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Lilli
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Anzahl der Antworten 84
zuletzt 24. Jan.

Mein Hund geht allen Artgenossen aus dem Weg

Hallo liebe Community, ich habe jetzt seit knapp 5 Jahren meine (mittlerweile) neunjährige Chihuahua Hündin, die ihre ersten 4 Lebensjahre in einem Rudel verbracht hat. Sie kennt Hundekontakt also eigentlich sehr gut, war auch scheinbar immer gut verträglich. Schon seit ich sie habe, war sie nie besonders verspielt und ist anderen Hunden gegenüber eher reserviert. Sie sucht sehr sehr selten Kontakt, geht meistens einen großen Bogen um Artgenossen, egal ob groß oder klein. Wir sind oft ohne Leine unterwegs, da sie super hört und nicht jagt, und ich habe sie (nach Absprache) oft ermutigt doch mal "Hallo" zu sagen. Sie wollte das aber fast nie, vielleicht mal kurz am anderen schnüffeln und dann schnell weiter. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, dass sie so gar nicht mit anderen Hunden umgehen will und frage mich, ob ich nicht doch ab und zu in einer Gruppe oder wenigstens zu zweit mit einem anderen Besitzer "socializen" sollte, weil ich besorgt bin, dass ihr das doch irgendwie fehlt. Allerdings... Wenn sie trotz dem "Ermöglichen" meinerseits kein Interesse daran hat, möchte ich sie auch nicht drängen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder möchte seine Meinung dazu teilen?
 
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Michi
22. Jan. 15:38
Wie oft habe ich sowas schon bei Dogorama gelesen. Hier ist es scheinbar tatsächlich dir Ausnahme, dass man seinen Hund Kontakt haben lässt.
Irgendwer schrieb hier auch, dass der Mensch für den Hund ausreichend sei....
Gottseidank habe ich das mit jedem Hund von Anfang an genau anders gehandhabt.
Ich habe schon durch meinen Job viel mitHunden zu tun.
Die alle gewohnt sind auch Fremdhundekontakte zu haben.
Wir haben auch kein Problem mit Tut nixen, die dann wirklich nix tun.
Ich mache dann einfach die Leine ab, wenn ich überhaupt eine dran habe.
Dass man das in der Stadt anders handhaben muss, das ist mir sicherlich klar!
 
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Regina
22. Jan. 15:41
Jeder Hund ist da anders. Unser Sammy war mit 16 Jahren noch interessiert an anderen Hunden, hat auch gespielt, aber nur kurz, als Junghund hat er stundenlang zocken können.
Emma (jetzt 13 Jahre) hat keine Lust mehr, mit fremden Hunden zu spielen, nur noch mit ihrem Freund von gegenüber. Sie hat Sozialkontakte, aber das ist nur kurzes Beschnüffeln, dann läuft man nebeneinander her.
Wenn Deine Hündin keine Lust hat, dann muss sie es ja nicht. Hauptsache, sie ist zufrieden.
 
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Michi
22. Jan. 15:42
OK, ich lese das tatsächlich anders. Sie schreibt, dass die Hunde zusammenpassen müssen und bestenfalls aus dem eigenen Haushalt. Ich sehe darin nichts Falsches, wenn Hunde nicht zusammenpassen ignorieren sie sich oder es rummst. Und es stimmt schon meiner Meinung nach, dass viele Menschen denken, sie tun ihrem Hund etwas Gutes wenn sie ihn "spielen schicken". Und sind dann enttäuscht wenn er das nicht tut. Ich halte wenige, aber ausgewählte Sozialkontakte für wichtiger als viele Begegnungen "zum Spielen" mit vielen Hunden, mit denen der Hund aber nichts anfangen kann und oft auch nicht die Möglichkeit hat, aus der Situation heraus zu kommen.
Du redest aber von Leuten, die wenig Verständnis für ihren Hund haben.
Die machen es dann eben falsch, wenn sie ihren Hund zum Spielen schicken und der dann vielleicht gemobbt oder gebissen wird. Die machen dann aber auch viele andere wichtige Sachen falsch.
Ich spreche aber aus der Sicht der Hunde. Und die sind keinesfalls Einzelgänger, werden aber oft dazu gemacht!
 
