dass ich ihre Ohren „untersuchen“ werde. Wenn sie aufhören möchte, kann sie das Kinn anheben und ich höre direkt auf. So kann man Behandlungen mit Mitbestimmungsrecht des Hundes kleinschrittig trainieren. Das löst jetzt nicht das ganze TA-Problem, kann aber ein Teil davon sein.
Cool, dass das für Deinen Hund funktioniert. Allerdings gibt es Dinge die gemacht werden müssen, auch wenn der Hund das nicht möchte. Mein Hund hasst es, die Ohren zu putzen. Findet sie einfach unangenehm. Muss ich aber trotzdem machen, damit es nicht zu einer Ohrenentzündung kommt. Auch Krallen feilen findet sie doof. Ändert nichts daran, dass das gemacht werden muss. Ich bin mir sicher sie findet auch Impfen und vieles weitere beim Tierarzt doof. Das wird aber trotzdem gemacht. Was passiert denn, wenn mein Hund dann anzeigt, dass sie keine Lust auf Impfen hat und oder sich während des Blutabnehmens bewegt? So leid es mir tut, aber medizinische Dinge sind indiskutabel. Da brauche ich die Zustimmung meines Hundes nicht. Sie kann ja rational auch gar nicht beurteilen, ob das vielleicht für sie unangenehm ist, aber eben notwendig um die Gesundheit zu erhalten. Was natürlich nicht heißt, dass ich ihr das nicht so angenehm mache wie irgendwie möglich
 
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Vivi &
20. Feb. 08:57
Cool, dass das für Deinen Hund funktioniert. Allerdings gibt es Dinge die gemacht werden müssen, auch wenn der Hund das nicht möchte. Mein Hund hasst es, die Ohren zu putzen. Findet sie einfach unangenehm. Muss ich aber trotzdem machen, damit es nicht zu einer Ohrenentzündung kommt. Auch Krallen feilen findet sie doof. Ändert nichts daran, dass das gemacht werden muss. Ich bin mir sicher sie findet auch Impfen und vieles weitere beim Tierarzt doof. Das wird aber trotzdem gemacht. Was passiert denn, wenn mein Hund dann anzeigt, dass sie keine Lust auf Impfen hat und oder sich während des Blutabnehmens bewegt? So leid es mir tut, aber medizinische Dinge sind indiskutabel. Da brauche ich die Zustimmung meines Hundes nicht. Sie kann ja rational auch gar nicht beurteilen, ob das vielleicht für sie unangenehm ist, aber eben notwendig um die Gesundheit zu erhalten. Was natürlich nicht heißt, dass ich ihr das nicht so angenehm mache wie irgendwie möglich
Da muss ich einmal einhaken. Pico findet Ohren reinigen und Krallen feilen auch nicht so dolle. Aber er hat gelernt, dass er das tolerieren muss und ich im Gegenzug akzeptiere, wenn es zu viel wird. Zuhause höre ich dann auch auf oder mache eine Pause. Beim Tierarzt müssen wir manchmal über diese Grenzen hinaus gehen. Das ist nicht immer schön, aber notwendig. Und trotzdem sind die Besuche, bei denen ich diese Signale wahrnehme, und Pause machen kann, viel entspannter. Dann wird kurz unterbrochen zwischen zwei Untersuchungen und dafür wird die Spritze ohne Kommentar toleriert. Mein Hund versteht zwar nicht immer warum er das grade aushalten muss, aber er vertraut mir. Und ich respektiere dafür seine Grenzen, soweit es möglich ist.
 
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𝑭𝒓𝒆𝒊𝒈𝒆𝒊𝒔𝒕𝒊𝒏
20. Feb. 09:10
Den meisten Fehler den viele machen ist : den Hund gut zu reden ,streicheln etc,dass bestärkt und bestätigt nur seine Angst,die er aber garnicht haben muss,ihr sitzt ja nicht beim Schlachter 😜.. wenn er nicht mehr zittert und winselt,wird das belohnt und zwar nur das.. ich weiß ja nicht,ob ihr das auch macht?!
Vllt könnt ihr ja ab und zu durch die Praxis laufen (nach Absprache mit dem Praxisteam) und den Hund schnüffeln lassen oder das auch spielerisch verknüpfen..Beispiel; Leckerli auf die Waage tun ,Hund das holen lassen und groß feiern ..nur eine Idee 🍀🍀🐕
 
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Amelie
20. Feb. 09:23
Da muss ich einmal einhaken. Pico findet Ohren reinigen und Krallen feilen auch nicht so dolle. Aber er hat gelernt, dass er das tolerieren muss und ich im Gegenzug akzeptiere, wenn es zu viel wird. Zuhause höre ich dann auch auf oder mache eine Pause. Beim Tierarzt müssen wir manchmal über diese Grenzen hinaus gehen. Das ist nicht immer schön, aber notwendig. Und trotzdem sind die Besuche, bei denen ich diese Signale wahrnehme, und Pause machen kann, viel entspannter. Dann wird kurz unterbrochen zwischen zwei Untersuchungen und dafür wird die Spritze ohne Kommentar toleriert. Mein Hund versteht zwar nicht immer warum er das grade aushalten muss, aber er vertraut mir. Und ich respektiere dafür seine Grenzen, soweit es möglich ist.
Ganz genau. Man kann die Dinge so angenehm wie möglich gestalten, gemacht werden müssen sie aber trotzdem.
 
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Sonja
20. Feb. 15:08
Bei uns ist es auch (bis auf wenige Ausnahmen) kein Problem mal reinkommen, auf die Waage, hinsetzen, sich alles anschauen und wieder gehen.
Zwischendurch Leckerli
Vielen TA ist ein Training lieber, als ein Tier, das sich aus Angst und Panik nicht behandeln lässt.