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Vivi
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zuletzt 7. Apr.

Lasst uns über Hundebegenungen sprechen

Mir geht die letzten Tage ein Thema nicht aus dem Kopf, nämlich Hundebegegnungen. Genauer gesagt die Frage warum wir da so viele Probleme mit haben. Ich gehöre zu der Fraktion deren Hund eigentlich nicht will, die sich dann regelmäßig aufregt weil sowohl andere Halter, als auch deren Hunde, unsere Signale komplett ignorieren. Aber dazu haben wir schon genug Threads. Mich interessiert jetzt eigentlich wieso wir da so viele Probleme in der Kommunikation zwischen Hund-Halter-Gespannen haben. Gibt es einen Schritt in der Hundeerziehung der schief läuft? Was sagt ihr dazu?
 
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Katrin
14. März 15:30
Ich hatte ehrlich gesagt noch nie Probleme. Weder mit Suki noch mit den Hunden die ich früher ausführte. Klar der ein oder andere war mal am pöbeln aber nix wildes. Aus meiner Sicht läuft es so ab. Kein Kontakt ohne Absprache egal ob mit oder ohne Leine. Suki liebt ja eigentlich alles und jeden. Ist immer freundlich, null aggressiv. Trotzdem gibt es hier auch zwei/drei Hunde bei denen sie von ,,hey hallo" zu ,,seh zu das du Land gewinnst" wechselt. Interessanterweise sind das Hunde mit denen wir entweder noch nie richtigen Kontakt hatten bzw nur nebenher gelaufen sind. Eventuell liegt da bei uns das Problem. Wir als Halter fuschen durch unsere Regeln wann, wo und wie Kontakt und Kommunikation zwischen Hunden stattfinden darf oder soll stets dazwischen. Das ist allerdings wahrscheinlich nicht besonders klug von uns. Durch die Medien, Hundeschulen und auch gesetzlichen Vorgaben werden wir unsicherer was das Bauchgefühl angeht und eingeschränkt durch Vorgaben wie Leinenzwang etc.
 
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Merit
14. März 17:09
Ich habe das Gefühl, dass viele Hunde ein Distanzproblem haben. In der Hundeschule waren sie alle Welpen und haben miteinander gespielt. Aber die Erwachsenen Hunde die ich treffe kennen wenig Erwachsene Hundekommunikation. Da wird entweder eine Spielaufforderung gemacht, oder ausgerastet. Hunde die etwas dazwischen kennen sind, zumindest hier wo ich spazieren gehe, selten. Was läuft da falsch?
Naja, es wird wohl daran liegen, dass erwachsene Hunde die sich frei begegnen niemals aufeinander zulaufen und sich „begrüßen“ würden. Die würden sich in El en großen Bogen aus dem Weg gehen. Wir Menschen laufen aber auf Wegen gerade aufeinander zu. Wir laufen zwar vorbei, aber das ist für Hunde frontal aufeinander zulaufen und total entgegen ihrer Kommunikationsart. Gerade vor ein paar Tagen auch wieder eine Frau... haben uns über die Straße hinweg unterhalten. Beide Hunde mehr oder weniger cool, weil Abstand dazwischen war. Sie dann „Wollen wir sie mal beschnuppern lassen?“ Die haben sich doch schon längst wahrgenommen und sich vielleicht durch Blicke schon gesagt, dass sie keinen Bock aufeinander haben. Wir Menschen entscheiden dann aber, dass sie sich doch mal Hallo sagen sollen. Ich war nicht schlagfertig genug, sie kam rüber mit ihrem Hund und meiner drehte durch. In ihren Augen Spielaufforderung, in meinen Augen fiddeln, weil er überhaupt nicht wusste wie er umgehen soll damit und die Situation mit Clown sein lösen wollte.
 
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Merit
14. März 17:15
Naja, es wird wohl daran liegen, dass erwachsene Hunde die sich frei begegnen niemals aufeinander zulaufen und sich „begrüßen“ würden. Die würden sich in El en großen Bogen aus dem Weg gehen. Wir Menschen laufen aber auf Wegen gerade aufeinander zu. Wir laufen zwar vorbei, aber das ist für Hunde frontal aufeinander zulaufen und total entgegen ihrer Kommunikationsart. Gerade vor ein paar Tagen auch wieder eine Frau... haben uns über die Straße hinweg unterhalten. Beide Hunde mehr oder weniger cool, weil Abstand dazwischen war. Sie dann „Wollen wir sie mal beschnuppern lassen?“ Die haben sich doch schon längst wahrgenommen und sich vielleicht durch Blicke schon gesagt, dass sie keinen Bock aufeinander haben. Wir Menschen entscheiden dann aber, dass sie sich doch mal Hallo sagen sollen. Ich war nicht schlagfertig genug, sie kam rüber mit ihrem Hund und meiner drehte durch. In ihren Augen Spielaufforderung, in meinen Augen fiddeln, weil er überhaupt nicht wusste wie er umgehen soll damit und die Situation mit Clown sein lösen wollte.
Als wir diesem Hund ein paar Tage später wieder begegnet sind, war meiner total unsicher, hat sich abgesetzt... und als der andere Hund fasst vorbei war, sprang meiner in die Leine und bellte. Was hat man also jetzt gewonnen durch das „Hallo sagen“? Gar nichts.
 
