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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. Sept.

Junghund reitet nur den einen anderen Junghund auf

Hallo zusammen, die Situation sieht folgendermaßen aus: Jeden Sonntags gibt es eine Gruppe von netten Menschen, die gemeinsam mit ihren Hunde im Wald spazieren gehen. Die Gruppe ist total bunt gemischt. Unser Junghund (männlich, 11 Monate) ist mit allen super verträglich, lauten Hunden geht er gerne aus dem Weg, mit den jüngeren spielt er ab und zu. Jetzt ist jemand mit seinem Hund nach längerer Zeit wieder dabei. Dieser Hund ist ebenfalls männlich, 19 Monate und trägt einen Hormonchip. Er ist ebenfalls sehr lieb, aber offensichtlich riecht er für meinen so gut, dass meiner immer versucht ihn aufzureiten. Das war letztes Mal einfach purer Stress für mich, weil er es einfach nicht lassen konnte und ich die Halterin nicht einschätzen konnte. Ich meine, eigtl lasse ich die Hunde ihr Ding machen, es sei denn, jemand wird regelrecht gemobbt oder fängt an Schutz zu suchen, dann greife ich natürlich sofort ein. In dem Fall war es aber etwas anders. Dieser Hund hat Ryu ständig zum Spielen aufgefordert, ihm also quasi ständig schöne Augen gemacht und Ryu ist nun mal für jeden Spaß zu haben und ging darauf ein. Zeitweise habe ich ihn angeleint, weil ich das Gefühl hatte, dass die Halterin das nicht so cool fand, denn wenn ihr Hund Ryu weggebellt hat (kam 2mal vor, als Ryu ihn besteigen wollte), hat sie es direkt unterbunden, was ich eigtl sehr schade fand, weil ja eigtl das eine logische Konsequenz auf Ryus Aufreiten war. Ansonsten hat er sich anderweitig aus Ryus Fängen gelöst, aber hat trotzdem immer wieder seine Aufmerksamkeit gesucht. Auch als Ryu mal an der Leine war, kam der Hund wiedermals an (Halterin hat ihn aber weggerufen, sobald sie es gemerkt hat). Es war abet so eine Tortur mit ihm an der Leine zu gehen, weil er Leinenführigkeit gerade seit ein paar Wochen ganz ok meistert und auch mal neben seinem Hundefreund ok an der Leine gehen kann. Aber in dieser Gassirunde ging es gar nicht. Leinenführigkeit gleich null. Oder als ihr Hund mal an der Leine war, gingen Ryu und ich extra etwas weiter vorn; zwar wollte Ryu immer nach hinten zu diesem Hund, doch ich habe das jedes Mal gut unterbinden können. Irgendwann hat sie ihren Hund von der Leine gelassen und der Hund kam gleich nach vorne zu Ryu gerannt und das Rammeln ging wieder los. Oft sind die beiden auch nur umhergelaufen, haben sich etwas gerauft, aber wenn Ryu die Gelegenheit bekam, beritt er ihn, was ich unterbunden habe. Es gab aber auch Momente, wo die beiden auch ganz normal nebeneinander laufen konnten. Auf der einen Seite war das einfach eine Spielpause von den beiden. Auf der anderen Seite kann ich Ryu mit biegen und brechen sagen, dass er nicht mit dem Hund spielen darf. Aber wenn die beiden dann weiter vorn sind und er Ryu zum Spielen auffordert, dann schaffe ich das nicht, das zu unterbinden, was für mich ok ist, weil er noch jung ist. Trotzdem sehr nervig. Jetzt graut es mir aber schon vor nächsten Sonntag, weil ich nicht nochmal so einen stressigen Tag erleben möchte. Ich denke, ich sollte vllt auch mal mit der Halterin eine Absprache halten (ist mir gerade beim Schreiben aufgefallen, hehe :D ) Aber was mache ich, wenn sie sagt, dass sie es nicht ok findet, dass Ryu ihren Hund aufreitet? Wie schaffe ich für alle eine entspannte Gassirunde? Denn ich will Ryu auch nicht ständig an der Leine führen müssen. Wir sind der Hundtruppe beigetreten, gerade damit er ohne Leine mit anderen Hunden in einer Art Rudel zusammenlaufen kann. Ich kann aber auch nicht erwarten, dass sie ihren Hund ständig an der Leine führt. Sollte ich wirklich jedes Mal das Aufreiten unterbinden? Aber wenn der Hund Ryu nicht immer auffordern würde, würde diese Situation auch nicht immer auftreten? Sollten wir uns vllt darauf einigen, dass wir beide unsere Hunde voneinander getrennt lassen? Aber das ist auch irgendwie schwer umzusetzen, weil viele Hunde meistens vorne gehen.... Habt ihr vielleicht irgendwie einen Rat oder Ideen?
 
