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Andrea
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zuletzt 25. Feb.

Können Hunde Bell-manisch sein?

Mit unserem Neelix (12 Monate) haben wir das Problem, dass er draußen inzwischen so schlimm bellt, dass es mir schon wie manisch vorkommt :-( Bei Hundebegegnungen sowieso, aber auch, wenn irgendwo zum Beispiel eine Haustür offen steht, fängt er schon "vorsichtshalber" an. Wenn wir durch den Wald gehen, weit und breit kein Mensch, kein anderer Hund, dann moppert er die ganze Zeit vor sich hin. Ablenken, auf mich fixieren, an kurzer Leine nah neben mir laufen lassen, usw. funktioniert nicht. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Bei den anderen beiden Hunden haben wir es hingekriegt, dass sie entspannt an der Leine laufen, bei evtl. Hundebegegnungen freundlich und interessiert sind, nur bei Neelix nicht. Egal, ob wir einzeln oder zusammen mit den anderen beiden unterwegs sind. Er ist dann auch jedes Mal völlig erschöpft, wenn wir nach Hause kommen. Hat jemand Tipps? Würde mich sehr freuen 🤗
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 12:21
Wäre es vielleicht möglich, mal ein Video davon zu machen? Eventuell sehen mehr Augen noch ein paar Auffälligkeiten.
 
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Sybille
30. Juli 12:29
Probier doch mal ihn ins „Sitz“ zu bringen und lege dann ohne Kommentar deine Hand auf seinen Rücken, wenn er aufhört zu bellen, dickes Lob und das Sitzkommando auflösen, hilft bei meinem Terrier ziemlich gut, er hat das Problem mit Motorrädern, da hilft auch kein Schimpfen/ Loben, dies bestätigt nur sein Verhalten, wünsche dir gute Nerven, ich brauchte die auch immer, gar nicht so leicht
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 12:43
Habt ihr mal versucht den Spaziergang etwas langsamer und etwas kürzer zu gestalten so das er die gruseligen Dinge besser verarbeiten kann? Schnüffelt er denn auch mal ausgiebig draußen? Ich habe mal bei einer Verhaltenstherapeutin speziell bei ängstlichen Hunden gelesen, wenn sie nicht mehr schnüffeln dann sind wir zu schnell. Das heißt einfach mal richtig langsam laufen um ihnen Zeit zu geben Dinge zu verarbeiten und die Umgebung zu erkunden um sich sicherer zu fühlen. Das hat uns bei beiden ungemein geholfen. Zu Hause scheint er sich sicherer zu fühlen deshalb bellt er dort nicht so viel. Ich würde ihm auch nicht andere Hunde wenn es ihm zu viel ist zu muten. Sondern den Schutz und Abstand geben den er benötigt um sich da auf euch verlassen zu können. Dann wird er auch aufhören sie verbellen zu wollen. Also insgesamt weniger Hektik und mehr Ruhe.
 
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Andrea
30. Juli 17:11
Habt ihr mal versucht den Spaziergang etwas langsamer und etwas kürzer zu gestalten so das er die gruseligen Dinge besser verarbeiten kann? Schnüffelt er denn auch mal ausgiebig draußen? Ich habe mal bei einer Verhaltenstherapeutin speziell bei ängstlichen Hunden gelesen, wenn sie nicht mehr schnüffeln dann sind wir zu schnell. Das heißt einfach mal richtig langsam laufen um ihnen Zeit zu geben Dinge zu verarbeiten und die Umgebung zu erkunden um sich sicherer zu fühlen. Das hat uns bei beiden ungemein geholfen. Zu Hause scheint er sich sicherer zu fühlen deshalb bellt er dort nicht so viel. Ich würde ihm auch nicht andere Hunde wenn es ihm zu viel ist zu muten. Sondern den Schutz und Abstand geben den er benötigt um sich da auf euch verlassen zu können. Dann wird er auch aufhören sie verbellen zu wollen. Also insgesamt weniger Hektik und mehr Ruhe.
Wir haben verschiedene Arten von Spaziergängen und die kann er auch unterscheiden: Das Ankommen, dann soll er neben mir laufen und weder hin und her, noch schnüffeln.
Und dann die Hunde-Runden, da darf er nach Herzenslust schnuppern und schnüffeln und das tut er dann auch.
Hundebegegnungen unterwegs lasse ich nicht zu, es sei denn, die Hunde kennen sich gut.
 