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Vivi
14. März 17:34
Naja, es wird wohl daran liegen, dass erwachsene Hunde die sich frei begegnen niemals aufeinander zulaufen und sich „begrüßen“ würden. Die würden sich in El en großen Bogen aus dem Weg gehen. Wir Menschen laufen aber auf Wegen gerade aufeinander zu. Wir laufen zwar vorbei, aber das ist für Hunde frontal aufeinander zulaufen und total entgegen ihrer Kommunikationsart. Gerade vor ein paar Tagen auch wieder eine Frau... haben uns über die Straße hinweg unterhalten. Beide Hunde mehr oder weniger cool, weil Abstand dazwischen war. Sie dann „Wollen wir sie mal beschnuppern lassen?“ Die haben sich doch schon längst wahrgenommen und sich vielleicht durch Blicke schon gesagt, dass sie keinen Bock aufeinander haben. Wir Menschen entscheiden dann aber, dass sie sich doch mal Hallo sagen sollen. Ich war nicht schlagfertig genug, sie kam rüber mit ihrem Hund und meiner drehte durch. In ihren Augen Spielaufforderung, in meinen Augen fiddeln, weil er überhaupt nicht wusste wie er umgehen soll damit und die Situation mit Clown sein lösen wollte.
Und trotzdem zwingen viele Halter ihre Hunde immer wieder so unnatürlich aufeinander zuzugehen. Oft genug auch gegen den Willen der anderen Halter. Für mich ist das wirklich frustrierend. Mein Hund kommuniziert sehr deutlich. Wenn ihm jemand ruhig und entspannt entgegen kommt gegen beide einen sanften Bogen, kurzes gucken und dann geht's weiter. Wenn der andere Hund nicht entspannt ist macht Pico einen riesen Bogen, wendet sich ab und zeigt deutlich "bitte nicht näher kommen" und trotzdem habe ich es so oft das andere Hundehalter ihre Hunde nicht zu sich nehmen und die Hunde diese Signale völlig ignorieren. Da wird erst reagiert wenn mein Hund laut knurrt oder sogar erst später. Ich würde so gerne selbst entscheiden dürfen mit wem mein Hund Kontakt aufnehmen darf und mit wem nicht 😬
 
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Katja
14. März 17:39
Also hier bei uns ist das scheinbar auch eine Art selbstverstärkendes Phänomen: viele Hunde auf engem Raum in der Großstadt brauchen Regeln, insbesondere da Halter oft wenig Rücksicht nehmen (Achtung, böse: „dafür wohne ich ja in der Großstadt“). Also generelle Leinenpflicht für alle. Macht mir allerdings oftmals den Eindruck, dass die Halter nicht den Hund, sondern eher sich selbst an der Leine festhalten… Über die Zeit sieht man dann den (zuvor absolut verträglichen) Hund sukzessive zum Leinenpöbler werden. So schade!!! … findet Katja, deren Polli inzwischen dank Hundeführerschein auch wieder legal selbst entscheiden kann, wen sie interessant findet und um wen sie lieber einen grooossen Bogen macht. Und beim vorherigen menschlichen Kontakt (fast alle anderen sind ja hier an der Leine) hab ich schon echt tolle Menschen kennengelernt! Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen schon anstiften, einfach mehr auf ihren Hund zu vertrauen!😀 PS: Polli ist als spanischer Strassenhund aber auch eine Meisterin der hündischen Kommunikation… das mussten auch wir nur auch erstmal kapieren.😉
 
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Merit
14. März 17:47
Und trotzdem zwingen viele Halter ihre Hunde immer wieder so unnatürlich aufeinander zuzugehen. Oft genug auch gegen den Willen der anderen Halter. Für mich ist das wirklich frustrierend. Mein Hund kommuniziert sehr deutlich. Wenn ihm jemand ruhig und entspannt entgegen kommt gegen beide einen sanften Bogen, kurzes gucken und dann geht's weiter. Wenn der andere Hund nicht entspannt ist macht Pico einen riesen Bogen, wendet sich ab und zeigt deutlich "bitte nicht näher kommen" und trotzdem habe ich es so oft das andere Hundehalter ihre Hunde nicht zu sich nehmen und die Hunde diese Signale völlig ignorieren. Da wird erst reagiert wenn mein Hund laut knurrt oder sogar erst später. Ich würde so gerne selbst entscheiden dürfen mit wem mein Hund Kontakt aufnehmen darf und mit wem nicht 😬
Naja, in gewisser Weise ist das auf nem Feldweg aneinander vorbeigehen ja auch schon unnatürlich und wir zwingen die Hunde dazu. Mein Floki hat wegen seiner Unsicherheit (rassebedingt + blöde Erfahrungen als Welpe) ein ziemlich großes Bedürfnis nach Abstand. Und wenn ich nicht dafür Sorge, dass dieser Abstand eingehalten wird, dann macht er das halt durch Bellen. Er merkt sich auch genau die Hunde. Hat er die Erfahrung gesammelt, dass die definitiv nicht ankommen und sie ihn in Ruhe lassen, begegnet er ihnen beim nächsten Mal auch entspannt. Ist irgendwas vorgefallen, so wie mit dem Hund da jetzt... dass der ankam bei ihm, ist er ganz verunsichert bei der nächsten Begegnung.
 
