Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Kommentkampf unter Rüden

Verfasser-Bild
Kassandra
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 387
zuletzt 27. Sept.

Kommentkampf unter Rüden

Hi, am Wochenende ist es passiert. Carl hat sich das erste Mal in der Hundeschule geprügelt. Kommentkampf unter jungen Rüden. In der Situation waren 3 intakte, 1 kastrierter Rüde und 1 Hündin. Passiert ist folgendes: Carl rempelt im Freilauf den neuen intakten Rüden in der Gruppe an. Der findet das richtig kacke und macht Carl ne Ansage. Carl hat dem Tag eh viel Testosteron im Kopf gehabt und pampt zurück die beiden Jungs fangen an zu raufen, der 3. Intakte Rüde (französische Bulldogge) mischt sich ein motzt mit und springt den beiden raufenden großen Rüden zwischen den Beinen rum. Die howawart Hündin versucht die Situation zu klären und mischt sich auch ein. Der kastrierte Ride hält sich raus. Das Chaos war perfekt. Wir haben die dann getrennt, was durch die vielen Hunde die alle eine andere Motivation in der Situation hatten gefühlt zu lange gedauert hat. Im großen und ganzen eine doofe Situation die durch alle Beteiligten Hunde und auch die Menschen weiter eskaliert ist. Das einzige Blut was geflossen ist weil Carl sich selbst auf die Zunge gebissen hat. Also Glück im Unglück. Die Trainerin meinte aber wenn nur die beiden Jungs unter sich gewesen wären hätte sie es laufen gelassen. Carl war den Rest des Tages ziemlich durch den Wind. Am nächsten Morgen hat er sich aber schon wieder wie der Hund mit den dicksten Eiern der Welt benommen. Meine Frage ist: ist es wichtig für junge Rüden die Erfahrung auch mal zu machen sich zu prügeln um ggf auch alternativ strategien zu entwickeln und souveräner zu werden? Wir haben tatsächlich einen befreundeten intakten Rüden wo es in der Vergangenheit zwischendurch auch mal kurz laut geworden ist, aber nie so in dem Maße wie jetzt am Wochenende. "Gelegenheit" sich unter Jungs auch mal behaupten/klären zu müssen gäbe es in einer reinen zweier Konstellation also. Würdet ihr das zulassen oder sofort unterbinden? Oder was sind Anzeichen dafür das Mister "dicke Eier" Geschmack am prügeln entwickelt wo man vorsichtig sein muss und die Alarmglocken anfangen müssen zu schrillen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lina
12. Feb. 09:46
Gut sozialisierte und souveräne Hunde sind selten geworden. Die kommen aber auch nicht einfach so auf die Welt sondern sie werden geformt, durch Interaktion mit anderen Hunden aus denen sie lernen dürfen und Erfahrungen.
Auch hier hat es mal geknallt mit einer anderen Hündin. Sehr laut, viel Zähnezeigen, war erschreckend. Nach 8 Sekunden war es vorbei. Kein Haar war gekrümmt. Heute laufen sie ohne Leine aneinander vorbei. Es ist vllt nicht die große Liebe aber man toleriert sich.
Einen Hund zu isolieren und jeder möglichen Konfrontation aus dem Weg zu gehen halte ich für falsch.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
12. Feb. 09:52
Gehts dir gut? Hundeverhalten lernst du nicht nur vom Lesen (und hier gibt es schon Kommentare mit sehr guten Beschreibunge)! Mit Büchern legt man Grundlagen. Die ganzen Feinheiten kannst du aber eigentlich nur über Videos sehen. Selbst live geht beim ungeübten Auge viel verloren. Um zu sehen, wo es kippt muss man Hunde beobachtet haben. Das muss ja nicht der eigene sein, da kann man ja von anderen Leuten lernen, die sowas zb gefilmt haben. So jetzt hab ich dir wahrscheinlich wieder zu allgemein geantwortet. Wenn du nur Antworten von bestimmten Menschen möchtest empfehle ich übrigens eher Privatgespräche.
