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Denise
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 16. März

Leinenkontakt/-aggression. Bitte um Tipps für einen Spezialfall. :)

Hallo, mein Chihuahua (8Jahre, 5kg, kastriert) war schon immer ein eher unsicherer und ängstlicher Hund. Nachdem er in den letzten 3 Jahren zwei Unfälle mit fremden Hunden und Autos mit ernsten Verletzungen hatte, hat er keine Lust auf fremde Hunde an der Leine. Leinenkontakt mochte er früher schon nicht und hat einfach immer alle ignoriert. Generell ist es so, das ich bei den Unfällen nie dabei war, sondern immer jemand anderes aus meiner Familie. Und ich verwende auch seine Unfälle nicht als Begründung für seine Verhaltensweisen, wodurch er auch sonst keine Auffälligkeiten zeigt (außer seine große Individualdistanz!). Also er ist zwar unsicher aber bedenkt man, was ihm passiert ist, ist er mega brav und mutig und niemand würde vermuten, das ihm jemals was passiert ist. Nach den Unfällen hat sich aber seine Individualdistanz an der Leine einfach stark vergrößert, welche aber regelmäßig ignoriert wurde. Mittlerweile haben wir einen Weg gefunden, den so ziemlich jeder Hundehalter versteht und wir werden meistens in Ruhe gelassen. Dadurch, dass es aber zu oft ignoriert wurde, verhält sich mein Hund bei zu großer Nähe so: Er "winselt"/fiepst und zieht zu den fremden Hunden hin. Lässt man ihn hin, dann knurrt er sofort, mittlerweile schnappt er auch. (Das Schnappen hat sich dadurch entwickelt, dass seine Signale komplett ignoriert wurden und ich anfangs komplett überfordert war mit der Situation bzw. damit, das mich die Besitzer nicht ernst genommen haben. Außerdem klingt das Fiepsen natürlich erstmal mega süß/nett, wodurch andere Besitzer immer denken, er würde spielen wollen.). Es macht für ihn auch immer einen Unterschied, wie sich die anderen Hunde bereits in der Distanz verhalten (auf gut 20 Metern). Wird er bereits aus der Ferne angestarrt, wird er extrem nervös. Werden wir ignoriert, ist es wesentlich besser! Ich würde meinem kleinen einfach so gerne einen Weg zeigen, wie er besser reagieren kann. Und ich wäre froh, wenn er lernen würde, dass ich die Situation für ihn regeln kann. Er muss Hunde an der Leine nicht mögen (er hat Hundefreunde) aber er soll einfach lernen, das wir die anderen vorbeigehen lassen und ich darauf achte, das sie ihn in Ruhe lassen. Wenn er das lernen würde, könnten wir die Distanz vielleicht etwas verringern und wir wären beide etwas entspannter! Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass er einige chronische (Gelenks-)Schmerzen hat, welche sein Verhalten bzw. die große Distanz zusätzlich erklären würden. Und auch deshalb finde ich es in Ordnung, das er Abstand braucht aber er soll eben verstehen, das er den auch bekommt. Vielleicht kann hier jemand beurteilen, was bei ihm funktionieren könnte. Ich weiß mittlerweile nicht mehr wirklich wo ich ansetzen soll. Die einzige Idee wäre eben noch mit Futter zu arbeiten aber das möchte ich dann auch richtig machen, wodurch ich es noch nicht ausprobiert habe. Ich möchte einfach nichts falsch machen und ihm damit nur noch mehr Angst machen.^^ Was denkt ihr, würde ihm da helfen? Freue mich über jeden Tipp! Bitte seid nett, vor allem bezogen auf die Unfälle. Mindestens einer der beiden konnte nicht verhindert werden, weil ein unausgelasteter, großer Hund ohne Leine ums Eck gelaufen kam. Manchmal passieren einfach Unfälle, die nicht verhindert werden können und grad die kleinen sind einfach verletzlicher, wenn dann mal was passiert. Und wie bereits erwähnt - er ist wirklich ziemlich brav und ich konnte schon an vielen Ängsten mit ihm arbeiten, sodass diese besser wurden und er mutiger aber dieses eine Thema überfordert uns beide einfach noch.
 
