Klingt nach der Pubertät oder Rüpel Zeit ^^ Huskys sind Arbeits Hunde die musst du richtig auspowern, wenn gar nichts hilft würde ich sterelisiren in Betracht ziehen mit Absprache deines TA.
Also Sterilisieren ist ein nutzloser Tipp! Was soll sich dadurch denn verändern, außer dass die Hündin nicht mehr gedeckt werden kann? Wahrscheinlich meinst du eigentlich kastrieren, aber auch das wäre hier nicht angebracht und sinnlos und sogar illegal. 🙄🥱
@Kathrin
Deine Hündin befindet sich in einer ganz normalen Phase der Pubertät. Alles ganz normal, wenn auch anstrengend. Bei meinem Labrador ging es so mit 6 Monaten los, dass er das Bein gehoben hat. Mit 10 Monaten wurde er sexuell stark interessiert und läufige Hündinnen brachten ihn für Tage und Wochen aus dem Konzept. Auch er war zu dem Zeitpunkt eigentlich sehr gut erzogen und trainiert. Aber plötzlich war da kein „Gehirn“ mehr drin, bzw. nicht das, was ich kannte. Er war aufmüpfig, unkonzentriert, fahrig, zog extrem stark an der Leine, war sehr auf seine Nase fokussiert, kannte seinen Namen nicht mehr, zeigte Unsicherheiten bis hin zu Panikattacken bei eigentlich bekannten Situationen usw…
Das Gehirn wird in dieser Zeit komplett neu konfiguriert und verdrahtet. Bereits gelernte Dinge wirken wie vergessen oder nie gelernt. So ist es aber nicht, sie sind durchaus vorhanden, bloß in dem Moment nicht abrufbar. Das ist wichtig zu wissen, denn es geht nichts vom Training verloren, die Erfahrungen stehen bloß zur Zeit nicht zur Verfügung. Wie bei einem Blackout, oder Vollrausch (durch Hormoncocktails).
Es wird ein Tag kommen, wo plötzlich alles wieder abrufbar ist, da legt sich quasi magisch über Nacht ein Schalter um und es läuft wieder.
In der „harten Zeit“ empfehle ich, den Status Quo der Erziehung beizubehalten, aber dezent und ohne Druck. Vermeidet zuviele neue Dinge, lieber das bereits Gelernte festigen. Die Regeln sollten bleiben, aber ohne Reibereien. Und man kann auch mal Fünfe gerade sein lassen. Wenn irgendetwas heute nicht klappt, dann vielleicht morgen oder nächste Woche. Mit Geduld, Empathie, Wissen und der Vorstellung, dass diese Phase nicht ewig dauert, kommt man da ganz gut durch.
Bevor es besser wird, wird es wahrscheinlich erstmal noch etwas schlimmer, denn es kommt ja noch die erste Läufigkeit. Das ändert auch noch mal einiges…
Mein Labrador ist jetzt 18 Monate und es gibt Tage, da denke ich, er wird langsam erwachsen. Die alten erlernten Dinge sind wieder da, das Messen und in Frage stellen wird weniger, Leinenführigkeit klappt endlich vernünftig (wenn auch nicht perfekt, aber Temperament spielt auch ne Rolle), der berühmte will-to-please wird mehr und mehr sichtbar und spürbar (in der heissen Zeit überhaupt nicht) und die Rangordnung steht fest.
Soll heißen: Alles normal, es wird wieder besser. Aber mit nem Dreiviertel Jahr bis Jahr würde ich schon rechnen. Die Pubertät verläuft ja auch in Phasen. Die erste beginnt sogar schon mit dem Zahnwechsel, aber da ist ja noch alles easy peasy. Richtig „fertig“ ist ein Hund je nach Rasse so mit 2 bis 3 Jahren. Man sagt ja auch zu recht: das erste Jahr für die Höhe, das zweite für die Breite und das dritte Jahr für den Kopf… und das kommt schon auch so hin. Wenn ihr dran bleibt und den Hund auch zu dieser Zeit fördert ohne ihn zu überfordern, fair und verständnisvoll bleibt, werdet ihr in ein paar (anstrengenden) Monaten einen wunderbaren Hund haben. Noch mehr, als jetzt schon! 😉