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K&L
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Anzahl der Antworten 30
zuletzt 22. Jan.

Lieber Tierschutz-Hund mit Futterneid

Hallo hallo! Da ich mich hier auf ein Thema konzentrieren muss, wäre ich dankbar, wenn ihr ein Wundermittel gegen Verteidigungsverhalten beim Futter habt. Man hat uns zwei Varianten empfohlen: - die normale ruhige Ecke mit Futternapf nutzen und ab und zu, langsam kommen und etwas hinzufügen. So kann der Hund verstehen, dass man sein Futter nicht wegnehmen will, sondern dazu geben möchte. - aus der Hand füttern, damit der Hund auch versteht, dass man ihm es gibt und nicht dieses besitzergreifende Verhältnis zum Napf hat. Habt ihr Erfahrung mit einer der beiden Varianten? Was hilft? Er knurrt, zeigt die Zähne und bewegt sich offensiv nach vorne als ob es beißen möchte. Tatsächlich gebissen hat er noch nicht. Wichtiges Detail: den Kleinen haben wir erst seit 48 Stunden, er ist ca. 1 Jahr alt und ist ein Fundhund. Er hat eine Weile auf der Straße gelebt.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 04:30
😅😅
Da gibt es nichts zu lachen. Es hat bestens funktioniert, ganz ohne Nassfuttermatsche in der Hand oder schnappen und beißen in meine Richtung. Ich habe dadurch einen Hund der sich alles von jedem Menschen ob alt oder jung, wegnehmen lässt. Auch Futterneid zu Artgenossen gibt es nicht.
 
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Ai
22. Jan. 05:53
Ich habe jetzt viel gelesen und einiges umgesetzt, muss aber dazu sagen, dass wir einen super unkomplizierten, gelehrigen Junghund haben. Ich empfehle dir die Bücher von José Arce. Ein mallorquinischer Hundetrainer, der uns erklärt wie man mit innerer Ruhe und Sicherheit zur Führungsperson wird.
Das Futter ist deine Ressource und auch wenn dein Hund es bisher anders kannte, muss er das jetzt verstehen.

Er empfiehlt:
Futter zubereiten und sich mit erhobenem Napf vor den Hund stellen. Sollte dieser sich setzen und Blickkontakt aufbauen, das Futter abstellen und ihn auf Kommando ranlassen.

Und nein, ein Hund braucht von Anfang an Struktur und Regeln, auch (beziehungsweise gerade) ein Tierschutzhund. Nur so dürfen sie endlich Verantwortung abgeben und folgen :-)
 
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Nicole
22. Jan. 07:17
Nicht mit der Hand des Nassfutter in den Topf legen . Grundlegend falsch . Man nehme den Futtertopf in die Hand ,, befüllen " die Hand mit ein wenig Futter , noch nicht allzu viel , halte die Hand nicht ganz so nah am menschlichen Körper , und warte bis ,, Hund " sich dem nähert . Wenn ,, Hund " beim Annähern knurrt , wird die Hand geschlossen . Punkt . Es gibt dann so lange kein Futter , bis ,, Hund " aufhört mit knurren und sich ruhig hinsetzt . Dann gibt's sofort Futter . Dieses bitte so lange wiederholen , bis der Hund des verinnerlicht hat . Dann kann man langsam damit anfangen , des Futter Stück für Stück aus dem Topf fressen zu lassen . So bald er wieder anfängt zu knurren , fängt man wieder von vorn an . .. Nur so kapiert ein ängstlich , Futterneidischer Hund , das man ihm sein Futter nicht verwert . Diese Prozedur dauert halt eine ganze Zeit lang und man muss sehr viel Geduld haben . Sobald aber die ersten Fortschritte sichtbar sind , sofort mit ,, Partystimmung " belohnen , mega Streicheleinheiten geben . Daraus hat der Hund Lernwille . . . Sowas spornt ihn mehr und mehr an . . . Fazit : Irgendwann hat man keinen ängstlichen Hund mehr . 🙋🏻‍♀️🏡😊😊😊😊 Ich selber hab mit 15 Jahren schon eine deutsche Schäferhündin gehabt . Hätte sie damals selbst sehr erfolgreich trainiert . Und seit fast 6 Jahren hab ich eine Mischlingshündin und seit bald 3 Jahren einen kleinen Mischling . Einen Rüden . Ich weiß , wovon ich rede / schreibe . 😁😁👍🏼👍🏼🙋🏻‍♀️🏡 Wer diesbezüglich Fragen hat , kann mich gern kontaktieren .
Ein Futterneidischer Hund lernt also dass man ihm sein Futter nicht verwehrt, in dem man die Hand mit Futter schließt und es ihm somit verwehrt? Entschuldige, das ergibt keinen Sinn.
Das mit der Hand schließen kann man bei welpen machen, oder bei sehr stürmischen Hunden die mal lernen sollen sich zurück zu nehmen, aber definitiv nicht bei einem aggressiven/ offensiven Straßenhund der grade mal 2 Tage da ist und schon versucht hat zu schnappen.
 
