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Vanessa
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Anzahl der Antworten 18
zuletzt 21. Juli

Knurren bei Unterwerfung

Hallo Zusammen, bei meiner Frage geht es um das Spielverhalten bei Hunden. Gaia (Boxerdame) spielt sehr gerne auch mit anderen Hunden. Nach einer gewissen Zeit hab ich das Gefühl sie überdreht (15-30 Minuten). Sie fängt dann plötzlich an stimmen beim Spielen zu machen. Was mir aber am meisten zu bedenken gibt ist, dass wenn andere Hunde sich unterwerfen sie darüber steht und knurrt. Bisher habe ich sie dann runtergeholt, meistens sie auch zurechtgewiesen, aber ist das der richtige Weg? Woher kann ich unterscheiden, ob es noch spielen ist oder nicht mehr? Und wie reagiere ich richtig, ab wann sollte ich eingreifen? Ist mein Verhalten kontraproduktiv in der Hundesprache? Dazu muss man sagen, dass passiert bei fremden Hunden genauso, wie bei bekannten Hunden, die sie regelmäßig trifft. Danke für Eure Meinung
 
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Petra
29. Juni 18:37
Ich finde nicht das sich das so pauschal beantworten lässt. Dafür müsste die komplette Situation abgebildet sein. Was war vorher. War denn der Anfang überhaupt Spiel? Viele sehen „Spielende Hunde“ obwohl da gar kein Spiel ist. Dann hätte hier schon früher eingegriffen werden müssen. Hunde steigen in der Eskalationsstufe schnell auf, wenn sie damit Erfolg erzielen. Problem ist, wenn der Hund dann anfängt jeden Hund der mal nicht den Erwartungen entspricht, direkt auf diese Art zu disziplinieren. Jede Korrektur muss angebracht sein. Und wenn du schreibst das sie das sowohl mit bekannten, wie auch fremden Hunden macht, würde ich eher sagen, da hat sich schon eine ziemlich blöde Korrektur eingeschlichen. Ich kenne keinen Hund der permanent andere Hunde unterwerfen muss. Da solltest du aber dann mal jemanden mitnehmen der Hundesprache lesen kann um das einzuordnen. Im schlechtesten Fall wird das sonst mal in einer Beißerei ausarten, wenn der andere Reaktion zu übertrieben findet
Spiel ist ja auch spielerisch Kräfte ausloten, Kommunikation üben…
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juni 18:59
Spiel ist ja auch spielerisch Kräfte ausloten, Kommunikation üben…
Und auch das passiert faire und ausgewogen. Dabei geht es nicht darum einen Sieger auszumachen. Sich zu behaupten. Im Spiel werden Gepflogenheiten und Sozialisierung erlernt.
Ein Rüpel der immer versucht das Spiel dominiert, ist immer gestresst und am Ende überdreht.
Es ist aber so das der Rüpelhund deutlich häufiger vertreten ist, weil sich viele Hundebesitzer nicht mit dem Thema auseinander setzen -Paradebeoispiele Bsp. „Der-Tut-Nix“ „Der-Will-Mal-Kurz-Hallo-Sagen“ „Der-Das-hat-Der-Noch-Nie-Gemacht“
 
