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Jasmin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 22
zuletzt 11. Feb.

Jagen oder spielen

Hallo ich habe eine Frage. Wir treffen uns ab und zu mit einer Schäferhündin. Sie ist jünger als malli. Nebeneinander üben, spielen kein Problem. Jedoch gibt es Situationen wo die Schäferhündin meinen Malli hinterher rennt, knurrt und bellt. Jetzt ist die Frage. Spielen die zwei oder ist das ein Jagdtrieb wegen dem Spielzeug? Wir wollen effektiv daran üben! Ich freue mich auf eure Meinung und Übungsvorschläge🥰
 
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Tanja
10. Feb. 21:27
Das ist definitiv kein Spiel und ich würde das so auch nicht weiter machen, um Konfliktpotential zu vermeiden. Der Schäferhund kommt ja gerade in die Pubertät. Wer weiß, was so in ihm schlummert. Mein Hund zum Beispiel teilt prinzipiell kein Spielzeug. Er wird nicht aggressiv, zeigt aber klar, dass es seins ist. Und das finde ich auch in Ordnung. Hunde sind keine Kinder. Sie müssen nicht lernen zu teilen. Aber wenn andere Hunde zu Besuch sind, pack ich das Spielzeug eben weg um keine unnötigen Konfliktpunkte zu schaffen.
Sorry für die kleine Abweichung: Wir haben das Thema Ressourcen/Verteidigung) mal getestet auf Juris „Territorium“. Sein Freund Nils war das 1. Mal zu Besuch und hat nach kürzester Zeit einen Stock gefunden, den ich übersehen hatte wegzuräumen. Sofort ging es um den Stock. Habe einfach mal probiert, ob sie sich zurücknehmen, und haben sie super gemacht! War aber für beide nicht wie sonst der große Spaß wie auf dem Feld. Glaube aber, dass es zwischen ihnen nicht „knallen“ würde. Sind beide jetzt knapp 2 und kennen sich seit sie um 1 Jahr alt waren. Heißt, immer individuell schauen, es gibt keine pauschalen Antworten.
 
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Sonja
11. Feb. 00:30
Bei uns holen 3 Hunde gerne ein Dummy. Yoshi liebt es, sich damit jagen zu lassen, Benny wird manchmal ganz schön derbe beim Abjagen, und Nala bringt das Dummy oft zu uns, egal, wer es anfangs hatte. Oft kommen alle 3 damit angerannt, jeder hat ein Stück im Maul. Die Körpersprache ist dabei aber völlig anders als in Deinen Videos. Unsere haben sichtlich Spaß, spielen ausgelassen und fröhlich. Die 2 im Video sind Konkurrenz, klären ihre Positionen, gehen recht steif miteinander um. Da würde ich das Spielzeug und auch Leckerli wegpacken. Wenn es bei unseren 3 zu derbe zugeht, trainieren wir, dass 2 warten müssen und einer gezielt hinter dem Dummy her geschickt wird. Bei Malli und der Schäferhündin kann auch das durch den Frust, nicht dran zu sein, in Aggression münden. Das Risiko würde ich nicht eingehen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 05:51
Frusttolleranz wäre zu üben für beide und Impulskontrolle denke schon das es regelbar und auch trainierbar ist aber dafür solltet Ihr die Hunde gut lesen können und klare Grenzen setzen können. Ist das nicht der Fall würde ich wie schon zuvor gesagt das Risiko eines möglichen Konflikts nicht eingehen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 08:33
Frusttolleranz wäre zu üben für beide und Impulskontrolle denke schon das es regelbar und auch trainierbar ist aber dafür solltet Ihr die Hunde gut lesen können und klare Grenzen setzen können. Ist das nicht der Fall würde ich wie schon zuvor gesagt das Risiko eines möglichen Konflikts nicht eingehen.
Das ist bei diesen Rassen nur über Gehorsam zu üben. Vergleichen wir es mit Menschen. Ein sehr impulsiver Mensch kann lernen sich zurück nehmen, in einer für ihn unerwünschten Situation aus der er nicht herauskann, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Charakter über erlerntes siegt und dieser Mensch ausflippt. Oder ein sehr zurückhaltender sehr introvertierte Mensch, wird lernen sich augenscheinlich frei zu bewegen, an der Gesellschaft Teil zu nehmen, wird das Umfeld zu eng zu viel verlangen, machen die zu und entfliehen der für sie nicht mehr kontrollierbaren Situation. Bei Schäferhunde wurde dieses Gen ja ganz bewusst heraus gezüchtet. Beutetrieb muss übergeordnet sein, Hetztrieb, dass er die Beute unbedingt will, AggressionsTrieb, dass er die Beute nicht sofort wieder her gibt. Das sind ja Elemente die Schäferhunde für Militär, Polizei, Schutzhundeausbildung benötigen. Der Retriever, um auf das andere Video einzugehen, hat zwar Beutetrieb, aber er darf zuchttechnisch weder Hetz, noch AggressionsTrieb haben. Wir sprechen also vo jon total unterschiedlichen Hundetypen geprägt durch ihre Zuchtselektion. Beim Belgier wird das Reaktive sogar überprüft und in Punkte bewertet. Das Reaktive darf nicht übersteigert sein. Die Hunde dürfen oder sollen sogar schnell hoch fahren, sich aber auch wieder beruhigen können. Was mir im Video gefällt, dass die Hunde trotz Beute entspannt sind. Kein hohes Stresslevel, Hektik zeigen. 👍
 
