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Simone
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zuletzt 1. Aug.

Jagdtrieb Golden Retriever

An alle Besitzer von Golden Retrievern, Ich würde gerne mehr über den Jagdtrieb eurer Fellnasen wissen. Meine Indira ist jetzt 15 Monate alt und der Rückruf funktioniert schon sehr gut. Leider noch etwas abhängig von der Intensität des jeweiligen Jagdreizes. Lässt das mit zunehmendem Alter nach? Ich weiß, dass der Jagdtrieb nicht abtrainiert, sondern nur kontrollierbar werden kann.
 
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Dogorama-Mitglied
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30. Juli 21:19
Beim Jagdtrieb wendet man keinen Rückruf an, sondern ein Abbruchsignal, welches den Hund räumlich bindet. Der Rückruf ist immer stets positiv aufgebaut. Das Abbruchsignal unterliegt striktem Gehorsam. Wie schon erwähnt wurde, ist Jagen ein selbst belohnendes Verhalten. Wenn Du dann einen Rückruf anwendest, unterliegt deine Belohnung immer dem Jagd Erlebnis. Schlimmer noch, dein eventuell gut sitzender Rückruf wird verwaschen, weil er ihn nicht mehr ernst nehmen möchte. Die Vorliebe fürs Jagen kann mit steigendem Alter sogar zunehmen. Entsprechend ist die Regel ganz klar: Dein Hund muss in jeder Situation abrufbar bzw. abbrechbar sein. Ist er es nicht, gehört er so lange an die Leine, bis er gehorcht. Alles andere ist unverantwortlich dem Hund gegenüber. Er ist sonst eine Gefahr für sich und für andere. Ein Verkehrsunfall mit einem hetzenden Hund ist leider immer wieder bittere Realität. Das lässt sich nur mit einer Leine oder einem Abbruch Befehl/Notsignal unterbinden.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 19:08
Solange der Jagdtrieb nicht kontrollierbar ist, bitte an der (Schlepp-)Leine lassen. Hetzen ist selbstbelohnend. Je öfter sie jagt, desto mehr will sie es. Von allein lässt das Interesse am Jagen nicht nach. Mit einem guten Antijagdtraining bekommt man es aber gut in den Griff.
 
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Kassandra
30. Juli 20:06
Carl ist zwar kein golden Retriever aber evtl trotzdem interessant für dich. Er reagiert ganz stark auf Sicht. Hasen auf Wiesen oder im Feld sind eine Katastrophe. Ohne Schleppleine geht bei uns da nichts mehr. Er kennt bei uns schon die stellen wo besonders viele Hasen sitzen und hält dort auch aktiv Ausschau wenn wir dort lang gehen. Interessanterweise im Wald wo er nur Spuren riecht ist er von der Fährte abrufbar. Deshalb darf er dort stellenweise auch die Schleppleine schleppen. Im Feld jedoch reicht es den Hasen zu sehen und los geht's. Da kann ich höchstens noch rufen, damit er weiß wohin er dann zurück laufen muss wenn das Hirn wieder geht. Aber auch da war er die paar Mal wo er mir die Leine dann aus der Hand gerissen hat weil ich unaufmerksam war max 5 min weg. Ist trotzdem Mist und darf eigentlich nicht passieren, aber leider ist er in seltenen Fällen schneller als ich....
 
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Katrin
30. Juli 20:12
Ja wird es aber nicht ausreichend. Ums Training kommt man leider nicht rum und das kann sich echt ziehen.
 
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Lars
30. Juli 20:52
Nala geht recht viel auf Geruch.Kaum draußen sofort auf Zug in der Leine und Nase nach unten.Ich versuche so viel wie möglich abzulenken und andere Übungen einzubauen.Ist zwar anstrengend aber man muss da dran bleiben.
 