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Olli
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15. März 17:52
Ich kann hier nur wieder meinen Lieblingstipp geben: Sucht euch Halter großer, souveräner Hunde, die den Knirps und seine Marotten ignorieren, und geht mit ihnen gemeinsam Gassi - ohne Kontakt. Unabhängig davon wäre es interessant zu wissen, ob er wirklich nur abschnappen oder beschädigen will. Wenn ihr aus Berlin kommt, könnte ich anbieten, dass der Zwergpiranha sich mal an meinen Schafen abarbeitet.
 
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Olli
15. März 17:52
Ich kann hier nur wieder meinen Lieblingstipp geben: Sucht euch Halter großer, souveräner Hunde, die den Knirps und seine Marotten ignorieren, und geht mit ihnen gemeinsam Gassi - ohne Kontakt. Unabhängig davon wäre es interessant zu wissen, ob er wirklich nur abschnappen oder beschädigen will. Wenn ihr aus Berlin kommt, könnte ich anbieten, dass der Zwergpiranha sich mal an meinen Schafen abarbeitet.
 
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Jessica
15. März 18:14
Hi. Habt ihr mal bei einem Trainer (positiv arbeitend) angesprochen? Mach dich mal zum positiven Training schlau! Pippi's Geschichte kennen wir nicht nur das sie eine Zeit lang auf den Azoren im Zwinger mit anderen Hunden war. Wir kennen sie nur unsicher im Umgang mit anderen Hunden jenach dem wie groß, welche Energie auch mit Angst! Ich habe da mit Pippi positiv gearbeitet. Wenn wir einen anderen Hund sehen und Pippi ist entspannt gibt es ein Leckerchen (wenn es geht vom Auslöser weg geworfen/gerollt), damit hat sie zwei Belohnungen sie darf sich entfernen und was leckeres haben außerdem ist es auch noch eine Jagdsequenz! ... und das solange sie entspannt ist bzw. etwas annimmt oder der andere Hund auf unserer Höhe ist (muss man im Einzelfall sehen) Klappt das auf dieser Entfernung kann ich sie in ihrem Tempo verkürzen immer nur langsam und Schritt für Schritt. In dieser Zeit lieber Management betreiben als da muss der Hund jetzt durch. Sprich möglichst ausweichen wenn die Entfernung nicht mehr entspannt machbar ist oder bogenlaufen, ect. Wenn das klappt kann man aufbauen das der Hund zu einem schaut, wenn der Hund "fragt" ob er fürs entspannt sein ein Leckerchen bekommen kann würden Marker nutzen und Leckerchen geben. Der Hund kann dadurch lernen das er den Angstauslöser in Ruhe beobachten kann, bzw. es kein Problem ist dich anzusehen und trotzdem nichts passiert! Wie gesagt... So habe ich es geschafft, es muss nicht bei jedem klappen. Ein positiv arbeitender Trainer wäre besser. Lg
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 21:22
Du solltest am besten schon bevor er fiebt und winselt ihn zu dir holen umlenken. Hierzu solltest du auf seine Signale achten wie fixieren Anspannung Ohren stellen sich auf. Belohnen jeden ruhigen Moment. Sollte er doch fiebsen dann Schütze ihn und lass ihn nicht zu den Hunden hinziehen. Denn er will sie ja eher vertreiben weil er sich schützen will. Deshalb hol ihn zu dir und biete ihm Schutz bei dir und laufe in einem Bogen vorbei. Das ist aus Hundesicht höflicher statt frontal an einander vorbei zu gehen.
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 21:23
Du schreibst "er winselt/fiepst und zieht zu den fremden Hunden hin. Lässt man ihn hin, dann knurrt er sofort" Aber warum lässt du ihn denn überhaupt hin anstatt den Abstand zu vergrößern, wenn er schon Aufregung zeigt? Du möchtest doch, dass er ruhiger wird und wenn du den Abstand verringerst, passiert doch genau das Gegenteil.
 
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Angela
15. März 22:07
Ich hatte das selbe Problem. Meine Sunny ( Border Collie Mix) hatte Angst, strebte aber zu den Hunden hin. Am Anfang habe ich mich vor sie gehockt und sie beruhigt ( nicht runterbeugen ), später sind wir zügig mit beruhigenden Worten vorbei. Leckerliverbrauch ist sprunghaft angestiegen. Außerdem kann man an die Leine eine gelbe Schleife 🎗️ machen, das bedeutet, der Hund soll in Ruhe gelassen werden. Eine unpopuläre Methode habe ich manchmal angewendet, wenn die Mitmenschen genervt haben. Ich hab gesagt, sie ist ansteckend bei Kontakt. Hat zu 98% funktioniert. Ich wünsche Euch alles Gute und große Erfolge.
 
