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Ramona
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zuletzt 9. Sept.

Katastrophale Hundebegegnungen

Hallo liebe Hundeliebhaber, ich stehe vor einer neuen Baustelle. Auf einmal klappen Hundebegegnungen nicht mehr so gut, egal ob frontal oder ein Hund geht nur vor uns her. Es ist nicht bei alles Hunden. Es gibt jetzt nur häufiger Situationen, wo Mojo komplett ausrastet. Die Eskalation beginnt schon einige Meter vorher. Ich versuche ihn da raus zu holen, aber er interessiert sich gar nicht für mein trainiertes „Schau“ oder wenn ich Leckerchen in die andere Richtung zum suchen streue. Er steigert sich rein und wenn ich dann an dem Hund (auch fremde Hunde) vorbei gehen möchte, auch wenn ich ihn bereits mit Kommando „Wechsel“ auf die andere Seite gebracht habe,springt er mir in die Leine vor die Füße und bellt und schnappt nach dem anderen Hund. Ich Grenze ihn dann ein und sage ihm, dass wir weiter gehen. Es ist aber so unangenehm. Ich weiß nicht, woran das liegt und was ich falsch mache. Ganz schlimm ist es auch, wenn ich im social walk mit einem anderen Hund bin und dann kommt uns ein Hund entgegen (da sogar auch im fremden Gebiet). Was ich allerdings unterscheiden kann ist, dass er es überwiegend macht mit dem ausrasten, wenn er sich in seinem Dunstkreis befindet. Also seine Spaziergänge die zuhause in der Umgebung stattfinden. Wenn ich mit ihm woanders bin, (fremdes Gebiet) dann gibt es diese negativen Hundebegegnungen nicht. Kann mir jemand Tipps geben, wie und was ich trainieren kann, damit t negativen Hundebegegnungen nicht noch mehr werden und auch festigen ? Derzeit führe ich ihn an der Führleine mit Geschirr und Halsband gesichert ( Leinenführigkeit), dabei entscheide ich wo er schnuppern und sich lösen darf. Beim Social Walk gönne ich ihm nur das Geschirr mit Leine, dass er sich etwas freier bewegen kann. Die Spaziergänge gestalte ich derzeit schon interessant für ihn mit Suchspielen und Futterbeutel. Da sind wir aber noch am Anfang.
 
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Ramona
31. Aug. 15:09
Das beantwortet meine Frage leider kaum. Weder weiß ich, was du unter "anfangs" verstehst (Ein Monat? Ein Jahr? Drei Jahre?), noch wann die ersten Ansätze des Problems erkennbar wurden noch wie die aussahen oder wie du ursprünglich darauf reagiert hast. Vielleicht magst du das noch ein bisschen konkretisieren?
Seit dem letzten halben Jahr hat es sich erst verändert. Er ist jetzt drei Jahre bei mir und sein Selbstbewusstsein hat sich in der Zeit verändert. Das erste Jahr war er noch total unsicher und ängstlich. Seine Vorbesitzerin hat ihn in seiner Angst gelassen und ihm die Umwelt nicht gezeigt. 4 Jahre ist er heute alt und hat sich gut entwickelt trotz Angsthund. Die ersten drei Monate kein anfassen nur Futter aus der Hand. Training auf Distanz. Heute alles anders. Zum Glück. Erkennbar wurden diese negativen Situationen nach drei schlechten Begegnungen mit Hunden , wo freilaufende Hunde einfach auf ihn zugerannt kamen. Unmöglich solche Hundebesitzer, die ihren Hund nicht zurückrufen. Jedenfalls bin ich dann erstmal so damit umgegangen, dass ich mich davor gestellt habe um freilaufende Hunde nicht an ihn ran zu lassen. Dann haben wir das Kommendo „hinter mir“ aufgebaut. Das klappt jetzt aber nicht mehr, wenn die Eskalationsstufe schon begonnen hat.
 