Da ist was wahres dran. Um beurteilen zu können was man wielange laufen lassen kann benötigt es Erfahrung. Viel Erfahrung, mit vielen unterschiedlichen Hunden und Situationen. Dazu kommt auch ein gewissen Maß an Vertrauen in die Hunde und in sich selbst.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
12. Feb. 09:53
Auf https://dergrossartigehund.de/kommentkampf-bei-hunden/ ist zu lesen: "Noch bevor es zu einer solchen Auseinandersetzung kommt, sind bereits ein deutliches Imponiergehabe der beiden Kontrahenten bzw. eindeutige Drohsignale zu beobachten. Reicht das nicht aus, um den jeweils anderen dazu zu bewegen, sich zurückzuziehen oder von der Ressource abzulassen, kommt es zum Kommentkampf." Leider wird nicht beschrieben, wie das entsprechende Imponiergehabe bzw die Drohsignale aussehen. Ich würde da ja schon das Gestakse, die erhobenen Ohren und Rute oder das steife Kopf auflegen einordnen, die meiner Erfahrung nach keineswegs zu gefährlichen Kämpfen führen müssen. Seh ich das falsch, oder habt ihr da andere Erfahrungen?
Also ich kann eigentlich klar unterscheiden wenn meiner den "Macho raushängen" lässt oder es aber "ernster meint". Das sind bei Rionnag extrem feine Unterschiede, schwer so zu beschreiben (vielleicht teilweise auch Instinkt/gefühl meiner Seite 🤔), nur Nuancen , Wolfhunde haben ja auch eine extrem feine Körpersprache ..... Mir ist auch schon aufgefallen das , ich sag's mal salopp, " hochgezüchtete/überzüchtete Rassen" (also jene die kaum oder gar nicht als Gebrauchshund verwendet werden/wurden) . Diese feinste körpersrache nicht verstehen, Rassen die aber noch näher dem Urtyp sind haben damit keine Probleme....Sicherlich liegt's auch an Erziehung und HH selbst, aber eben nicht nur.... Es gibt hier zum Beispiel einen Terrier, (ich kenn mich mit Terrier nicht wirklich aus daher weiß ich auch nicht was das für einer ist ; etwas kleiner als ein Airedale , ungefähr gleicher körperbau, einfarbig rotbraun) der ist irgendwie seltsam, kann den einfach nicht einschätzen.....🤗 Der ist oft/meist im Freilauf ,hört Recht gut, aber wenner meinen riecht rennt der los voll im Tunnel, ein paar Meter vor uns bleibt der Dan stehen und starrt Rionnag an, bellt knurrt hin und wieder aber wedelt dabei, manchmal "hüpft" der dabei auch auf einer Stelle , Geste unterscheidet sich aber von der üblichen Spielaufforderung, .... Rionnag regiert auch seltsam auf den, resp. ähnlich... wenner ein Schritt vor geht , geht der andere einen Schritt zurück und umgekehrt, der Abstand zwischen den beiden bleibt also immer gleich (2-3m) Bisher gab's solche Begegnungen nur als Rionnag an der Führleine ( ich rufe ihn frühzeitig zu mir und Leine an) .... keine Ahnung was passieren würde wenn beide frei währen....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
12. Feb. 10:15
Ich hab hier mal drei typische Kommentkampfbilder zwischen befreundeten Hunden. Beide mit einem riesigen Selbstbewusstsein und Dickschädel gesegnet. Man sieht hier sehr gut die übertriebene Mimik. Jeder der beiden provozierte gerne mal den anderen damit solche Kämpfe zustande kamen. Allerdings nur miteinander. Andere fremde Hunde wurden dabei links liegengelassen. Hunde wählen also durchaus ihre ,,Trainingspartner" auch aus. Beide Hunde waren da zwischen 1 bis 2 Jahre alt. Mal gewann Suki, mal Spyke. Keiner von den beiden entwickelte sich zum Pöbler oder Beißer. Die sind beide zu sehr sozialen und souveränen Hunde geworden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
12. Feb. 10:20
Ich hab hier mal drei typische Kommentkampfbilder zwischen befreundeten Hunden. Beide mit einem riesigen Selbstbewusstsein und Dickschädel gesegnet. Man sieht hier sehr gut die übertriebene Mimik. Jeder der beiden provozierte gerne mal den anderen damit solche Kämpfe zustande kamen. Allerdings nur miteinander. Andere fremde Hunde wurden dabei links liegengelassen. Hunde wählen also durchaus ihre ,,Trainingspartner" auch aus. Beide Hunde waren da zwischen 1 bis 2 Jahre alt. Mal gewann Suki, mal Spyke. Keiner von den beiden entwickelte sich zum Pöbler oder Beißer. Die sind beide zu sehr sozialen und souveränen Hunde geworden.