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Vanessa
29. Juni 19:17
Ich finde nicht das sich das so pauschal beantworten lässt. Dafür müsste die komplette Situation abgebildet sein. Was war vorher. War denn der Anfang überhaupt Spiel? Viele sehen „Spielende Hunde“ obwohl da gar kein Spiel ist. Dann hätte hier schon früher eingegriffen werden müssen. Hunde steigen in der Eskalationsstufe schnell auf, wenn sie damit Erfolg erzielen. Problem ist, wenn der Hund dann anfängt jeden Hund der mal nicht den Erwartungen entspricht, direkt auf diese Art zu disziplinieren. Jede Korrektur muss angebracht sein. Und wenn du schreibst das sie das sowohl mit bekannten, wie auch fremden Hunden macht, würde ich eher sagen, da hat sich schon eine ziemlich blöde Korrektur eingeschlichen. Ich kenne keinen Hund der permanent andere Hunde unterwerfen muss. Da solltest du aber dann mal jemanden mitnehmen der Hundesprache lesen kann um das einzuordnen. Im schlechtesten Fall wird das sonst mal in einer Beißerei ausarten, wenn der andere Reaktion zu übertrieben findet
Es ist nicht so das es permanent ist, im Gegenteil ich schätze sie als sehr sozialen Hund ein, was auch die Hundetrainerin sagte. Aber es kommt halt hier und da mal dazu, wenn es ihr zu viel ist. Wenn wir uns aber zum spazieren treffen, kann ich ja nicht einfach aus der Situation raus und sie sind noch zu jung um einfach nebeneinander her zu gehen. Also einer fordert halt immer zum Spielen auf. Sobald ich merke sie kocht hoch rufe ich sie ab und sie kommt auch sofort.
Ich möchte aber halt keinen Fehler machen, indem ich in etwas eingreife, was evtl. falsch ist. Daher wollte ich hier mal verschiedene Meinungen hören. Die Hundetrainerin hatte gesagt, sofort dazwischen gehen und unterbinden, allerdings hat sie diese Situationen nie selbst gesehen. Finde es dann immer schwierig.
 
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Petra
29. Juni 19:27
Und auch das passiert faire und ausgewogen. Dabei geht es nicht darum einen Sieger auszumachen. Sich zu behaupten. Im Spiel werden Gepflogenheiten und Sozialisierung erlernt. Ein Rüpel der immer versucht das Spiel dominiert, ist immer gestresst und am Ende überdreht. Es ist aber so das der Rüpelhund deutlich häufiger vertreten ist, weil sich viele Hundebesitzer nicht mit dem Thema auseinander setzen -Paradebeoispiele Bsp. „Der-Tut-Nix“ „Der-Will-Mal-Kurz-Hallo-Sagen“ „Der-Das-hat-Der-Noch-Nie-Gemacht“
Natürlich muss es ausgewogen sein, in meinem Falle ist es das auch …nur der Raufbold meines Hundes ist 1,5 und der kriegt hat mal gesagt wenn er zu wild ist. Keiner ist böse, alle kapieren es …und kurz danach gehts wieder zur Sache.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juni 22:28
Einfach als Beispiel: Wir kennen uns nicht wir reden kurz. Ich übertreibe mit meinen Sprüchen. Und von einer auf die anderen Sekunde schreist du mich aufs übelste an und beleidigst mich.
War es gerechtfertigt etwas zu sagen? Definitiv!
War die Intensität deiner Reaktion übertrieben?
Definitiv!
Und so ist es auch bei Hunden. Die Intensität der Korrektur ist entscheidend. Sie muss in Relation zum Verhalten des anderen Hunden stehen. Und eben da ist es so, dass viele Hunde einfach freidrehen. Probleme haben Grenzen einzuhalten, weil häufig von Besitzern nicht erkannt wird, das Hunde nicht gespielt haben.
Der gemobbte Hund wird also in seiner Intensität immer aggressiver, bis sich Erfolg einstellt. Und wird dann auf jede unangenehme Situation mit dieser Intensität reagieren. Die ist dann aber oft einfach zu stark. Ein Hund der dann gelernt hat auf Beschwichtigung oder kleinste Drohungen ordentlich zu reagieren, der wird sich dann verarscht fühlen und im schlechtesten Fall auf die zu übertriebene Reaktion des anderen Hundes antworten. Und plötzlich stehen sich zwei Hunde in hoch aggressiven Gebärden gegenüber.
Und das passiert mittlerweile echt oft.

Im übrigen auch ein 7 Monatealter Hund kann anderen Hunden respektvoll entgegen treten. Das ist aber letztlich eine Frage, in wie weit der Halter da auch mal interveniert.
 
