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Charleen
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 14. Okt.

Junghund aus dem Tierschutz

Guten Abend zusammen, ich habe eine Frage zu unserem Neuankömmling aus Ungarn. Frieda ist seit einer Woche bei uns ca. 1,5 Jahre alt und irgendein Jagdhund wird drin sein. Sie hat sich soweit in der einen Woche möglich super eingelebt, ist nicht ängstlich sucht Kontakt, spielt mit unserem ersten Hund, spielt mit mir & kuschelt. Auch vor fremden scheint sie keine Angst zu haben, Geräusche machen ihr auch nicht sonderlich viel aus. So weit so gut, jetzt das Thema wo ich verunsichert bin, sie ist draußen schon sehr aktiv mit der Nase unterwegs (klar Jagdhund) und sehr Beute interessiert. Draußen dreht sie regelrecht richtig auf, fiebt & bellt und will am liebsten schon voll durchstarten beim Rennen etc. Im Garten war sie schon ohne Leine und hat sich immer wieder zurück orientiert und Kontakt zu mir gesucht. Beim Spazieren wird es aber immer schlimmer das sie sich gar nicht an mir orientiert/ wie im Tunnel ist. Ist das normal da sie einfach so Überflutet ist von all den Reizen? Wird sich das von alleine geben oder was kann ich tun damit sie lernt auch beim gassi sich an mir zu orientieren und vor allem was kann ich tun um das verhalten jetzt nicht zu fördern und zu bestärken? Ich habe Angst das es sich immer weiter hoch fährt und ich sie nicht mehr Händeln kann oder sie niemals normal mit uns ohne Leine gehen kann ( das das noch lange dauert ist mir bewusst). Da ich keine Erfahrung mit einem Tierschutz Hund habe freue ich mich über Tipps und Erfahrungen von euch. Danke für eure Hilfe!
 
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Nadine
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13. Okt. 19:32
Nach 1,5 Wochen kannst du da gar nichts erwarten. Das Leben als Familienhund in Deutschland ist was ganz anderes als das, was sie aus Ungarn gewohnt ist. Weißt du etwas über ihre Vergangenheit? Auf mich klingt sie draußen einfach mit den Reizen überfordert. Ich würde weniger machen: kürzere Runden, immer gleiche Strecke, wenn sie das kann gerne Pausen an den immer gleichen Plätzen und da auch mit ihr beschäftigen, zb indem ihr gemeinsam Leckerlis sucht. Google mal Inselspaziergänge. Zergel, Spielzeug, Action würde ich draußen weg lassen. Das fährt nur weiter hoch, du willst aber Ruhe erreichen und sie nicht weiter pushen.
 
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Yvi
13. Okt. 19:26
Ich würde es mit einem super Spielzeug oder super Leckerchen versuchen, dich interessanter als die Umgebung zu machen. Wir hatten auch einen Strassenhund.
 
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Charleen
13. Okt. 19:30
Ich würde es mit einem super Spielzeug oder super Leckerchen versuchen, dich interessanter als die Umgebung zu machen. Wir hatten auch einen Strassenhund.
Wenn sie so richtig hoch gefahren ist nimmt sie leider keine Leckerlis mehr. Sie schaut auch kaum her. Das Spielzeug könnte ich versuchen, danke
 
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Nadine
13. Okt. 19:32
Nach 1,5 Wochen kannst du da gar nichts erwarten. Das Leben als Familienhund in Deutschland ist was ganz anderes als das, was sie aus Ungarn gewohnt ist. Weißt du etwas über ihre Vergangenheit? Auf mich klingt sie draußen einfach mit den Reizen überfordert. Ich würde weniger machen: kürzere Runden, immer gleiche Strecke, wenn sie das kann gerne Pausen an den immer gleichen Plätzen und da auch mit ihr beschäftigen, zb indem ihr gemeinsam Leckerlis sucht. Google mal Inselspaziergänge. Zergel, Spielzeug, Action würde ich draußen weg lassen. Das fährt nur weiter hoch, du willst aber Ruhe erreichen und sie nicht weiter pushen.
 
