Du kannst ganz einfach ein Entspannungssignal aufbauen.
Wenn dein Hund neben dir auf dem Sofa döst oder bereits eingeschlafen ist, dann streichelst du ihn ganz langsam und ganz langgezogen. Nicht mit den Fingern „kribbeln“ oder kraulen, einfach nur gaaaaaaaanz langsam vom Nacken bis zum Oberschenkel runter streicheln und wieder von vorne. Und dabei sagst du immer mal wieder ganz ruhig und mit leiser Stimme - leise, nicht flüstern - „aaaaaaalles guuuuuut“. Einatmen, ausatmen. Mach das jetzt ein paar Abende mal und dann nochmal eine Woche lang, bevor ihr zum Tierarzt müsst. In der Praxis dann machst du es genauso. Dort wird dein Hund dann ja aufgeregt sein, aber im Warteraum machst du es genauso wie auf dem Sofa zuhause und dann auch, wenn der Hund im Behandlungszimmer auf dem Tisch steht.
Unsere Kleine lässt sich von niemandem anfassen, erst recht nicht vom Tierarzt. Nach einer schweren bissverletzung am Ohr, das mit zig Fäden genäht werden musste, wusste ich echt nicht, wie wir ohne Narkose die Fäden ziehen sollten. Die Tierklinik sagte: „bei uns nur unter Narkose mit dem Hund!“
Ich hatte dann das Entspannungssignal 5 Tage lang aufgebaut - und unsere Haus-TA konnte die 20 oder 30 Fäden bei einem komplett ruhigen Hund ziehen. Ohne Narkose. Wohlgemerkt am Ohr, Ober- und Unterseite. Ich hab den Hund ja festgehalten und gestreichelt und die beiden Worte immer wieder gesagt. Und durch das Festhalten hatte ich auch ihren Herzschlag gespürt. Und der war tatsächlich ganz ruhig.