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Lilli
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Anzahl der Antworten 84
zuletzt 24. Jan.

Mein Hund geht allen Artgenossen aus dem Weg

Hallo liebe Community, ich habe jetzt seit knapp 5 Jahren meine (mittlerweile) neunjährige Chihuahua Hündin, die ihre ersten 4 Lebensjahre in einem Rudel verbracht hat. Sie kennt Hundekontakt also eigentlich sehr gut, war auch scheinbar immer gut verträglich. Schon seit ich sie habe, war sie nie besonders verspielt und ist anderen Hunden gegenüber eher reserviert. Sie sucht sehr sehr selten Kontakt, geht meistens einen großen Bogen um Artgenossen, egal ob groß oder klein. Wir sind oft ohne Leine unterwegs, da sie super hört und nicht jagt, und ich habe sie (nach Absprache) oft ermutigt doch mal "Hallo" zu sagen. Sie wollte das aber fast nie, vielleicht mal kurz am anderen schnüffeln und dann schnell weiter. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, dass sie so gar nicht mit anderen Hunden umgehen will und frage mich, ob ich nicht doch ab und zu in einer Gruppe oder wenigstens zu zweit mit einem anderen Besitzer "socializen" sollte, weil ich besorgt bin, dass ihr das doch irgendwie fehlt. Allerdings... Wenn sie trotz dem "Ermöglichen" meinerseits kein Interesse daran hat, möchte ich sie auch nicht drängen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder möchte seine Meinung dazu teilen?
 
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Sonja
22. Jan. 18:32
Dann hast du etwas überlesen. Und in sehr vielen Threads wird genau das kommuniziert. Man kann das von seinem eigenen Hund sagen, warum auch immer das so ist. Aber nicht von der Allgemeinheit!
Wir haben hier in der Gegend auch eine furchtbare Hundeschule die solche Theorien vertritt... Ein 6 Monate alter Junghund aus deren Reihen war so merkwürdig drauf, dass selbst meine deeskalierende, sanfte, Welpen-Liebende Skalli mit dem nichts anfangen konnte und ihn konsequent weg geschnappt hat. Zeit ihres Lebens habe ich sowas weder vorher noch nachher je erlebt bei ihr... Der hat dort einfach keine Hundekommunikation gelernt, weil die Meinung galt, Fremdhunde wären verboten und Hunde bräuchten nur ihr "Rudel" (wo auch Menschen einberechnet wurden).
 
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Michi
22. Jan. 18:36
In einer Gruppe spazieren gehen (oder sich ohne Leine begegnen und vielleicht ein Stück zusammen gehen) ist aber etwas anderes als sich zu treffen "damit die Hunde spielen". Das was Du beschreibst genießen tatsächlich meiner Erfahrung nach die meisten Hunde und nur selten kommt es zu Körperlichkeiten, weil die Hunde sich dann eben einfach aus dem Weg gehen und jeder sein Ding macht. Die Bewegung macht dabei viel aus, wenn die Menschen nur rumstehen, am besten noch eng beieinander, reagieren die Hunde mehr aufeinander.
Aber es hat doch niemand geschrieben, dass man Hunde zum Spielen schicken soll.

Aber bei allem, was ich hier schon bei Dogorama gelesen habe, bezweifle ich tatsächlich, dass das hier die meisten Hunde genießen. Bestenfalls mit bekannten Hundekumpels.
So lese ich das hier ( nicht in diesem Thread sondern allgemein) immer wieder.
In einer solch großen Gruppe schon mal garnicht.
Wir haben auch eine große Gruppe mit 30 oder mehr Hunden. Da sind auch jedesmal neue ( fremde ) Hunde dabei.
Probleme gab es da noch nie.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 18:52
Aber es hat doch niemand geschrieben, dass man Hunde zum Spielen schicken soll. Aber bei allem, was ich hier schon bei Dogorama gelesen habe, bezweifle ich tatsächlich, dass das hier die meisten Hunde genießen. Bestenfalls mit bekannten Hundekumpels. So lese ich das hier ( nicht in diesem Thread sondern allgemein) immer wieder. In einer solch großen Gruppe schon mal garnicht. Wir haben auch eine große Gruppe mit 30 oder mehr Hunden. Da sind auch jedesmal neue ( fremde ) Hunde dabei. Probleme gab es da noch nie.
Ich habe auch den Eindruck, daß solche Treffen seltener sind als früher. Verrückte Geschichte, mir ist vor Jahren öfter mal eine Dame begegnet mit einem Langhaar DSH. Ich hab sie zweimal angesprochen ob wir nicht einfach die Leinen abmachen sollen und ein Stück zusammen gehen. Wollte sie nicht. Irgendwann kam sie zu uns in den Verein, hat bei der Toberunde einmal zugesehen und mich direkt gefragt ob ich nicht mal zusammen mit ihr spazieren gehen wollte. Ich hab gesagt dass sie es ja nie wollte. Ihr Argument: da kannte sie mich ja noch nicht. Später meinte sie dann, dass sie sonst immer in einen Hundeauslauf gefahren ist. Ich sagte ihr, dass da ja auch Menschen und Hunde sind, die sie nicht kennt. 🤷
Deshalb versteh ich die Menschen nicht.
 
