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Joe
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Anzahl der Antworten 164
zuletzt 12. Sept.

Können Schnauzer fremdbetreut werden?

Mir hat jetzt mal jemand erzählt, dass Schnauzer nicht gut fremdbetreut werden können (Sitten, Gassi uÄ) und dabei zB Futter verweigern und schwere stressbedingte Symptome ebtwickeln. Das wäre typisch für die Rasse. Sind die Erfahrungen anderer Schnauzerhalter ähnlich?
 
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Katrin
9. Sept. 16:32
Davon gehe ich auch aus. Es wäre ja für Tier wie Mensch eine Belastung, wenn die Integration in ein "ziviles" Leben durch extrem ausgeprägte Eigenschaften behindert würde. Klar kann man dann sagen, das sind Rassen, die erstmal nicht als Begleithunde gedacht oder geeignet sind. Aber das hätte ursprünglich die meisten Rassen betroffen und die würden dann halt zunehmend alle aussterben, wenn sie weder für Arbeit gebraucht noch adaptiert werden.
Ich persönlich finde es nicht schlimm wenn sich das ändert wie zB beim Pudel. Man passt die Zucht halt den Abnehmern an. Die meisten Rassehunde befinden sich in Händen von Leuten die sie nicht für den ursprünglichen Zuchtzweck nutzen. Wir hatten zB noch den Aussie im Blick der hier wegen dem langen Fell rausfiel. Aber nicht jede Aussiezucht wäre in Frage gekommen. Die von uns ausgesuchte Zuchtstätte wurde von jemandem geführt der sich auf Assistenz und Therapiehunde spezialisiert hatte. Dementsprechend war dann das Wesen der Hunde aus dieser Zucht sehr ruhig, entspannt, konzentriert und lernwillig, ausdauernd, sportlich aber nicht fordernd. Schaut man in die Rubrik Begleithunde sind viele Rassen darunter die für uns ein absolutes no go waren.
 
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Chrissie
9. Sept. 16:59
So... habe nun den anderen Thread gelesen (danke nochmal)... mein armer Kopf 😂😂 Es wurde tatsächlich nirgends geschrieben dass dein Hund geisteskrank ist, liebe Alexa. An Joe: ich verstehe dich jetzt, was du mit "wünschenswert" meinst Von Sonja habe ich öfter "OT" gelesen. Was bedeutet das??? 🤯
 
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Jessica
9. Sept. 17:01
So... habe nun den anderen Thread gelesen (danke nochmal)... mein armer Kopf 😂😂 Es wurde tatsächlich nirgends geschrieben dass dein Hund geisteskrank ist, liebe Alexa. An Joe: ich verstehe dich jetzt, was du mit "wünschenswert" meinst Von Sonja habe ich öfter "OT" gelesen. Was bedeutet das??? 🤯
Ich hab ihn auch gefunden... Respekt fürs lesen! Hab ich nicht gemacht das gibt Hirnmuskelkater🤐🙈
 
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Sandra
9. Sept. 17:04
So... habe nun den anderen Thread gelesen (danke nochmal)... mein armer Kopf 😂😂 Es wurde tatsächlich nirgends geschrieben dass dein Hund geisteskrank ist, liebe Alexa. An Joe: ich verstehe dich jetzt, was du mit "wünschenswert" meinst Von Sonja habe ich öfter "OT" gelesen. Was bedeutet das??? 🤯
OT = „off topic“, also neben dem eigentlichen Thema erwähnt
 
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Chrissie
9. Sept. 17:11
OT = „off topic“, also neben dem eigentlichen Thema erwähnt
Danke
 
