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Charleen
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 19. Okt.

Junghund aus dem Tierschutz

Guten Abend zusammen, ich habe eine Frage zu unserem Neuankömmling aus Ungarn. Frieda ist seit einer Woche bei uns ca. 1,5 Jahre alt und irgendein Jagdhund wird drin sein. Sie hat sich soweit in der einen Woche möglich super eingelebt, ist nicht ängstlich sucht Kontakt, spielt mit unserem ersten Hund, spielt mit mir & kuschelt. Auch vor fremden scheint sie keine Angst zu haben, Geräusche machen ihr auch nicht sonderlich viel aus. So weit so gut, jetzt das Thema wo ich verunsichert bin, sie ist draußen schon sehr aktiv mit der Nase unterwegs (klar Jagdhund) und sehr Beute interessiert. Draußen dreht sie regelrecht richtig auf, fiebt & bellt und will am liebsten schon voll durchstarten beim Rennen etc. Im Garten war sie schon ohne Leine und hat sich immer wieder zurück orientiert und Kontakt zu mir gesucht. Beim Spazieren wird es aber immer schlimmer das sie sich gar nicht an mir orientiert/ wie im Tunnel ist. Ist das normal da sie einfach so Überflutet ist von all den Reizen? Wird sich das von alleine geben oder was kann ich tun damit sie lernt auch beim gassi sich an mir zu orientieren und vor allem was kann ich tun um das verhalten jetzt nicht zu fördern und zu bestärken? Ich habe Angst das es sich immer weiter hoch fährt und ich sie nicht mehr Händeln kann oder sie niemals normal mit uns ohne Leine gehen kann ( das das noch lange dauert ist mir bewusst). Da ich keine Erfahrung mit einem Tierschutz Hund habe freue ich mich über Tipps und Erfahrungen von euch. Danke für eure Hilfe!
 
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Sylvi
13. Okt. 19:52
Hast du mal ne Leberwursttube getestet. Schlecken wirkt auch beruhigend und fällt ihnen leichter wenn sie aufgeregt sind.
 
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Charleen
13. Okt. 19:54
Hast du mal ne Leberwursttube getestet. Schlecken wirkt auch beruhigend und fällt ihnen leichter wenn sie aufgeregt sind.
Bisher habe ich die zum Auto einsteigen üben genutzt das hat super funktioniert- vlt ist das ein Versuch als höher wertiges Leckerli für sie
 
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Sylvi
13. Okt. 19:56
Bisher habe ich die zum Auto einsteigen üben genutzt das hat super funktioniert- vlt ist das ein Versuch als höher wertiges Leckerli für sie
War bei meiner ängstlichen Hündin die Unterstützung überhaupt. Ich war ne Zeit lang permanent damit bewaffnet um sie an gruseligen Dingen vorbei zu bekommen und Ängste abzubauen. Jetzt braucht sie das nicht mehr.
 
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Nadine
13. Okt. 19:59
Danke das hilft sehr. Drinnen versuche ich auch durch erste Kommandos und spiele sowie kuscheleinheiten eine gute Bindung aufzubauen. Mir ist aktuell nur aufgefallen das sie draußen keine Leckerlis nimmt. Deshalb glaube ich das mit dem streuen wird nicht funktionieren. Vlt habe ich aber bisher auch den Punkt aus Unwissenheit verpasst. Allgemein ist ihre Motivation bisher bei Leckerlis relativ gering. Und sobald ein Reiz da ist hat es eigentlich keinen Wert mehr für sie.
Wenn sie drinnen leckerli nimmt, draußen aber nicht, liegt das am Stresslevel. Wenn sitzen bleiben sie weiter stresst, würde ich es erst mal nicht machen. Dann lieber einen ruhigen Platz auf der Runde (besser: gleiche Strecke hin und zurück) suchen, wo du langfristig sitzen willst, und statt zu sitzen mehrmals mit ihr da lang gehen und alles abschnüffeln lassen. Das paar Tage bei jedem Spaziergang machen. Irgendwann mal leckerli anbieten. Oder nen Sekundenbruchteil stehen bleiben. Alles mit viel Ruhe und Geduld. Keine Sorge, du kannst da nix "kaputt" machen, wenn du sie unterstützt, mit möglichst viel ruhe die Umgebung zu erkunden und die Reize dosiert aufzunehmen. Das Verhalten am Anfang ist stressbedingt, das lässt nach, wenn der stress nachlässt. Also sei für sie da und unterstütze sie dabei, ihr neues Leben und ihre Heimat kennenzulernen 😊 Lerne ihre Körpersprache lesen, was sie komisch oder gruselig findet, unterstütze sie. Nach und nach werdet ihr euch dann Taktiken erarbeiten, dass sie gar nicht erst hoch fahren muss.
 
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Andreas
13. Okt. 22:09
Bei ts Hunden gilt: Mindestens 3 Tage zum runter fahren Mindestens 3 Wochen zum ankommen Mindestens 3 Monate zum daheim fühlen Bei uns hat das mit dem daheim fühlen und WIRKLICH ankommen ein gutes Jahr gedauert. Aber dafür haben wir jetzt eine tolle Bindung. Auch mit dem Freilauf haben wir uns viel Zeit gelassen.
Das kann ich so absolut bestätigen, bei unserem hat es etwas länger gedauert, aber in etwa kommen die Punkte und auch die Zeiten hin
 
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Melanie
19. Okt. 18:16
Hier spricht die Tante, die das Thema kennt und nur TSH hat/hatte: Sie ist erst 1,5 Wochen bei Dir. Auch wenn sie Dir gegenüber offen ist, hat sie 1000%ig noch kein Vertrauen zu Dir aufgebaut. Bitte mit Sicherheitsgeschirr sichern (ist bei den meisten Vereinen sogar Vorschrift. Draußen immer stehen bleiben, sobald von ihr aus Zug auf die Leine kommt. Lieber kurze Spaziergänge, aus denen sie lernen kann, als Wanderungen. Ein jagdlich interessierter Hund interessiert sich nicht für Leckerchen, sobald er eine tolle Spur aufgenommen hat, auch nicht für Spielzeug. Macht langsam und gebt ihr Zeit, es wird besser und die Aufregung geht auch mal runter. 1,5 Wochen ist keine Zeit 😉