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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Aug.

Junger Rüde hat Liebeskummer

Hallo lieber Schwarm, Unser junger Rüde (11 Monate) ist ja seit einiger Zeit schon in der Pubertät, aber jetzt hat es ihn richtig erwischt. Wir haben gestern beim Spazieren gehen eine, ich vermute, läufige Hündin getroffen. Er hat sofort lautstark auf sie reagiert, gezogen, gebellt, geschnüffelt. Danach das gleiche bei einer weiteren, vermutlich läufigen, Hündin. Bis nachhause hat er gejammert und war unruhig und auch in der Wohnung ging das Trara eine ganze Weile weiter, inklusive jaulen, fiepen bis hin zum heulen, starke Unruhe, vor der Haustür rumhängen. Betteln raus zu dürfen. Er hechelt zudem stark dabei. Das ganze läuft seitdem immer wieder. Liegt es wirklich an läufigen Hündinnen? Welche Erfahrungen habt ihr mit intakten Rüden gemacht? Ist es während der Pubertät von Rüden wirklich viel schlimmer? Er leidet sehr, kann man ihm irgendwie helfen (Fenster schließen, nur die nötigen Gassirunden, Ablenkung)? Ein Chip oder eine Kastration kommt nicht in Frage bei seinem Alter.
 
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Jule
17. Aug. 18:10
Unser Rüde ist jetzt 4 Jahre alt. Er hat extrem auf läufige Hündinnen reagiert, nicht gefressen und nur gejammert, teilweise geschrien.
Von Jahr zu Jahr ist es besser geworden. Sobald ich merkte, dass Hündinnen läufig sind, habe ich ihn beim Spaziergang extrem beschäftigt. Lust hatte er dazu zwar nicht, aber das gehört auch zur Erziehung, er musste. Zwischen durch durfte er natürlich auch so laufen, aber sobald er wieder anfing wie wild zu schnüffeln haben wir ihn weiter geschickt. Er hat inzwischen gelernt, dass die Hündinnen ihn nichts angehen. Er schnüffeln zwar immer noch vermehrt und etwas aufgeregt sobald eine Dame läufig ist, ist aber gut zu händeln und zu Hause ist auch Ruhe. Gebt euren Rüden doch bitte die Möglichkeit erwachsen zu werden. Dazu brauchen die Jungs locker 3 Jahre. Durch die Pupertät müssen nun mal alle Tiere, zu denen auch wir Menschen gehören und sollten wir vielleicht auch alle pubertierenden Jungs kastrieren um ihnen Liebeskummer zu ersparen? Ich weiss, gemeiner Vergleich! Mit diesen Situationen klar zu kommen gehört zum Leben und hat nichts mit Quälerei zu tun. Ansonsten kann ich das Buch Kastration und Verhalten beim Hund von Udo Gansloßer nur jedem ans Herz legen.
Und die unbegründete Kastration ist vom Tierschutzgesetz verboten, interessiert leider nur niemanden, auch die wenigsten Tierärzte. Gibt zum einen ordentlich Geld für einen beim Rüden relativ kleinen Eingriff. Auch das ist gemein, aber ich habe lange genug als Tierarzthelferin gearbeitet.
Im absoluten Notfall, wenn die Nerven total blank liegen, kann man eine kurzwirksame Injektion geben lassen.
Wir haben es bei unserem Dicken mit knapp 2 Jahren 1x spritzen lassen, weil wir wirklich anfingen aggressiv zu werden und auch ich kurz davor war ihn kastrieren zu lassen. Wie gesagt jetzt mit 4 Jahren sind wir denke ich durch mit diesen Problemen. Also haltet durch, ihr schafft das!
Keylam ist übrigens nicht mein erster intakter Rüde und mit dem anderen gab es keine entsprechenden Probleme.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 18:14
Unser Rüde ist jetzt 4 Jahre alt. Er hat extrem auf läufige Hündinnen reagiert, nicht gefressen und nur gejammert, teilweise geschrien. Von Jahr zu Jahr ist es besser geworden. Sobald ich merkte, dass Hündinnen läufig sind, habe ich ihn beim Spaziergang extrem beschäftigt. Lust hatte er dazu zwar nicht, aber das gehört auch zur Erziehung, er musste. Zwischen durch durfte er natürlich auch so laufen, aber sobald er wieder anfing wie wild zu schnüffeln haben wir ihn weiter geschickt. Er hat inzwischen gelernt, dass die Hündinnen ihn nichts angehen. Er schnüffeln zwar immer noch vermehrt und etwas aufgeregt sobald eine Dame läufig ist, ist aber gut zu händeln und zu Hause ist auch Ruhe. Gebt euren Rüden doch bitte die Möglichkeit erwachsen zu werden. Dazu brauchen die Jungs locker 3 Jahre. Durch die Pupertät müssen nun mal alle Tiere, zu denen auch wir Menschen gehören und sollten wir vielleicht auch alle pubertierenden Jungs kastrieren um ihnen Liebeskummer zu ersparen? Ich weiss, gemeiner Vergleich! Mit diesen Situationen klar zu kommen gehört zum Leben und hat nichts mit Quälerei zu tun. Ansonsten kann ich das Buch Kastration und Verhalten beim Hund von Udo Gansloßer nur jedem ans Herz legen. Und die unbegründete Kastration ist vom Tierschutzgesetz verboten, interessiert leider nur niemanden, auch die wenigsten Tierärzte. Gibt zum einen ordentlich Geld für einen beim Rüden relativ kleinen Eingriff. Auch das ist gemein, aber ich habe lange genug als Tierarzthelferin gearbeitet. Im absoluten Notfall, wenn die Nerven total blank liegen, kann man eine kurzwirksame Injektion geben lassen. Wir haben es bei unserem Dicken mit knapp 2 Jahren 1x spritzen lassen, weil wir wirklich anfingen aggressiv zu werden und auch ich kurz davor war ihn kastrieren zu lassen. Wie gesagt jetzt mit 4 Jahren sind wir denke ich durch mit diesen Problemen. Also haltet durch, ihr schafft das! Keylam ist übrigens nicht mein erster intakter Rüde und mit dem anderen gab es keine entsprechenden Probleme.
Danke du hast grad das geschrieben was ich auch schreiben wollte 👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼
 