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Michi
22. Jan. 19:48
Ich habe auch den Eindruck, daß solche Treffen seltener sind als früher. Verrückte Geschichte, mir ist vor Jahren öfter mal eine Dame begegnet mit einem Langhaar DSH. Ich hab sie zweimal angesprochen ob wir nicht einfach die Leinen abmachen sollen und ein Stück zusammen gehen. Wollte sie nicht. Irgendwann kam sie zu uns in den Verein, hat bei der Toberunde einmal zugesehen und mich direkt gefragt ob ich nicht mal zusammen mit ihr spazieren gehen wollte. Ich hab gesagt dass sie es ja nie wollte. Ihr Argument: da kannte sie mich ja noch nicht. Später meinte sie dann, dass sie sonst immer in einen Hundeauslauf gefahren ist. Ich sagte ihr, dass da ja auch Menschen und Hunde sind, die sie nicht kennt. 🤷 Deshalb versteh ich die Menschen nicht.
Ganz genau das meine ich ja.
Einfach mal etwas zulassen und offen sein.
Hunde die nicht aggressiv sind und keine Vorbelastungen ( Ängste ) mitbringen, die sollen sich doch kennenlernen dürfen, sofern Interesse besteht. Wenn man sich unterwegs trifft, dann ist das doch immer möglich. Ob sie spielen oder nicht ist doch nebensächlich. Da entscheidet die Chemie. Aber auch ein nebeneinander Laufen ist schon ein Gewinn.
Und vielleicht lernt man dabei sogar noch nette Menschen kennen 😉
 
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Eva
22. Jan. 19:53
Ganz genau das meine ich ja. Einfach mal etwas zulassen und offen sein. Hunde die nicht aggressiv sind und keine Vorbelastungen ( Ängste ) mitbringen, die sollen sich doch kennenlernen dürfen, sofern Interesse besteht. Wenn man sich unterwegs trifft, dann ist das doch immer möglich. Ob sie spielen oder nicht ist doch nebensächlich. Da entscheidet die Chemie. Aber auch ein nebeneinander Laufen ist schon ein Gewinn. Und vielleicht lernt man dabei sogar noch nette Menschen kennen 😉
Ich würde sogar so weit gehen, dass gerade dieses entspannte nebeneinander hergehen wahnsinnig wichtig für Hunde ist. Genau diese Art von Begegnung würde ich auch der TE ans Herz legen. Wie andere schon geschrieben haben, findet da sehr viel feine Kommunikation statt.
 
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Laura
22. Jan. 19:56
In diesem Fall würde ich den Hund auch einfach so lassen wie er ist und ihm den Abstand zu anderen Hunden gewähren. So scheint sie sich ja wohl zu fühlen. Zu den Anderen möchte ich anmerken, dass man Vieles halt nicht verallgemeinern sollte. Ich treffe fast jeden Tag auf erwachsene fremde Hunde, die durchaus miteinander spielen. Und selbst wenn nicht, dann gibt es ein Kennenlernen und ein Stück gemeinsamen Weg. Ich halte das für sehr wichtig, den Hunden das zu ermöglichen. Von der Einstellung, dass Hunde mit ihren Menschen zufrieden sind und keine anderen Hunde brauchen oder bestenfalls 1 oder 2 Freunde, halte ich garnix. Wenn ein Hund das von sich aus entscheidet, dann ist es in Ordnung, aber meistens geht das ja vom Halter aus. So schafft man dann tatsächlich Hunde, die mit Artgenossen nicht klar kommen!
Das sehe ich ganz genau so. Wir haben erst letztens im Wald ebenfalls Frau mit Junghund getroffen, die gefragt hat ob sie mal hallo sagen dürfen. Wir waren gerne einverstanden und dann meinte sie, dass das heutzutage viele nicht mehr wollen.🥴 das ist auch mein Eindruck. Wir freuen uns immer, wenn mal geschnüffelt werden darf, vorallem weil wir bei den täglichen Spaziergängen meistens kaum Hunde treffen (Kuhdorf :)
 
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𝑭𝒓𝒆𝒊𝒈𝒆𝒊𝒔𝒕𝒊𝒏
22. Jan. 20:19
Für viele einzel.hunde.halter ist es unmöglich zu verstehen dass die tiere am liebsten im familien.verbund agieren...immer darauf zu pochen dass sie mit allem und jedem verträglich sein müssen finde ich persönlich nicht gut...das ist leider so'n menschen.denken und hat nix mit hunde.denken zu tun...hunde brauchen nicht zwingend hunde.kontakt wenn sie in einem familien.gefüge sind...der mensch ist dann sozial.partner genug☺
Ja,vorallem in der Mehrhundehaltung erlebe ich es immer wieder und sehe es bei vielen anderen auch,dass Ihnen das eigene Rudel ausreicht
 