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Sylvi
13. Okt. 19:33
Lass sie erst einmal richtig ankommen bei euch. Natürlich sind jetzt erst einmal alle neuen Sachen wichtiger als ihr. Sie kennt euch ja noch gar nicht richtig und kann noch gar kein Vertrauen und Orientierung zu euch aufgebaut haben. Das kann bei manchen Tierschutzhunden sehr lange dauern. Sie wird auch draußen mega aufgeregt sein und dann ist es für sie schwer sich auf euch zu konzentrieren. Ruhe und Entspannung kann euch helfen. Viele Pausen, langsam laufen, setzt euch gemeinsam irgendwo hin. Beobachtet viel in Ruhe und gebt ihr Zeit alles zu scannen. Beobachtet sie und jeder noch so kleine Blick von alleine zu euch wird gelobt und belohnt. So merkt sie euch anzuschauen lohnt sich. Mach viel tolle Sachen gemeinsam mit ihr versteckt etwas sucht etwas gemeinsam. Manchmal findet ihr es und manchmal findet sie es. So merkt sie in eurer Nähe zu bleiben lohnt sich. Haltet die Spaziergänge erst mal nicht zu lang. Wenn du merkst sie ist nur noch im Tunnel und gestresst dann geht es spätestens nach Hause. Gib ihr die Zeit die sie benötigt. Nach einer Woche kannst du noch gar nichts sagen. Nach einem Jahr eventuell seid ihr schon weiter. Genieße erst einmal die vielen positiven Dinge die ja bereits schon da sind. Viel Spaß zusammen 🍀🍀🍀
 
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Charleen
13. Okt. 19:39
Nach 1,5 Wochen kannst du da gar nichts erwarten. Das Leben als Familienhund in Deutschland ist was ganz anderes als das, was sie aus Ungarn gewohnt ist. Weißt du etwas über ihre Vergangenheit? Auf mich klingt sie draußen einfach mit den Reizen überfordert. Ich würde weniger machen: kürzere Runden, immer gleiche Strecke, wenn sie das kann gerne Pausen an den immer gleichen Plätzen und da auch mit ihr beschäftigen, zb indem ihr gemeinsam Leckerlis sucht. Google mal Inselspaziergänge. Zergel, Spielzeug, Action würde ich draußen weg lassen. Das fährt nur weiter hoch, du willst aber Ruhe erreichen und sie nicht weiter pushen.
Sie war wohl bis sie eins war dort in einer Familie und dann ein halbes Jahr im Tierheim. Was sie in der Familie kennengelernt hat oder wie sie dort behandelt wurde weiß ich nicht. Danke ich werde mich öfter mit ihr auf eine Bank setzen und einfach beobachten. Wenn sie dann fiebt und bellt soll ich einfach abwarten bis sie runter fährt? Mir ist klar das nach so kurzer Zeit noch keine Bindung da sein kann und alles super spannend ist. Mir geht es nur darum, dass verhalten nicht zu fördern und durch meine Fehler schlimmer zu machen bis es zum richtigen Problem wird. Ich hab nur immer das Gefühl ich muss sie ja auch körperlich auslasten. Aber du meinst durch die Reize wird das trotzdem ausreichen kurze Runden mit ihr zu gehen?
 
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Nadine
13. Okt. 19:39
Bei ts Hunden gilt: Mindestens 3 Tage zum runter fahren Mindestens 3 Wochen zum ankommen Mindestens 3 Monate zum daheim fühlen Bei uns hat das mit dem daheim fühlen und WIRKLICH ankommen ein gutes Jahr gedauert. Aber dafür haben wir jetzt eine tolle Bindung. Auch mit dem Freilauf haben wir uns viel Zeit gelassen.
 
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Sylvi
13. Okt. 19:42
Sie war wohl bis sie eins war dort in einer Familie und dann ein halbes Jahr im Tierheim. Was sie in der Familie kennengelernt hat oder wie sie dort behandelt wurde weiß ich nicht. Danke ich werde mich öfter mit ihr auf eine Bank setzen und einfach beobachten. Wenn sie dann fiebt und bellt soll ich einfach abwarten bis sie runter fährt? Mir ist klar das nach so kurzer Zeit noch keine Bindung da sein kann und alles super spannend ist. Mir geht es nur darum, dass verhalten nicht zu fördern und durch meine Fehler schlimmer zu machen bis es zum richtigen Problem wird. Ich hab nur immer das Gefühl ich muss sie ja auch körperlich auslasten. Aber du meinst durch die Reize wird das trotzdem ausreichen kurze Runden mit ihr zu gehen?
Es reicht für den Anfang kurze Runden zu gehen. Lass sie doch wenn ihr euch hinsetzt ein wenig schnüffeln das beruhigt. Streu ein paar Kekse. Und setze dich irgendwo hin wo es ruhig ist und sie aus der Ferne beobachten kann. Dann ist es weniger aufregend und bestätige ruhiges Verhalten mit Lob.
 