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Marion
17. Aug. 18:22
Kastration ist nicht generell verboten...kommt auf den Grund bzw. die Indikation an...meinen Shadow hab ich mit einem Jahr kastrieren lassen, weil meine Moonlight intakt ist...allerdings weiß Shadow ganz offensichtlich nicht, dass er kastriert ist...er dreht komplett am Rad, wenn Moonlight oder Imani läufig sind...und er rammelt wie ein Weltmeister!!!...ich bin echt froh, dass Shy und Sadie nicht läufig werden können...4 mal im Jahr dieses Theater ist echt genug!
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 18:26
Ich habe null Komma null etwas dagegen wenn der Hund tatsächlich schwerwiegend leidet. Das wird jeder Arzt unterschreiben und Auch mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. Aber hat ja nix mit einem 11 Monate alten Rüden in der Pubertät zu tun der noch seine Hormone auf die Kette bekommen muss
Sage ich auch nicht😂 oh man… es wurde nach unseren Erfahrungen mit intakten Rüden gefragt und ich habe gesagt dass es bei uns genau so angefangen hat. Und ich sage nochmals: vielleicht wird es bei ihrem Hund ja nicht so schlimm! Hoffe ich wirklich. Denn das wünsche ich weder dem Hund noch dem/der Besitzer*in
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 18:27
Ja natürlich darfst du deinem Hund nicht einfach eine Pfote amputieren, aber ein Rüde, der sich durch die Läufigkeit der Hündinnen quält, ist definitiv ein Grund. ...Tierärzte tun das nicht aus Geldgier, sondern weil sie auch dieses Für und Wider studiert haben! Und ich denke sie kennen sich auch besser in den Gesetzen aus als wir🤷🏻‍♀️🙈
Ja aber ein Tierarzt der das für und wider vernünftig abwägt würde bei diesem Fall hier sicher deutlich NEIN sagen! Er hat grad mal EINEN Tag Liebeskummer…

Liebe Lisa, wir haben haargenau dasselbe grad auch das erste Mal durchgemacht mit allem drum und dran. Er hat sich richtig heftig reingesteigert 🙄 Das ganze hat etwa drei Wochen gedauert und jetzt ist er trotz läufigen Hündinnen wieder ganz der Alte. Ich würde erstmal abwarten, ob es nur eine pubertäre Phase ist oder ob er dauerhaft Schwierigkeiten hat und dann mit dem Tierarzt zusammen abwägen ob Kastration ja oder nein und wann genau der beste Zeitpunkt ist.

