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Vivi
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zuletzt 7. Apr.

Lasst uns über Hundebegenungen sprechen

Mir geht die letzten Tage ein Thema nicht aus dem Kopf, nämlich Hundebegegnungen. Genauer gesagt die Frage warum wir da so viele Probleme mit haben. Ich gehöre zu der Fraktion deren Hund eigentlich nicht will, die sich dann regelmäßig aufregt weil sowohl andere Halter, als auch deren Hunde, unsere Signale komplett ignorieren. Aber dazu haben wir schon genug Threads. Mich interessiert jetzt eigentlich wieso wir da so viele Probleme in der Kommunikation zwischen Hund-Halter-Gespannen haben. Gibt es einen Schritt in der Hundeerziehung der schief läuft? Was sagt ihr dazu?
 
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Dogorama-Mitglied
14. März 18:59
Genau. Es haben halt die Leute mit den selbstbewussten Hunden immer gut reden. Die „müssen“ nicht so sehr auf die Körpersprache ihrer Hunde achten, solange nichts doll auffällig wird. Und die mit den schüchternen Hunden, die haben dann wohl was falsch gemacht. 🤷🏻‍♀️😉
Doch diese Frau sollte auch auf die Körpersprache ihres Hundes achten und vor allem richtig verstehen können. Das ablegen und fixieren ist oft nur der Anfang für ein Hüteverhalten. Das nächste Mal springt er dann los wenn sie das nicht beachtet und unterbricht. Gerade selbstbewusste Hunde versuchen gern ihr eigenes Ding zu machen und stellen ihre Besitzer spätestens in der Pubertät in Frage.
 
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Jessica
14. März 19:07
Ich denke eher beim Menschen läuft da etwas schief als in der Hundeerziehung! Wenn die Leute beleidigt sind, weil man eine Abfuhr erteilt (egal ob es das angrabbeln oder Kontakt unter Hunden ist)
 
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Mel und
14. März 19:10
Ich hatte gerade eben wieder eine Begegnung mit einem Hundehalter, der absolut nicht verstehen kann ,das Nio nicht die geringste Lust auf seinen Hund hat. Die Hinde kennen sich seit dem Welpen alter (beide Rüden)und der andere ist meiner Meinung nach ,sehr respektlos im Verhalten und hat Nio schon öfter regelrecht bedrängt ..(kommt ständig ohne Leine angelaufen und der Halter ist 100m weg)Nio hat erst freundlich versucht das zu lösen , denn ich schaffe auch nicht diesen Hund zu blocken ,er springt mir bis ins Gesicht! ..mittlerweile ist dieser Hund für Nio ein rotes Tuch,ganz besonders weil der andere mich so anpöbelt! Er knurrt wenn der zu nahe kommt und ich finde das ist sein gutes Recht ! Vorhin meinte der andere Hundehalter total wütend und vorwurfsvoll zu mir „sollen die Hunde sich jetzt gar nicht mehr begrüßen oder was „ich so „äh sieht das so aus ,als würde meiner deinen begrüßen wollen ? Er knurrt doch nicht ohne Grund oder ?!„ Der Typ ist der Meinung die Hunde müssen spuren und haben nicht zu Knurren . Total daneben finde ich ! Ansonsten kommt Nio übrigens mit allen Hunden ob Rüden oder Hündinnen gut klar .
 
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Dogorama-Mitglied
14. März 19:23
Ein so wichtiges Thema und super schwierig. Gerade letztens habe ich eine Erfahrung gemacht mit einem Hundebesitzer der seinen Hund immer zu allen Hunden hin laufen lässt. Meiner ist bei der ersten Begegnung äußerst gestresst, teilweise panisch und geht wenn seine Individualistanz zu früh unterschritten wird in den Angriff. Mein Gegenüber ließ innerhalb der ersten fünf Minuten die Leine seines Hundes fallen und hat das mit nem blutigen Finger gebüßt. Ich bin da weiß Gott nicht stolz drauf, versteht mich bitte nicht falsch, aber er hat aus der Situation gelernt, dass ich meine anfänglich Aussage "Nein wir lassen die auf keinen Fall schnuppern, meiner muss sich erst beruhigen" absolut Ernst gemeint habe. Eine solche Erfahrung kann ja aber nicht jeder "Die klären das unter sich"-Besitzer machen müssen, damit es endlich für "uns" einfacher wird.... Eine kleine Ergänzung noch: ich verstehe auch dass das für Besitzer mancher Rassen (Dogo Argentino wurde ja schon erwähnt) total unangenehm ist wenn der Hund direkt abgestempelt und gemieden wird, wir haben das umgekehrte Problem, nämlich dass Spiky in seiner Vehemenz unterschätzt wird.
 