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Steffi
11. Feb. 11:45
Das ist ja die Frage. Wie sollte man sowas den üben? Das habe ich ja in meinen Beitrag als Frage drinnen stehen
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was genau ihr üben wollt. Das Hetzen eines Gegenstandes? Das Hetzen eines anderen Hundes? Rennspiele? Jagdspiele? Entspanntes Miteinander? Miteinander spielen? Miteinander laufen? Du hast hier ja Einschätzungen zur Situation von verschiedenen Personen erhalten und auch Umgangstipps hinsichtlich solcher Verhaltensweisen. Diese würde ich dir raten erst einmal zu beherzigen, um den Hunden überhaupt die Möglichkeit zu geben, ein höfliches und rücksichtsvolles Verhalten miteinander zu üben. Euch Menschen rate ich unbedingt auch dazu, die hündische Körpersprache und Kommunikation intensiver zu studieren, um die Tiere besser einschätzen zu lernen. Außerdem wäre es gewiss gut, mal zu schauen, welche ruhige Möglichkeiten zur Auslastung bei den zwei Hunden passen würden. Und auch könnte es hilfreich sein, das eigene Vorgehen zu reflektieren. Was macht es mit den Tieren, wenn ihr selbst Bewegung ins Spiel bringt? Was bewirkt es, als Menschengruppe auf einem Fleck zu verweilen? Wie könnt ihr die Tiere unterstützen, um respektvoll miteinander umzugehen? Usw.
 
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Lisa
11. Feb. 11:52
Huhu, ich sehe hier auch zwei durch das Werfen und Hetzen (=Jagdtrieb) gepushte Hunde. Miteinander spielen ist auf diesem Video jedenfalls nicht zu sehen. Allein der kompetetive Charakter schließt das ja schon nahezu aus. Wenn ihr unnötiges Konfliktpotential vermeiden wollt, dann lasst doch solche "Spiele" einfach bleiben und macht dafür kooperative oder spaßige Einheiten mit den beiden ;-) Gerade bei viel Bewegung und auch wenn eine begehrte Ressource Thema ist, steigen Konfliktpotential und Frust schnell. Wie genau ist denn eure Vorstellung davon, das effektiv zu üben?
Genau. Ich würde das spiel "mit Dummy" abwandeln. Die Hunde müssen bei euch bleiben wenn ihr werft, dann wird ein Hund zum holen und bringen geschickt und der andere muss das aussitzen und abwarten. Wenn der wartende es gut gemacht hat, dann darf er als nächster die Beute bringen. Ich würde solche "Spiele" vermeiden. Die werden sich nicht umbringen, aber ihr schürt eventuelle Konflikte, wenn ihr ihnen Beute werft. Sie kommunizieren sehr gut miteinander, jedoch kann es gerade bei sehr charakterstarken rassen trotz allem gern mal knallen. Was nicht immer schlechtes bedeutet, denn Hunde kommunizieren natürlich anders als wir.
 
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Lisa
11. Feb. 11:56
Das war das erste Treffen. Da war das genauso auch ohne Spielzeug
Diese fangspiele sind sehr natürlich und sie stellen dabei einiges klar, was man auf dem kurzen Video so nicht beurteilen kann. Ich würde dir tatsächlich raten (ich meine es nett), dich mal mit einem Verhaltenstrainer zu treffen, damit du für dich einfach einiges über das Verhalten von Hunden lernen kannst. Es ist immer gut zu wissen, gerade als Besitzer einer Verhaltensstarken Rasse, wie Hunde kommunizieren.
 
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Steffi
11. Feb. 12:06
Diese fangspiele sind sehr natürlich und sie stellen dabei einiges klar, was man auf dem kurzen Video so nicht beurteilen kann. Ich würde dir tatsächlich raten (ich meine es nett), dich mal mit einem Verhaltenstrainer zu treffen, damit du für dich einfach einiges über das Verhalten von Hunden lernen kannst. Es ist immer gut zu wissen, gerade als Besitzer einer Verhaltensstarken Rasse, wie Hunde kommunizieren.
Ja, das (zweite) Video ist kurz. Genau deshalb wäre ich bei Begriffen, wie "Fangspiel" vorsichtig, denn was ich hier vermute, ist eher ein Vertreiben. Zum Spiel fehlt mir der wechselhafte Charakter und auch die Bewegungen empfinde ich als teils doch recht steif/angespannt. Die Idee mit der Verhaltensberatung ist super! Dabei kann dann auch situativ gelernt werden und das ist natürlich sehr hilfreich :)
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 12:27
Es geht bei dem Video für beide Hunde nicht um Spiel! Weder untereinander noch um den Dummy. Es geht beiden Hunden um die "Beute". Somit ist die Eingangsfrage (Überschrift) beantwortet. Beute ist gleich Jagd (Spiel).
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 13:07
Hallo Jasmin, das ist eindeutig spielen. Wirf doch mal für beide Hunde, also 2 Beutel oder Spielzeug!? LG, Evi