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Nadine
13. Okt. 19:45
Sie war wohl bis sie eins war dort in einer Familie und dann ein halbes Jahr im Tierheim. Was sie in der Familie kennengelernt hat oder wie sie dort behandelt wurde weiß ich nicht. Danke ich werde mich öfter mit ihr auf eine Bank setzen und einfach beobachten. Wenn sie dann fiebt und bellt soll ich einfach abwarten bis sie runter fährt? Mir ist klar das nach so kurzer Zeit noch keine Bindung da sein kann und alles super spannend ist. Mir geht es nur darum, dass verhalten nicht zu fördern und durch meine Fehler schlimmer zu machen bis es zum richtigen Problem wird. Ich hab nur immer das Gefühl ich muss sie ja auch körperlich auslasten. Aber du meinst durch die Reize wird das trotzdem ausreichen kurze Runden mit ihr zu gehen?
Ich bin kein Fan vom aussitzen. So wird der Hund vielleicht äußerlich ruhig, aber nicht innerlich. Und innere Ruhe ist, was zählt. Ich würde nur so lange Ruhe einfordern, wie es geht. Besser: bevor sie hochfährt, zb leckerli streuen und suchen lassen. Und darüber langsam zu einem einfach nur sitzen und beobachten steigern. Langsam! Körperlich auspowern ist auch nicht meins ^^ gerade gestresste Hunde sind erst mal gefühlt nicht müde zu kriegen. Besser: kurze Runden und viel Zeit zum verarbeiten. Wenn du nach 1-2 Wochen merkst, sie braucht mehr, kannst du das immer noch ändern. Ich mache stattdessen besonders anfangs drinnen gemeinsam was fürs Köpfchen. Grundkommandos, wenn der Hund Lust hat Tricks. Damit sind wir dann auch recht schnell nach draußen gegangen und zum Beispiel auf mauern oder Baumstämme gesprungen. Das lastet mehr aus als stupides laufen.
 
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Charleen
13. Okt. 19:50
Ich bin kein Fan vom aussitzen. So wird der Hund vielleicht äußerlich ruhig, aber nicht innerlich. Und innere Ruhe ist, was zählt. Ich würde nur so lange Ruhe einfordern, wie es geht. Besser: bevor sie hochfährt, zb leckerli streuen und suchen lassen. Und darüber langsam zu einem einfach nur sitzen und beobachten steigern. Langsam! Körperlich auspowern ist auch nicht meins ^^ gerade gestresste Hunde sind erst mal gefühlt nicht müde zu kriegen. Besser: kurze Runden und viel Zeit zum verarbeiten. Wenn du nach 1-2 Wochen merkst, sie braucht mehr, kannst du das immer noch ändern. Ich mache stattdessen besonders anfangs drinnen gemeinsam was fürs Köpfchen. Grundkommandos, wenn der Hund Lust hat Tricks. Damit sind wir dann auch recht schnell nach draußen gegangen und zum Beispiel auf mauern oder Baumstämme gesprungen. Das lastet mehr aus als stupides laufen.
Danke das hilft sehr. Drinnen versuche ich auch durch erste Kommandos und spiele sowie kuscheleinheiten eine gute Bindung aufzubauen. Mir ist aktuell nur aufgefallen das sie draußen keine Leckerlis nimmt. Deshalb glaube ich das mit dem streuen wird nicht funktionieren. Vlt habe ich aber bisher auch den Punkt aus Unwissenheit verpasst. Allgemein ist ihre Motivation bisher bei Leckerlis relativ gering. Und sobald ein Reiz da ist hat es eigentlich keinen Wert mehr für sie.
 
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Charleen
13. Okt. 19:51
Ich bin kein Fan vom aussitzen. So wird der Hund vielleicht äußerlich ruhig, aber nicht innerlich. Und innere Ruhe ist, was zählt. Ich würde nur so lange Ruhe einfordern, wie es geht. Besser: bevor sie hochfährt, zb leckerli streuen und suchen lassen. Und darüber langsam zu einem einfach nur sitzen und beobachten steigern. Langsam! Körperlich auspowern ist auch nicht meins ^^ gerade gestresste Hunde sind erst mal gefühlt nicht müde zu kriegen. Besser: kurze Runden und viel Zeit zum verarbeiten. Wenn du nach 1-2 Wochen merkst, sie braucht mehr, kannst du das immer noch ändern. Ich mache stattdessen besonders anfangs drinnen gemeinsam was fürs Köpfchen. Grundkommandos, wenn der Hund Lust hat Tricks. Damit sind wir dann auch recht schnell nach draußen gegangen und zum Beispiel auf mauern oder Baumstämme gesprungen. Das lastet mehr aus als stupides laufen.
Zuhause kommt sie super zur Ruhe zB da ist sie wie ausgewechselt und bisher der entspannteste Hund überhaupt