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Vivi &
22. Jan. 16:05
Du redest aber von Leuten, die wenig Verständnis für ihren Hund haben. Die machen es dann eben falsch, wenn sie ihren Hund zum Spielen schicken und der dann vielleicht gemobbt oder gebissen wird. Die machen dann aber auch viele andere wichtige Sachen falsch. Ich spreche aber aus der Sicht der Hunde. Und die sind keinesfalls Einzelgänger, werden aber oft dazu gemacht!
Du hast ein großes Problem damit, dass verallgemeinert wird. Das kann ich verstehen und nachvollziehen. Kannst du auch nachvollziehen, dass es Hunde gibt die anders sind als deine? Nicht jeder Hund hat Interesse an anderen Hunden und das darf man genauso tolerieren.
Das heißt nicht das man den Hund komplett isolieren sollte, aber man muss den Hund auch nicht zwingen Kontakt zu haben, wenn dieser nicht erwünscht ist. Es gibt Hunde die den Sozialpartner Mensch bevorzugen.
 
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Michi
22. Jan. 16:11
Du hast ein großes Problem damit, dass verallgemeinert wird. Das kann ich verstehen und nachvollziehen. Kannst du auch nachvollziehen, dass es Hunde gibt die anders sind als deine? Nicht jeder Hund hat Interesse an anderen Hunden und das darf man genauso tolerieren. Das heißt nicht das man den Hund komplett isolieren sollte, aber man muss den Hund auch nicht zwingen Kontakt zu haben, wenn dieser nicht erwünscht ist. Es gibt Hunde die den Sozialpartner Mensch bevorzugen.
Ich habe nirgendwo etwas anderes geschrieben.
Ich habe mehrmals betont, dass es völlig legitim ist, wenn man sagt , dass der eigene Hund mit keinem fremden Hund spielen oder überhaupt Kontakt haben möchte.
Lediglich, dass man sagt, dass Hunde das allgemein nicht möchten oder brauchen, das ist für mich falsch.
Deswegen verstehe ich deine Kritik nicht.
 
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Michi
22. Jan. 16:14
Du hast ein großes Problem damit, dass verallgemeinert wird. Das kann ich verstehen und nachvollziehen. Kannst du auch nachvollziehen, dass es Hunde gibt die anders sind als deine? Nicht jeder Hund hat Interesse an anderen Hunden und das darf man genauso tolerieren. Das heißt nicht das man den Hund komplett isolieren sollte, aber man muss den Hund auch nicht zwingen Kontakt zu haben, wenn dieser nicht erwünscht ist. Es gibt Hunde die den Sozialpartner Mensch bevorzugen.
Wenn jemand schreibt...für meinen Hund bin ich als Sozialpartner Mensch genug...ok.
Wenn man schreibt dass für Hunde der Sozialpartner Mensch oder die Hunde im Haushalt ausreichen, dann ist das nicht korrekt.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 16:30
Du redest aber von Leuten, die wenig Verständnis für ihren Hund haben. Die machen es dann eben falsch, wenn sie ihren Hund zum Spielen schicken und der dann vielleicht gemobbt oder gebissen wird. Die machen dann aber auch viele andere wichtige Sachen falsch. Ich spreche aber aus der Sicht der Hunde. Und die sind keinesfalls Einzelgänger, werden aber oft dazu gemacht!
Da gebe ich dir Recht. Hunde sind keine Einzelgänger und sollten in jeder Lebensphase die Möglichkeit bekommen, freien Kontakt mit Artgenossen zu bekommen. Wichtig ist dabei, unvoreingenommen und ohne Erwartungen an die Sache heranzugehen. Jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit und die sollte man respektieren. Auch wenn der Molosser sich der Dackeline unterwirft und der spielfreudige Jack Russell eben mit anderen Hunden nicht spielen will. Unsere Hunde zeigen uns bei lockeren Begegnungen ohne Leine, mit viel Ausweichmöglichkeiten und auf neutralem Gelände sehr genau, wonach ihnen der Sinn steht.
 
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Katja
22. Jan. 16:39
Wie oft habe ich sowas schon bei Dogorama gelesen. Hier ist es scheinbar tatsächlich dir Ausnahme, dass man seinen Hund Kontakt haben lässt. Irgendwer schrieb hier auch, dass der Mensch für den Hund ausreichend sei.... Gottseidank habe ich das mit jedem Hund von Anfang an genau anders gehandhabt. Ich habe schon durch meinen Job viel mitHunden zu tun. Die alle gewohnt sind auch Fremdhundekontakte zu haben. Wir haben auch kein Problem mit Tut nixen, die dann wirklich nix tun. Ich mache dann einfach die Leine ab, wenn ich überhaupt eine dran habe. Dass man das in der Stadt anders handhaben muss, das ist mir sicherlich klar!
Nö, so viel anders ist das in der Stadt auch nicht!
Wir begegnen jeden Tag sehr sehr vielen entspannten Hunden, einige sind sehr begeistert (aber nicht übergriffig, die gibt’s natürlich auch), andere auch total desinteressiert. Polli ist eher der zweitere Typ, daher läuft sie auch ohne Leine, da sie dann aufdringlicheren Kandidaten großräumig aus dem Weg gehen kann.