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Ramona
31. Aug. 15:11
Hat sich sein Selbstbewusstsein zum negativen verändert? Wenn je kannst du daran ja auch mit ihm arbeiten in einem Hundesport zb oder indem du selbst Parcours aufbaust die ihr gemeinsam bewältigt. Das hilft dann auch bei Begegnungen entspannter bleiben zu können. Eigentlich alles was sein Vertrauen stärkt wird dir helfen.
Da bin ich dran. Erst heute noch mit ihm gemacht. Sowas macht er auch total gern. Rauf runter, durch einen Tunnel, Treppe rauf und runter und Impulskontrolle beherrscht er gut. Er ist sonst vom Wesen her wenig aufgeregt. Eigentlich chillt er eher sein Leben.
 
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Ilona
31. Aug. 15:29
Seit dem letzten halben Jahr hat es sich erst verändert. Er ist jetzt drei Jahre bei mir und sein Selbstbewusstsein hat sich in der Zeit verändert. Das erste Jahr war er noch total unsicher und ängstlich. Seine Vorbesitzerin hat ihn in seiner Angst gelassen und ihm die Umwelt nicht gezeigt. 4 Jahre ist er heute alt und hat sich gut entwickelt trotz Angsthund. Die ersten drei Monate kein anfassen nur Futter aus der Hand. Training auf Distanz. Heute alles anders. Zum Glück. Erkennbar wurden diese negativen Situationen nach drei schlechten Begegnungen mit Hunden , wo freilaufende Hunde einfach auf ihn zugerannt kamen. Unmöglich solche Hundebesitzer, die ihren Hund nicht zurückrufen. Jedenfalls bin ich dann erstmal so damit umgegangen, dass ich mich davor gestellt habe um freilaufende Hunde nicht an ihn ran zu lassen. Dann haben wir das Kommendo „hinter mir“ aufgebaut. Das klappt jetzt aber nicht mehr, wenn die Eskalationsstufe schon begonnen hat.
Der Trick ist ja, das er gar nicht in die Eskalationsstufe kommt, wo er dann nicht mehr ansprechbar ist. Da bist du dann zu spät. Versuch mal den Moment abzupassen wo er noch gut ansprechbar ist. Und schau dir auch seine Körpersprache genau an. Wie sieht er aus, wenn er ebtspannt ist. Kopf ohren rute . Ist sein Gewicht gleichmässig verteilt etc. Und das schaust du dir in verschiedenen Situationen an. Auch wenn ihr einen Hund schon in der Ferne sieht..das ist hilfreich, denn so lernst du auch auf die kleinen Zeichen zu achten. Ich mach das bei Yuna auch. Zu Beobachten wie sie sich wann verhält und wie ihre Körpersprache dabei ist.
 
