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K&L
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 30
zuletzt 22. Jan.

Lieber Tierschutz-Hund mit Futterneid

Hallo hallo! Da ich mich hier auf ein Thema konzentrieren muss, wäre ich dankbar, wenn ihr ein Wundermittel gegen Verteidigungsverhalten beim Futter habt. Man hat uns zwei Varianten empfohlen: - die normale ruhige Ecke mit Futternapf nutzen und ab und zu, langsam kommen und etwas hinzufügen. So kann der Hund verstehen, dass man sein Futter nicht wegnehmen will, sondern dazu geben möchte. - aus der Hand füttern, damit der Hund auch versteht, dass man ihm es gibt und nicht dieses besitzergreifende Verhältnis zum Napf hat. Habt ihr Erfahrung mit einer der beiden Varianten? Was hilft? Er knurrt, zeigt die Zähne und bewegt sich offensiv nach vorne als ob es beißen möchte. Tatsächlich gebissen hat er noch nicht. Wichtiges Detail: den Kleinen haben wir erst seit 48 Stunden, er ist ca. 1 Jahr alt und ist ein Fundhund. Er hat eine Weile auf der Straße gelebt.
 
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Sarah
21. Jan. 22:31
Meine erste Hündin aus dem Tierschutz, totaler Angsthund, hat mich angeknurrt, als ich an ihren Knochen wollte. Das war damals auch ein paar Tage nach ihrer Ankunft. Hab ihr den weggenommen, sie wie Mama Hund am Nacken gepackt, leicht runtergedrückt, selbst geknurrrt und danach war das nie wieder ein Thema bei uns.
Bin kein Fachmann, nur meine eigene Erfahrung. Ich gehe intuitiv mit meinen Tieren um, jedes Tier ist anders und du solltest jetzt auch nicht wahllos alles bei dem kleinen Neuankömmling ausprobieren, was euch hier vorgeschlagen wird. 🙈
Notfalls tatsächlich erstmal ankommen lassen und vllt, wenn es wirklich in einer Woche noch ein Thema sein sollte, einen wirklichen Fachmenschen zu Rate ziehen.
 
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Nicole
22. Jan. 00:05
Der Kleine ist erst 2 Tage da. Lasst ihn bitte erst ein paar Tage ankommen. Füllt den Napf in einem separaten Raum und lasst ihn auch dort in Ruhe fressen. Macht in den nächsten Tagen keine Anstalten ihm zu nahe zu kommen wenn er frisst. Was auf den Boden fällt könnt ihr ihm überlassen- und wenn etwas runter fällt was er nicht darf, lockt ihn erst in einen anderen Raum und hebt es dann erst auf, einfach um von vornherein Konflikte zu vermeiden. Keine kauknochen oder andere Ressourcen (Spielzeuge zb) herum liegen lassen.
Erst wenn er sieht und merkt, dass ihr gar kein Interesse an dem Futter habt, erst dann würde ich nach der ersten beschriebenen Methode trainieren. Wenn er frisst, einfach aus Entfernung zb ein Stück Käse oder Wurst in seine Richtung werfen. Mit der Zeit (das kann Tage oder auch Wochen/ Monate dauern!) Den Abstand verringern.
Der kleine musste wohl vorher um sein Futter kämpfen, und es ist absolut in Ordnung dass er es jetzt bei euch immernoch macht. Er weiß ja gar nicht wer ihr seid und dass er nicht mehr kämpfen muss. Das braucht Zeit und Vertrauen..
 
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Jasmin
22. Jan. 01:06
Geduld! Erstmal muss er ankommen, spielchen Futter hin und dann weg oder wie oben beschrieben finde ich aktuell bei 48 Std fehl am Platz. Natürlich soll er lernen und wissen welche Regeln es gibt aber Stück für Stück. Vertrauen aufbauen, Grundregeln aufstellen (wie wenn ihr esst kriegt er nix auch wenn er bettelt) diese festigen oder anders gesagt einen normalen tagesablauf/Alltag aufbauen und leben und in 3 oder 4 Wochen zusammen leben habt ihr euch besser kennen gelernt und könnt euch Gedanken zu Baustelle und Training machen
Futter hin ist ok aber weg kann riskant für Mensch sein. Nicht zu vergessen: Hunde handeln instinktiv, was bedeutet aus Instinkt heraus könnte er zu schnappen, nicht mal bösartig nur zum verteidigen. Wir wissen nicht was er vorher erlebt hat das er so krass reagiert. Vertrauen aufbauen ist an erster stelle das A und O. Aber sonst gebe ich dir bei allem recht.
 