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Franziska
14. März 19:24
Viele belesen sich vermutlich nicht oder suchen sich keine professionelle Hilfe. Dabei gibt es social Walks von Trainern, die dir deinen Hund und das Verhalten erklären. So denken viele Hundebesitzer, dass ihre Hunde spielen. Dabei ist das bei älteren Hund nicht deren Bedürfnis. Sie klären Ihre Probleme auch durch Spiel und das kann auch Stress für den Hund bedeuten. Wie oft wurde ich gefragt,ob unsere Hunde spielen wollen. Dabei waren beide nicht interessiert an einander und haben sich gemieden.
 
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Merit
15. März 07:25
Doch diese Frau sollte auch auf die Körpersprache ihres Hundes achten und vor allem richtig verstehen können. Das ablegen und fixieren ist oft nur der Anfang für ein Hüteverhalten. Das nächste Mal springt er dann los wenn sie das nicht beachtet und unterbricht. Gerade selbstbewusste Hunde versuchen gern ihr eigenes Ding zu machen und stellen ihre Besitzer spätestens in der Pubertät in Frage.
Ja genau, aus meiner Sicht sollten das definitiv alle Hundebesitzer machen. Da hast du voll Recht. Ich meinte es eher so in die Richtung, dass man mit einem unsicheren Hund gezwungen ist sich mit der Körpersprache auseinanderzusetzen. Wenn dein Hund aber augenscheinlich freundlich ist, er andere nicht anbellt oder beißt o.Ä. dann läuft ja alles... dann haste scheinbar alles richtig gemacht und brauchst dich nicht belesen. So denken zumindest die Leute. Genau, ich hab diese Situation nämlich auch als Teil des Jagdverhaltens eingeschätzt. Und dass du Hüten schreibst passt... es war nämlich eine Hütehundrasse.
 
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Fritz
16. März 11:42
Ich habe jetzt alle die Mail gelesen und überraschend viel richtiges gesehen. Aber leider auch einiges das nicht ganz so richtig ist. Aber generell ist es ein Durchschnitt meiner Klienten. Hunde Erziehung ist die Aufgabe der Halter/innen. Und da ist das erste Problem. Einige nehmen das ernst, andere nicht. Die die es nicht Ernst nehmen sehen sich als perfekte hundeführer, die alles richtig machen. Die anderen sind immer schuld. Da das die Mehrheit ist der man begegnet ändern die "vorsichtigen" ihr verhalten und so entsteht eine Spirale die einen gehen um Bogen und die anderen finden das ganz normal. Und wir alle wissen wer der Verlierer ist. Die Vorsichtigen sind die leinenmenschen und verunsichern dadurch ihre Hunde mehr und mehr. Natürlich ist das der Sorge um ihr Tier geschuldet aber wenn man aus der Spirale nicht ausbricht wird jedes Gassi gehen für den Halter/in eine Tortur. Ich weiss das sind nur Sachen die jeder weiss, aber es ist sehr schwierig. Ich sehe immer wieder wie angespannt die Halter sind wenn ein Hund am Horizont erscheint. Mein Rat suchen sie sich hundehalter/innen die das selbe Problem haben und gehen sie mit denen spazieren. Das festigt das Vertrauen hund / Halter,in und stärkt das Selbstvertrauen bei beiden Parteien. Je entspannter die Besitzer, desto entspannter die Hunde. Aber vorsicht auch andere nette Hunde haben ihre schlechten Tage. Und der ganze Prozess kann Monate dauern. Ansonsten kann man sich professionelle Hilfe bei Experten holen. Viel Erfolg und wenn noch Fragen einfach melden
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 12:43
Was mir immer wieder auffällt, ist der Länderunterschied Schweiz-Deutschland. In Deutschland treffen wir deutlich mehr erwachsene Hunde mit absolut verkorkstem Sozialverhalten (ich nehme mich bzw. Bonnie da nicht aus). Da wird entweder schon von weitem laut oder leise gepöbelt oder aber total unhöflich (aber eigentlich nicht in böser Absicht) in den anderen Hund reingerasselt. Entsprechend angespannt sind auch die Besitzer. In der Schweiz habe ich den Eindruck, dass die Hundehalter netter zueinander sind. Fehlverhalten des Hundes wird nicht übel genommen, man entschuldigt sich auch mal und die Hunde sind im Großen und Ganzen einfach sozialkompetenter. Meistens dürfen die Hunde auch kurz Kontakt haben, während in DE Kontakt eher unerwünscht ist. Das führt natürlich dazu, dass Welpen in der Schweiz lernen dürfen, wie man Fremdhunde höflich begrüsst, während sie in DE eher lernen, dass Fremdhunde Stress bedeuten. Das ist aber natürlich sehr verallgemeinernd und es wird in beiden Ländern Ausnahmen geben.
 