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K&L
22. Jan. 07:34
hm... ich würde den kleinen einfach in ruhe fressen lassen bis es leer ist und erst dann wieder hingehen, er ist erst 48 stunden da und hat noch netmal den stress verarbeitet, ihr erwartet zu viel, lasst ihn erstmal in ruhe, das schafft mehr vertrauen als irgendwelche erzieherischen maßnahmen , wir hatten das selbe vor 2 wochen, allerdings mit 2 hunden. als die kleine gemerkt hat das man ihr nix wegnimmt sie es aber auch keinem wegnehmen darf war das problem aus der welt
Das klingt gut!
 
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K&L
22. Jan. 07:40
Der Kleine ist erst 2 Tage da. Lasst ihn bitte erst ein paar Tage ankommen. Füllt den Napf in einem separaten Raum und lasst ihn auch dort in Ruhe fressen. Macht in den nächsten Tagen keine Anstalten ihm zu nahe zu kommen wenn er frisst. Was auf den Boden fällt könnt ihr ihm überlassen- und wenn etwas runter fällt was er nicht darf, lockt ihn erst in einen anderen Raum und hebt es dann erst auf, einfach um von vornherein Konflikte zu vermeiden. Keine kauknochen oder andere Ressourcen (Spielzeuge zb) herum liegen lassen. Erst wenn er sieht und merkt, dass ihr gar kein Interesse an dem Futter habt, erst dann würde ich nach der ersten beschriebenen Methode trainieren. Wenn er frisst, einfach aus Entfernung zb ein Stück Käse oder Wurst in seine Richtung werfen. Mit der Zeit (das kann Tage oder auch Wochen/ Monate dauern!) Den Abstand verringern. Der kleine musste wohl vorher um sein Futter kämpfen, und es ist absolut in Ordnung dass er es jetzt bei euch immernoch macht. Er weiß ja gar nicht wer ihr seid und dass er nicht mehr kämpfen muss. Das braucht Zeit und Vertrauen..
Alles klar, merci! Allerdings, muss man erstmal in dem Raum bleiben, wenn er isst, ansonsten folgt er uns uns bleibt wo wir sind. Er befürchtet wahrscheinlich, dass wir ihn auch verlassen könnten.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 07:56
Lass den Hund erstmal ankommen! Und lässt ihn in Ruhe fressen. Würde gucken dass die Situation nicht mehr entsteht erstmal. Futter hinstellen in einem anderen Raum Hund dann hinbringen wenn er nicht Mal akzeptiert dass du ihm das Futter hinstellen.

Du weißt nicht wie er vorher gelebt hat und wie er evtl wirklich um Futter kämpfen musste..lass ihn erstmal ankommen das ist genug Umstellung und Stress
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 08:40
Alles klar, merci! Allerdings, muss man erstmal in dem Raum bleiben, wenn er isst, ansonsten folgt er uns uns bleibt wo wir sind. Er befürchtet wahrscheinlich, dass wir ihn auch verlassen könnten.
Hallo! Wenn der Kleine nicht alleine bleiben möchte, bleibt doch im Raum, aber weit weg von ihm. Und redet nicht mit ihm - er soll erstmal ein paar Tage lernen, dass er ganz ungestört sein Fressen genießen kann. Das ist wahrscheinlich eine ganz neue Erfahrung für ihn. Ich würde mich hinsetzen und ebenfalls was essen - gemeinsame Aktivitäten fördern das Wir-Gefühl... Je nach Entspannungsgrad kannst du dann die Distanz verkleinern und anfangen aus der Hand zu füttern. Aber es sind die kleinen Schritte, die Vertrauen und Besserung bringen.
 
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K&L
22. Jan. 08:51
Hallo! Wenn der Kleine nicht alleine bleiben möchte, bleibt doch im Raum, aber weit weg von ihm. Und redet nicht mit ihm - er soll erstmal ein paar Tage lernen, dass er ganz ungestört sein Fressen genießen kann. Das ist wahrscheinlich eine ganz neue Erfahrung für ihn. Ich würde mich hinsetzen und ebenfalls was essen - gemeinsame Aktivitäten fördern das Wir-Gefühl... Je nach Entspannungsgrad kannst du dann die Distanz verkleinern und anfangen aus der Hand zu füttern. Aber es sind die kleinen Schritte, die Vertrauen und Besserung bringen.
Der Gedanke, "das WIR" als Team aufbauen, indem wir zusammen was essen, finde ich cool :)
 
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Daniela
22. Jan. 09:20
Beim fressen würde ich ihn derzeit erstmal in Ruhe lassen. Parallel aber anfangen mit leckerchen tauschen. Irgendein kauknochen nehmen den er zwar mag aber nicht so super findet dann ihm eben etwas besseres dafür anbieten und mit einem Abbruch Kommando verknüpfen. Wenn er das andere dann aufgegessen hat kriegt er den Knochen etc. Gleich wieder. Das ganze Paar mal wieder holen und ihm dann aufessen lassen. Sobald das wirklich richtig sitzt würde ich es am Napf einbauen. Abbruch Signal und etwas super tolles in den Napf dazu geben. Später kann man das ganze dann eben steigern
 
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Lilo
22. Jan. 10:44
Hallöchen! Ich würde eine ruhige Ecke wählen und die Tür zu machen und ihn erst einmal ganz alleine lassen,, so kann er ungestört fressen. Zuerst die Schüssel in die Ecke und dann rein lassen. Ist nur eine Idee, evtl.klappts ja. 🤔