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Inge
22. Jan. 01:52
Ich hab 2 Hunde vom Tierschutz und kenne es auch.Meine große kann es nicht abwarten bis sie ihr Futter gibt.Ich lass sie zuschauen wie ich es herrichten und stell es in ein anderes Zimmer mach aber die Tür zu.Meine Mirar dagen ist anderes sie weiß es gibt was.Bitte gib ihn Zeit weil er ist auf der Straße geboren und musste Hungern und um Essen kämpfen. Du kannst mich gern Privat anschreiben.
 
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Andrea
22. Jan. 02:02
Würde mir so einem Problem persönlich keine Stunde warten. Wenn ein unsicherer Hund nach nur 48h versucht mich vertreiben (auch wenn’s „nur“ beim Futter ist) hätte ich persönlich die Angst, dass das wenn es sich einmal gefestigt hat noch schlimmer wird. Nicht falsch verstehen, ich will hier keine maximale Gewalt-Unterwerfung machen wollen, aber nicht noch warten bis es doch zum ersten Biss kommen könnte. Mein Ansatz wäre mir das Futter in die Hand zu nehmen und ihm nur ein Stück nach dem anderen von der Hand in den Napf zu legen bis er aufgefuttert hat. Sobald er ungeduldig wird in der Faust halten das Futter, wenn deiner nicht zu groß ist dürfte im Eskalationsfall kein Finger dran glauben 😉, und erst loslassen wenn er brav drauf wartet.
Nicht mit der Hand des Nassfutter in den Topf legen .
Grundlegend falsch .
Man nehme den Futtertopf in die Hand ,, befüllen " die Hand mit ein wenig Futter , noch nicht allzu viel , halte die Hand nicht ganz so nah am menschlichen Körper , und warte bis ,, Hund " sich dem nähert .
Wenn ,, Hund " beim Annähern knurrt , wird die Hand geschlossen . Punkt .
Es gibt dann so lange kein Futter , bis ,, Hund " aufhört mit knurren und sich ruhig hinsetzt . Dann gibt's sofort Futter .
Dieses bitte so lange wiederholen , bis der Hund des verinnerlicht hat .
Dann kann man langsam damit anfangen , des Futter Stück für Stück aus dem Topf fressen zu lassen .
So bald er wieder anfängt zu knurren , fängt man wieder von vorn an . ..
Nur so kapiert ein ängstlich , Futterneidischer Hund , das man ihm sein Futter nicht verwert .
Diese Prozedur dauert halt eine ganze Zeit lang und man muss sehr viel Geduld haben .
Sobald aber die ersten Fortschritte sichtbar sind , sofort mit ,, Partystimmung " belohnen , mega Streicheleinheiten geben . Daraus hat der Hund Lernwille . . .
Sowas spornt ihn mehr und mehr an . . .
Fazit :
Irgendwann hat man keinen ängstlichen Hund mehr .
🙋🏻‍♀️🏡😊😊😊😊
Ich selber hab mit 15 Jahren schon eine deutsche Schäferhündin gehabt . Hätte sie damals selbst sehr erfolgreich trainiert .
Und seit fast 6 Jahren hab ich eine Mischlingshündin und seit bald 3 Jahren einen kleinen Mischling . Einen Rüden .
Ich weiß , wovon ich rede / schreibe . 😁😁👍🏼👍🏼🙋🏻‍♀️🏡
Wer diesbezüglich Fragen hat , kann mich gern kontaktieren .
 