Sowas kenn ich auch zwischen Rionnag und einigen seiner Kumpels/Freundinnen. Mal "gewinnt" der eine mal der andere....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mel und
12. Feb. 10:28
Dann wurde die Kommunikation vom anderen Hund nicht angenommen. Auch das gibt es. Die krassen Hunde kommunizieren aber wirklich nicht so viel. Deshalb sind sie ja gefährlich.
Ich weiß nicht genau was du mit „krass“ meinst .. mein verstorbener Hund war sehr aggressiv und hätte in der passenden Situation auch durchaus einen anderen Hund getötet !trotzdem hat er klar kommuniziert!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
12. Feb. 10:28
Sowas kenn ich auch zwischen Rionnag und einigen seiner Kumpels/Freundinnen. Mal "gewinnt" der eine mal der andere....
Das geht dann meistens einige Sekunden so, dann kringeln die sich entweder auf dem Boden weiter oder gehen ins jagen über. Auch das gehört mit dazu. Dann wird wieder gekämpft. Man muss bei einigen aufpassen das es sich nicht hochschaukelt. Dann kann daraus durchaus ernst werden wenn es einer zu weit treibt. Das erlernte wird dann aber auch oft eingesetzt um diese Showkämpfe oder kleine Reibereien selber zu beenden. Sie lernten aber auch das cool bleiben in dem sie eben nicht auf jede Provokation eingingen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
12. Feb. 10:33
Ich weiß nicht genau was du mit „krass“ meinst .. mein verstorbener Hund war sehr aggressiv und hätte in der passenden Situation auch durchaus einen anderen Hund getötet !trotzdem hat er klar kommuniziert!
Krass sind Hunde, die wenig bis gar nicht kommunizieren. Die schnell und ohne Vorwarnung. Weil man da nichts machen kann. Ich könnte auch "heftig" schreiben oder "unberechenbar".Hunde mit Beschädigungsabsicht generell, (also mehr als nen Kratzer), sind im Übrigen nichts, worauf man stolz sein könnte. Das Erziehungsziel ist nämlich das Gegenteil.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
12. Feb. 10:49
Ich hab hier mal drei typische Kommentkampfbilder zwischen befreundeten Hunden. Beide mit einem riesigen Selbstbewusstsein und Dickschädel gesegnet. Man sieht hier sehr gut die übertriebene Mimik. Jeder der beiden provozierte gerne mal den anderen damit solche Kämpfe zustande kamen. Allerdings nur miteinander. Andere fremde Hunde wurden dabei links liegengelassen. Hunde wählen also durchaus ihre ,,Trainingspartner" auch aus. Beide Hunde waren da zwischen 1 bis 2 Jahre alt. Mal gewann Suki, mal Spyke. Keiner von den beiden entwickelte sich zum Pöbler oder Beißer. Die sind beide zu sehr sozialen und souveränen Hunde geworden.
Tolle Bilder 👍👍👍👍
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
12. Feb. 10:54
Tolle Bilder 👍👍👍👍
Dankeschön. Das ging aber auch nur weil ich bei den beiden wusste das es nie zum absoluten Ernstfall kommen würde. Bei anderen Hunden zücke ich natürlich nicht das Handy zum Fotos machen sondern hab da beide Augen drauf.