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Jörg
31. Aug. 15:35
Eine gezielte Beeinflussung des Verhaltens durch Leckerlies kann zu Konflikten und Missverständnissen führen. Der Hund könnte sich bevormundet fühlen, ähnlich wie ein Mensch, dem ständig gesagt wird, was er zu tun hat und was nicht. Dies kann zu Frustration führen und das Vertrauen zwischen Hund und Halter untergraben, besonders im Alltagstraining, wo der Hund lernen sollte, auf subtile Signale und soziale Interaktionen zu reagieren, anstatt nur auf den Anreiz eines Leckerchens. Zudem kann das ständige Belohnen mit Leckerlies dazu führen, dass Hunde unerwünschtes Verhalten zeigen, um die Aufmerksamkeit und letztlich die Belohnung zu bekommen. Das kann besonders problematisch sein, wenn der Hund lernen sollte, sich an die sozialen Normen und Regeln des Zusammenlebens zu halten, ohne ständig belohnt zu werden. Leckerlies können auch als Mittel zur Kontrolle des Hundes missbraucht werden, indem man ihn dazu bringt, Dinge zu tun, die er sonst nicht tun würde. Dies kann als Manipulation angesehen werden, die das Vertrauen und die Bindung zwischen Hund und Halter schwächen könnte, weil der Hund lernt, nur für Belohnungen zu gehorchen, anstatt aus Respekt oder einem echten Wunsch heraus, dem Halter zu gefallen. In diesem Kontext wird die Unterscheidung zwischen „Bestechung“ (Leckerli vorher zeigen) und „Bestätigung“ (Leckerli nach der Handlung geben) oft als künstlich und theoretisch angesehen. In der Praxis ist es schwer, diesen Unterschied klar zu differenzieren, da der Hund durch Wiederholung die Verbindung zwischen einer Handlung und der nachfolgenden Belohnung herstellen wird, egal, wann das Leckerli genau präsentiert wird. Somit bleibt der Akt des Gebens selbst ein manipulativer Anreiz, unabhängig vom Zeitpunkt. Die Motivation des Hundes bleibt die Aussicht auf eine Belohnung, selbst wenn das Leckerli erst nach der Aktion gegeben wird. Der Hund handelt also nicht aus eigenem Antrieb oder aus einem tieferen Verständnis heraus, sondern in Erwartung der Belohnung. Dies ähnelt einer Bestechung, bei der ebenfalls eine Belohnung für das Erbringen einer bestimmten Leistung oder Handlung in Aussicht gestellt wird. Zudem vereinfacht die Fixierung auf das Timing als entscheidender Faktor für Erfolg oder Misserfolg die komplexen Dynamiken der Hundeerziehung unangemessen. Diese Fixierung bietet eine einfache Ausrede, anstatt sich den realen Herausforderungen und Nuancen des Hundetrainings zu stellen. Die kontinuierliche Nutzung von Leckerlies im Training kann langfristig problematisch sein, da sie die Eigenmotivation des Hundes untergräbt, zu Konflikten und Missverständnissen führt und das Vertrauen zwischen Hund und Halter schwächt. Statt den Hund durch Leckerlies zu steuern, sollte der Fokus auf der Entwicklung einer starken, vertrauensvollen Beziehung liegen, in der der Hund lernt, ohne externe Belohnungen auf die Führung des Halters zu reagieren.
Schöne Aussage und kannst du jetzt auch erklären wie du das umsetzt warum sollte der Hund aus eigenen Antrieb was für den Menschen tun. Nur weil daheim der Futternapf steht was ja auch wieder Bestechung ist? Selbst mit dem Menschen zu integrieren ist auch demnach Bestechung.
 
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Jessie
31. Aug. 16:02
Heute morgen hat es nach den Tipps, die ich hier bekommen habe, mir schon mal ein besseres Gefühl gegeben. Da ich meinen Hund lesen gelernt habe, weiß ich, dass ich mit Leckerchen, Bälle o.ä. oder Streicheln nicht kommen brauch. Er ist kein Leckerli Fan, Bälle findet er doof und draußen streicheln als Belohnung ist ihm gruselig. Ein verbales freundliches Loben reicht ihm völlig, damit er weiß, dass er was richtig gemacht hat. Ich vermeide jetzt zunächst negative Begegnungen und übe das Distanztraining. Eine positive neue Hundebegegnung in anderer Umgebung tat heute schon mal gut. Mojo ging es gut dabei und mir auch, also erstmal wieder mehr davon und von seinen Erzfeinden halten wir uns jetzt erstmal fern (drehen um oder nehmen einen anderen Weg). Ich werde ihn nicht mehr in eine frontale Situation zwingen, das habe ich verstanden. Vielen Dank für die Tipps an dieser Stelle. Beobachtung anderer Hunde auf Distanz find ich auch gut, bevor eine Eskalation beginnt. Eine Sache habe ich hier noch gelesen, die ich interessant fand. Da muss ich nochmal eben nachschauen, wer das geschrieben hat.
Ihr schafft das, es brauch Zeit 🍀 aber Distanz, beobachten und Rücktritt bei fremder Begegnung ist einer der Wege die oft helfen. Vielleicht hilft euch das mit den Oberkörper zu ihm drehen (Sicherheit für ihn) wenn ihr wirklich keine Ausweichmöglichkeiten habt, bei unseren Chico musste ich auch viel ausprobieren aber das hat zumindest bei uns super funktioniert. Drücken euch Daumen und Pfoten 🐶🍀
 