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Andrea
22. Jan. 02:02
Bleib beim füttern ruhig neben dem Napf stehen. Und schmeiße währenddessen Käse oder Fleischwurstwürfelchen Richtung Napf. Vornehmlich wenn er gerade nicht knurrt. So haben wir es gemacht.
😅😅
 
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Andrea
22. Jan. 02:02
Also ich würde lieber mit der Hand füttern Anfangs, damit er Vertrauen aufbauen kann. Das hilft meistens am besten. Die futtergebende Hand ist immer die liebe Hand.
Super .
 
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Andrea
22. Jan. 02:08
Erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen. Sei es in der Form eines Tipps oder einer Ermunterung, Geduld und Zuversicht zu haben. Ich mit Hunden groß geworden, allerdings haben meine Eltern immer im Welpenalter beim Züchter genommen und es ist mir bewusst, dass es eine völlig andere Welt ist. Die Entscheidung haben wir bewusst getroffen. Odin ist generell sehr lieb, bis man in der Nähe seines Futters ist oder ein Rüde im Umkreis von 10m ist. In 24Stunden hat sich die Bindung schon sehr schön entwickelt. Also bin ich erstmal positiv.
Erstmal nach dem Essen keine Streicheleinheiten . Nur mit der Stimme positive Belohnungen geben .
Zumindest so lange , bis Dein Hund von selbst zu Dir kommt und seine Streicheleinheiten einfordert .
Aber sobald er knurrt sofort damit aufhören und ihn nicht beachten und weggehen . Dieses immer wiederholen .
So hat Dein Hund genug zu überlegen , was ist falsch und was ist richtig . . . 👍🏼🙋🏻‍♀️🏡
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 04:25
Hey Oli - ich habe ihm tatsächlich heute den Futter aus der Hand gegeben. Und ganz am Ende, als er fertig war, alles leer, habe ich ihn gestreichelt. Dann kurz gesprochen und wollte ihn wieder streicheln - da hat er geknurrt und versucht meine Hand zu schnappen. Deswegen meine Frage nach der Methode. Dabei war es eine langsame Bewegung, Wiederholung vom letzten Streicheln. Der Abend davor habe ich ein Stück Futter vom Boden genommen, das er nicht geschafft hatte, zu essen - oder 0 Interesse. Er war schon weiter, hat mich gesehen und ist in meine Richtung Knurren gesprungen. Beide Fälle sind unterschiedlich aber mit Futter verbunden.
Lass das Streicheln momentan in Verbindung mit Futter. Füttern würde ich in einem Raum wo er nur Zugang zur Fütterung hat. Sobald er fertig ist, Hund raus, Tür zu, Napf weg.
Übe wie ich empfohlen habe mit dem Wurstwürfel werfen. Es muss auch nicht während des gesamten fressens sein. Es reicht wenn du 3-4× ein Stückchen wirfst. Immer wenn er ruhig ist. Und dann gehst du wortlos. Das aus der Hand füttern finde ich heikel bei einem Hund der bereit ist zu zu beißen. Lasst es . Auch streicheln in solchen Momenten würde ich lassen, weder versteht er es als positiv in diesem Moment ( Straßenhund) ,noch ist genug Vertrauen da. Habt Geduld. So etwas kann einige Wochen und Monate in Anspruch nehmen bis er soweit ist dass er nicht mehr knurrt.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 04:27
Meine erste Hündin aus dem Tierschutz, totaler Angsthund, hat mich angeknurrt, als ich an ihren Knochen wollte. Das war damals auch ein paar Tage nach ihrer Ankunft. Hab ihr den weggenommen, sie wie Mama Hund am Nacken gepackt, leicht runtergedrückt, selbst geknurrrt und danach war das nie wieder ein Thema bei uns. Bin kein Fachmann, nur meine eigene Erfahrung. Ich gehe intuitiv mit meinen Tieren um, jedes Tier ist anders und du solltest jetzt auch nicht wahllos alles bei dem kleinen Neuankömmling ausprobieren, was euch hier vorgeschlagen wird. 🙈 Notfalls tatsächlich erstmal ankommen lassen und vllt, wenn es wirklich in einer Woche noch ein Thema sein sollte, einen wirklichen Fachmenschen zu Rate ziehen.
Jop und bei nem 60kg Rotti oder nem 40kg Ridgeback machst du das exakt 1x , dann ist deine Hand, dein Arm etc ab. Und du im Krankenhaus.