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Dogorama-Mitglied
14. März 17:50
Hallo, hier in einem Vorort von Hamburg gibt es gefühlt sehr viele Hunde und ohne mehrere Hundebegegnungen kann man kaum aus dem Haus gehen. Ich wohne hier sehr gerne, aber in Bezug auf den Hund dürfte es gerne etwas ländlicher sein, in der Annahme, dass man Hundebegegnungen dort besser steuern könnte...
 
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Merit
14. März 17:55
Gestern Abend folgende Situation: Laufen unsere Strecke, steht eine Frau mit Fahrrad und Hund u. unterhält sich. Die Hündin sieht meinen Floki von Weitem, legt sich an und fixiert ihn. Floki sieht das und wird ganz unsicher, läuft nur ganz zögerlich weiter. Ich kann ihn aber locken, versuche mit ihm an der abgewandten Seite in einem Bogen so gut es geht vorbeizulaufen. Die beiden Frauen nehmen das war, wundern sich. Ich erkläre: „Er ist ganz unsicher, wir üben.“ Die beiden: „Wieso? Warum? Seit wann ist das so? Hast du ihn schon seit er Welpe ist? Meiner ist freundlich, er soll mal rüber kommen!“ „Nein, das kann er nicht. Er braucht Abstand.“ „Nein! Er soll mal rüberkommen. Sonst hat er doch keine Sozialkontakte!“ Woher will sie bitte wissen, wieviele Sozialkontakte meine Hund hat? Außerdem finde ich das Ablegen und Fixieren über 100 m nicht gerade freundlich. Alles was ich mit dem Ankommen erreichen würde ist, dann seine Skepsis bei Hundebegegnungen noch größer wird.
 
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Steffi
14. März 18:05
Gestern Abend folgende Situation: Laufen unsere Strecke, steht eine Frau mit Fahrrad und Hund u. unterhält sich. Die Hündin sieht meinen Floki von Weitem, legt sich an und fixiert ihn. Floki sieht das und wird ganz unsicher, läuft nur ganz zögerlich weiter. Ich kann ihn aber locken, versuche mit ihm an der abgewandten Seite in einem Bogen so gut es geht vorbeizulaufen. Die beiden Frauen nehmen das war, wundern sich. Ich erkläre: „Er ist ganz unsicher, wir üben.“ Die beiden: „Wieso? Warum? Seit wann ist das so? Hast du ihn schon seit er Welpe ist? Meiner ist freundlich, er soll mal rüber kommen!“ „Nein, das kann er nicht. Er braucht Abstand.“ „Nein! Er soll mal rüberkommen. Sonst hat er doch keine Sozialkontakte!“ Woher will sie bitte wissen, wieviele Sozialkontakte meine Hund hat? Außerdem finde ich das Ablegen und Fixieren über 100 m nicht gerade freundlich. Alles was ich mit dem Ankommen erreichen würde ist, dann seine Skepsis bei Hundebegegnungen noch größer wird.
Aber das ist doch wieder so ein Beispiel. Der Frau ging es gefühlt nur darum, zu beweisen, wie lieb ihr eigener Hund ist. Sie hat nicht auf die Körpersprache geachtet und dann sogar noch ein schlechtes Gewissen machen wollen. Da ist es umso besser, wenn man Abstand wahrt und auf die Hunde achtet :)
 
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Merit
14. März 18:36
Aber das ist doch wieder so ein Beispiel. Der Frau ging es gefühlt nur darum, zu beweisen, wie lieb ihr eigener Hund ist. Sie hat nicht auf die Körpersprache geachtet und dann sogar noch ein schlechtes Gewissen machen wollen. Da ist es umso besser, wenn man Abstand wahrt und auf die Hunde achtet :)
Genau. Es haben halt die Leute mit den selbstbewussten Hunden immer gut reden. Die „müssen“ nicht so sehr auf die Körpersprache ihrer Hunde achten, solange nichts doll auffällig wird. Und die mit den schüchternen Hunden, die haben dann wohl was falsch gemacht. 🤷🏻‍♀️😉