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Sina
22. Jan. 20:20
Ich habe auch den Eindruck, daß solche Treffen seltener sind als früher. Verrückte Geschichte, mir ist vor Jahren öfter mal eine Dame begegnet mit einem Langhaar DSH. Ich hab sie zweimal angesprochen ob wir nicht einfach die Leinen abmachen sollen und ein Stück zusammen gehen. Wollte sie nicht. Irgendwann kam sie zu uns in den Verein, hat bei der Toberunde einmal zugesehen und mich direkt gefragt ob ich nicht mal zusammen mit ihr spazieren gehen wollte. Ich hab gesagt dass sie es ja nie wollte. Ihr Argument: da kannte sie mich ja noch nicht. Später meinte sie dann, dass sie sonst immer in einen Hundeauslauf gefahren ist. Ich sagte ihr, dass da ja auch Menschen und Hunde sind, die sie nicht kennt. 🤷 Deshalb versteh ich die Menschen nicht.
Ja, es gibt einfach viele Extreme heutzutage. Komplettes Abschirmen des eigenen Hundes vor anderen, oder chaotisches Halligalli auf überfüllten Hundewiesen.
In beiden Fällen profitiert der Hund halt null.

Ich mag freie Einzelbegegnungen bei Spaziergängen sehr gerne.
Die Hunde können so von weitem schon super kommunizieren.

Wenn die Hunde das gelernt haben, wird sich eben wahlweise kurz beschnüffelt, desinteressiert aneinander vorbei gelaufen, ein bisschen herumgeprahlt und geflirtet, manchmal gespielt, oder ein zu distanzloser Hund dann eben vertrieben.
Danach geht jeder seines Weges.

Das funktioniert alles wunderbar, solange man versteht, was da gerade passiert. Eingreifen muss ich da nur selten.

Die Leute die in Gebieten wohnen, wo überall Leinenpflicht herrscht, haben es da natürlich schwieriger. Das fördert mMn auch soziale Unverträglichkeiten, wenn es nie natürlich geübt werden kann.
 
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Stephanie
22. Jan. 20:51
Unsere Hunde waren alle im Erwachsenen Alter nicht mehr besonders an fremden Hunden interessiert.
Möglichkeiten hätten sie alle, da sie mit am Stall waren.
Ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass man das früher so exzessiv versucht hätte!
Dieses zusammen im Rudel treffen und ständig irgendwelche Hunde treffen, das gibt es doch erst seit ein paar Jahren.
Linus kann nach einigen schlechten Erfahrungen auf fremde Hunde verzichten.
Der ist nachtragend und hat da keinen bock drauf.
Und jetzt bin ich mal ehrlich.
ICH habe da auch keinen Bock drauf! Ich will einfach nicht ständig mit anderen Leuten zusammen laufen.
Mit einigen wenigen sehr gerne, aber ich bin nicht so scharf auf diese Rudel treffen!
Und ja, das muss mein Hund mit leben, ich denke das ist auch mein gutes Recht.
Natürlich sind Hunde damit glücklich, weil sie eben sehr anpassungsfähig sind.
Jeder kann das doch machen wie er will.
Ständig diese Forderung nach Hunde Kontakten finde ich neumodischen Kram 🤭🐾😬
Wer aber ständig neue Leute kennenlernen will, kann natürlich auch gut den Hund als Vorwand nehmen 😉👍
 
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Claudia
22. Jan. 21:15
Die Freundin meiner Hündin ist auch nicht auf Kontaktsuche. Sie ist oft im Freilauf und läuft dann auch interessiert zu anderen Hunden hin, merkt aber auf halben Weg „ach, nee, ahh, will ja eigentlich doch keinen Kontakt“ und dreht wieder um.
Ich kann mir vorstellen, dass sie soetwas wie vertrauen braucht, um auf einen Hund einzugehen. Sie ist nicht ängstlich oder unsicher, geht auch mal schnuppern und sehr selten ergibt sich mal ein Spiel.
Vielleicht braucht es da ein paar Spaziergänge um sich besser kennen zu lernen.
Milla hingegen sagt gerne mal hallo, kommuniziert aber von weitem schon sehr fein, richtet sich auf ohne zu prollen, geht einen Bogen, leichtes Beschnüffeln und dann wird entscheiden:
Weitergehen/ignorieren, weitergehen/lassmichinruhe-Haltung oder kennenlernen/spielen/laufen
Ich liebe es, wenn Hunde das ganz ungezwungen machen können, wir vielleicht gemeinsam ein Stück zusammen gehen und die Hunde nebeneinander her existieren, sich schnüffelstellen zeigen - es muss nicht immer spiel sein, damit es toll ist.