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Cordula
9. Sept. 18:05
Dazu hätt ich eh noch eine Frage. Wäre es für dich nötig gewesen das zu üben, denkst du, dass dein Hund mit entsprechendender intensiverer Frühgewöhnung diesbezüglich noch entspannter geworden wäre? Also, wie schätzt du da die Möglichkeiten ein, dieser rassetypischen Skepsis und Ein-Mensch-Bezogenheit etwas entgegen zu wirken?
Sorry, verspätete Antwort, war viel unterwegs heute. Ich denke nicht, dass es noch besser geworden wäre. Wir haben rechtzeitig geübt, es war von Anfang an schwer mit ihm. Besonders intensives üben führte bei ihm auch nicht zu Verbesserung, sondern zu mehr Stress. So denke ich, noch mehr üben hätte nicht geholfen. Er ist so auch alles andere als unsicher, eine Trainerin der ich sehr vertraue hat es auch bestätigt, dass es einfach schwer für ihn ist. Ich glaube wir sind im Rahmen seiner Möglichkeiten an einem guten Punkt angekommen. Es gibt zwei Faktoren die in einer idealen Welt anders gewesen wären: Holmes musste mit knapp 1 Jahr für 1 Woche in die Klinik, es war lebensbedrohlich und ging ihm sehr schlecht. Danach standen wir mit dem alleinebleiben nicht nur bei Null sondern bei Minus 10. Auch im Nachgang hat das bei mir zu einer großen Aufmerksamkeit auf ihn geführt, anfangs war es nötig sein Befinden ständig zu überwachen, da gab es tatsächlich auch die Empfehlung ihn erstmal nicht alleine zu lassen umd vor allem jede Form von Stress zu vermeiden. Da wieder rauszufinden, war mental eine Aufgabe für mich, an der ich manchmal immer noch zu knabbern habe. Und zweitens: ich hätte früher ein richtiges Begrüßungs- und Abschiedsritual machen sollen. Da hab ich anfangs zu sehr diesem Ratschlag vertraut, den man immer hört, keine große Sache draus zu machen. Für ihn ist es besser, wenn er sehr klar weiss, was passiert und ob es lang oder kurz dauert (es gibt jetzt "Müll raus, warte kurz - wirklich für ganz kurz weg, oder "bin gleich wieder da" für länger weg, könnt ihr mich jetzt für auslachen, hilft aber wirklich 😅) Also kurz gesagt: der Ein-Mensch-Bezogenheit hätte ich besser entgegenwirken können. Der rassetypischen Skepsis wollte ich generell gar nicht entgegenwirken, weil die bei ihm nicht besorgniserregend stark ausgeprägt ist. Er gewöhnt sich leicht an Leute, die er öfter sieht, Fremde darf er ruhig eher neutral betrachten, ein Hund der zu allen Kontakt will würde nicht zu meinen Lebensumständen passen
 
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Mary-Lou
9. Sept. 18:51
Wenn du meinst, dass Joe mit dem Ausdruck Schnauzer nur Mittelschnauzer meint, frage ich mich ernsthaft, weshalb du hier überhaupt schreibst. Du hast doch gar keinen Mittelschnauzer 🤔 By the way https://www.das-dass.de/ https://kommaregeln.net/ Es ist wirklich anstrengend, deine Beiträge zu lesen 🙈
 
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Joe
9. Sept. 18:53
Sorry, verspätete Antwort, war viel unterwegs heute. Ich denke nicht, dass es noch besser geworden wäre. Wir haben rechtzeitig geübt, es war von Anfang an schwer mit ihm. Besonders intensives üben führte bei ihm auch nicht zu Verbesserung, sondern zu mehr Stress. So denke ich, noch mehr üben hätte nicht geholfen. Er ist so auch alles andere als unsicher, eine Trainerin der ich sehr vertraue hat es auch bestätigt, dass es einfach schwer für ihn ist. Ich glaube wir sind im Rahmen seiner Möglichkeiten an einem guten Punkt angekommen. Es gibt zwei Faktoren die in einer idealen Welt anders gewesen wären: Holmes musste mit knapp 1 Jahr für 1 Woche in die Klinik, es war lebensbedrohlich und ging ihm sehr schlecht. Danach standen wir mit dem alleinebleiben nicht nur bei Null sondern bei Minus 10. Auch im Nachgang hat das bei mir zu einer großen Aufmerksamkeit auf ihn geführt, anfangs war es nötig sein Befinden ständig zu überwachen, da gab es tatsächlich auch die Empfehlung ihn erstmal nicht alleine zu lassen umd vor allem jede Form von Stress zu vermeiden. Da wieder rauszufinden, war mental eine Aufgabe für mich, an der ich manchmal immer noch zu knabbern habe. Und zweitens: ich hätte früher ein richtiges Begrüßungs- und Abschiedsritual machen sollen. Da hab ich anfangs zu sehr diesem Ratschlag vertraut, den man immer hört, keine große Sache draus zu machen. Für ihn ist es besser, wenn er sehr klar weiss, was passiert und ob es lang oder kurz dauert (es gibt jetzt "Müll raus, warte kurz - wirklich für ganz kurz weg, oder "bin gleich wieder da" für länger weg, könnt ihr mich jetzt für auslachen, hilft aber wirklich 😅) Also kurz gesagt: der Ein-Mensch-Bezogenheit hätte ich besser entgegenwirken können. Der rassetypischen Skepsis wollte ich generell gar nicht entgegenwirken, weil die bei ihm nicht besorgniserregend stark ausgeprägt ist. Er gewöhnt sich leicht an Leute, die er öfter sieht, Fremde darf er ruhig eher neutral betrachten, ein Hund der zu allen Kontakt will würde nicht zu meinen Lebensumständen passen
Danke für die ausführliche Antwort. Ja das kann ich mir vorstellen, dass euch dieses gesundheitliche Problem massiv zurückgeworfen hat. Das hinterlässt ja bei Hund wie Mensch ordentliche Spuren. Mit mehr üben hatte ich auch eher das woanders Bleiben gemeint. Ob du den Eindruck hast, dass er das nochmal entspannter nehmen würde, wenn er zB von Baby weg eine Weile häufiger bei den Hauptbetreuern gewesen wäre. Oder hattet ihr das ohnehin gemacht? Ritual zum Alleinebleiben hat bei uns auch sehr geholfen. Wir haben "Alone" für länger und "Nur kurz" für...noja...😄
 