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Sanna
21. Juli 15:11
Ich finde nicht das sich das so pauschal beantworten lässt. Dafür müsste die komplette Situation abgebildet sein. Was war vorher. War denn der Anfang überhaupt Spiel? Viele sehen „Spielende Hunde“ obwohl da gar kein Spiel ist. Dann hätte hier schon früher eingegriffen werden müssen. Hunde steigen in der Eskalationsstufe schnell auf, wenn sie damit Erfolg erzielen. Problem ist, wenn der Hund dann anfängt jeden Hund der mal nicht den Erwartungen entspricht, direkt auf diese Art zu disziplinieren. Jede Korrektur muss angebracht sein. Und wenn du schreibst das sie das sowohl mit bekannten, wie auch fremden Hunden macht, würde ich eher sagen, da hat sich schon eine ziemlich blöde Korrektur eingeschlichen. Ich kenne keinen Hund der permanent andere Hunde unterwerfen muss. Da solltest du aber dann mal jemanden mitnehmen der Hundesprache lesen kann um das einzuordnen. Im schlechtesten Fall wird das sonst mal in einer Beißerei ausarten, wenn der andere Reaktion zu übertrieben findet
Das sehe ich ganz genauso. Wenn man kein geübtest Auge für die Hundesprache hat, würde ich auf jeden Fall jemanden der Hunde richtig lesen kann mitnehmen und die Situation analysieren lassen, bevor es irgendwann vllt eskaliert. Ich bin da manchmal auch unsicher, was ist noch Spiel und wo muss ich reagieren. Daher bin ich froh, das unsere Trainer Spaziergänge mit ganz unterschiedlichen Hunden anbieten. Wobei nicht jeder Hund und vor allem nicht alle gleichzeitig freilaufen dürfen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juli 15:43
So wie du die Situation beschreibst, würde ich einen Zwischenweg wählen. Deine Hündin soll Bescheid sagen dürfen, wenn ihr das Spiel zu wild wird. Allerdings ohne dabei zu übertreiben. Ich persönlich würde sie kurz knurren und „festnageln“ lassen und ihr dann anbieten aus der Situation rauszugehen. Also „na, komm“ und vom anderen Hund weggehen. Wenn der andere Hund hinterherkommen will, würde er von mir abgeblockt.
Und zu deiner Frage was noch Spiel ist und was nicht mehr. Ich mache das auch immer tages- und situationsabhängig. An manchen Tagen ist meine Hündin selbstsicher unterwegs, dann lasse ich mehr laufen, weil sie sich selber wehren kann und nicht verunsichert wird. An anderen Tagen ist sie nicht so stabil und traut sich nicht Ansagen zu machen. Dann kläre ich eher Situationen für sie. Das kann aber an und für sich dieselbe Interaktion sein, nur dass meine Hündin anders reagiert. Und nur von ihrer Reaktion mache ich es abhängig, ob ich eingreife, es laufen lasse oder weggehe und ihr damit die Möglichkeit gebe mitzukommen.
 
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Vanessa
21. Juli 16:43
So wie du die Situation beschreibst, würde ich einen Zwischenweg wählen. Deine Hündin soll Bescheid sagen dürfen, wenn ihr das Spiel zu wild wird. Allerdings ohne dabei zu übertreiben. Ich persönlich würde sie kurz knurren und „festnageln“ lassen und ihr dann anbieten aus der Situation rauszugehen. Also „na, komm“ und vom anderen Hund weggehen. Wenn der andere Hund hinterherkommen will, würde er von mir abgeblockt. Und zu deiner Frage was noch Spiel ist und was nicht mehr. Ich mache das auch immer tages- und situationsabhängig. An manchen Tagen ist meine Hündin selbstsicher unterwegs, dann lasse ich mehr laufen, weil sie sich selber wehren kann und nicht verunsichert wird. An anderen Tagen ist sie nicht so stabil und traut sich nicht Ansagen zu machen. Dann kläre ich eher Situationen für sie. Das kann aber an und für sich dieselbe Interaktion sein, nur dass meine Hündin anders reagiert. Und nur von ihrer Reaktion mache ich es abhängig, ob ich eingreife, es laufen lasse oder weggehe und ihr damit die Möglichkeit gebe mitzukommen.
Genauso habe ich mich auch nach langem auseinandersetzen mit der Situation entschieden. Da sie ja in der Regel ein sehr umgänglicher Hund ist, werde ich ihr bis zu einer gewissen Grenze ihren Freiraum lassen, weil sonst wissen die anderen Hunde ja auch nicht, dass sie etwas nicht mag. Wenn ich aber merke das es eskalieren könnte, rufe ich sie zurück.