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Denise
15. März 22:38
Du schreibst "er winselt/fiepst und zieht zu den fremden Hunden hin. Lässt man ihn hin, dann knurrt er sofort" Aber warum lässt du ihn denn überhaupt hin anstatt den Abstand zu vergrößern, wenn er schon Aufregung zeigt? Du möchtest doch, dass er ruhiger wird und wenn du den Abstand verringerst, passiert doch genau das Gegenteil.
Mittlerweile lasse ich ihn natürlich nicht hin. Nur ganz am Anfang zwei, drei Mal, da ich es selbst falsch gedeutet habe. Danach war es eher so, dass ich den anderen Besitzern aus der Ferne gesagt hab "Nein, bitte haltet Abstand.", worauf die Besitzer näher gekommen sind (am besten noch mit ihrem Hund an der Flexileine) während sie gefragt haben warum denn, denn ihrer sei ja nett. In der Zwischenzeit war der fremde Hund da, meiner hat geknurrt und die Besitzer sind ganz entsetzt weitergegangen. Also das Knurren hat sich dann daraus entwickelt, das wir einfach nicht ernst genommen worden sind. Bzw. ich einfach zu lange gebraucht hab einen Weg zu finden, das ich diese Situationen unabhängig von unserem Gegenüber vermeiden kann. Mittlerweile kommt es also nur noch dann bis zum fiepsen, wenn ich zu unkonzentriert bin oder nicht schnell genug ausweichen kann. (Ich hab wirklich viel zu viele solcher unglaublichen Begegnungen mit Besitzern, die einfach kein Verständnis hatten oder sogar mit mir diskutiert haben.)
 
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Denise
15. März 22:41
Du solltest am besten schon bevor er fiebt und winselt ihn zu dir holen umlenken. Hierzu solltest du auf seine Signale achten wie fixieren Anspannung Ohren stellen sich auf. Belohnen jeden ruhigen Moment. Sollte er doch fiebsen dann Schütze ihn und lass ihn nicht zu den Hunden hinziehen. Denn er will sie ja eher vertreiben weil er sich schützen will. Deshalb hol ihn zu dir und biete ihm Schutz bei dir und laufe in einem Bogen vorbei. Das ist aus Hundesicht höflicher statt frontal an einander vorbei zu gehen.
Das mache ich auch! Mittlerweile lasse ich ihn natürlich gar nicht so weit, als das er fiepseln kann. :) Dieser Bogen ist nur so groß, das ich ihn einfach etwas verringern möchte. Aber ja, wahrscheinlich muss ich ihn viel mehr in ruhigen Momenten belohnen! :)
 