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Bettina
9. Sept. 19:56
Ja klaro!
Ich hab mir nie so grosse gadanken gemacht ob schnauzer besondere anforderungen oder rassemerkmale haben mit denen ich nicht klar kommen könnte...zusammenfassend und weil sie mit jagdhund gemixt ist kann ich sagen: sie geht mit jedem mit...kann problemlos bei fremden bleiben (ich hatte sie sogar schon bei meiner chefin weils da nicht anders ging🤗)...sie ist super entspannt...immer...als sie ihre mutti verlor hat sie viel getrauert...da konnten wir sie ne weile schlecht alleine lassen...sie wurde mehrmals wöchentlich von den nachbarskindern abgeholt...null probleme...das einzige was bei ihr je aufgefallen ist...sie spielt nicht...aber schnüffelarbeit mochte sie immer sehr gerne🙏
 
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Conny
9. Sept. 23:45
Meine Meinung dazu ist das Hunde sehr anpassungsfähig sind. Bei einigen Rassen ist es sicherlich etwas langwieriger als bei anderen aber dennoch ist es möglich. Klappt das nicht sollte ich mich als Mensch hinterfragen was ich falsch mache. Wenn ein Hund nach zwei Monaten blutigen Durchfall hat liegt es sicher nicht daran das eine Person ausgezogen ist. Dann ist da was anderes im argen. Dann müssten ja auch unzählige Hunde eingehen weil die Besitzer zb sterben. Ich kenne so viele Schnauzer und bei keinem ist das ein Weltuntergang wenn die mal fremdbetreut werden müssen. Außerdem habe ich eine Schnauzerzüchterin in der direkten Nachbarschaft. Wenn die mir mal über den Weg läuft kann ich die mal ausführlich dazu befragen. Ich bin mir aber jetzt schon sicher das sie darüber lachen wird und mir sagen wird das da in der Aufzucht/Erziehung dann eine Menge falsch gelaufen ist wenn ein Hund so reagiert.
Mein erster Hund war ein Riesenschnauzer-Rüde, unkastriert. Er war 12Wochen, als er bei uns einzog und entwickelte sich super. Das Alleinbleiben, wenn ich arbeiten musste, hab ich kleinschrittig aufgebaut - und er hat das toll gemacht ... Weil aber nie die Notwendigkeit bestand - und mangels Erfahrung- habe ich nicht dafür gesorgt, dass Sydney lernte, auch mal bei anderen zu bleiben. Als er 4Jahre alt war, musste ich 6Wochen in eine Klinik ... mein Mann hatte gerade eine neue Stelle angetreten und bekam keinen Urlaub ... eine Nachbarin hat Syddy dann täglich um 13h zu sich nach Hause geholt (vormittags war er 4Std im Haus allein ...) und um 17h wurde er von Herrchen wieder abgeholt - dann gab's ne Riesenrunde. Syddy hat sich immer riesig gefreut, wenn die Nachbarin kam, hat bei ihr "offene" Treppe laufen gelernt und vom Schlauchboot aus auf ihrem Teich Enten geglotzt 🤣 Ich denke, wir alle haben davon profitiert: Syddy hat gelernt, dass es mal holpern kann aber irgendwann wieder rundläuft (und dass Mama immer wieder kommt 😉), mein Mann und mein Hund haben sich mehr aneinander gebunden, die Nachbarin war glücklich - und ICH hatte ebenfalls dazugelernt 1. Dass es ohne mich gut gehen kann und dass ich bei den nachfolgenden Hunden gezielt alternative Betreuungen trainiert habe Übrigens war mein Riese ein absolutes Sensibelchen, das schnell mit Durchfall reagierte - in den 6Wochen war NIX ☺️