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Maike
31. Aug. 16:54
Schöne Aussage und kannst du jetzt auch erklären wie du das umsetzt warum sollte der Hund aus eigenen Antrieb was für den Menschen tun. Nur weil daheim der Futternapf steht was ja auch wieder Bestechung ist? Selbst mit dem Menschen zu integrieren ist auch demnach Bestechung.
Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich die Art der Nachfrage nicht ganz passend finde und Zweifel habe, ob wirklich Interesse an einer offenen Diskussion besteht. Trotzdem ist mir das Thema wichtig, daher möchte ich meine Sichtweise gerne teilen. Es ist nicht der einzige Weg, der funktioniert, aber für mich ist es der beste – ein Weg ohne extrinsische Motivatoren. Der Ansatz, den ich vertrete und der stark durch einen Kurs zur Leinenführung bei der Gefährtenschmiede geprägt wurde (https://gefaehrtenschmiede.com), fokussiert sich auf die intrinsische Motivation des Hundes und vermeidet Leckerlies und Kontrolle weitestgehend. Hunde lernen durch eine vertrauensvolle Beziehung, dass es die beste Entscheidung ist, bei ihrem Halter zu bleiben. Dies sollte ohne ständigen Einsatz von Belohnungen oder Befehlen geschehen, um Reaktanz – den Widerstand gegen wahrgenommene Einschränkungen - sowie stress- und frustbedingte Lernblockaden zu vermeiden. Wenn ein Hund das Gefühl hat, ständig kontrolliert oder manipuliert zu werden, kann dies zu einem Verlust der intrinsischen Motivation führen, dem Halter freiwillig zu folgen oder zu gehorchen. Stattdessen entwickelt der Hund eine Art inneren Widerstand gegen die Einschränkung, was das Training und die Zusammenarbeit erheblich erschwert. Das Premack-Prinzip besagt, dass Hunde mit Dingen belohnt werden können, die sie lieber tun würden als das, was sie gerade tun. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Hunde schnell lernen, wann Belohnungen verfügbar sind, was ihr Verhalten beeinflusst. Wenn Hunde ständig nach dem Muster “ich fordere und belohne” trainiert werden, KANN dies zu einer Abhängigkeit von Belohnungen und einem Verlust der Eigenmotivation führen, was langfristig zu Frustration und Stress beiträgt und die Lernfähigkeit beeinträchtigt. Deshalb habe ich Ramona geraten, mit Mojo Ruheübungen zu machen. Diese fördern nicht nur das Vertrauen, sondern helfen dem Hund auch, seine Impulse besser zu kontrollieren und in stressigen Situationen gelassener zu reagieren. Indem sie diese Übungen regelmäßig durchführt, stärkt sie die Selbstregulation und baut eine tiefe Bindung auf, bei der Mojo lernt, dass er sich in jeder Situation auf sie verlassen kann, ohne dass ständig Leckerlies notwendig sind. Zu deiner Aussage das alles Bestechung ist: Ein Hund, der aus eigenem Antrieb für den Menschen handelt, tut dies aus Vertrauen und positiver Bindung, nicht aus Bestechung. Der Futternapf zu Hause ist eine grundlegende Versorgung, keine Belohnung für Verhalten. Das Einbeziehen des Menschen ins Leben des Hundes als “Bestechung” zu bezeichnen, verkennt den Unterschied zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich hier niemandem, der mit extrinsischer Motivation arbeitet, unterstellen möchte, keine gute Beziehung zu seinem Hund zu haben. Jeder hat seinen eigenen Weg, und es gibt viele Ansätze, die zu einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung führen können. Das ist unserer.
 