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Franzi
30. Juli 21:18
Abby jagt zum Glück „nur“ die Bewegung. Eine sitzende Katze oder Hase ist kein Problem, aber sobald es sich bewegt zeigt sich der Jagdtrieb. Der Geruch ist ihr zum Glück ziemlich egal. Früher hat sie auch Vögel gejagt, das haben wir aber mit Training komplett weg bekommen:)
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 21:19
Beim Jagdtrieb wendet man keinen Rückruf an, sondern ein Abbruchsignal, welches den Hund räumlich bindet. Der Rückruf ist immer stets positiv aufgebaut. Das Abbruchsignal unterliegt striktem Gehorsam. Wie schon erwähnt wurde, ist Jagen ein selbst belohnendes Verhalten. Wenn Du dann einen Rückruf anwendest, unterliegt deine Belohnung immer dem Jagd Erlebnis. Schlimmer noch, dein eventuell gut sitzender Rückruf wird verwaschen, weil er ihn nicht mehr ernst nehmen möchte. Die Vorliebe fürs Jagen kann mit steigendem Alter sogar zunehmen. Entsprechend ist die Regel ganz klar: Dein Hund muss in jeder Situation abrufbar bzw. abbrechbar sein. Ist er es nicht, gehört er so lange an die Leine, bis er gehorcht. Alles andere ist unverantwortlich dem Hund gegenüber. Er ist sonst eine Gefahr für sich und für andere. Ein Verkehrsunfall mit einem hetzenden Hund ist leider immer wieder bittere Realität. Das lässt sich nur mit einer Leine oder einem Abbruch Befehl/Notsignal unterbinden.
 
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Tanja
30. Juli 22:33
Juri glaubt, er wurde fürs Jagen bzw. Fährte verfolgen geboren! Ist im Wald ein (frischer) Wildgeruch oder bekannter Hund unterwegs, ist er kaum zu halten. Darum funktioniert im Wald nur Schleppleine, in den entsprechend „gefährlichen“ Situationen ändere ich die Richtung/den Weg und lenke seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes, am besten ist dann körperliches Arbeiten in Verbindung mit Konzentration wie Klettern über Baumstämme oder unten durch laufen, etc. Trotz dem immer wieder gepredigt wird, der Hund dürfe sich unter keinen Umständen selbst belohnen, indem er jagt, darf Juri regelmäßig „kontrolliert jagen“, indem ich ihn freigebe, wenn ich merke, dass er „los“ will, und die Umgebung (Feldweg) gerade passt und es eine Fährte ist, kein Tier. Auf Pfiff bricht er schon zu 90% ab, rennt dann aber leider oft nochmal los. Das werden wir weiter intensiv üben, dazu muss er nach meiner Auffassung jedoch immer wieder „los“ gelassen werden. Meine Belohnung bisher ist ein mental und physisch ausgeglichener Hund.
 
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Simone
31. Juli 03:39
Ja wird es aber nicht ausreichend. Ums Training kommt man leider nicht rum und das kann sich echt ziehen.
Das beruhigt mich schon etwas. Wir trainieren echt fleißig, auch mit Hundeschule, und es wird wirklich besser. Wenn jetzt die Natur (in Form von nachlassender Pubertät) noch etwas unterstützt, kann ich meiner süßen Maus vielleicht doch irgendwann mal etwas mehr Freiheit (ohne Schleppleine) schenken.
 
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Katrin
31. Juli 10:00
Das beruhigt mich schon etwas. Wir trainieren echt fleißig, auch mit Hundeschule, und es wird wirklich besser. Wenn jetzt die Natur (in Form von nachlassender Pubertät) noch etwas unterstützt, kann ich meiner süßen Maus vielleicht doch irgendwann mal etwas mehr Freiheit (ohne Schleppleine) schenken.
Es dauert einfach echt lange. In der Pubertät ist manchmal zuviel Chaos im Hirn um sowas richtig festigen zu können. Was wichtig ist wäre weiter an der Bindung zu arbeiten, Unterordnung, und am Abbruchkommando und dem Rückruf zu arbeiten. Jagdersatztraining sollte individuell ausgewählt werden. Bei uns hat Reizangeltraining geholfen, tut es aber nicht bei jedem. Dummytraining ist eigentlich immer hilfreich.
 
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Ina
31. Juli 10:10
Hi, wir haben zwar keinen Golden Retriever, abdr einen Flat Coated Retriever und meine würde alles jagen, wenn sie könnte. Sie ist immer an der Leine, (5m/12m), rennt aber auch schon nur bei einem Vogel, Blätter oder anderem los. Von ner Duftspur bekommst du sie nicht mehr los, es sei denn, du gehst einen anderen Weg, dann protestiert sie allersings mit Stehenbleiben. Aktuell sind wir gerade an einem Impulstraining dran, später gibts dann eventuell noch n Anti Jagd Training. Vllt. Wird unsere aber auch nach der Pupertät ruhiger.