Als Tipp kann ich Dir nur mitgeben - Stress reduzieren. Nero durfte sich nicht festschnüffeln und wir haben auch Kontakt zu fremden Hunden erstmal komplett gemieden und ihn nur in ruhiger Umgebung mit bekannten Hunden spielen lassen. Irgendwann wurde es dann besser.

Ich drück Euch die Daumen 💪
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 18:32
Das Gesetz ist ja eindeutig. Da muss man keine medizinische Bildung für haben. Ich würde meinen Hund auch die doofe Wolfskralle entfernen, die sinnlos rumbaumelt und permanent einwächst. Geht aber halt nicht
Achtung. Medizinische Notwendigkeit ist ein Begriff den man juristisch wunderbar auslegen kann, wie es passt.
Das ist per se nämlich nicht klar definiert ;)
Also kann eine medizinische Notwendigkeit auch vorliegen, wenn der Rüde leidet unter läufigen Hündinnen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 18:34
Tierschutz ist was komplett anderes wie ein Hund der bei einem Menschen lebt der auf ihn acht geben kann. Mein Hund schwängert keine Hündin weil ich die Verantwortung habe darauf zu achten. Zumal ich eine Sterilisation weitaus sinnvoller im Ausland fände aber das steht auf einem anderen Blatt
Tatsächlich ist es so das nicht alle Rüden decken dürfen in einer Gruppe. Dies obliegt den stärksten. Deshalb macht es schon eher Sinn Rüden zu kastrieren, anstelle der Hündinnen. Diese würden in einer natürlichen Gruppe nämlich nicht jeden Rüden als Deckpartner akzeptieren
 
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Jasmin
17. Aug. 18:36
Tatsächlich ist es so das nicht alle Rüden decken dürfen in einer Gruppe. Dies obliegt den stärksten. Deshalb macht es schon eher Sinn Rüden zu kastrieren, anstelle der Hündinnen. Diese würden in einer natürlichen Gruppe nämlich nicht jeden Rüden als Deckpartner akzeptieren
Ja genau deswegen rede ich von Sterilisation. Man kann auch Rüden sterilisieren. Das ist nur unfruchtbar machen. Und das würde genau den Effekt haben den du beschreibst
 
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Dogorama-Mitglied
17. Aug. 18:38
Ja genau deswegen rede ich von Sterilisation. Man kann auch Rüden sterilisieren. Das ist nur unfruchtbar machen. Und das würde genau den Effekt haben den du beschreibst
Definitiv !
 
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Monika
17. Aug. 18:41
Wen ich da an meinen Rocky denke... 3-4 Tage nichts gefressen, viel gejammert und immer nur die Schäferhündin 3 Häuser weiter im Kopf. Er war ganz verrückt nach ihr. Nach den 3-4 Tagen Schmachten ohne Hunger (Fressen war echt völlig egal), beruhigte er sich wieder und spätestens nach einer Woche war alles wieder normal. Nach den 3-4 Tagen hat er aber auch immer wieder gefressen, das war immer zu Spitzenzeiten ihrer Läufigkeit so. Wegen der 2 Wochen im Jahr habe ich ihn aber nie kastrieren lassen.

Hormone gehören auch zum Leben, die hat der Rüde ja auch nicht ohne Grund. Eine Kastration hat auch gesundheitliche Folgen und ist kein Allheilmittel.

Lass deinen Kleinen erstmal auswachsen und später kannst du nach Beratung durch Tierärzte immer noch Schritte überlegen.
Notfalls rein ins Auto und ab nach Draußen, irgendwo hin, wo die Damenwelt nicht so vertreten ist (hat bei Rocky auch gut geholfen).
Dein Jungspund muss auch erstmal drauf klarkommen. Schau dir mal menschliche Teenies an, die haben/machen es sich auch nicht immer leicht und überleben es auch 😉