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Friedel
30. Juli 17:19
Also, Neelix ist seit klein an eine Schlafmütze: Er steht für gewöhnlich gegen 8.30 Uhr auf, manchmal früher mit uns. Dann eine kleine Gassirunde mit allen drei Hunden. Anschließend "Frühstück", danach spielen sie etwas zu Dritt und bekommen von uns Such- und Schnüffelspiele, wir trainieren (Kommandos, Parcours laufen, usw.) Mal zu dritt, zu zweit oder alleine, sie sollen alles gewohnt sein. Gegen Mittag zweite Runde, ca. dreiviertel Stunde. Alle drei Hunde halten Mittagsschläfchen bis zu drei Stunden. Danach geht es auf eine große Runde draußen bis hin zu zwei Stunden. Danach sind sie hungrig fürs "Abendessen", spielen noch ein bisschen im Garten und legen sich abends mit uns zum Fernsehen auf den Couch. Zwei bis dreimal die Woche Besuch mit anderen Hunden, die sie alle kennen und nachmittags gemeinsames Spazieren gehen. An seinem Bell-Verhalten ändert das aber nichts. Zuhause ruhig, spielt mit den anderen Hunden, auch Besuchshunden, nur draußen ist er wie ausgewechselt :-( Geräuschen und Lärm gegenüber ist er recht unempfindlich, da wir unser Haus renoviert haben, als er zu uns kam. Bei neuen Geräuschen guckt er zu uns oder zu seinem Bruder und wenn wir gelassen bleiben, döst er auch weiter. Gewitter und Silvester waren ihm egal, da schläft er unbeeindruckt weiter. Was er nicht mag, wenn viele Menschen um ihn herum sind, wenn zum Beispiel der Bürgersteig voll ist, weil gerade ein Schwung Leute über die Straße kam. Dann bleibt er stehen, guckt zu mir hoch und ja, dann nehme ich ihn auf den Arm, damit er nicht getreten wird. Anschließend sofort wieder runter. Solange er auf dem Arm ist, bellt er weniger bis gar nicht. Insgesamt ist er gerne bei einem, während die anderen beiden Hunde am Fußende schlafen, will Neelix richtig kuscheln, sein Kopf in meiner Armbeuge oder auf der Schulter. Schlechte Erfahrungen, nichts, was mir aufgefallen wäre. Neue Untergründe, da ist er grundsätzlich neugierig und interessiert. Bis auf die Bellerei verhält er sich nicht so, dass er ängstlich wirkt.
Hm, ich habe nicht gerechnet, aber mit 12 Monaten braucht er noch ca. (18-)20 Stunden Schlaf - wirklich Schlaf und nicht nur Dösen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 19:15
Wir haben verschiedene Arten von Spaziergängen und die kann er auch unterscheiden: Das Ankommen, dann soll er neben mir laufen und weder hin und her, noch schnüffeln. Und dann die Hunde-Runden, da darf er nach Herzenslust schnuppern und schnüffeln und das tut er dann auch. Hundebegegnungen unterwegs lasse ich nicht zu, es sei denn, die Hunde kennen sich gut.
Hast du mal versucht in solchen Situationen ein paar Leckerlis abseits zu streuen und ihn suchen zu lassen. Das hilft dabei etwas herunter zu fahren und beruhigt gleichzeitig. Am besten bevor er schon komplett durch ist. Das heißt wenn er bereits anfängt aufgeregt zu sein um ihn umzulenken auf was positives. Eventuell wirklich mehr Ruhepausen gönnen und Schlaf zeiten.
 