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Stella
17. Sept. 10:23
Moin Romy, ich sehe schon einige Antworten, aber so ganz verstehen kann ich es nicht. Zunächst sollte doch erstmal geklärt werden, was das aufreiten verursacht. Es KANN folgende, aber nicht ausschließlich und auch als Kombination, Gründe haben: Spiel, Sex, Dominanz, Imponiergehabe, Rangordnung und Nicht verstehen von sozialen Signalen.( vom fremden Hund UND dem eigenen Hund der evtl. Sein Missfallen nicht genügend oder klar kommuniziert(Aufdringlich sein).Das fällt mir jetzt so spontan ein. Es wäre jetzt wichtig wie sich die Situation darstellt. Das bedarf ein genaues und UNABHÄNGIGES Hinsehen. Beide Hunde sind in der Junghundphase und Findungsphase. Genau wie Bein Menschen gibt es höfliche und unhöflich Hunde. Besonders wenn die Hormone das sagen haben.( denkt zurück an die eigene Pupertät) Zurück zum Hinsehen. Dominanz und imponierverhalten sind ziemlich das gleiche Verhaltensmuster, zumindest am Anfang. Bitte beobachte oder bitte einen Mitspazièrgänger dir zu helfen und folgendes zu notieren: T-stellung 1Ein Hund stellt sich quer vor den Anderen. 2 parallel gleiche Richtung oder entgegengesetzte Richtung schauend nebeneinander hinstellen. 3Pfote oder Kopf über den Rücken des anderen Hundes legen 4 den Fang des anderen Hundes ins Maul nehmen 5 Bein heben beim urinieren und anschliessendes Scharren. Also genau und emotionslos beobachten wer macht was und wie reagiert der Andere. Wir wissen Alle Hund und Menschen übernehmen vom Anderen viel ( Fehl)Verhalten, und reflektieren dies Anderen gegenüber. Oder anders gesagt. Unsere Hund reflektieren uns. Höfliche Hunde haben meist höfliche Besitzer. Und Menschen die ignorant sind haben ebensolche Hunde. Und wie du schon schreibst versuche mit der Besitzerin des anderen Hundes in Kontakt zu kommen. Reden hilft!
Gute Antwort 👍
 
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Lisa
17. Sept. 10:27
Ich bin ziemlich genervt von ständig aufreitenden Rüden und pflücke sie von meinem Hund runter. Die meisten Besitzer finden das oftmals ziemlich amüsant, wenn sie mitbekommen, dass mein Hund ein kastrierter Rüde ist und kümmern sich nicht weiter um ihre Hunde. Sorry aber da könnte ich platzen. Es ist nicht meine Aufgabe andere Hunde zu erziehen und muss es dennoch für meinen machen. Es ist Stress für meinen Hund sich solche Rüden vom Hals zu halten (ist es ebenso für Hündinnen). Und nein! Nicht alles können Hunde unter sich regeln. Kalle hat 6,5 Kilo auf 30 cm. Selbstverständlich schreite ich ein, wenn das Kräfteverhältnis nicht ausgewogen ist. Abgesehen davon hatte Kalle bereits mehrmals diverse Kratzer am Bauch und das geht echt nicht. Mein Hund ist kein Rammeldummy für liebestolle intakte Rüden und fertig. Der Hund, der sich nicht gut verhält, gehört an die Leine (solange bis er versteht was er darf und was nicht). Kalle muss auch an die Leine sobald Bällchen geworfe n werden, da er sie sonst klaut bzw. nicht mehr gut hört. Als Halterin ist es meine Aufgabe mich darum zu kümmern, dass mein Hund niemanden belästigt. Die Freiheit eines jeden hört da auf, wo er die Freiheit eines anderen einschränkt.
DANKE! Ich hab genau das gleiche Problem - Marley war anfangs der aufreitende Rüde und ich habe es IMMER unterbunden und ihn dann halt angeleint. Mittlerweile hat Marley es kapiert und das Aufreiten findet nicht mehr statt, kein einziges Mal. Nun bin ich auf der anderen Seite und wenn ein 40 kg Hund kommt, find ich das absolut NICHT lustig! Für Marley ist das auch nur Stress.
 