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Denise
15. März 22:50
Ich kann hier nur wieder meinen Lieblingstipp geben: Sucht euch Halter großer, souveräner Hunde, die den Knirps und seine Marotten ignorieren, und geht mit ihnen gemeinsam Gassi - ohne Kontakt. Unabhängig davon wäre es interessant zu wissen, ob er wirklich nur abschnappen oder beschädigen will. Wenn ihr aus Berlin kommt, könnte ich anbieten, dass der Zwergpiranha sich mal an meinen Schafen abarbeitet.
Leider sind jegliche Suchen nach ruhigen Hunden gescheitert. Das wäre ja sogar meine allererste Idee gewesen! Aber die Wiener sind da leider Wiener und helfen einem nicht so gern. Es waren immer alle raus, als ich erklärt hab, was unser Problem ist. Und mittlerweile trau ich mich nicht mehr zu fragen. Aber zwei, drei solcher Freunde hat er, mit denen es auch immer gut läuft. Aber bei neuen Hunden verändert sich sein Problem trotzdem (noch) nicht. Sein Verhalten ist wirklich "nur" ein zurechtweisen/warnen. Und auch nur, wenn Hunde frontal auf uns zukommen. Also nebeneinander gehen ist ihm relativ egal (ich glaub wirklich, das er Augenkontakt einfach hasst^^). Es gibt genau einen Hund, der mit tiefen, aggressiven Knurren angeknurrt wird und das ist der, der ihn verletzt hat. Aber dadurch bin ich mir sicher, den Unterschied richtig zu erkennen. (Dem Hund begegnen wir aber auch nur ganz selten, der ist nicht in Wien daheim).
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 22:56
Leider sind jegliche Suchen nach ruhigen Hunden gescheitert. Das wäre ja sogar meine allererste Idee gewesen! Aber die Wiener sind da leider Wiener und helfen einem nicht so gern. Es waren immer alle raus, als ich erklärt hab, was unser Problem ist. Und mittlerweile trau ich mich nicht mehr zu fragen. Aber zwei, drei solcher Freunde hat er, mit denen es auch immer gut läuft. Aber bei neuen Hunden verändert sich sein Problem trotzdem (noch) nicht. Sein Verhalten ist wirklich "nur" ein zurechtweisen/warnen. Und auch nur, wenn Hunde frontal auf uns zukommen. Also nebeneinander gehen ist ihm relativ egal (ich glaub wirklich, das er Augenkontakt einfach hasst^^). Es gibt genau einen Hund, der mit tiefen, aggressiven Knurren angeknurrt wird und das ist der, der ihn verletzt hat. Aber dadurch bin ich mir sicher, den Unterschied richtig zu erkennen. (Dem Hund begegnen wir aber auch nur ganz selten, der ist nicht in Wien daheim).
Lauf doch mal wenn du einen entspannten Hund siehst, mit deinem in einem für deinen aushaltbaren Abstand einfach hinterher. Und dann belohnst du ruhiges Verhalten. Dann kannst du ja den Abstand nach und nach etwas verringern.
 
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Denise
15. März 22:57
Hi. Habt ihr mal bei einem Trainer (positiv arbeitend) angesprochen? Mach dich mal zum positiven Training schlau! Pippi's Geschichte kennen wir nicht nur das sie eine Zeit lang auf den Azoren im Zwinger mit anderen Hunden war. Wir kennen sie nur unsicher im Umgang mit anderen Hunden jenach dem wie groß, welche Energie auch mit Angst! Ich habe da mit Pippi positiv gearbeitet. Wenn wir einen anderen Hund sehen und Pippi ist entspannt gibt es ein Leckerchen (wenn es geht vom Auslöser weg geworfen/gerollt), damit hat sie zwei Belohnungen sie darf sich entfernen und was leckeres haben außerdem ist es auch noch eine Jagdsequenz! ... und das solange sie entspannt ist bzw. etwas annimmt oder der andere Hund auf unserer Höhe ist (muss man im Einzelfall sehen) Klappt das auf dieser Entfernung kann ich sie in ihrem Tempo verkürzen immer nur langsam und Schritt für Schritt. In dieser Zeit lieber Management betreiben als da muss der Hund jetzt durch. Sprich möglichst ausweichen wenn die Entfernung nicht mehr entspannt machbar ist oder bogenlaufen, ect. Wenn das klappt kann man aufbauen das der Hund zu einem schaut, wenn der Hund "fragt" ob er fürs entspannt sein ein Leckerchen bekommen kann würden Marker nutzen und Leckerchen geben. Der Hund kann dadurch lernen das er den Angstauslöser in Ruhe beobachten kann, bzw. es kein Problem ist dich anzusehen und trotzdem nichts passiert! Wie gesagt... So habe ich es geschafft, es muss nicht bei jedem klappen. Ein positiv arbeitender Trainer wäre besser. Lg
Das würde ich mega gern machen aber das ist leider im Moment (noch) nicht möglich. Mein Hund ist zwar auf mich geprägt und lebt bei mir aber offiziell gehört er meinen Eltern, die auch die Kosten für ihn tragen. (Sprich - ich als Student kann mir keinen Hund leisten, hätte ihn mir aber auch nie selbstständig angeschafft. Das ist etwas komplizierter die Erklärung dazu dauert länger.) Und da meine Eltern nicht der Meinung sind, das er einen Trainer benötigt, muss ich einfach viel selbst mit ihm arbeiten. Aber danke für deine Erfahrung, vielleicht werde ich mich dazu noch einlesen und es mal mit Leckerlis probieren.:) Mit ihm klappt ausschließlich positives arbeiten, alles andere verängstigt ihn. Ist hald so, wenn Hunde vor allem Sicherheit brauchen. Aber dafür lernt er auch sehr schnell, wenn ich einen Plan hab und weiß was ich tu. :)