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Andrea
30. Juli 20:17
Hast du mal versucht in solchen Situationen ein paar Leckerlis abseits zu streuen und ihn suchen zu lassen. Das hilft dabei etwas herunter zu fahren und beruhigt gleichzeitig. Am besten bevor er schon komplett durch ist. Das heißt wenn er bereits anfängt aufgeregt zu sein um ihn umzulenken auf was positives. Eventuell wirklich mehr Ruhepausen gönnen und Schlaf zeiten.
Nein, das haben wir nicht getan.
Beim Anti-Giftköder Training wurde uns abgeraten, unterwegs Leckerli auszulegen, da der Hund draußen einfach nichts fressen soll, außer aus der Hand.

Ich werde morgen mal versuchen, ein Video zumachen, obwohl ich es ja schlimm finde, beim Spazieren mit dem Hund mit dem Smartphone zu hantieren 😖
 
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Dogorama-Mitglied
31. Juli 00:00
Der Gedanke, der sich auf Grund der Beschreibung in mir ergibt, ist "Stress!".
Sowohl das Gebell ansich als auch der relativ aktive Tagesablauf klingen für mich nach Stress.
Da kann ja Neelix durchaus sensibler reagieren als die beiden Hunde.

Angeblich ist er ja eine Schlafmütze, ist aber scheinbar einen Großteil des Tages aktiv.
Er steht relativ früh auf, geht dann Gassi, isst, spielt mit den Hunden, macht Schnüffelspiele, Parcours oÄ und bekommt erst gegen Mittag maximal 3 Stunden Schlaf.
Dann sind sie wieder unterwegs und danach wird wieder gegessen und gespielt und erst Abends ist es wieder ruhiger.

Das würde heißen, bis auf ca 3 Stunden ist er den ganzen Tag ziemlich aktiv.

Das klingt für mich nicht nach genug Ruhe.

Mein erster Rat wäre, da mal zu justieren und zumindest ihn mehr schlafen zu lassen und zu gucken, ob das was ändert.
 
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Elena
31. Juli 05:21
Wie wurde neelix denn sozialisiert? Unsere Nachbarshunde regieren genau so, diese haben aber in ihrer welpenzeit keine Reize kennengelernt und bellen daher ununterbrochen aus Stress. Hat Neelix andere Menschen, andere Hunde, Katzen und andere Tiere, Autos, laute Geräusche wie Baustellen etc. Andere Untergründe kennengelernt? Hat er da schlechte Erfahrungen gemacht?
Wie wurde er denn sozialisier? Ist er vom Züchter, aus dem Tierheim oder vom vermehrer?
 
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Ilona
31. Juli 06:09
Nein, das haben wir nicht getan. Beim Anti-Giftköder Training wurde uns abgeraten, unterwegs Leckerli auszulegen, da der Hund draußen einfach nichts fressen soll, außer aus der Hand. Ich werde morgen mal versuchen, ein Video zumachen, obwohl ich es ja schlimm finde, beim Spazieren mit dem Hund mit dem Smartphone zu hantieren 😖
Ehrlich, das es so ne Aussagen noch gibt. Nichts streuen, damit er unterwegs nichts frisst. Ich bin ehrlich entsetzt, das es solche Trainer noch gibt.
Wenn du draussen Leckerlis streust, gibst du sie frei mit einem Signsl, wie nimm oder such. Dadurch lernt der Hund nur durch deine Freigabe zu fressen. Und eben nicht jeden Dreck draussen zu fressen. Yuna ist ein Labbi, die hat das Fressgen in sich wir streuen viel draussen. Sie sucht und schnüffelt. Sie nimmt sonst zu 98 % draussen nichts auf. Du nimmst dir ein wichtiges Tool für deinen Hund. Damit kannst du ihn runterfahren bevor er schon Stress hat. Das könnte für euch ein Alternativverhalten werden bei Hundebegegnungen...das was deine Hundeschule da sagt ist von Anno zopf.