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Veronika
17. Sept. 12:00
Moin Romy, ich sehe schon einige Antworten, aber so ganz verstehen kann ich es nicht. Zunächst sollte doch erstmal geklärt werden, was das aufreiten verursacht. Es KANN folgende, aber nicht ausschließlich und auch als Kombination, Gründe haben: Spiel, Sex, Dominanz, Imponiergehabe, Rangordnung und Nicht verstehen von sozialen Signalen.( vom fremden Hund UND dem eigenen Hund der evtl. Sein Missfallen nicht genügend oder klar kommuniziert(Aufdringlich sein).Das fällt mir jetzt so spontan ein. Es wäre jetzt wichtig wie sich die Situation darstellt. Das bedarf ein genaues und UNABHÄNGIGES Hinsehen. Beide Hunde sind in der Junghundphase und Findungsphase. Genau wie Bein Menschen gibt es höfliche und unhöflich Hunde. Besonders wenn die Hormone das sagen haben.( denkt zurück an die eigene Pupertät) Zurück zum Hinsehen. Dominanz und imponierverhalten sind ziemlich das gleiche Verhaltensmuster, zumindest am Anfang. Bitte beobachte oder bitte einen Mitspazièrgänger dir zu helfen und folgendes zu notieren: T-stellung 1Ein Hund stellt sich quer vor den Anderen. 2 parallel gleiche Richtung oder entgegengesetzte Richtung schauend nebeneinander hinstellen. 3Pfote oder Kopf über den Rücken des anderen Hundes legen 4 den Fang des anderen Hundes ins Maul nehmen 5 Bein heben beim urinieren und anschliessendes Scharren. Also genau und emotionslos beobachten wer macht was und wie reagiert der Andere. Wir wissen Alle Hund und Menschen übernehmen vom Anderen viel ( Fehl)Verhalten, und reflektieren dies Anderen gegenüber. Oder anders gesagt. Unsere Hund reflektieren uns. Höfliche Hunde haben meist höfliche Besitzer. Und Menschen die ignorant sind haben ebensolche Hunde. Und wie du schon schreibst versuche mit der Besitzerin des anderen Hundes in Kontakt zu kommen. Reden hilft!
Besser könnte ich es nicht schreiben. Danke😊. Vielleicht macht es manchen auch die Augen auf
 
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Veronika
17. Sept. 12:11
Das habe ich auch nicht angenommen oder geschrieben. Ich habe mich lediglich gefragt, warum du es bei Hündinnen sofort unterbindet und bei anderen Hunden erstmal abwartest. Deinen Hund hatte ich zudem in keinster Weise angesprochen.
Die beide Erfahrungen waren für den Hund wichtig. Und es gab auch von uns Halter auch gegenseitige ,, Zulassung,,. Beide Tiere waren Jungtiere die sich noch ,,suchen,,. Warum ich es bei denen zwei Rüden nicht sofort unterbinden habe ist klar......Bei dem Hündinnen war es sexuele Interesse. Bei dem Rüden haben wir eher,,gefallen wollen,, gesehen. Wenn man seinen Hund ganz genau beobachtet dann sieht man es. Es war auch nicht packen und los rammeln sondern eher ein spielerisches Versuch ( sanft Pfote am Rücken, umdrehen, hinter her gehen etc.).
 
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Akki
17. Sept. 12:13
Die beide Erfahrungen waren für den Hund wichtig. Und es gab auch von uns Halter auch gegenseitige ,, Zulassung,,. Beide Tiere waren Jungtiere die sich noch ,,suchen,,. Warum ich es bei denen zwei Rüden nicht sofort unterbinden habe ist klar......Bei dem Hündinnen war es sexuele Interesse. Bei dem Rüden haben wir eher,,gefallen wollen,, gesehen. Wenn man seinen Hund ganz genau beobachtet dann sieht man es. Es war auch nicht packen und los rammeln sondern eher ein spielerisches Versuch ( sanft Pfote am Rücken, umdrehen, hinter her gehen etc.).
Liebe Veronika, danke für Deine ausführliche Erläuterung. Nun sehe ich Deine Aussage klarer und kann die Aussage besser einordnen.
 
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Leonie
17. Sept. 12:44
Unser Hund macht das auch ab und an, glaube das ist aber bei ihm eher eine Übersprungshandlung weil er nicht weiß was er gerade machen soll. Das ist vor allem so wenn der andere Hund etwas „dominanter“ ist.