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Ramona
31. Aug. 17:53
Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich die Art der Nachfrage nicht ganz passend finde und Zweifel habe, ob wirklich Interesse an einer offenen Diskussion besteht. Trotzdem ist mir das Thema wichtig, daher möchte ich meine Sichtweise gerne teilen. Es ist nicht der einzige Weg, der funktioniert, aber für mich ist es der beste – ein Weg ohne extrinsische Motivatoren. Der Ansatz, den ich vertrete und der stark durch einen Kurs zur Leinenführung bei der Gefährtenschmiede geprägt wurde (https://gefaehrtenschmiede.com), fokussiert sich auf die intrinsische Motivation des Hundes und vermeidet Leckerlies und Kontrolle weitestgehend. Hunde lernen durch eine vertrauensvolle Beziehung, dass es die beste Entscheidung ist, bei ihrem Halter zu bleiben. Dies sollte ohne ständigen Einsatz von Belohnungen oder Befehlen geschehen, um Reaktanz – den Widerstand gegen wahrgenommene Einschränkungen - sowie stress- und frustbedingte Lernblockaden zu vermeiden. Wenn ein Hund das Gefühl hat, ständig kontrolliert oder manipuliert zu werden, kann dies zu einem Verlust der intrinsischen Motivation führen, dem Halter freiwillig zu folgen oder zu gehorchen. Stattdessen entwickelt der Hund eine Art inneren Widerstand gegen die Einschränkung, was das Training und die Zusammenarbeit erheblich erschwert. Das Premack-Prinzip besagt, dass Hunde mit Dingen belohnt werden können, die sie lieber tun würden als das, was sie gerade tun. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Hunde schnell lernen, wann Belohnungen verfügbar sind, was ihr Verhalten beeinflusst. Wenn Hunde ständig nach dem Muster “ich fordere und belohne” trainiert werden, KANN dies zu einer Abhängigkeit von Belohnungen und einem Verlust der Eigenmotivation führen, was langfristig zu Frustration und Stress beiträgt und die Lernfähigkeit beeinträchtigt. Deshalb habe ich Ramona geraten, mit Mojo Ruheübungen zu machen. Diese fördern nicht nur das Vertrauen, sondern helfen dem Hund auch, seine Impulse besser zu kontrollieren und in stressigen Situationen gelassener zu reagieren. Indem sie diese Übungen regelmäßig durchführt, stärkt sie die Selbstregulation und baut eine tiefe Bindung auf, bei der Mojo lernt, dass er sich in jeder Situation auf sie verlassen kann, ohne dass ständig Leckerlies notwendig sind. Zu deiner Aussage das alles Bestechung ist: Ein Hund, der aus eigenem Antrieb für den Menschen handelt, tut dies aus Vertrauen und positiver Bindung, nicht aus Bestechung. Der Futternapf zu Hause ist eine grundlegende Versorgung, keine Belohnung für Verhalten. Das Einbeziehen des Menschen ins Leben des Hundes als “Bestechung” zu bezeichnen, verkennt den Unterschied zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich hier niemandem, der mit extrinsischer Motivation arbeitet, unterstellen möchte, keine gute Beziehung zu seinem Hund zu haben. Jeder hat seinen eigenen Weg, und es gibt viele Ansätze, die zu einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung führen können. Das ist unserer.
Okay habe ich verstanden. Die Ruheübungen funktionieren gut bei ihm. Das nimmt er sehr gut an. Bei ihm ist es jedoch so, dass er egal was es ist, nichts um sonst tut. Er hinterfragt alles bei mir. Denke das kommt vom Herdenschutzhundmix. Er muss definitiv wissen, wofür er was tut. Sehr wenig Eigenmotivation. Vielleicht hab ich mir das mit dem Muster fordern und belohnen schon versaut. Kann ich also davon ausgehen, dass unsere Bindung nicht stark genug ist? Dann sollte ich jetzt gegen seinen Widerstand ankämpfen indem ich viele Ruheübungen mache?
 
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Maike
31. Aug. 18:24
Okay habe ich verstanden. Die Ruheübungen funktionieren gut bei ihm. Das nimmt er sehr gut an. Bei ihm ist es jedoch so, dass er egal was es ist, nichts um sonst tut. Er hinterfragt alles bei mir. Denke das kommt vom Herdenschutzhundmix. Er muss definitiv wissen, wofür er was tut. Sehr wenig Eigenmotivation. Vielleicht hab ich mir das mit dem Muster fordern und belohnen schon versaut. Kann ich also davon ausgehen, dass unsere Bindung nicht stark genug ist? Dann sollte ich jetzt gegen seinen Widerstand ankämpfen indem ich viele Ruheübungen mache?
Wenn er wirklich alles hinterfragt, könnte das auch ein Zeichen dafür sein, dass er klare Führung und Orientierung von dir sucht. Eine starke Führung bedeutet nicht Härte, sondern klare und konsistente Anweisungen, die ihm helfen, zu verstehen, dass du die Verantwortung übernimmst. Das kann schon eine strategische Platzierung von ihm bei Spaziergängen (angewandt von Hunden/Reizen) oder auch zu Hause (nicht im Eingangsbereich) sein. Bei Ruheübungen beispielsweise hinter dir. Und dann heißt es konsequent dies durchsetzen. Wenn er vorgeht bei Ruheübungen schieb ihn wieder ruhig hinter dich. Was er hinter dir tut ist sein eigener Spielraum, solange es nicht gefährlich für ihn wird. Ich würde nicht so pauschal sagen, dass du eure Bindung „versaut“ hast. Das kann ich auch gar nicht beurteilen. Ich rate dir, das Gesagte erstmal für eine gewisse Zeit (2-4 Wochen) umzusetzen und dann ein Resümee zu ziehen, ob eventuell noch mehr Unterstützung benötigt wird. Und wenn das dann der Fall ist, gibt es bestimmt auch Trainer in der Nähe, oder auch online, die dir weiterhelfen können – ganz nach deinem Bedarf. Wichtig ist meiner Meinung nach ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Mojo klargemacht wird, dass er nicht für gewisse Situationen verantwortlich ist, sondern du als Halterin.
 