Lustig finde ich, aber, dass es immer wieder Typen gibt, die sie schon aus der Ferne interessieren und wo SIE dann unbedingt hinmöchte. Woran sie das festmacht: keine Ahnung! Ich finde kein Muster, es muss die hündische Ausstrahlung sein.😀
Auch interessant zu beobachten: selbst wenn vermeintlich auf beiden Seiten kein Interesse besteht, man dann aber ein Stück gemeinsam läuft, halten sich die Hunde oft in der Nähe des anderen auf… oder gehen gucken, was denn das für eine spannende Schnüffelstelle ist!

Von daher: ich mache dazu keine pauschalen Aussagen, da ich inzwischen gelernt habe, dass zwischen Hunden einfach so viel mehr vorgeht, als was wir u.U. wahrnehmen…
Und ich freu mich immer wieder, wenn Polli mich mal wieder hoffnungslos überrascht in Sachen Kontaktaufnahme!🤗
 
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Sonja
22. Jan. 18:24
In diesem Fall würde ich den Hund auch einfach so lassen wie er ist und ihm den Abstand zu anderen Hunden gewähren. So scheint sie sich ja wohl zu fühlen. Zu den Anderen möchte ich anmerken, dass man Vieles halt nicht verallgemeinern sollte. Ich treffe fast jeden Tag auf erwachsene fremde Hunde, die durchaus miteinander spielen. Und selbst wenn nicht, dann gibt es ein Kennenlernen und ein Stück gemeinsamen Weg. Ich halte das für sehr wichtig, den Hunden das zu ermöglichen. Von der Einstellung, dass Hunde mit ihren Menschen zufrieden sind und keine anderen Hunde brauchen oder bestenfalls 1 oder 2 Freunde, halte ich garnix. Wenn ein Hund das von sich aus entscheidet, dann ist es in Ordnung, aber meistens geht das ja vom Halter aus. So schafft man dann tatsächlich Hunde, die mit Artgenossen nicht klar kommen!
Wir sind regelmäßig in Gruppen von 20-30 Hunden unterwegs, das ist echt genial zu sehen was dort für Kommunikation stattfindet. Es finden sich für praktisch jeden Hund Grüppchen, in denen er sozial aktiv ist ohne "feindliche Gesinnung". Wenige machen auch ihr Ding, signalisieren das den anderen und werden in Ruhe gelassen. Aber auch das ist Kommunikation und muss nicht als schlechtes gewertet werden. Natürlich gibt es auch unverträgliche Hunde oder Rasse(Kombinationen), die es nicht so mit Artgenossen haben. Aber auch ich würde es nicht verallgemeinern.
Wenn die Hündin hier bisher noch nicht die richtigen gefunden hat, ist das natürlich auch ok. Man muss ja nichts erzwingen, wer weiß was sich noch ergibt.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 18:31
Wir sind regelmäßig in Gruppen von 20-30 Hunden unterwegs, das ist echt genial zu sehen was dort für Kommunikation stattfindet. Es finden sich für praktisch jeden Hund Grüppchen, in denen er sozial aktiv ist ohne "feindliche Gesinnung". Wenige machen auch ihr Ding, signalisieren das den anderen und werden in Ruhe gelassen. Aber auch das ist Kommunikation und muss nicht als schlechtes gewertet werden. Natürlich gibt es auch unverträgliche Hunde oder Rasse(Kombinationen), die es nicht so mit Artgenossen haben. Aber auch ich würde es nicht verallgemeinern. Wenn die Hündin hier bisher noch nicht die richtigen gefunden hat, ist das natürlich auch ok. Man muss ja nichts erzwingen, wer weiß was sich noch ergibt.
In einer Gruppe spazieren gehen (oder sich ohne Leine begegnen und vielleicht ein Stück zusammen gehen) ist aber etwas anderes als sich zu treffen "damit die Hunde spielen". Das was Du beschreibst genießen tatsächlich meiner Erfahrung nach die meisten Hunde und nur selten kommt es zu Körperlichkeiten, weil die Hunde sich dann eben einfach aus dem Weg gehen und jeder sein Ding macht. Die Bewegung macht dabei viel aus, wenn die Menschen nur rumstehen, am besten noch eng beieinander, reagieren die Hunde mehr aufeinander.