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R
18. März 13:14
Auf der Wiese, kein Freilauf, mein Hund windspielmix angeleint. Pärchen folgt uns mit abgeleinter staffihündin oder bulldogmix. Muss natürlich bei fünf verschiedenen möglichkeiten unseren Weg nehmen. Ich gehe bereits vom Weg übers Feld. Natürlich guckt Fremdhund und hoppelt uns entgegen. Es kam ein rückruf. Das war's. Hund bei mir und ich denke noch, ich würde ja schicken helfen, wenn sie sich Mal kümmern würden. Nichts. Trotteln weiter. Ich rufe meine ist an der Leine, soll ich ihre mitnehmen oder wollen sie sie nicht zurück. Pampig kommt zurück- machen sie doch die Leine ab. Kein Interesse sich Mal um den eigenen Hund zu kümmern. Fest überzeugt, sie machen ihr Ding, mit jedem überall. Joah...ab da platze ich. Warum die Kommunikation so schwer ist? Weil viele Horizont wie fünf Meter Feldweg haben,alle Klischees erfüllen und für mich in eine Sonderschule gehören und nicht mit einem Hund versehen. Ich hätte heute gerne noch eine hündin mitgenommen. Vlt bin ich auch daher wieder so entsetzt... Mit der wäre das ganze absolut katastrophal geworden, weswegen sie eben Leine trägt und wir ausweichen. Wäre wieder einmal umsonst bis der wirklich beschissene Lerneffekt eintritt. Aber hey auch mit 15 kg unterschied ist das voll witzig von denen.... Ironie off
 
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Dogorama-Mitglied
6. Apr. 18:08
Heute ist es uns auch Mal passiert. Bisher hatte ich damit wenig Probleme weil alle meinem schon zehn Meter gegen den Wind angesehen haben dass er keinen Bock hat. Wir kommen in einen Park rein, es ist ein Hund dort, Herrchen direkt daneben, ich denke mir nix dabei, wir gehen hinter einer Statue rum, auf der anderen Seite stehen wir plötzlich dem anderen Hund gegenüber, mit Spiky Schnauze an Schnauze, Herrchen immer noch da wo ich beide vermutete. Als ich dann gehandelt habe und sein Hund mich ansprang und knurrte kam ein Rückruf...aber das ist ja viiiieeeel zu spät. Bin ich jetzt blöd oder hätte er seinen Hund nicht in dem Moment bereits rufen sollen, wo der auf uns zu läuft? Nervig sowas. Wir sind dann erstmal aus dem Park raus und später nochmal hin, damit es uns den schönen Park wenigstens nicht madig gemacht hat.