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Sylvi
31. Aug. 18:31
Okay habe ich verstanden. Die Ruheübungen funktionieren gut bei ihm. Das nimmt er sehr gut an. Bei ihm ist es jedoch so, dass er egal was es ist, nichts um sonst tut. Er hinterfragt alles bei mir. Denke das kommt vom Herdenschutzhundmix. Er muss definitiv wissen, wofür er was tut. Sehr wenig Eigenmotivation. Vielleicht hab ich mir das mit dem Muster fordern und belohnen schon versaut. Kann ich also davon ausgehen, dass unsere Bindung nicht stark genug ist? Dann sollte ich jetzt gegen seinen Widerstand ankämpfen indem ich viele Ruheübungen mache?
Zu dem Thema Ruheübungen muss ich Maike Recht geben. Das hat tatsächlich bei unserem Rüden sehr gut geholfen mit stressigen Situationen besser klar zu kommen. Ich bin da eigentlich durch unsere Hündin darauf gekommen weil sie auch manchmal eine Angstmaus war und oft Wege nicht gehen wollte oder in ihrem Angstmodus nicht gut ansprechbar war. Unabhängig davon hat es parallel auch unserem Rüden geholfen. Es war also eine WinWin Situation. Ich hatte bei einer Hund Psychologin gelesen das gestresste und unsichere Hunde mehr Zeit benötigen um Dinge verarbeiten zu können. Wir gehen oft viel zu schnell und hektisch Gassi. Sie schrieb wenn sie nicht mehr schnüffeln dann laufen wir einfach viel zu schnell. Wir sollten ihnen viel mehr Zeit geben Dinge bewerten zu können indem sie beobachten dürfen auch mal stehen bleiben um einfach zu schauen. Ich habe gedacht ausprobieren kann ja nix schaden. Anfangs sind wir wirklich wie die Schnecken gelaufen. Ich habe extra viel Zeit für jede Runde eingeplant. Wir sind erst kaum vorwärts gekommen. Sie haben das richtig genossen und man konnte ihnen ansehen wie gut ihnen das getan hat. So nach und nach hat sich bei beiden ihre Strategie verändert. Von stressig umherlaufen oder Dinge anbellen die Ihnen in dem Moment gefährlich erschienen wandelte es sich zum langsamer gehen und Dinge erst einmal in Ruhe bewerten bevor gemeckert wird. Also vielmehr ihre Grundhaltung ist allgemein entspannter und ruhiger geworden. Wir haben auch viel mehr Zeit gewonnen rechtzeitig und ruhiger zu reagieren. Bei Ihnen ist es auch wichtig das sie in solchen Situationen nicht vor uns laufen sondern neben oder hinter uns. Aber alles läuft jetzt viel ruhiger ab. Und jetzt habe ich auch die Chance viel besser zu belohnen wenn sie entspannt bleiben. Ach ja zusätzlich hilft uns ein Entspannungssignal wenn die Aufregung steigt. Bei uns ein,, Alles gut''. Das läd man zu Hause in entspannten Situationen beim kuscheln immer mal wieder auf.
 
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Babs
31. Aug. 18:44
Das Clickern oder Markerwort aufzubauen, funktioniert wie genau?
Schau mal im Internet unter Clickertraining. Da gibt es auch Filmchen dazu 😉